Schöne Erinnerungen!

Ab und an wird mir bewusst: Ich bin fast 45. So unterhielt ich mich beim Arzt im Wartezimmer mit einem Studenten. Er wolle noch ins Ausland gehen und seine Englischkenntnisse auffrischen. 'So günstig komme ich da nicht mehr hin', meinte er und ich bestätigte: 'Ja, nehmen Sie mit, was geht, so lange Sie ungebunden und jung sind. Später ist das nicht mehr so leicht.' ... so lange Sie jung sind... was rede ich denn da? War ich schon so alt, so zu sprechen? Fühlte ich mich alt? Nein, aber es lässt sich ja nicht leugnen, dass ich locker 20 Jahre älter war als der junge Sportstudent....

Jede Menge gelebte Jahre liegen hinter mir. Voll gefüllt. Besonders fällt mir das auf, wenn ich mir Fotos von früher anschaue.

'Damals' wurden die ja noch in einem Labor entwickelt. Ich hab mir irgendwann mal - ich wohnte noch zu Hause, ging in die Lehre und hatte Ferien - viel Arbeit gemacht und die schönsten Bilder meiner Jugendzeit in ein Album geklebt, ja richtig aus Papier, mit Transparentpapier zwischen den Seiten und Kommentaren neben den Fotos. Später gab es diese Einsteckalben. Heute mache ich nur noch selten Fotos nach, wenn dann mache ich gleich fertig gedruckte Fotoalben. Das macht so einen Spaß!

Zu meiner Kinderkommunionszeit gab es Klebealben. Da zog man eine Folie ab, drunter klebte alles wie wild, man positionierte die Bilder und legte die klebende Folie wieder auf. Die Alben, die ich davon hab, sind inzwischen fast kleberfrei, heißt, die Bilder fallen runter oder die Klebestreifen haben sich hässlich verfärbt. Allein der Kleber zeigt, wie die Zeit vergeht. :o))

Ursprünglich suchte ich die Fotos aus dem Schwedenurlaub mit unseren Freunden. Das war 1996, drei Wochen über die Sommersonnenwende. Wir sind erst nach Stockholm hoch, wo unser Freund den Marathon mitlief, dann runter an den Götakanal zu der Woche im Hausboot. Wir starteten im Osten bei Mem/Söderköping, passierten über 50 Schleusen, herrliche Flusslandschaften, Seen und den Vätternsee. Die Reise endete am Vänern See.

Diese Woche war so erlebnisreich wie fünf. Ich will lieber nicht erzählen, was wir alles mit de Boot angestellt haben oder es mit uns... Danach erholten wir uns eine Woche in einer kleinen Hütte am Vänern-See und machten auf der Rückreise Station in Göteborg und Malmö. Das war ein echt toller Urlaub!

Wir hatten im letzten Herbst an die Zeit zurück gedacht, was für ein Spaß das war und mein Mann hat einen Film ausgegraben, den wir gemacht haben. Huch, war ich schlank! Unvorstellbar, dass ich mich damals zu dick gefühlt habe!!! Nun, an diese schöne Zeit wollen wir uns bei einem Treffen mit unseren Freunden erinnern. Film und Fotos gucken und uns wahrscheinlich wieder kaputtlachen, denn jeder von uns vieren hat was im Urlaub angestellt...

Die Fotos wollten sich erst nicht finden. Im Wohnzimmerschrank durchblätterte ich viele Alben. Fehlanzeige.

Im Keller vielleicht? In den in Regalen verstauten Kartons guckten mich viele Fotolabor-Umschläge mit entwickelten Fotos und Negativen an. Ich hab bestimmt zwei Stunden gestöbert und mich erinnert. Kennen lernen & Hochzeit, Urlaube, Ausflüge, Familienfeste, Bilder von den Arbeitsstellen mit den Kollegen und Kolleginnen, eine Geschäftsreise, Geburtstage, Renovierungen. Herrlich! Ab 2002 gibt es nur noch Digitalfotos, die auf dem Rechner schlummern...

Ich frage mich gerade, wie das Fotoleben wohl in 20 Jahren aussieht.

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 14 März, 2015
Thema: Blog - 2015, 1. Halbjahr, Blog - Kreative Projekte
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