Leben und arbeiten in Südafrika - Lisa Balz berichtet

Eine Münchnerin ändert ihr Leben mit 50 - Bericht einer Klientin von ihrem Weg

Anfang 2001 konsultierte mich Elisabeth Balz. Während der Einzelberatung entstanden mehrere Ideen für ihre Zukunft. Sie entschloss sich zur Kündigung ihrer Stelle und nahm eine Auszeit in Südafrika. Auf der Münchener Bücherschau 2001 berichtete sie anlässlich der Buchvorstellung von "Ab 40 reif für den Traumjob" von ihren Erfahrungen. Schon wenige Wochen während ihrer Auszeit in Südafrika wusste die Münchnerin, dass sie nirgendwo anders mehr leben wollte als dort. Sie verwirklichte ihren Traum vom Leben in Südafrika. Seit dem schreibt sie hier von ihrem Weg.

Nach unterschiedlichen Jobs hat die "Lucky Lady" - wie sie sich selbst nennt - ihren Traumjob gefunden. Sie schrieb mir: "Vielleicht springt ja etwas von meinem Glück auf andere Frauen über! Ich habe soviel davon, dass ich gerne etwas abgeben kann.

" Eine wundervolle Geschichte voller "Zufälle" im Leben einer Frau, die aufgebrochen ist, ihre Träume mit allen Konsequenzen zu leben. Und das macht wohl glücklich! :o)


Abgeschickt von Anja Kolberg am 02. Mai 2002
Ort: Deutschland, Köln

Liebe LeserInnen, eine meiner Kundinnen, Elisabeth, ist derzeit für ein halbes Jahr in Südafrika. Dort nimmt sie sich eine Auszeit, will dort arbeiten und leben. Sie berichtet Ihnen sporadisch über ihre Erfahrungen. Schreibt, was sie erlebt. Viel Freude beim Reinschnuppern.

Anja Kolberg


Abgeschickt von Elisabeth Balz am 07. Mai 2002
Ort: Suedafrika, Kapstadt

Ja, ich habe mir eine Auszeit gegoennt!

Nach einer schrecklichen Mobbing-Zeit, die mich an den Rand des Selbstmordes getrieben hat, habe ich mein Leben buchstaeblich auf den Kopf gestellt.

Im Nachhinein gesehen, war diese Mobbing-Zeit für mich “notwendig”, im wahrsten Sinne des Wortes. Mit viel, viel Glueck habe ich aus dieser Geschichte herausgefunden. Danach durfte ich eine regelrechte Metamorphose durchlaufen! Das hieß für mich: Besinnen auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben! Der erste und wichtigste Schritt: Kuemmern um mich selbst!

Vom ersten Tag meiner Entscheidung an, mein Leben auf den Kopf zu stellen, bin ich jeden morgen zwischen 3 und 5 km gejoggt. Dafuer bin ich auch statt um 06:45 um 05:50 aufgestanden. Bis zu diesem Tag hat mich niemand für das Laufen begeistern koennen!

Dann war meine Seele dran: Was nuetzt mir die “sicherste” Arbeit, wenn sie mich krank macht! Mit Unterstuetzung von Anja Kolberg habe ich versucht, meinen Weg zu finden. Vier Tage nach unseren Gespraechen hatte ich dann die Vision, nach Kapstadt zu muessen.

Bin in der Frueh aufgewacht, habe die Augen aufgeschlagen und gewusst: Kapstadt!!

Dieser Vision war ich sooo sicher, dass ich nach etlichen Vorbereitungen ca. 1 Jahr spaeter meine Arbeitsstelle gekuendigt habe und zwei Tage nach meinem 49. Geburtstag Afrikas Erde betreten habe! Auf dem Flugfeld in Kapstadt habe ich erstmal einen Luftsprung gemacht!

Seit nunmehr 9 Wochen lasse ich mich buchstaeblich durch Zeit und Raum gleiten! Es ist ein Stueck ungeahnter Freiheit! Manchmal hindert mich nur die Schwerkraft am Entschweben!!

Ich reise mit winzigem Budget per Bus und uebernachte in “Backpackers” aehnlich einer Jugendherberge. Die letzten 5 Wochen war ich auf der Gardenroute von Kapstadt nach Port Elizabeth und retour unterwegs. Die touristischen Attraktionen habe ich kaum genutzt, doch viele, viele wunderbare Begegnungen gehabt und begeisternde Erlebnisse mit den Menschen hier gemacht.

Seit einigen Tagen bin ich wieder in Kapstadt. Jetzt beginnt der naechste Teil meines suedafrikanischen Abenteuers: die Jobsuche. Ich stelle keine großen Ansprueche, will nur arbeiten für “bed and breakfast” und ein kleines Taschengeld.

Es ist erstaunlich für mich, mit wie wenig ich auskomme, nachdem ich dem gesamten Konsumdenken ADÉ gesagt habe!


Mein erster Job in Südafrika

Abgeschickt von Elisabeth Balz am 26. Mai 2002
Ort: Suedafrika, Paarl

Seit 1 Woche arbeite ich mal wieder. Nach 10 Wochen Nichtstun ist mir dieser Einstieg in die Arbeit erstaunlich leicht gefallen! Wie findet man in einem fremden Land, dessen Sprache man dazu auch noch nicht 100% beherrscht, einen Job? Ich habe diesen Job auch nicht gefunden - er ist mir zugeflogen.

Hier die Geschichte dazu:

Vor ca. 6 Wochen war ich für 2 Tage in Plettenberg Bay. Bei einem ausgedehnten Stadtrundgang entdeckte ich in der Stadt in einer schmalen, engen Gasse hinter einem Gebaeudekomplex eine kleine Kueche, in der afrikanisches Essen angeboten wurde.

Leider war dieses kleine Lokal am Abend geschlossen, es gab aber auch keinen Hinweis auf die Oeffnungszeiten.

Mein Plan: Nach der Erkundung eines anderen Teiles der Stadt einen langen Strandspaziergang zu machen und dann halt zu Mittag das afrikanische Essen zu probieren.

An diesem Tag hatten wir allerdings herrlichen Sonnenschein, sodass ich mich von einem Strandlokal ueber den Duenen eher angezogen fuehlte als von dem afrikanischen Restaurant in dieser engen Gasse.

Ich war mit dem Essen fertig und hatte auch bereits bezahlt. Da setzt sich ein elegant gekleidetes Paerchen zu mir an den Tisch – Deutsche!

Nach den üblichen Fragen bzgl Urlaub usw habe ich auch denen von meinem Traum berichtet. Als ich dem Mann dann auf seine entsprechende Frage von meinem Beruf erzaehlt habe, grinste er nur. Was war - er ist der Besitzer eines exquisiten Weingutes mit einem komfortablen, antik eingerichteten Gaestehaus in Paarl und hat mir gleich zwei Jobs angeboten!

Die jetzt beginnende Winterzeit bedeutet fuer die Tourismus- und damit auch die Hotelbranche „out of season“. Waehrend dieser Zeit haben die Saisonkraefte, der 1-Sterne-Koch, die Hausdame und die Rezeptionistin, ihre Arbeit hier aufgegeben und sind nach Deutschland zurueckgekehrt. Ab und an kommt halt doch noch mal ein Gast. In diesen Situationen koche ich dann halt fuer die Gaeste und organisiere und ueberwache die Zimmerreinigung.

Ausserdem koche ich taeglich fuer den Besitzer und mich zu Mittag und zu Abend. Ich achte auf ihn, damit er sein Mittagessen vor lauter Arbeit nicht vergisst. Fuer uns beide ist es auch sehr angenehm, uns gegenseitig Gesellschaft beim Essen zu leisten. Moechten die Gaeste abends gemuetlich am Kamin sitzen, uebe ich mich dann auch noch in „small talk“!

Um jedes der 10 Gaestezimmer mal aus der Gastperspektive zu betrachten, werde ich in jedem dieser exquisit eingerichteten Suiten einige Tage schlafen.

Wir haben vereinbart, dass wir nach vier Wochen entscheiden, ob und wenn ja wie wir weiter zusammenarbeiten koennen.

Als Gegenpart bekomme ich Unterkunft, Verpflegung und ein Taschengeld. Mehr will ich ja auch gar nicht!

Zu den Relationen: Bisher habe ich im Schnitt in den Jugendherbergen 6 Euro fuer eine Uebernachtung gezahlt - hier zahlen die Gaeste 100 Euro pro Nacht!

Schaun wir mal, wie sich das alles weiterentwickelt!

P.S.: Wen es interessiert, wo das Schicksal mich hingefuehrt hat, hier die homepage-adresse: www.palmiet.co.za


Rückschau nach acht Wochen in Paarl
Abgeschickt von Elisabeth Balz am 20 Juli, 2002

Ort: Suedafrika, Paarl

Seit 8 Wochen bin ich nun hier in Paarl, ohne eigene Wohnung, mittlerweile mit Miet-Auto, keine Belastungen, z. Zt. auch kaum Ausgaben - voellig happy und ohne Sorgen! Sonst vermisse ich auch nichts. Weder Deutschland, noch meine alte Arbeit, noch meine Wohnung, noch nicht einmal meinen eigenen Heissluft-Ballon – rein gar nichts!

Um es vorweg zu sagen:
Dieser Ausstieg ist das Beste, was ich mir hab goennen koennen! So zufrieden und gluecklich war ich noch nie in meinem ganzen Leben. Das Beste daran ist, dass dieses Glueck nicht von anderen abhaengt, sondern allein aus mir selber kommt.

