Mich halten in der Flut der Ereignisse

Hallo, Ihr lieben Menschen da draußen in der Welt!

Ich freue mich sehr über drei Briefe, die ich auf meinen "Wunsch an Sie" geschenkt bekommen habe. Liebe floß durch mich, als ich sie las und auch jetzt noch, wenn ich sie auf meinem Schreibtisch sehe, fühlt es sich einfach wundervoll an. Für einen besonderen Hüpfer sorgte eine Leserin, die mir - weil sie keine Schreiberin sei, mir aber Dankeschön für den Blog sagen wollte - Socken strickt. Ist das nicht toll? Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet.

Solche Geschenke machen meinen Tag zu einem hell leuchtenden Stern!

Seit einer Woche entwerfe ich die neuen Kalender für 2011. Neu in diesem Jahr: Ein Wandkalender mit Herzmotiven. Der von Ihnen geliebte und bewährte Tischkalender steht 2011 unter dem Motto: "Ich trau mich was".

Die Entstehungszeit für die Kalender bedeutet: Viele Ideen sprudeln durch meinen Kopf und meine Hände. Sie kitzeln die Fotographin in mir - locken die Frau, die gerne Texte schreibt und spornen die Kreative in mir an, die beides zusammen führt. Welche Texte? Welche Fotos sind am schönsten? Welches Layout für den neuen Wandkalender? Natürlich arbeitet auch die Kauffrau in mir, die sich mit der Finanzierung, den Angeboten und der Kalkulation beschäftigt. Ich habe so viele Ideen, dass ich gar nicht weiß, welche ich auswählen soll. Mein Puls geht schneller, ich fühle Aufregung in mir. Ich arbeite länger als in den Monaten zuvor, ich bin mehr unterwegs, ich nehme mir weniger Zeit für Pausen, "komme aus dem Tritt". Ich bin konzentriert auf meine beiden Herzensprojekte, mit denen ich wie in jedem Jahr Liebe, Hoffnung & Schaffensfreude verbinde. Das bedeutet einen veränderten Tagesablauf, einen anderen Rhythmus, nachts träume ich vom Kalender ;o) und vieles im Haushalt bleibt liegen.

Ich lerne, mich selbst darin nicht zu verlieren, sondern mich zu halten. Ich lerne, das in dieser Flut existierende und immer wieder entstehende Chaos zu nehmen wie es ist. Dies fällt mir schwer, weil es vorher so ruhig ablief und mir dieses Aufgeräumtsein auch gut tut. So wunderte ich mich über mich selbst: Ja, viel positive Energie, aber auch sehr aufgeregtes, sich komisch anfühlendes Inneres. Meine Therapeutin erinnerte mich daran, dass sich alles Neue erst mal komisch oder anders anfühlt, bis es einem in Fleisch und Blut übergegangen ist. Ich erinnere mich, wie sich Neues in meinem Leben anfühlte: Wie es war eine neue Stelle anzutreten. Umzuziehen und mich in eine neue Umgebung einzugewöhnen. Die ersten Schultage... Ja, so etwas sorgt für innerliche Aufregung, es ist anders als das gewohnte Gefühl. Irgendwann ging mir das Neue so in Fleisch und Blut über, dass ich darin meinen Rhythmus gefunden hatte und es normal geworden war.

Also willkommen, du neuer Lebensrhythmus! Ich verspreche meinem Körper, dafür zu sorgen, dass er weiterhin die Ruhephasen bekommt, die er braucht. Und meinem Geist, dass er die Zerstreuung bekommt, die ihn aufatmen lässt. Und meiner Seele verspreche ich, dass ich mir weiterhin Zeit für den Dialog mit ihr nehme. Ich spüre, dass ich hier Nachholbedarf habe. Deswege öffne ich jetzt mein digitales Tagebuch und führe einen Dialog mit meinem Inneren. Mal sehen, vielleicht bekomme ich von dort klare Entscheidungsimpulse für die noch offenen Fragen des Kalenders. Ich merke schon, da ist kein Fragezeichen in meinem Inneren, sondern ein Ausrufezeichen. Ich werde Antworten bekommen.

Ich wünsche Ihnen einen zauberhaften Tag!

Ihre Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 15 September, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr
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