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Steine im Weg

Kennen Sie das auch? Da hat man ein richtig schönes Ziel vor Augen und plötzlich versperren RIESENGROßE STEINE den Weg. Oh Mann!

Was Sie vielleicht noch nicht wissen: Ich plane meine erste eigene Postkarten-Kollektion auf den Markt zu bringen. :o)

Den ersten Felsbrocken auf dem Weg entdeckte ich letzte Woche: Urheberrechtlich ist es nicht erlaubt, reine Zitatensammlungen zu veröffentlichen, es sei denn, die Autoren (und falls Übersetzer beteiligt waren, die auch) sind schon über 70 Jahre tot oder ich hole mir von ihnen/ihren Erben die Erlaubnis. Ist eine lange und umfangreiche Geschichte... (Einige Infos bietet Wikiquote). Deswegen ist übrigens auch meine Zitatensammlung im Moment in Überarbeitung.

Da ich selbst schreibe und fotographiere, ist es mir sehr wichtig, selbst die Urheberrechte Anderer zu wahren.

(Es ist so vieles übrigens nicht erlaubt, was oft gemacht wird. Ich wundere mich immer, wenn manche fremde Bilder kopieren oder gar Texte komplett aus Webseiten herauskopieren und auf die ihre bringen. Dann denke ich: Das ist doch ganz klar, dass dies gegen das Urheberrecht verstößt. Aber mir war zum Beispiel nicht klar, dass auch Schriften gekauft werden müssen, sofern sie nicht Freeware sind, wie ich in einer Weiterbildung gelernt habe... So lernt man immer dazu. Schade, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt... Informationen zum Urheberrecht.)

Was bedeutet das aber für mein Vorhaben, Zitate auf die Postkarten zu bringen? Zunächst war ich total wütend über diesen blöden Felsbrocken, der mir da meinen schönen Weg blockiert und habe wütend dagegen getreten. Weg gegangen ist er davon natürlich nicht... Abhalten von meinem Vorhaben lasse ich mich dadurch natürlich nicht. Also was kann ich tun? Ich kann zum Beispiel drumherum gehen oder drüber steigen. Oder...

Ich kann auch etwas völlig Neues daraus machen! Ich habe es als deutlichen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden, dass es wichtig ist, vorwiegend meine eigenen Worte zu nutzen. Ich habe bei meiner Zitatenrecherche übrigens entdeckt, dass jemand meine komplette Zitatensammlung auf seine Webseite übernommen hat. Wenn er mir gegenüber sitzen würde, dann würde ich ihm sagen: "Nimm deine eigenen Worte!

Sie sind so viel wichtiger und stimmiger als alles, was andere Menschen sagen! Mach dein Ding!" Und mir wurde plötzlich klar, dass ich das anderen sage, aber deswegen noch lange nicht für mich selbst nutze. Das war eine wichtige Erkenntnis für mich.

Also: Ich werde meine eigenen Worte nutzen und danke dem Felsbrocken, dass er sich auf meinen Weg gelegt hat. :o)

Um mal wieder ein Zitat zu gebrauchen:

"Jeder Mensch,
alle Ereignisse in deinem Leben,
sind da,
weil du selbst sie angezogen hast.
Was du mit ihnen anfängst,
ist deine Sache."

Richard Bach

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 29 Juni, 2006
Thema: Blog - 2006, 1. Halbjahr, Blog - Selbstständigkeit

Fragen wir Frauen zu oft nach dem Weg?

Männer fragen nicht nach dem Weg. Die fahren einfach drauflos, finden ihn mal - durch Instinkt, durch Zufall, durch Ausprobieren, durch Wissen - mal nicht. In letzterem Falle machen sie sich nicht verrückt, sondern fahren wahrhaftig so lange durch die Gegend, bis sie den Weg gefunden haben. Wenn es sein muss: Stunden. Um ja nicht nach dem Weg zu fragen. (Funktioniert auch im Baumarkt.) ;o) Dabei ist es so einfach, wie die meisten Frauen zeigen: Anhalten. Fragen. Richtung erfahren. Weiterfahren. So einfach so gut.

Mit einer besonders interessanten Strategie versuchte ich mal als Jugendliche den Weg zu finden. Ich war das erste Mal mit meinem Freund und Pkw in der großen Stadt Köln. Wir wussten den Weg zurück zur Autobahn nicht und hatten die geniale Idee, einfach jemand hinterher zu fahren, der das gleiche Nummernschild hatte wie wir. Klingt doch gut, oder? Nicht so ganz. Der wollte nämlich nicht nach Hause Richtung Autobahn, sondern ganz woanders hin, wahrscheinlich seine Freundin besuchen. Das haben wir erst recht spät gemerkt und einen völlig neuen Teil Kölns weitab der Autobahn kennen gelernt...