Nun zu meiner Situation auf diesem wunderschoenen Weingut:
Ich bin keine Angestellte im ueblichen Sinne. Meine Position musste und konnte ich mir z. T. selbst bestimmen, obwohl das gar nicht so einfach war!!

Auf der einen Seite: Ich koche mal wieder! Lebe so richtig auf, wenn ich aus dem, was der Kuehlschrank hergibt, ein Diner zaubern kann. Meine erste Mahlzeit habe ich mit Herzklopfen zubereitet, da mir Fred, der Besitzer, vorher von seinen Anspruechen bzgl. Essen erzaehlt hatte. Er hat hier waehrend der Saison manchmal 3-Sterne-Koeche beschaeftigt! Irgendwann habe ich mir dann allerdings nur gedacht, er weiss, dass ich keine Sterne-Koechin bin. Und – mein Essen schmeckt ihm! Nach dem Diner erledige ich dann aber auch den gesamten Abwasch.

Auf der anderen Seite: Waehrend der gaeste-armen Saison ist Fred auch froh, mich zur Gesellschaft hier zu haben. Ich sorge dafuer, dass er sein Mittagessen nicht vergisst, wir speisen zu Abend an einer huebsch gedeckten Tafel bei Rotwein und Kerzenlicht und nach dem Abwasch bediene ich die Gaeste, manchmal setze ich mich auch dazu. Sind dann mal keine Gaeste hier, koche ich fuer ihn und mich in der Gaestekueche, trage alles hinueber in sein Privathaus, in dem er dann bereits den Tisch gedeckt hat, mit Kerzen und gedimmtem Licht. Nach dem Essen wasche ich das Geschirr ab, er setzt sich an den PC und ich anschliessend mit einem Buch neben den Kamin - wie ein altes Ehepaar! Einfach amuesant!

An dieses switchen „zwischen den Welten“ musste ich mich erst gewoehnen! Aber – auch das ist ein Teil meines suedafrikanischen Abenteuers! Je sicherer ich mich hier fuehlte, umso leichter fiel mir dieses Hin und Her!

Meine Arbeit hier ist sehr vielseitig. Von der Kocherei ueber leichte Buerotaetigkeiten, ueber kleinere Reparaturen im Hausbereich bis hin zur Neuorganisation des Waeschebereiches und der Flickerei der wunderschoenen Bettwaesche mit Weissstickerei. Wie gut, dass ich in der Schule beim Knopflochstich so gut aufgepasst habe! Auserdem fuehre ich die beiden Rottweiler zum taeglichen Abendrundgang aus und uebe mich in “housesitting” wenn Fred mal nicht da ist. Diese nicht sehr allzu anspruchsvollen Arbeiten haben nur einen Haken – sie lassen meinen Kopf einrosten! Dagegen muss ich jetzt unbedingt was tun!

Alles in allem fuehle ich mich hier aber rundherum wohl. Das kommt auch daher, dass ich bei allem aussen vor stehe! Habe weder an dem Weingut noch an Fred als Mann Interesse und werde spaetestens zu Beginn der kommenden Saison hier wieder verschwunden sein.

Warum: Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass dieses nicht meine Welt ist!!!

Wenn man dieses Weingut zum ersten Mal sieht, ist man tief beeindruckt. Auch alle Gaestezimmer sind von erlesener Ausstattung. Wird der Tisch gedeckt, egal zu welcher Gelegenheit, wird er immer mit frischen Blueten oder Bluetenblaettern dekoriert. Abends stehen auch immer Kerzen auf dem Tisch, auch wenn Fred und ich allein essen.

Jeder Gast wird individuell betreut - und genau das ist der Punkt!

Selbst jetzt, wo nur wenige Gaeste im Hause sind, wird soviel Aufhebens darum gemacht, dass selbst ich kaum ein Privatleben habe! Egal, ob das Essen, das ich fuer uns zwei gekocht habe, auf dem Tisch steht - sobald ein Gast auftaucht kuemmert er sich sofort um diesen. So warte ich halt, bis er zurueckkommt, wenn er ueberhaupt zurueck kommt! (Koennen Sie sich vorstellen, wie eine Weisswurst aussieht, die eine Stunde im heissen Wasser gelegen hat?)

Ausserdem ist diese Klientel auch nicht meine Welt, not really! Die vorherrschenden Themen: Geld, teure Autos und Superklasse-Restaurant’s und Weingueter - und das allabendlich!

Eines Abends erzaehlte ein Gast, dass er beim letzten Boersen-Crash in New York an einem Tag 980 000 Dollar verloren habe! Daraufhin kamen von den beiden anderen Gaesten aehnliche Geschichten, verbunden mit den Sorgen darum. Ich sass den Herrschaften voellig locker und losgeloest gegenueber und habe nur gedacht: Das ist nicht meine Welt! Ich habe kein Geld und mache mir ueberhaupt keine Sorgen um meine Zukunft.

Das ist ein unglaublich tolles Freiheitsgefuehl!!

Ich war immer davon ueberzeugt, dass das Richtige schon zur passenden Zeit kommen wuerde! Habe neulich ein Zitat von Mark Twain gelesen: “All you need in this life is ignorance and confidence, and success is sure.” Danach lebe ich ja nun schon ein Jahr ganz hervorragend!!

Ich weiss auch schon geraume Zeit, dass ich meine Zelte hier unten fuer immer aufschlagen werde! Wo? Das wird sich finden! Ende September oder im Oktober, komme ich zurueck nach Deutschland, loese meinen Haushalt auf, verkaufe Auto und meinen Ballon – sogar den!! – und fliege in mein neues Leben zurueck!

Gerade heute habe ich von einem guten Freund ein Zitat von Mark Twain per mail geschickt bekommen. Um vielen Frauen Mut zu ungewohnlichen Schritten zu machen, hier das Zitat: “Trenne Dich nie von Deinen Illusionen! Wenn Sie verschwunden sind, wirst Du weiter existieren, aber aufgehoert haben zu leben!”


Zurück und heim nach Südafrika
Abgeschickt von Elisabeth Balz am 22. November 2002

Ort: Deutschland, München

Liebe LeserInnen,

ich gehe für nach immer nach Südafrika!

Nach 8 Wochen in diesem Lande wußte ich bereits, daß ich dort hingehöre, daß dort mein neuer Lebensmittelpunkt liegt!!! Als ich meinen Flug zurück nach München gebucht hatte, kam mir der Gedanke, daß ich jetzt lediglich zurückfliege. Daheim bin ich bereits in Afrika.

Heute, fünf Tage vor meinem Flug nach Kapstadt habe ich endlich Zeit, mich zum Schreiben hinzusetzen. Die letzten 6 Wochen waren schon anstrengend. Eine nicht zu unterschätzende Sache war die Entscheidung, was nehme ich mit, was lasse ich hier. Ich gehe zwar, jedoch nicht nur mit einem Koffer. Etwas von meiner vertrauten Umgebung wollte ich schon mitnehmen. Dinge, die mein Leben ausmachen. Dazu gehörten zwei kleine Zweisitzer, ein 200-Jahre alter Eichenschrank, mein Bett, Bücher, Fotoalben und ganz wenig an speziellem Geschirr und einige wenige persönliche Sachen. Es durfte nicht mehr sein, als in ein Zimmer geht. Eine komplette Wohnung brauche ich nämlich nicht mehr, ich werde mir mit einer anderen Frau in Kapstadt eine Wohnung teilen.

Das ist ein Ergebnis dessen, daß ich 7 Monate lang nur mit einem Rucksack durch Südafrika gezogen bin!

Beim Ausräumen der Schränke wurde mir bewußt, wieviel Geld ich im Laufe der Jahre für Blendwerk ausgegeben habe! Eine weitere wichtige Erkenntnis!

Die Sachen, die ich nicht mitnehmen wollte, verkaufte ich im Zuge einer Haushaltsauflösung. Einen ganzen Rollcontainer voller Kartons mit Bekleidung und Bettwäsche hab ich im Frauenhaus abgegeben. (Wann hab ich diese Sachen eigentlich alle genutzt????)

Mit jedem Teil, das aus meiner Wohnung verschwand; mit jedem Karton, den ich aus meinem Auto lud, fühlte ich Befreiung in mir, hatte ich weniger Ballast.

Mein Auto ist verkauft und auch mein Heißluftballon. Daß ich meinen Ballon verkaufen kann, ist für mich großartig! 20 Jahre bin ich Ballon gefahren, 9 Jahre war ich überaus stolze Besitzerin eines eigenen Heißluftballones, über Jahre hinweg hab ich mich über meinen Ballon definiert - und nun kann ich ihn verkaufen!!!!!! Verkauft, bzw. verschenken konnte ich auch die im Laufe dieser Jahre angesammelten Ballonutensilien - 5 große Umzugskartons voll!

Ich kann endlich LOSLASSEN!

Die letzten Tage bin ich auf "Abschiedstournee" im Freundeskreis. Das ist schön, aber auch anstrengend. Schauen wir mal, wie viel "alte" Freunde meinen 50ten Geburtstag am 1.3.2003 mit mir in Kapstadt feiern?!

Wenn ich am Mittwoch, 27.11.2002 in der Früh in Kapstadt lande, werd ich von Freunden abgeholt. Womit ich mein Geld verdiene? Das weiß ich bis heute noch nicht so recht. Über eines allerdings gibt es immer noch diese stille Gewißheit: Es kommt alles so wie ich es brauche!


