Wie es mir gesundheitlich geht

Die Müdigkeitsphasen, die mich seit Mai immer mal wieder außer Gefecht setzten, sind weg!

Hintergrund: Ich habe eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, Hashimoto genannt, eine chronische Unterfunktion, die sich auf den Stoffwechsel und Hormonhaushalt auswirkt. All die Jahre hatte ich sie überhaupt nicht ernst genommen. Ich habe meine Schilddrüsenhormone genommen, bin regelmäßig zum Facharzt gegangen. Fertig. Bis ich mich trotz 'Top Blutwerte' nicht mehr gut fühlte und ich bei meinen Ärzten nicht weiter kam.

Welche Symptome?
Schon morgens trat starke Müdigkeit auf, die mit Herzrasen, zeitweise völliger Abwesenheit von Konzentration, einem Gefühl wie Watte im Kopf einherging. Klar denken am PC war ausgeschlossen. Ich fühlte mich - trotz gutem Schlaf in der Nacht zuvor- auf einmal, als hätte ich zehn Stunden anstrengenste Autofahrt mit Stau und sehr schlechten Wetterverhältnissen hinter mir. Ganz schön zermürbend.

In den Monatlichen Impulsen (nicht öffentlich, für mich etwas persönlicher, ein Abo ist im Shop buchbar) und im Blog habe ich 2014 und diesen Sommer davon geschrieben, wie es um mich stand. Wenn ich das bisherige durchlese, wird mir deutlich, was ich alles ausprobiert habe, um fitter zu werden. Vieles hielt nicht lange an und ich habe auch keine Gewissheit, dass meine jetzigen Erfolge ewig wirken ...

Mich hat so mürbe gemacht, dass es mir richtig schlecht ging und keine Lösung gefunden wurde. Was hab ich mich hilflos und orientierungslos gefühlt. Aus lauter Verzweiflung wieder mal den Kaffee weggelassen und schon überlegt, ob ich mich noch gesünder ernähren muss, worauf ich aber nur im allergrößten Notfall Lust hab, da ich mich schon sehr gesund ernähre, zum Beispiel mit der wöchentlichen Gemüsekiste. Nach so manchen Tiefs habe ich immer wieder Mut gefasst, weiter nach Lösungen zu suchen, wieder einen Artztermin zu machen, doch noch mal vorzusprechen.

Es ist so wichtig, ernst genommen zu werden, das macht mein Hausarzt. Auch wenn er keine Lösung wusste, war seine Haltung sehr wichtig für mich. Noch wichtiger, als von anderen in einer solchen Situation ernst genommen zu werden, ist es, mich dann selbst mit meinen Symptomen ernst zu nehmen.

Nun denn, ich bin um viele Erfahrungen reicher, hab wieder nette hilfreiche Menschen getroffen, viel gelesen, probiert, bin durch tiefe Täler gegangen, weil es einfach nicht besser werden wollte. Rückblickend ist es ein gutes Gefühl, dass ich für mich selbst eingestanden bin und nicht aufgegeben habe.

Seit meinem Urlaub geht es mir besser. Die Müdigkeitsphase ist nur noch sehr selten aufgetreten. Was hat mir geholfen?

*** Das ist mein ganz persönlicher Erfahrungsbericht. Ich weiß nicht, ob das wiederholbar ist, falls ich nächstes Jahr im Sommer - ist jetzt das zweite Jahr - wieder so eine Müdigkeit empfinde. Ich hoffe natürlich, dass alles kein Zufall war und mir die Schritte, die ich jetzt gehe, langfristig helfen und nächstes Jahr keine solche Phase mehr auftritt. Wovon ich hier berichte, ist mein individuelles Erleben. Es ist keine Lösung, die für andere Menschen automatisch ebenso gilt, keine Anleitung und ersetzt nicht den Besuch des Arztes. ***

Erst einmal bin ich davon überzeugt, dass die andere Umgebung, die Ruhe am Meer, die freie Zeit mir sehr geholfen haben. Raus aus dem Streß, der mich hier zu Hause umgab. (Nachbarhaus wurde seit einem Jahr mit fast täglichem Dreck und Lärm saniert, die Straße vor der Türe inkl. Gehwegen seit März.) Von Tag zu Tag wurde es an der See in diesem ruhigen Ferienhausgebiet hinter der Düne besser, wenn auch die Müdigkeitsphasen am Anfang noch auftraten.

Mein Arzt hatte mich vor dem Urlaub zum Endokrinologen überwiesen, um zu prüfen, welche Ursachen sonst für meine Erschöpfung vorliegen konnten. Der Bericht kam erst nach dem Urlaub. Wie sollte ich mir bis dahin helfen?

Durch das Netzwerk Frauengesundheit war ich bei meiner Recherche auf den Zusammenhang von Hashimoto und dem Progesteronmangel hingewiesen worden. Es lag ein Progesteronmangel bei mir vor. Für meine Gynäkologin, die mich seit dem Sommer mit natürlicher Progesterontherapie (bioidentische Hormontherapie) behandelte, führte ich ein Symptomtagebuch.