Ich finde dazu, wie ich einen Weg zu einem bestimmten Ort finde, lassen sich Parallelen ziehen, wie ich bei der persönlichen Zielerreichung vorgehe. Versuche ich den Weg selbst zu finden, durch Try, Luck & Error (wie viele Männer, siehe oben) oder frage ich direkt nach dem Weg? Mache ich mir einen Plan, schaue mir ausführlich die Karten an und fahre dann los? Frage ich zu oft nach dem Weg, bin nachher ganz verwirrt und höre nur noch auf die anderen, statt mich zu besinnen, einen Blick auf meine Karte zu werfen oder mir zuzutrauen, dass ich den Weg schon finden werde? Gebe ich auf, wenn ich in einer Sackgasse gelandet bin oder drehe ich um, wohlwissend gleich finde ich den richtigen Weg?

Ich glaube, hier von den Männern etwas lernen zu können. Nämlich nicht immer gleich nach dem Weg zu fragen oder perfekt zu zögern - indem ich plane, plane, plane - statt mich einfach auf den Weg zu machen und es so zu tun, wie ich meine, es sei richtig. Einfach mein Ding zu machen und nicht so schnell aufzugeben. Fest mein Ziel im Sinn und losfahren. Nicht auf andere zu hören (hey, wer weiß, ob die sich wirklich auskennen und verstehen, wo ich hin will?), sondern auf mich selbst. Zu viele Menschen, die mir den Weg zeigen wollen, zeigen mir vielleicht auch ihren Weg oder bringen mich gar davon ab, in dem sie mich erstaunt fragen: "Was wollen Sie denn da? Da fährt doch schon lange keiner mehr hin. Das lohnt sich doch nicht. Ich habe da eine viel bessere Idee." ....

Ja, und die Männer, ganz klar, die können auch was von uns Frauen lernen: Sich nämlich, wenn man sich total verfahren hat, nicht noch weiter verfahren, sondern die Hilfe von anderen annehmen und nach dem Weg fragen ...

Ich freue mich auf eine Woche, in der ich immer meinen Weg finde, und falls ich nicht weiterkomme, nicht gleich vorschnell nach dem Weg frage, sondern es mit meinen Möglichkeiten einfach mal versuche und mir erlaube, mich zu verfahren!

Vielleicht entdecke ich dabei ja etwas Wundervolles, das viel besser ist...

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 27 Juni, 2006
Thema: Blog - 2006, 1. Halbjahr, Blog - Beziehungen

*** Dem Leben neu vertrauen - Das letzte Werk von Elisabeth Kübler-Ross


Anja Kolberg: Elisabeth Kübler-Ross, die bekannte Sterbeforscherin und Ärztin verstarb im August 2004. Mit David Kessler vollendete sie kurz vor ihrem Tod ihr letztes Buch: "Dem Leben neu vertrauen - Den Sinn des Trauerns durch die fünf Stadien des Verlustes finden". Es ist eine Anleitung für trauernde Menschen. Die beiden Autoren beschreiben darin die fünf Stadien des Trauerns - parallel zu den von Elisabeth Kübler-Ross entwickelten fünf Stadien des Sterbens.

Ernst genommen werden und sich aufgehoben fühlen in den Phasen des Trauerns. Die Phase "vorweggenommene Trauer" hat mich selbst sehr beindruckt, sie war mir bislang nicht bewusst und doch kannte ich sie. Über vieles lässt sich trauern, sei es ein Tier, das von einem geht oder ein lieber Mensch oder eine Sache, an der man sehr gehangen hat. Für die Trauer gibt es keine zeitliche Grenze. Man kann auch einen Menschen betrauern, der schon viele Jahre nicht mehr auf der Erde weilt.

(Das Buch ist inzwischen vergriffen und nur noch gebraucht oder über Büchereien erhältlich.)

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 23 Juni, 2006
Thema: Buch: Sterben+Leben

Nachricht aus Portugal

Eine weitere Mail von Monika, aus Deutschland losgezogen, um in Portugal Neues in ihr Leben zu lassen. Unterwegs auf ihrem Herzensweg:

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Zunächst zum besseren Verständnis meine Mail an Monika:

13.06.06 - Liebe Monika,

was für gute Neuigkeiten und danke für die Brandungs-Inspiration. Träumen ist was feines! Zwischen deinen Zeilen lese ich FREIHEIT, FREIHEIT, FREIHEIT. Das ist wunderschön.

Unglaublich warme Grüße (warte auf ein Gewitter) aus der WM-Stadt Köln, Anja

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Jetzt Monikas Antwort:

13. Juni 2006 - Hallo Anja,

es kommt noch besser. Das mit der Freiheit stimmt absolut und es ist fantastisch wohin es mich treibt. Kaum zu glauben. Ich nehme mir eine bestimmte Strecke vor und denke doch etwas mehr Gruen und saftig waere gut fuer mich nach dem schoenen Sand und der Kueste und schon fahre ich irgendwie falsch, na letztlich richtig, denn traumhaftes Gruen umgibt mich, so eine Fahrt entlang des Flusses. Ueberall werden frische Kirschen und Pfirsiche sowie anderes Obst und Gemuese angeboten.