Ein neuer Abschnitt beginnt
Abgeschickt von Elisabeth Balz am 30. Januar 2003

Ort: Suedafrika, Hout Bay

Seit gut 8 Wochen lebe ich mein neues Leben!

7 Wochen lang teilte ich mir eine Wohnung mit Jenny und Priscilla in Mouille Point, nahe der "Victoria & Alfred - Waterfront" in Kapstadt. Mein Raum war mit ca. 9 qm der kleinste. Die schmalen Oberlichter zeigten auch nur zum Treppenhaus, so daß ich in der Früh nur sehen konnte, ob es hell oder dunkel war!

Jeden Morgen, wenn ich das Haus zu meiner Joggingrunde verließ und mein erster Blick auf den Ozean fiel, freute ich mich, daß ich den Schritt in dieses neue Leben gewagt hatte - und das jeden Morgen neu!

Die Zeit bisher verging wie im Flug mit Nichtstun, Relaxen, Leute kennenlernen und dem Erkunden der näheren Umgebung. In den letzten Wochen fühlte ich meine alten Energien wieder erwachen. Ich brauche eine Betätigung! So stand ich denn vor einigen Tagen bereits um 6:00 in der Früh auf und bin zum Lions Head gewandert. Doch das konnte nicht die einzige Betätigung sein.

Jetzt ist mir eine zugeflogen, seit einer Woche arbeite ich wieder!

Da bei mir alles mit Geschichten verbunden ist, hier nun die dazugehörende:

Vor 3 Wochen nahm Jenny mich mit zu einem Jazz-Brunch. Dort lernte ich "den" Großhändler in Sachen Hotel- und Gaststättenausstattung in Kapstadt kennen, einen Deutschen. Da sich mein ganzes Berufsleben um Verpflegung und Essen gedreht hat, ging uns der Gesprächsstoff nicht aus. Seiner Einladung zu einer Weinprobe in seinem Geschäft folgten Priscilla und ich gerne. Beim Stöbern zwischen den Regalreihen bemerkte ich voller Erstaunen, daß es in Südafrika, wie in Deutschland, kaum etwas gibt, was es nicht gibt!

Während der Weinprobe am 14.01. nannte er uns verschiedene Restaurants in Kapstadt, Sea Point, Greenpoint und Umgebung, die von Deutschen, Schweizern oder Österreichern geführt werden, u.a. auch die "Alpenstuben" in Hout Bay, 30 km von Kapstadt.

Mitte Februar 2001 hatte Jürgen Fliege, der talkende Fernsehpfarrer, mich in seine Talkshaw eingeladen. Das Thema dieser Sendung lautete: "Ich habe mein Leben auf den Kopf gestellt." Die Sendung wurde im März 2001 ausgestrahlt, als ich bereits in Südafrika war.

7 Monate war mein Telefonanschluß dann stillgelegt, 6 Wochen lebte ich wieder in der Wohnung, aber zwei Minuten vor dem Herausziehen des Steckers klingelt das Telefon.

Es meldete sich ein Mann mit Namen, der mich bei "Fliege" gesehen hatte. Er war so begeistert von mir und meinem Plan, daß er mir die Telefonnummer eines guten Freundes von ihm in Kapstadt gab, Oliver. Bei dem sollte ich mich melden, wenn ich irgendwelche Unterstützung brauchte. Dieser fremde Mensch am anderen Ende der Leitung wollte sicher gehen, daß mir in Kapstadt keine Fehler unterlaufen! Mitte Dezember wählte ich also die angegebene Telefonnummer. Oliver war aber bis "über beide Ohren" in Arbeit versunken. Er versprach mir damals, sich im neuen Jahr zu melden.

Am diesem Dienstagmorgen, 14.01.!, bekam ich morgens einen Anruf von ihm. Er war mit Freunden zum "Sundowner" verabredet und lud mich ebenfalls dazu ein. Zu einem "Sundowner" auf einem Parkplatz unterhalb des Devils Peak, mit Blick über Kapstadt und des in der Sonne gleissenden Ozeans - da konnte ich gar nicht nein sagen!

Ein Picknick war auf der Kühlerhaube eines Autos aufgebaut, der Rotwein wohltemperiert und ich wurde mit Sekt empfangen! Wer hatte dieses Picknick gerichtet? Der Besitzer der "Alpenstube" in Hout Bay, ein Österreicher namens Manfred! Erst in den letzten Minuten vor dem Aufbruch, die Sonne war schon vor Stunden hinter dem Lions Head verschwunden, kam ich kurz mit ihm ins Gespräch. Meine Bemerkung, wenn er jemand wisse, der Personal suche, ich suchte einen Job, quittierte er gleich mit einem Jobangebot!! Bei der Besichtigung der "Alpenstube" am Samstag bot mir dann Siggi, Manfreds Frau, dazu noch die z. Zt. nicht benutzte, voll möblierte Ferienwohnung in deren Haus an!

Das war mal wieder eines der für mich unfaßbaren Dinge, für die ich allerdings ausgesprochen dankbar bin!!!!

Am 5. Februar kommen meine Möbel an. Aus meiner heutigen Sicht gesehen hätte ich damals besser alles verkaufen sollen! Den 11 cbm großen Holzcontainer mit meinen Sachen empfinde ich inzwischen regelrecht als Ballast!! Doch in München hing mein Herz halt noch an diesen Dingen! Jetzt habe ich einen Unterstellplatz gefunden, in dem ich die Sachen erstmal bis Ende April lagern kann. Dann ist auch hier die Saison beendet, dann sehen wir weiter!

Seit einer Woche arbeite ich also wieder. Es macht Spaß! Diese Art von Arbeit gab es ja bisher noch nicht in meinem beruflichen Repertoire - Restaurantarbeit mit Abendschicht.

In der vergangenen Woche arbeitete ich hauptsächlich an der Theke. Solange Gäste da sind, gibt es Arbeit und Unterhaltung. Bleiben sie aus - wie am Donnerstag für 3 Stunden - wird es richtig langweilig. Dafür muss ich mir halt noch was einfallen lassen.

Ab der kommenden Woche entlaste ich den Manager: organisieren, kochen, servieren, Abrechnungen, Personal einteilen; also, so recht nach meinem Herzen!

Seit der Küchenchef vor 2 Monaten zurück nach Deutschland gegangen ist, fährt der Manager nämlich täglich Doppelschichten, sprich: von 10:00 bis 24:00 Uhr!!! Wir harmonieren gut miteinander. Er freut sich darauf, daß diese Stress-Zeit bald für ihn vorbei ist. Das glaube ich ihm aufs Wort!!!

Wieder arbeiten - mich engagieren - neue Ideen entwickeln: JA!! Doch Doppelschichten: NEIN!!

Ich verspüre so richtig Lust, mich dort zu integrieren. In meinem Kopf spuken bereits ziemlich viele neue Ideen!

Schauen wir mal, wie es in gut vier Wochen aussieht!?!?

01.03.03 --- welch eine Zahl! An diesem Tag setze ich den Schlußpunkt hinter 49 Jahre und 365 Tage. An diesem Tag vollende ich mein 50. Lebensjahr - und das in Afrika!!!!!!!!!!

Daß ich in meinem Alter diesen Schritt gewagt habe, fasziniert mich selber immer wieder aufs Neue!

Auf den Tag genau vor zwei Jahren hatte ich die Vision, daß ich nach Kapstadt muß. Dieser Vision bin ich ohne "Wenn" und "Aber" gefolgt. Seit diesem Tag bin ich eine "Lucky Lady"!


Eine Leserin fragt Elisabeth nach dem Arbeitsvisum. Da die Antwort sicherlich viele interessiert, hier der Austausch:

hallo Mrs. Elisabeth

hab mit großen Augen und innigem Interesse Ihren Bericht über Süd-Afrika gelesen. Vor nicht langer Zeit durfte ich dort 1 Jahr leben ohne zu arbeiten. Gerne, gerne würde ich wieder dorthin zurückkehren, aber wie? Wie ist es möglich, dass Sie dort eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bekamen? Wäre für jeden guten Rat und Tip äußerst dankbar. Wenn ich an Süd-Afrika denken, dann rede ich nicht von Fernweh, sondern von Heimweh. Es zieht mich sooo ungemein an und die Herausforderung für den Ottertrail würde ich auch gerne mal annehmen.

alles Gute und einen herzallerliebsten Gruß

von Irma

Hallo Irma,

danke fuer Ihre Antwort! Seit dem Moment, in dem ich meiner Vision kompromisslos folge, treffe ich immer die richtigen Menschen zu der fuer mich richtigen Zeit. So traf ich jemand, fuer dessen Firma ich Marketing machen sollte. Ueber ihn bekam ich ein business permit fuer 1 Jahr. Seit knapp zwei Wochen nun arbeite ich auf einem Weingut, das zur Arabella-Gruppe gehoert. Jetzt wird mein permit in ein work permit, ausgestellt auf diese Firma, umgewandelt. Jetzt hab ich doch glatt wieder einen Vertrag mit Urlaubs- und Rentenanspruch! grins. grins...

Als ich nach einem kurzen Aufenthalt in Deutschland wieder in Kapstadt landete, hatte ich das selbe Gefuehl des Heimkommens!

Herzliche Gruesse

Lisa


Südafrikazeit
Abgeschickt von Elisabeth Balz am 11 August, 2003

Ort: Suedafrika

Seit ich hier lebe, fliege ich irgendwie durch die Zeit. Viel ist geschehen seit Januar, dabei kommt es mir gar nicht soviel vor.

