April-Impressionen

Tischkalender 2012 'Ich will frei sein'

Tischkalender 2012

Foto: Blätter eines Kastanienbaumes mit knospiger Blüte

Affirmation: 'Ich traue anderen etwas zu.'

Im Stern-Artikel über Innere Stärke (Ausgabe 12 vom 15.3.2012) las ich vom Tierfilmer Andreas Kieling. Seine Mutter ließ ihn mit 10 Jahren alleine 50 km mit dem Rad fahren, um Hirschhornkäfer zu beobachten. Für ihn war dies genau das Richtige, um Stärke und Vertrauen in sich selbst zu finden.

Jean Liedloff berichtet in ihrem bemerkenswerten Buch 'Auf der Suche nach dem verlorenen Glück' von Indianern, die ihren Kindern früh zutrauen, Dinge selbst zu tun und gut auf sich zu achten. Kinder glauben ihren Eltern alles, so die Psychotherapeutin. Auch übervorsichtigen Eltern, zu was sie als Kind offensichtlich nicht fähig sind. (Warum sonst deren große Sorge?) Und das unabhängig von dem, was wirklich möglich wäre. In einem Vortrag nennt die Autorin das Beispiel eines Kindes, das sicher zwischen zwei Wasserbecken balanciert, bis die ängstliche Mutter zu ihm kommt.

Übertragen auf meinen Umgang mit Erwachsenen heißt das für mich: Je mehr ich anderen zutraue, desto mehr trauen sie sich selbst zu und desto besser passen sie auf sich auf.

Wo zeige ich zuviel Angst und Sorge um andere und signalisiere damit indirekt: Ich glaube nicht, dass du gut für dich selbst sorgen kannst. Ich muss also auf dich aufpassen. Eine veränderungswürdige Einstellung, denn ich will so auch nicht behandelt werden. Ich will Vertrauen und Freiheit.

Warum sorge ich mich überhaupt? Will ich mich selbst und andere vor einem Unglück bewahren, damit wir kein Leid erfahren, keine Schmerzen erleiden müssen und keiner durch diese intensive Gefühle gehen muss? Aber habe ich darüber wirklich die Kontrolle?

Mir ist durch die beiden Verkehrsunfälle (letzten März nahm mir jemand auf einer Kreuzung bei Grün die Vorfahrt und drei Jahre zuvor geschah das Gleiche meinem Mann) bewusst geworden: Ich hatte keinen Einfluss. Ich kann andere Verkehrsteilnehmer nicht kontrollieren, so korrekt ich mich selbst auch verhalte.

Ich glaube inzwischen: Wenn etwas passieren soll, dann passiert es, da kann ich noch so gut aufpassen oder andere vor einem Unglück bewahren wollen. Da kann ich noch so sehr versuchen, Gefahren zu vermeiden. Ich habe eben nicht über alles im Leben die Kontrolle. Wenn einen das Schicksal einholen will, dann tut es das auch.

Bis dahin versuche ich, meine Ängste um andere mehr und mehr loszulassen, Vertrauen in mich und andere - und das Leben - zu stärken und uns die Dinge tun lassen, die wir lieben. Auch wenn sie gefährlich sind.

Leichter gesagt als getan. Doch Gedanke und Wunsch sind ein guter Anfang.

Für Interessierte: Hier ein Vortrag von Jean Liedlhoff, die im März 2011 verstarb. Im Internet finden Sie mehr von ihr unter dem Begriff 'Kontinuum-Konzept' .


Wandkalender 'Glückliche Zeiten'

Wandkalender 2012 - April

Foto: Ein alter Kirschbaum in weißem Blütenkleid

Text: 'Die Natur beginnt jeden Frühling den Kreis von Geburt, Wachsen, Reifen und Rückzug. Auch wir Menschen haben die Chance, jedes Jahr neu anzufangen.'

Ich liebe die frisch geschlüpften hellgrünen Blättchen, die im Moment überall aus scheinbar leblosem Holz, Zweigen, Ästen sprießen. So viel Kraft und Wille zu wachsen und sich zu verändern. Abwerfen, was nicht mehr zu mir passt und etwas beginnen, das jetzt für mich passt: An diese Möglichkeit erinnert mich der Frühling.

Einen herrlichen April wünscht Ihnen Ihre

Anja Kolberg

Wenn Sie auf diesen Beitrag hinweisen möchten, hier der Link: https://www.frauencoaching.de/archives/2012/04/entry_6724.html
Ich erlaube das Nutzen der Inhalte außerhalb dieser Webseite nur mit meiner schriftlichen Erlaubnis.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Sonntag, 01 April, 2012
Thema: Blog - 2012, 1. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse
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