Mir fiel dadurch eines Tages auf, dass ich jeden Morgen um die gleiche Zeit müde wurde. Und ich erinnerte mich an eine Organ-Uhr. Also, dass jedes Organ unseres Körpers zu einer anderen Zeit aktiv ist. Auf der Seite www.die-organuhr.de des Heilpraktikers Lothar Ursinus wurde ich fündig. Milz und Pankreas waren zu der Zeit aktiv. Es gab allerhand interessantes zu lesen und ich fand den Hinweis, eine Urtinktur würde den betroffenen Organen helfen. Die bestellte ich und die Müdigkeit ging jedes Mal, nachdem ich die Tropfen genommen hatte. Was für eine Erleichterung. Endlich eine Lösung! (Ich habe von einer Freundin gehört, dass die eigene Organaktivität nicht unbedingt mit denen der Uhrzeit übereinstimmen, sondern die eigene Darmtätigkeit die Richtschnur für den Ablauf sein sollte, eine Uhrzeit deswegen bei manchen nicht passt. Doch das ist alles Laienwissen. Wenn Sie sich dafür interessieren, fragen Sie bitte jemanden, der sich darin auskennt. Ich hatte wohl Glück, dass es bei mir zufällig passte.)

Auch die Progesteroncreme entfaltet ihre Wirkung. Ich habe den Eindruck, dass dadurch die Stimmungsschwankungen, besonders meine traurige Stimmung und plötzlich über mich herfallende Weinerlichkeit nicht mehr so verstärkt auftreten. Himmel, was für ein Geschenk für mich! Im Urlaub hatte ich den konkreten Fall, dass ich morgens weinte (der Grund war nicht wirklich wichtig, ich finde schnell einen) und nachdem ich die Creme aufgetragen hatte, ging es mir besser.

Durch den Endokrinologen wurde der Vitamin D3 Mangel bestätigt, der schon seit Anfang des Jahres bekannt ist und behandelt wird. Dann ein Folsäure- und Eisenmangel. Letzteren habe ich immer wieder schon mal und mache eine jährliche Kur. Dafür nehme ich jetzt Präparate ein, Folsäure zusammen mit Vitamin B12. Die Schilddrüsenhormonwerte müssten nicht verändert werden, auch wurde keine besondere Erkrankung, die ursächlich sein könnte, erkannt. Es ist so erleichternd zu wissen, das außer dem Mangel nichts entdeckt wurde!! Seit Oktober nehme ich also jede Menge Mittelchen ein.

Ich hoffe sehr, dass ich im nächsten Sommer von der Müdigkeitsphase verschont werde, alle Maßnahmen langfristig helfen. Zwei Sommer hinter einander sind ausreichend. :-) Und ich hoffe, falls das wieder auftaucht, dass mir dann auch wieder Lösungen einfallen werden, bzw. die jetzigen Lösungen wieder wirken werden. Die letzten beiden Sommer habe ich auch wegen Zahnerkrankungen Antibiotika genommen. Vielleicht hatte auch das eine Wirkung auf mein Immunsystem und war ursächlich für meine Müdigkeit. Ganz genau werde ich das wohl nicht rausfinden. Wichtig ist, dass etwas geholfen hat, das ich Lösungen gefunden habe, obwohl die Ärzte (z.B. Nuklearmediziner für die Schilddrüse) am Ende mit ihrem Latain waren.

Was ich gelernt oder erfahren habe

Ich weiß jetzt wie sich Menschen fühlen, die krank sind und einfach nicht weiter kommen. Das fühlt sich besch.... an. Gut, wenn dann die Lösung endlich da ist. Und bis dahin habe ich lernen müssen, die Situation anzunehmen wie sie ist. Puh! Puh! So schwer ... Liebevoll mit mir umgehen, besonders wenn der Körper nicht so kann wie mein Verstand es gerne hätte. Geduld haben. Dann aktiv sein, wenn es geht ... so habe ich zum Teil abends gearbeitet, wenn mein Kopf fit war. Dann Pause machen, wenn der Körper es braucht, zum Beispiel mittags zu schlafen, obwohl ich eigentlich noch so viel im Büro zu tun gehabt hätte und mich dafür nicht beschimpfen oder kritisieren. Loslassen, was nicht geht, wie Projekte, die ich gerne in Angriff genommen hätte, es aber einfach nicht gepackt habe.

Ich wünsche allen, denen es nicht gut geht und die keine Lösung dafür finden, von Herzen Hoffnung und die Kraft, nach einigen Rückschlägen und Enttäuschungen weiter zu machen und Lösungen, die wirken und Menschen, die einfach mal "nur" zuhören und mitfühlen. Und ich wünsche mir, diesen Text zu lesen, falls ich wieder in diese Situation kommen sollte. (Alle Betroffenen wissen: Jemand, der es schafft, uns "nur" aufmerksam und liebevoll zuzuhören ist das beste was einem passieren kann.)

Während dieser Phase im Sommer habe ich meine beiden Tischkalender gestaltet. Besonders 'Alles wird gut' habe ich mit Texten und Bildern gefüllt, die mir in der Situation geholfen haben. Für mich bedeutet der Titel die Hoffnung, das ich - gleich was im Leben ist - dennoch ein gutes Leben führen kann und es irgendwann wieder gut ist in meinem Leben.

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Auf die Gesundheit, auf das Leben und das Licht am Ende des Tunnels!

Von Herzen,
Ihre Anja Kolberg

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https://www.frauencoaching.de/archives/2015/11/entry_6957.html
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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 16 November, 2015
Thema: Blog - 2015, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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