Drei Monate arbeitete ich als Managerin in einem kleinen österreichischen Restaurant. Nach kurzer Eingewöhnungsphase in die für mich ungewohnte Restaurantarbeit mit Wechselschicht, machte mir die Arbeit Spaß. Ich hatte so richtig Lust, meine Kreativität dort einzubringen und das Geschäft anzukurbeln. Leider lagen der Charakter des Eigentümers und meiner um Lichtjahre auseinander. Da ich nicht nach Südafrika gekommen war, um meinen Stress zu leben, beendete ich den Job lieber.

Die nun freie Zeit nutzte ich zunächst dazu, den "Ottertrail" zu gehen, eine der schönsten Wanderrouten SA entlang der Ostküste. Normalerweise muß man einen der wenigen, begehrten Plätze bis zu 18 Monaten im Voraus buchen - ich bekam mein Ticket innerhalb von 10 Tagen! Bin eben eine LUCKY LADY.

In 5 Tagen 42 km zu wandern hört sich zunächst nicht als sehr anstrengend an. Der Clou ist allerdings, daß man die komplette Ausstattung, von der Kleidung über die Verpflegung bis hin zum Toilettenpapier selber tragen muß. Mein Rucksack wog 18 kg! Eine neue Herausforderung, doch eine wunderbare Erfahrung! Nachdem wir den Strand von Nature´s Valley, dem Zielpunkt, erreicht hatten, ließ ich erst einmal mehrere Jubeljuchzer in den Himmel steigen! Ich fühlte soviel Energie in mir, daß ich dieselbe Tour gleich am nächsten Tag hätte noch einmal gehen können. Ich bin wirklich eine LUCKY LADY!

Über den "Ottertrail" hab ich einen separaten Bericht verfasst. Besteht Interesse daran, kann ich ihn gerne ebenfalls hier veröffentlichen.

In den darauf folgenden Monaten arbeitete ich zwar nicht, doch irgendwie war ich immer beschäftigt. Ich steckte voller Energie und wußte zeitweise nicht, wohin damit. Einen Teil der Energie ließ ich bei stundenlangen Wanderungen hinaus. Es wird wirklich Zeit, eine sinnvolle Beschäftigung zu finden, was in der jetzigen touristenarmen Zeit nicht so einfach ist.

Diese joblose Zeit hatte dann doch etwas Gutes: sie begünstigte ein Vorhaben, das ich aufgrund meiner finanziellen Lage lang, lang hin- und hergerechnet habe - vier Wochen Urlaub vom Urlaub und zwar in Deutschland. Der Anlass: mein Vater feierte seinen 90ten Geburtstag. Als mir der Gedanke in den Sinn kam, daß sowohl meine Eltern als auch ich mehr von einer gemeinsamen Geburtstagsfeier haben, als daß ich zu deren Beerdigung kommen muß, war die Entscheidung gefallen.

Am nächsten Tag kaufte ich das Ticket. Mein Aufenthalt in Deutschland kostete mich ungefähr 3 südafrikanische Monatsgehälter. Doch von irgendwoher wird das Geld schon wieder kommen!

Diese vier Wochen in Deutschland habe ich mit allen Sinnen genossen! Das Wiedersehen mit Familie und Freunden, endlich mal wieder radeln, den warmen Wind der Hitzewelle, die ich gerade erwischt hatte, um die Haut schmeicheln fühlen, um Mitternacht von der U-Bahn allein und ohne Sicherheitsbedenken heimzugehen, München im Lindenduft bei Tag und abends dann in den Biergarten --- all dieses und noch mehr nahm ich intensiver wahr als jemals zuvor in Deutschland. Doch nach gut zwei Wochen regte sich das Heimweh nach Afrika in mir. Es war nicht an etwas Bestimmtes gebunden sondern einfach das Gefühl, daß ich zurück nach Afrika muß!!! Dort ist jetzt mein Lebensmittelpunkt, meine Heimat!

Gleich nach meiner Rückkehr trat ich meinen neuen Job an, der mir ebenfalls zugeflogen ist. Seit zwei Wochen bin ich house- und dogsitterin. Ein seit 30 Jahren in Südafrika lebendes deutsches Ehepaar suchte für die Zeit, in der es Urlaub in Deutschland macht, jemanden, der auf das Haus und die Hunde aufpasst. Nun wohne ich in deren wunderschönem Haus, fahre mit dem Schäferhund und dem Dackel einmal pro Tag im hauseigenen Range Rover zum Strand und tröste die Hunde über die Abwesenheit ihrer Herrchen hinweg. Für diesen Service werde ich obendrein auch noch bezahlt! Es ist nicht viel, doch zum überleben reicht es.

Diesen Service kann ich auch problemlos anbieten, da ich immer noch keine eigene Wohnung habe. Irgendetwas in meinem tiefsten Innern hindert mich daran, eine eigene Wohnung zu beziehen. Die Dinge und persönlichen Sachen, die ich aus Deutschland in mein neues Leben mitgebracht habe, sind auf inzwischen drei Unterstellplätze in Kapstadt verteilt.

Es ist völlig faszinierend für mich!!

Seit nahezu 30 Jahren verdiente ich mein eigenes Geld. Niemals seit dieser Zeit besaß ich sowenig materielle Dinge wie heute, doch niemals in dieser Zeit fühlte ich mich so frei!

Niemals vorher hab ich allerdings auch mit soviel Gottvertrauen gelebt!!!!


Blaauwklippen - die Erste
Abgeschickt von Lisa Balz am 15. September 2003
Ort: Suedafrika, Stellenbosch

30.08.03

In den vergangenen Wochen verdiente ich mein schmales Brot mit house- and dogsitting. War ja schon ein wenig langweilig! Mein Bestreben, aus dieser "Ruhephase" herauszukommen, wuchs von Tag zu Tag.

"Plötzlich und unerwartet" ist diese Ruhe nun vorbei! Wieso? Als LUCKY LADY fiel mir der Traumjob meines Lebens zu.

Am 21.08. waren Freunde aus Deutschland zu Besuch in Kapstadt, die ich über das Ballonfahren kannte, Rolf, Jürgen und Daniel. Es war einer der wenigen sonnigen und warmen Wintertage. Diesen seltenen Genuß krönten wir noch mit einem köstlichen Fischessen auf dem Balkon von "Mariner´s Wharf" in Hout Bay. Nach drei Stunden trennte uns der vollgepackte Terminkalender meiner Freunde - leider!

Zwei Tage später ein Anruf von Rolf. Rufe bitte folgende Telefonnummer an. Diesem Freund von mir hab ich gestern von Dir erzählt. Er ist Generalmanager auf "Blaauwklippen", einem exklusiven Weingut in Stellenbosch. Das war Samstag vormittag.

Diesen Freund rief ich dann am Montag an. Das Gespräch entwickelte sich sehr gut.

Zu einem ersten "Abklopfen" verabredeten wir uns in Kapstadt im "Radisson"-Hotel.

Auf dem letzten Kilometer vor dem Hotel wußte ich plötzlich mit absoluter Gewißheit, daß dieses mein neuer Job sein wird!

Wir brauchten nicht lange, um eine Übereinstimmung unserer Einstellungen und Ideen festzustellen. Wir liegen absolut auf derselben Wellenlänge! Nach einer guten Stunde wußten wir, daß wir zusammenarbeiten werden. Für die "Ortsbesichtigung" vereinbarten wir gleich einen Termin für Freitag. Nach drei kalten, grauen Regentagen schien heute die Sonne wieder. "Blaauwklippen" bot sich mir in aller Pracht dar! An so einem Fleckchen Erde arbeiten zu dürfen ist ein Geschenk des Himmels!

Zunächst soll ein altes Gebäude, die ehemalige Hufschmiede, in eine Restauration umgebaut werden. In die Planung und Realisation bin ich involviert. Ansonsten weiß ich noch nicht so genau, was mein Job dort sein wird. Außerdem hab ich nicht den blassesten Schimmer über mein Gehalt - doch Montag fange ich an. Kreativ sein, planen, organisieren, mit Leuten umgehen - das ist genau das, was ich will! Am selben Tag fand ich auch eine vorübergehende Unterkunft, nur 2 km entfernt. Von der weiß ich auch nicht, was sie kostet --- doch alles ist soooooooooooooo genial!!!!!!!!!!!!!!!!

Zehn Tage zuvor wußte ich nicht, daß ein Weingut namens "Blaauwklippen" existiert, heute hab ich den Traumjob meines Lebens dort. Es wird ein "big challenge", eine große Herausforderung für mich werden. Doch niemals in meinem Leben war ich so sehr bei mir selbst wie heute. Ich fühle tiefen inneren Frieden und große Gelassenheit in mir, die mir meine Aufgabe leicht machen werden.

02.09.03

Seit gestern Abend weiß ich die Details. Die komplette Planung und Neugestaltung des neuen Restaurants liegen in meiner Hand. Das ist genau das, woran ich schon immer Spaß hatte. Dort kann ich all meine Kreativität und Energie einfließen lassen. Anschließend werde ich dort als Restaurantmanagerin arbeiten. Mit dem Gehalt bin ich gut zufrieden, die Kosten der Unterkunft übernimmt das Weingut - morgen früh beginnt für mich ein neuer Zeitabschnitt in Südafrika!

Jetzt bin ich angekommen, jetzt möchte ich mir meine eigene Wohnung nehmen, jetzt freue ich mich darauf, meine blauen Zweisitzer aus dem Unterstellplatz abzuholen und wieder in meinem von mir selbst entworfenen Bett zu schlafen!

Nur die Schwerkraft hindert mich am Entschweben, überschäumen vor Glück - welch ein Zustand!!!!! Alles kam wieder einmal zu der für mich richtigen Zeit! Wäre ich ein Jahr früher über diesen Job gestolpert, hätte ich ihm sicherlich noch nichts abgewinnen können. Zu dem Zeitpunkt war ich einfach noch nicht soweit.

Doch heute - I ´m finish for take off!

UND DAS MIT FÜNFZIG !!!!!!!!!!!!

15.09.03

Seit knapp zwei Wochen arbeite ich nun hier. Es kommt mir vor, als sei ich schon ewig hier - und nicht nur mir, sondern auch den Kollegen!

Am ersten Tag wußten zwar die meisten neuen Kollegen von mir, doch gab es zunächst weder einen Platz noch einen Schreibtisch für mich. Da diese Dinge heute für mich nicht mehr diese Statussymbol-Wichtigkeit besitzen, war auch bald ein kleines Eckchen für mich gefunden. Es ist ja sowieso nur für ca. 2 Monate, bis das neue Restaurant mit meinem eigenen Büro umgestaltet und gebaut ist.

Innerhalb weniger Stunden war ich in das Team integriert. Welch ein Super-Gefühl! Diese Freundlichkeit, Offenheit, Herzlichkeit - keiner meiner fünf beruflichen Neustarts in Deutschland wurde mir so leicht gemacht wie dieser hier.

Nachdem ich in der vergangenen Woche stattfindenen Aufsichtsratssitzung das Konzept vorgestellt, das Budget des neuen Restaurants vorgelegt und mich überzeugend präsentieren habe, geht es nun mit "Volldampf" in die konkrete Planung. Welch ein Vergnügen!!!!!


Blaauwklippen - die Zweite
Abgeschickt von Lisa Balz am 07. Dezember 2003

Ort: Suedafrika, Stellenbosch

(Da der Internetzugang hier auf den Lande sehr begrenzt ist, kam ich erst heute wieder in ein Internetcafé und sende somit diesen Bericht verspätet auf die Reise.)

Es ist der 27. November - ein spezieller Tag für mich, wie ein zweiter Geburtstag!

Heute vor einem Jahr landete ich in Kapstadt, nachdem ich in Deutschland alles aufgelöst hatte.

HEUTE IST DER TAG EINS IM JAHR ZWEI MEINES LEBENS IN SÜDAFRIKA!

Zu meiner Arbeit in Blaauwklippen kann ich immer nur wieder sagen: "Ich landete am richtigen Platz auf Erden für mich!" Im Ballonfahrer-Jargon nennen wir es eine "Punktlandung"!

Die Planungsarbeiten für "mein" Restaurant sind abgeschlossen, vom Büromaterial über Computer, Kücheneinrichtung, Geschirr, Besteck und Gläser, Spielgerät für Kinder, Sitzgarnituren für innen und aussen, ect. --- alles ist bestellt.

Alles lag in meiner Verantwortung. Genau das, was mir immer schon Spaß machte!

Das Restaurant mit je 100 Sitzplätzen innen und außen zu kreieren, die einem Weingut angepasste Servicebar zu gestalten, das Konzept weiter zu entwickeln und Marketing-Ideen zu kreieren und umzusetzen - das alles in einem fremden Land und einer total fremden Umgebung, in der ich bis vor drei Monaten niemand kannte. Dazu kommt immer wieder das Erstaunen über mich selbst, daß ich all diese Dinge mit meinem bei weitem nicht perfekten Englisch organisieren konnte.

Die Umbauarbeiten laufen auf Hochtouren. Eröffnen werden wir allerdings erst Mitte Januar. Unseren ursprünglichen Plan, am 1.12.03 zu eröffnen, änderten wir aus praktischen Gesichtspunkten:

In Südafrika schließen 90% aller Firmen, allerdings 100% der Baugewerbefirmen mit wirklich allen Zulieferern seine Pforten vom 15. Dezember bis Mitte Januar. In dieser Zeit ist es weder möglich, irgend einen Handwerker geschweige denn Material zu bekommen! Alle Firmen haben ihre Kontrakte so ausgelegt, daß sie nur Aufträge bis zum 15.12. ausführen können. Wir hatten einfach Glück, daß wir noch dazwischen rutschen konnten.

Dazu eine höchst amüsante Geschichte: Aufgrund der o. gen. Situation hatte ich die Uniformen für die Kellner bereits im Oktober zu bestellen und mich auch auf Größen festzulegen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht entwarf ich das Szenario, daß ich vielleicht bei den kommenden Einstellungsgesprächen einem Kandidaten sagen muß: "Tut mir leid, daß ich Sie nicht einstellen kann. Sie verfügen zwar über die erforderlichen Qualifikationen, haben allerdings die falsche Körpergröße. Die Uniformen in Ihrer Größe sind bereits alle vergeben!"

In der Überbrückungszeit bis zur Eröffnung "meines" Restaurants füge ich mich jetzt in den normalen Betrieb des bestehenden Restaurants ein, außerdem trainiere ich das Servicepersonal. Ein Teil des Trainings besteht darin, daß ich ihnen einige Grundbegriffe in Deutsch beibringe (Guten Morgen, wie geht es Ihnen? Hat es Ihnen geschmeckt?....), dafür lehren sie mich Afrikaans. Viele deutschsprachige Touristen sind angenehm überrascht, wenn sie von einem schwarzen Kellner in Deutsch begrüßt werden. Dieses kleine "Tüpfelchen auf dem i" setzt ja in vielen Fällen den Maßstab, an den Gäste sich gern erinnern.

Ich empfinde es immer wieder als Glück, hier arbeiten zu dürfen. An einem Montag morgen mit Glücksgefühlen im Bauch und laut singend zur Arbeit zu fahren - in meinem früheren Leben kannte ich das nicht! Zwischendurch brülle ich im Auto ganz laut heraus: "Ich bin ich Afrikaaaaaa!!!!" Nach all dieser Zeit spüre ich immer noch wieder ein Erstaunen darüber, daß ich tatsächlich in Afrika bin!

Meine Wohnung

Seit dem 1. November lebe ich wieder in meinen "eigenen" vier Wänden. Ich fand ein 2-Zimmer-Cottage auf einer kleinen privaten Weinfarm bei Stellenbosch. Nach 1 1/2 Jahren Herumzigeunern hatte ich gedacht, ich würde mich darauf freuen, wieder in meinen eigenen Möbeln leben zu können, die ja hier in Kapstadt eingelagert waren.

Dem war aber nicht so! Erst jetzt beginne ich so langsam, diese Wohnung als mein Zuhause anzunehmen. Heute Nachmittag hab ich mir einen Teppich für den Wohnraum gekauft, am Wochenende werde ich Bilder und Gardinen aufhängen.

Mit dieser Wohnung bin ich wieder angebunden, gibt es wieder Ballast für mich - Miete zahlen, putzen, Kühlschrank und Waschmaschine kaufen, etc..... Jetzt kann ich nicht mehr so einfach meinen Koffer nehmen und woanders hingehen! Es ist faszinierend, wie schnell man sich an eine ungebundene, wenn auch sehr einfache Lebensweise gewöhnen kann!

Die vergangenen 18 Monate haben mich viel gelehrt, vor allem, mit Wenigem auszukommen und mich immer wieder in neue Umgebungen einzufügen und einzufinden. Dafür bin ich wirklich dankbar!

Jetzt darf ich mich wieder zur arbeitenden Bevölkerung zählen mit gültigem Arbeitsvertrag mit Urlaubs-, Rentenanspruch und Krankenversicherung - grins, grins, grins....!


Ground Zero
Abgeschickt von Lisa Balz am 10. September 2004

Ort: Suedafrika

Lange liess ich nichts mehr von mir hoeren. Jetzt hab ich gerade Zeit und einen PC zum Schreiben zur Verfuegung gestellt bekommen. Beides nutze ich schnell aus.

Mit grossem Erfolg eroeffneten wir “mein” Restaurant am 28. Februar 2004 in Blaauwklippen. Das Schaltjahr machte mir “einen Strich dadurch” – sonst haetten wir in meinen Geburtstag am 1. Maerz hieneingefeiert!

Meine Aufgabe war es nun, als Manageress dieses Restaurant zu fuehren und bekannt zu machen. Im Maerz beginnt in Suedafrika die Herbstsaison, was sich im rapiden Rueckgang der Touristenzahlen bemerkbar machte. So auch in unserem Restaurant. Wir standen herum und warteten auf Gaeste! Langsam aber sehr sicher wurde mir dieser Job zu langweilig! Wo sollte ich hin mit all meiner Energie?

So verliess ich denn Ende April Blaauwklippen.

Als es fuer mich feststand, dass ich Blaauwklippen verlassen wuerde, stellte sich mir die Kostenfrage. Was kann ich tun, um meine Kosten hier in Suedafrika so niedrig wie moeglich zu halten und ohne meine Ersparnisse in Deutschland antasten zu muessen? Da ich auf jeden Fall am 7. Juni 2004 mein Rueckflugticket nach Deutschland einloesen wollte, lohnte es sich nicht, fuer 4 Wochen nach einem neuen Job Ausschau zu halten.

Der groesste Kostenblock war die Miete. Wie in Deutschland auch machte sie 30% meines Gehaltes aus. Keine Arbeit – kein Einkommen – aber hohe Mietkosten!

Da entschloss ich mich kurzerhand, mein Cottage zu kuendigen und wieder als housesitterin zu arbeiten. Als ich das im Kollegenkreis erzaehlte meinte Louisa ploetzlich: “Du musst nicht als houssitterin gehen! Ich habe ein zweites Schlafzimmer, das ich nur als Rumpelkammer nutze. Ich werde aufraeumen und Du ziehst bei mir ein. Du kannst bei mir wohnen bleiben so lange Du magst.” Was ich dann auch tat! Ich kuendigte mein Cottage, lagerte die Moebel bei einer Firma ein und zog mit einem Minimum an Sachen bei Louisa ein.

LUCKY LADY

Ende April besuchte ich Freunde von mir, Alison und Steven, in deren kleinem Restaurant, das sie sich vor einem Jahr gekauft hatten. Eigentlich wollte ich dort nur einen Kaffee trinken. Mehr aus Spass heraus fragte ich Alison, ob sie nicht einen Job fuer mich haette, da ich bald ohne Arbeit sein wuerde. Sie wusste, was ich in Blaauwklippen geleistet hatte. Nachdenklich schaute sie mich an, ueberlegte einen Moment, dann sprachen wir mit Steven --- und ich hatte eine herausfordernde Arbeit, die von vornherein auf die Zeit bis zu meinem Abfluges begrenzt war!

Alison und Steven wollten ihr Restaurant umgestalten. Vor allem die Kueche benoetigte eine gruendliche Renovierung. Mit dieser Aufgabe war ich mal wieder bei meinem Lieblingsthema angelangt! In etlichen Gespraechen arbeiteten wir ein Konzept heraus. Dieses nahm ich dann als Grundlage fuer die Kuechenplanung.

Waehrend dieser Zeit nahm ein Gedanke bei mir immer mehr Raum ein – warum mache ich mich eigentlich nicht mit dem selbstaendig, was ich am besten kann und was mir am meisten Spass macht? Warum nutze ich nicht meine in Blaauwklippen geknuepften Kontakte zu Architekten, Bauunternehmern, Kuecheneinrichtern, Softwareanbietern, ect. und berate kleine Betriebe?

Eines war mir naemlich inzwischen aufgefallen: In Suedafrika gibt es viele Leute, die sich ein kleines Restaurant, ein Café oder ein Gaestehause kaufen, ohne grosse Ahnung von Kueche oder vom Verpflegungsbereich zu haben. Sind dann Aenderungen erforderlich, ist “guter Rat teuer”! Damit der Rat nicht zu teuer wird – call me!

DIE ENTSCHEIDUNG WAR GEFALLEN!

Nachdem diese Entscheidung gefallen war, traf ich auf Leute, die mir bei diesem Schritt in die Selbstaendigkeit nach meiner Rueckkehr von Deutschland behilflich sein werden. (Diese Leute lernte ich erst jetzt kennen! Es gibt eben keine Zufaelle!)

Einige Tage spaeter sprach mich eine junge Frau an, die um eine Beratung fuer ihr Café bat!

Sie kommt aus dem Marketingbereich und hatte sich mit dem Kauf dieses Cafés einen Traum erfuellt. Nach drei Monaten stellte sie dann allerdings fest, dass das, was sie da gekauft hatte, nicht das war, was sie gedacht hat, dass sie gekauft hat!!

Kompliziert? Nein! Das Café erwirtschaftete mit dem bestehenden Konzept nicht den erforderlichen Umsatz. Also – ein neues Konzept und eine Umgestaltung waren notwendig. Zur Umgestaltung hatte sie sich von Inneneinrichtern einen Plan zeichnen lassen, der auch die Kueche umfasste. Diesen Plan gab sie mir in die Hand. Ich schaute mir den den Plane an, stutzte, schaute nochmals hin – es fehlte der Herd in der Kueche! Mit Enthusiasmus und Akribie stuerzte ich mich in diese Arbeit!

Am Abflugtag hatte ich ein letztes Gespraech mit ihr. Auf einmal kam von ihr ein erleichterter Seufzer: “Jetzt bin ich erleichtert! Sie haben mir sehr geholfen! Ich werde Sie unbedingt weiterempfehlen!”

Meine Firma hat noch keinen Namen, es fehlt noch ein schriftliches Konzept, doch die ersten beiden Auftraege schloss ich erfolgreich ab!

Ein zweites “Standbein” meiner Firma hatte sich in der Zwischenzeit herauskristallisiert: Wenn die Besitzer eben dieser kleinen Einrichtungen mal fuer einige Tage in Urlaub gehen wollen, werde ich fuer sie im Tagesgeschaeft einspringen. Nach wenigen Tagen Einarbeitung ueberblicke ich ein Restaurant, ein Café oder ein Gaestehaus in seiner taeglichen Routine. Speziellen Fragen kann ich dem Eigentuemer immer noch per Handy stellen. Bei Umfragen stellte sich dieser Part als Marktluecke heraus. Also – gehn’n wir’s an!!!

Urlaub in Deutschland!

Lindenduft in Muenchen – Radl fahren ohne Ende – mit Freunde zusammensitzen – Biergarten!! – meine Eltern wiedersehen (mein Vater ist 91, meine Mutter 79 Jahre alt!) - Geschwister besuchen – um Mitternacht unbehelligt 20 Min von der U-Bahn nach Hause gehen koennen --- ich genoss es mit allen Sinnen!

Am Ende der ersten Woche rief ich einen Freund in Muenchen an, um mich mit ihm auf ein Weissbier zu verabreden. Als er hoerte, dass ich in Muenchen sei, wurde er ganz aufgeregt! “Bist Du in Deutschland? Du bist hier in Muenchen??? Kann ich Dich um einen riesengrossen Gefallen bitten??? Kannst Du nicht meine Firma reorganisieren????” Am naechsten Tag schaute ich mir seinen “Saftladen” an.

Mike stellt naemlich in seiner Firma aus frischen Fruechten frisch gepresste Saefte her und verarbeitet frische Fruechte zu Obstsalat. Arbeitsablaufe gehoerten neu gestaltet, Hygieneschulungen der Mitarbeiter neu organisiert, die Ablaeufe des Bestellwesen dokumentiert, ect, ect…

Dieser Auftrag kam genau zur richtigen Zeit! Haette ich meine Firma in Suedafrika bereits gegruendet, haette ich mich um diese kuemmern muessen. Ausserdem ist das hier verdiente Geld genau der Betrag, den ich fuer meine Selbstaendigkeit benoetige!

LUCKY LADY

So stornierte ich kurzerhand meinen Rueckflug und sagte “JA”, doch nur unter einer Bedingung: Der Auftrag duerfe mich nicht laenger als 2 Monate beschaeftigen. Mein Gefuehl sage mir, dass ich nach Suedafrika zurueckmuesse!

Eine neue Herausforderung fuer mich!

Die Arbeit war anstrengend, ich lernte allerdings auch viel. Dieser Job war die perfekte Lehrstunde fuer mein eigenes Geschaeft --- jeder Cent wirklich hart erarbeitet!

Doch Mike war mit meiner Arbeit zufrieden!

Mitte August schickte ich Louisa eine e-mail mit den Daten meiner Ankunft am Flughafen Kapstadt. Sie hatte sich angeboten, mich dort abzuholen. 1 Woche vor meiner Abreise erreichte mich eine weitere e-mail von ihr mit dem Betreff: Unterkunft

Als ich dieses Wort sah, ahnte ich bereits, um was es ging!

Sie sei bereits vor zwei Monaten in ein kleines Appartment umgezogen und koenne mich nun nicht mehr bei sich aufnehmen! Meine Sachen habe sie bei Bekannten in deren Garage abgestellt! Ja hervorragend!!!! Und das kurz vor meiner Rueckreise!!

Louisa organisierte dann zumindest die Unterkunft fuer eine Nacht bei diesen gemeinsamen Bekannten.

Seit dem 5. September bin ich zurueck in Suedafrika, bin ich wieder zuhause!

Mit 51 Jahren starte ich bei “Ground Zero”! Ohne Job, dafuer mit dem Aufbau meiner eigenen Firma beschaeftigt und ohne Wohnung! Doch es gibt etwas, das es mir leicht macht, bei “Ground Zero” zu starten: Das sind die vielen Freunde und Bekannten, die ich im vergangenen Jahr gewonnen habe.

Von der materiellen Seite starte ich wirklich wieder bei “Ground Zero”, doch die immaterielle Seite zaehlt weit mehr!!!!!


New Beginnings
Abgeschickt von Lisa Balz am 09. Januar 2005

Ort: Suedafrika

Das Neue Jahr ist einige Tage alt und ich bin in Schreiblaune! Bevor wieder zuviel Zeit verstreicht, “hacke” ich meine in meinen Laptop!

Nachdem ich aus Deutschland zurueck war, beantragte ich hier gleich ein “business permit” fuer meine Selbstaendigkeit. Das fuer 3 Jahre ausgestellte “work permit” verlor seine Gueltigkeit mit dem Antrag auf die Selbstaendigkeit. Jeder Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber oder in die Selbstaendigkeit muss neu beantragt und vor allem teuer bezahlt werden. Man kauft sich praktisch in Suedafrika ein! Solange die Auftraege hereinkommen, bin ich damit zufrieden.

Hier ein Resumee ueber die ersten drei Monate meines beruflichen Abenteuers – meiner Selbstaendigkeit in Sued-Afrika:

Den Oktober ueber trainierte ich Kuechenmitarbeiter und Kellner in einem kleinen Restaurant in Stellenbosch. Die junge Eigentuemerin hatte ich vor meiner Reise nach Deutschland bei der Konzeptfindung fuer ihr Restaurant beraten. Nach meiner Rueckkehr nach Suedafrika wollte ich natuerlich das Ergebnis sehen. Es war wirklich gut geworden! Sie war so froh, mich zu sehen und fragte mich gleich, ob ich nicht ihre Kuechen-Mitarbeiter und Kellner trainieren koenne – was ich dann auch tat.

So stand ich denn mal wieder in der Kueche, denn ich trainiere die Mitarbeiter in Restaurants, Café’s, Bistros. Die Eigentuemer muessen keinen Transport zu ausserhalb gelegenen Schulungsorten zahlen und auch nicht fuer Ersatz sorgen. Es war eine Freunde fuer mich, zu sehen, wieviel diese sechs jungen Leute innerhalb dieser kurzen Zeit doch dazu gelernt hatten, zumal ich nur immer entweder mittags oder abends dort war. Dass sie selbstbewusster geworden waren, drueckte sich sogar in deren Koerperhaltung aus!

Gerade diese Zeit in dem Restaurant bestaetigte die Entscheidung, mein eigenes Geschaeft zu gruenden. Warum? Am Ende des Tages kann ich ein Restaurant verlassen, ohne mich noch um Buchfuehrung, Einkauf, ect. oder den nie enden wollenden Stress mit den Mitarbeitern kuemmern zu muessen!!!!!!!

Am Ende meines letzten Tages in Stellenbosch besuchte ich ein Restaurant in Somerset West, das zwei Wochen vorher von einem Deutschen uebernommen worden war. Der engagierte mich gleich als Vollzeitkraft. Eigentlich sollte ich nur hinter der Theke arbeiten. Dazu bin aber einfach nicht in der Lage – dazu muesste man mich schon hinter der Theke festschrauben - zumal wenn ich sehe, wieviel Arbeit rundherum zu tun ist!!! Zwei Tage spaeter entschied der einzige Koch, nicht mehr zur Abendschicht zu erscheinen. Er schickte seine Freundin mit der muendlichen Kuendigung vorbei.

Seitdem war ich mal wieder “Maedchen fuer Alles”: Barlady, Koechin, Buchhalterin, Kellnerin, Marketingmanager, Organisatorin, ect.

Es machte mir Spass, den Eigentuemer in die Geheimnisse des Restaurantwesens einzuarbeiten – er ist Maschienenbau-Ingeneur. Was mir absolute nicht zusagte waren die Arbeitszeiten: von 10:00 – 15.00 und dann von 18.00 bis zum Ende, was manchmal bis Mitternacht und darueber hinaus geht. Dabei gab es nur einen freien Tag in der Woche. Diese Zeiten liessen natuerlich keinen Platz mehr fuer das private Leben. Dieser Job lief nur bis Ende November.

Nach weiteren 3 faulen Wochen (die mir schwer fielen, da ich zuviel Energie zum Herumsitzen habe!) arbeite ich z. Zt. in einem Weinshop, der einem Restaurant angegliedert ist. Ich sprang fuer den Verkauefer in diesem Weinshop ein, der einfach nicht mehr zur Arbeit erschien – und das 2 Wochen vor Weihnachten!

Es ist ja schon ein Unterschied, den eigenen Job zu koennen und zu beherrschen oder ihn als meinen Service zu verkaufen. Momentan gehe ich gerade "Klinkenputzen". Es dauert halt eine Weile, bis mein Service bekannt wird. Doch das ist ja in jedem neuen Geschaeft der Fall.

Bei allem Glueck, was ich habe, seit ich meinen Traum lebe, gab es fuer mich in 2004 zwei negative Erlebnisse, die mir doch zugesetzt haben.

Das erste war der Ueberfall auf mein Cottage Ende April. Es wurde alles mitgenommen, was auch nur den geringsten Wert hatte. Von meinem Wanderrucksack angefangen ueber Wanderjacke, Akkuschrauber, meiner speziellen Armbanduhr, ect, ect, ect….bis zum Laptop! Der war zwar bereits 10 Jahre alt, doch ich konnte darauf schreiben! Das Schlimmste fuer mich daran war, dass alle Daten verschwunden waren!!!

Die zweite Geschichte widerfuhr mir dann im November --- Jemand betrog mich um eine Menge Geld! Das schwerste an dieser Geschichte war fuer mich, mir selbst einzugestehen, dass ich ein Trottel war, weil ich jemandem vertraute! Ich musste mir ein neues Auto kaufen, da die Reparaturen an dem alten ueberhand nahmen. Jemand, den ich schon eine ganze Weile kannte, bot sich an, mir beim Autokauf zu helfen. Als er schliesslich das fur mich passende gefunden hatte, gab ich ihm das Geld dafuer. Obwohl er fuer den Betrag unterschrieben hatte, wanderte er damit in's Spiel-Casino und verspielte das Geld --- 5.000 Euro - mein Geschaeftskapital! Inzwischen erstattete ich zwar Anzeige gegen ihn, doch das Geld werde ich wohl abschreiben muessen. Dass mich das umgehauen hat, kann sich sicherlich jeder vorstellen. Jetzt werde ich halt die Aermel etwas hoeher aufkrempeln muessen, damit ich die Butter auf dem Brot behalten kann.

Liebe LeserInnen, ich wuensche jeder/m Einzelnen von Ihnen den Mut, den eigenen Traum zu leben! Es ist unglaublich bereichernd! Das Leben bekommt einen ganz eigenen, neuen Sinn. Die Tiefs gehoeren halt dazu. (Sie mussten vielleicht nicht immer gleich so hart sein!?) Sie haben mich jedoch meine Lektionen gelehrt.

Also AUF! Das Jahr ist noch neu doch das Leben ist so kurz. Es ist schade um jeden verschenkten Tag.


Interview mit Lisa Balz

Immer wieder werde ich auf den Weg der Münchner Hauswirtschafterin angesprochen und wie sie denn das eine oder andere geschafft hat. So entstand die Idee, Ihre Fragen zu sammeln und damit ein gebündeltes Interview mit Lisa Balz zu führen. Ich freue mich sehr, dass ich Lisa Balz für diese Idee begeistern konnte. So können die Antworten allen als Informations- und Inspirationsquelle dienen. Jetzt viel Spaß beim Lesen des Interviews! Ihre Anja Kolberg

Abgeschickt von Lisa Balz am 18. August 2005
Ort: Suedafrika

Die Entscheidung "Ich gehe nach Südafrika."

Frage: Wie hat Ihr Umfeld (Familie/Freunde) auf Ihre Entscheidung, nach Südafrika zu gehen, reagiert?

Die Reaktionen waren so unterschiedlich wie die Menschen, denen ich von meinem Entschluss erzaehlte. Von voellig enthusiastisch --- “Klasse! Go for it! Folge Deinem Traum!” --- bis hin zu --- “Verantwortungslos!!! Dieser Schritt in Deinem Alter! Du wirst scheitern! Wenn Du scheiterst findest Du hier in Deutschland niemals mehr einen Job! Denk an Deine Altersversicherung!”

Die ersten Male fuehlte ich mich bei den negativen Reaktionen angegriffen. Dann machte ich mir allerdings klar, dass jeder aus seinem eigenen Erleben heraus seine/ihre “guten” Ratschlaege erteilt. Mit dieser Erkenntnis konnte ich dann leben und die negativen Argumente objektiv betrachten.

Frage: Wie lange zuvor haben Sie sich mit diesem Gedanken getragen? Was hat den Ausschlag für Ihre Entscheidung gegeben?

Beide Fragen kann ich in einem beantworten. Zu Beginn meiner beruflichen Karriere, mit 21 Jahren, wollte ich schon mal in’s Ausland; war aber zu dieser Zeit nicht mutig genug, diesen Wunsch konsequent zu verfolgen.

In meinem “Suedafrika-Fall” nahm mir jemand anderer die Entscheidung ab: Gott!

Am 21.Januar 2001 wachte ich gegen 6:30Uhr in meinem Bett in Muenchen auf, schlug die Augen auf und wusste – KAPSTADT! Dabei hatte ich mich nie fuer Kapstadt interessiert, kein Buch gelesen, keinen Film gesehen – nichts! Von dieser Sekunde an war es klar, dass ich gehen musste! Ich hatte gar keine andere Wahl!

Dann nahm ich mir jedoch noch ein Jahr Zeit, um mein berufliches und persoenliches Leben zu sortieren und den Ausstieg vorzubereiten. Am 3.3.2002 bestieg ich endlich den Flieger nach Kapstadt mit 20 kg in meinem Rucksack. Diese 20 kg reichten fuer

7 Monate in Afrika! Seitdem weiss ich was ich alles NICHT mehr brauche!

Der Weg nach Südafrika

Frage: Welche Formalien waren wichtig, damit Sie in Südafrika arbeiten durften?

Es gibt zwei verschiedene Genehmigungen - hier “permits” genannt.

Das erste permit ist ein “work permit”, das die Firma beantragen muss, die jemanden einstellen will. Den angestrebten Job bekommt man allerdings nur, wenn die Firma eine Stellenanzeige geschaltet und mit den Kandidaten, die sich darauf gemeldet haben, ein Interview gefuehrt hat. Sowohl die Stellenanzeige im Original als auch Interviewberichte der Kandidaten muessen beim “Department of Home Affairs” vorgelegt werden. Erst wenn nachweisslich kein “Nicht-Weisser” die noetigen Qualifikationen erbringt, bekommt man den Job. Das “work permit” ist an die jeweilige Firma gebunden. Will man die Stelle wechseln, muss bei der neuen Firma der selbe Prozess wieder durchlaufen werden. Das “work permit” hat mich 15.000 Rand gekostet, incl der Agentin, die mir den Weg durch den mir unbekannten “Buerokraten-Dschungel” abgenommen hat. Trotz des “work permits” muss eine Aufenthaltsgenehmigung jaehrlich erneuert werden.

Das zweite permit ist das “business permit”.

Es kann entweder von einer Nicht-Suedafrikanischen Firma beantragt werden, die einen als Mitarbeiter in Suedafrika haben moechte oder man stellt selber den Antrag, wenn man ein eigenes Geschaeft betreiben will. Das “business permit” ist gueltig fuer zwei Jahre und umfasst ebenso eine voruebergehende Aufenthaltsgenehmigung fuer zwei Jahre. Die Kosten fuer ein “business permit” belaufen sich nochmals auf ca. 12.000 Rand, incl der Agentin.

Von September 2003 bis April 2004 arbeitete ich als Angestellte auf dem Weingut “Blaauklippen” bei Stellenbosch – dort zahlte ich fuer das “work permit”. Als ich dann im September 2004 mein eigenes Unternehmen gruendete, musste ich den vollen “business permit”-Betrag zahlen --- kein Pfenning aus dem Antrag davor wurde verrechnet!!!

Wenn Sie diese Betraege bei dem heute gueltigen Wechselkurs in EURO umrechnen, 1 EURO = 8 Rand, erscheint das sicherlich nicht soviel. Wenn man jedoch sein eigenes Geschaeft startet und in den ersten Monaten nur ca 3.000 Rand oder sogar keinerlei Einkommen hat, sieht die Sache schon anders aus.

Frage: Was war auf Ihrem Weg nach Südafrika zu gehen, leichter als gedacht?

Es gab nichts, absolut nichts, was leichter war als gedacht! WARUM???

Ich kam ohne jegliche Erwartung nach Suedafrika; dafuer mit einem immensen Gottvertrauen! Das hat sich gelohnt! Es war leicht fuer mich!

Frage: Wo haben Sie für Ihren Weg Unterstützung gefunden?

Die groesste persoenliche Unterstuetzung finde ich bei zwei gaenzlich verschiedenen Freundinnen. Wir drei sind in einem Alter und wirklich seelenverwandt.

Berufiche Unterstuetzung finde ich in einem “business network”, dem ich seit ca 2 Jahren angehoere. Dieses Netzwerk ist unglaublich vital! Es gibt, glaube ich, kaum einen Beruf, der nicht in diesem Netzwerk vertreten ist. Von Tupperware-Vertretern ueber Handwerker, Tanzlehrer, Professoren, Doktoren, Buchhaltern, Rechtsanwaelten, Sekretaerinnen - eben die ganze Bandbreite des Geschaeftslebens! Der Hauptgedanke bei den Treffen ist nicht: “Was ist drin fuer mich?!” sondern vielmehr: “Was kann ich fuer den Anderen tun?!” Visitenkarten werden verteilt und kommen als Empfehlung zurueck; besonders wenn man regelmaessiger Gast ist und die Anderen sich an einen erinnern. Durch dieses Netzwerk fand ich all die relevanten Leute, die mir halfen, mein business auf die Beine zu stellen.

Frage: Gab es auch Enttäuschungen?

Natuerlich gab und gibt es Enttaeuschungen! Gerade in dieser Woche ist wieder mal ein Auftrag geplatzt, der mir mein Einkommen fuer August sichern sollte. Das “beruhigende” daran ist, dass es nicht an mir lag!

Up and down

Frage: Haben Sie nie den Mut verloren? Woher nehmen Sie Ihre Kraft, wenn es gerade schwer ist?

Beinahe haette ich den Mut verloren! In den vergangenen 3 Monaten hatte ich zwei grosse und einen kleineren Zusammenbruch. Trotz intensiven Marketings, unzaehligen Network-Meetings und vielen anderen Aktivitaeten meinerseits bleiben die Auftraege aus oder fest geglaubte Auftraege platzten (siehe oben). Dazu gehen meine Geldreserven dem Ende zu. Der schrecklichste Gedanke fuer mich ist, irgendwann einmal vor einem total leeren Kuehlschrank zu stehen und keine Vorraeten zu haben!!!

Wo ich dann die Kraft zum Weitermachen finde? In einem absoluten Gottvertrauen!

Ich spuere einfach, dass Gott mir nicht denWeg nach Suedafrika gewiesen hat, damit ich hier aufgebe!

Misserfolge im Leben haengen ja haeufig damit zusammen, dass wir immer unseren alten, anerzogenen oder erlernten Verhaltensmustern folgen. Um meinen eigenen auf die Spur zu kommen – unddamit den teufelskreis des Nichterfolges zu durchbrechen - durchlaufe ich gerade einen Coaching-Kurs. Es ist wirklich erstaunlich – manchmal allerdings auch schmerzhaft - zu entdecken, dass man fuer manche ueble Situation selbst verantwortlich ist! Seit ich mir meines eigenen Verhaltens bewusst bin und des oefteren sage: “Halt! Stop! Nicht wieder so wie ueblich!” – geht manches etwas leichter.

Südafrika und die "alte" Heimat

Frage: Vermissen Sie Europa? Was beeindruckt Sie in Südafrika am stärksten?

Nein, ich vermisse Deutschland ganz und gar nicht!

Im letzten Sommer verbrachte ich 3 Monate in Muenchen. Diese Zeit dort lebte ich ganz bewusst. Ja - man kann um Mitternacht noch U-Bahn fahren und unbelaestigt zu fuss heim gehen. Ja - man kann stundenlang Rad fahren, ohne Uebles wittern zu muessen. Ja – man kann allein stundenlang am Ufer des Ostpark-Sees in Muenchen traeumen, lesen, Musik hoeren, ohne dass man ueberfallen wird. Nein – so ungezwungen kann man hier in Suedafrika nicht leben!

Im Gegensatz zu Deutschland sind die Menschen hier allerdings wesentlich freundlicher und ausgesprochen hilfsbereit!

Wenn ich in Deutschland jemanden auf der Strasse anspreche um nach dem Weg zu fragen, verschliessen sich im ersten Moment die Gesichter, bevor man Ausunft bekommt. Hier gehen die Leute gleich mit und bringen einen zur richtigen Strassenecke!

In Deutschland bekam ich immer mehr dass Gefuehl, dass die Leute gegenueber ihren Mitmenschen mit einer abweisenden Geste sagen: “Komm mir bloss nicht zu nah, sonst muss ich Dir vielleicht helfen!”

Hier wird gegruesst, wenn man sich beim Wandern begegnet, beim morgendlichen Strandlauf; hier laechelt man anderen Menschen zu waehrend man durch die Laeden geht. Laechelte ich Fremde in Muenchen in der U-Bahn an oder in einem Einkaufs-Center bekam ich haeufig das “Warnsignal-Gesicht” zu sehen: “Hilfe, die will vielleicht etwas von mir!”

Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft hier macht es jedem Fremden leicht, hier Fuss zu fassen.

Vielleicht liegt das ja auch an dem vielen Sonnenschein hier?!?!?!

Way back?

Frage: Haben Sie sich Gedanken gemacht, wie Ihre Situation aussieht, sollte sie sich irgendwann entschliessen, zurückzukommen?

Darauf gibt es nur eine Antwort:

Ich habe nicht vor, jemals wieder in Deutschland zu leben. Suedafrika ist meine neue Heimat!

Tipps

Der mir am wichtigsten erscheinende Tipp ist der, unbedingt die Sprache des jeweiligen Landes zu lernen! Solange man sich in dem jeweiligen Land nur zum urlauben aufhaelt, kommt man schon irgendwie durch. Geht es jedoch um business, sieht die Sache komplett anders aus!

Besonders wenn ich muede oder in einer stressigen Situation bin, vermisse ich oft die richtige Grammatik. Waehrend ich im Geiste nach der Grammatik forsche, entfaellt mir das Vokabular und ich fange an zu stottern! Welch furchtbare Situation! Solche Situationen hinterlassen natuerlich keinen professionellen Eindruck

Ich unterhalte mich gerne und lerne gerne neue Menschen kennen. Kennen Sie das Gefuehl, in einer Gruppe zu sitzen und aufgrund des fehlenden Vokabulars nicht in der Lage zu sein, sich am Gespraech beteiligen zu koennen?????????????

Alles in allem kann ich nur immer wieder sagen: “Nehmt das Leben in die eigenen und dazu das Herz in beide Haende und geht den Schritt in’s Ungewisse (Es muss ja nicht immer gleich das Ausland sein!).

Nur durch soche Herausforderungen wachsen wir – auch manchmal ueber uns hinaus.

Es ist ein unglaublich gutes, starkes Gefuehl!”

Ein Kompliment, das mir jemand neulich machte, klingt soooo gut, dass es mir inzwischen zum Leitsatz geworden ist. Wenn ich ihn aufsage, strecke ich die Schultern, hebe den Kopf und schreite einfach absolut selbstbewusst daher:

“Here she comes - this beautiful, gorgeous, good looking, successful Lady!”

DANKE, Lisa Balz, für dieses Interview!

Alle weiteren Berichte von ihr sind in dieser Rubrik: Südafrika-Bericht (die neusten Berichte sind zu oberst, also am besten nach unten scrollen)

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 08 März, 2006
Thema: Südafrika-Bericht
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