Sich so treiben zu lassen ist herrlich!! Ich geniesse es unendlich in meinem Bus zu sein und zu fahren. Im moment gibt es kaum was schoeneres. Nun bin ich in Porto gelandet und freue mich etwas Kuehle und Regen zu haben, das ist schoen. Porto ist ein Traum, so alt so herrlich prachtvoll!! Ich liebe Portugal!! Wenn Traeume wahr werden!! Nun lausche ich dem Portugiesischen Geplappere um mich und versuche zu verstehen, was ich schon kenne, und was mir noch sehr fremd ist, schreibe ich auf, um es mir von Katrin erklaeren zu lassen. Es gaebe so viel zu erzaehlen... Ich schreib es auf und vielleicht schreibe ich ein Buch? Wer weiss!! Liebe Gruesse von mir, ich bin seeeehr gluecklich!!! Monika

Ah anja , ich hab was vergessen. Immer wenn ich mich so gut fuehle, vergesse ich, das da ja auch andere Zeiten sind. Letzte Woche hatte ich einen extrem schlechten Tag mit Kopfschmerzen und Uebelkeit. Es war schwueles Wetter, das schon. Doch hatte ich das Gefuehl, das allein kann es nicht sein (mir war extrem uebel) und ich hab mich gefragt: Monika, was ist denn wirklich los? Und da hab ich bemerkt, das ich Heimweh habe, nach den Jungs und all den Menschen, die ich so liebe und als haetten sie es gewusst, hab ich eine Reihe unerwarteter E-Mails bekommen. Telepathie? Zum Heulen, vor Freude. Genau, das wollte ich doch noch los werden. Also bei aller Reise und Erlebnisfreude ... Ich hatte dann mit meiner Schwester telefoniert (denn schwaebisch habe ich auch vermisst!) und sie sagte: "Komm doch einfach zurueck."
Wir mussten beide so lachen, denn mein - "nein, soooo schlimm ist es auch nicht" - kam wie aus der Pistole geschossen...! Das hierzu. Nun beste Gruesse aus dem immer noch veregneten Porto!! Monika

Mensch Anja, werd gar nicht fertig dir zu schreiben, doch, ich bin in so einem gemuetlichen Internetshop und war eben auf deiner Seite. Was fuer ein Artikel!! Hab wieder mal 'ne Gaensehaut bekommen. Du sprichst mir aus der Seele. Ich hatte erst vor kurzem mit Andrew ueber diesen, ja gehemmten Vaterlandstolz gesprochen. Eben wegen der Vergangenheit. Es ist interressant, das so zeitgleich zu erleben und ich freue mich auch sehr an den Fahnen. Ueberall in Portugal wedeln sie, an jedem Auto, an jedem Haus. Wollte mir auch schon eine kaufen, weil ich es so toll finde. Doch ist es noch nicht so stimmig, fuehle ich mich sehr mit Portugal verbunden, selbst da keimen Hemmungen auf, alles alt? Soviel zu deinem Beitrag, vielen dank - bin immer wieder auf's Neue neugierig auf deine Beitraege!! Bis .. Monika

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 19 Juni, 2006
Thema:

Einfach mal an was anderes denken...

Kleine Auszeiten vom Alltag sind was herrliches...
Das habe ich bei meinem Ausflug zu meiner Familie auf's Land gemerkt. Mal an was völlig anderes denken.

Meine Oma lebt mit meiner Patentante und meinem Onkel in einem winzig kleinen Örtchen (11 Häuser) im Bergischen Land. In diesem Ort bin ich auch aufgewachsen. Wenn meine Tante und mein Onkel einige Tage Urlaub machen, kommt meine Mutter dorthin, damit meine Oma (fitte 81 Jahre jung, kölsches Herz, herrliche Kicher-Garantie, immer eine Lösung parat, schneidert die besten Karnevalskostüme und backt die besten Waffeln der Welt) nicht alleine ist. Und - ich glaube im letzten Jahr - habe ich gedacht: "Warum gönne ich mir nicht eine schööööne Mama-und-Oma-Zeit und fahre auch einige Tage dorthin?" Denn so oft sehen wir uns nicht. Schon gar nicht mehrere Tage am Stück. Das hat mir sooooo viel Spaß gemacht und so gut getan, dass ich das jetzt öfter mache. So auch jetzt über Fronleichnam.

Ich fühle mich dort wie in einer anderen Welt: Im traumhaft schönen Garten unzählige Fotomotive finden, selbst gemachten Erdbeerkuchen schlemmen oder Pillekuchen und frischen Salat aus dem Garten oder hmmm Reibekuchen mit Rübenkraut oder frische Waffeln ...

Wie Sie sehen: Wir drei - sorry vier - Frauen (Oma, Mama, die alte Hundedame Maffy und ich) haben es uns so richtig gut gehen lassen. Fotos von früher werden angeschaut, die Geschichten dazu erzählt, Halma gespielt ... nachts ist es dort zwischen all den Wiesen, Kühen und Pferden so still wie man es sich hier in Köln kaum vorstellen kann. Sie haben bestimmt schon eine Idee, wie man morgens geweckt wird. Richtig, der Hahn macht das oder eine gackernde Henne, die gerade ein Ei gelegt hat...

Und so kehre ich mit frischer Energie in den Alltag zurück und freue mich schon auf die nächste Mini-Auszeit im Sommer. :o)

Frische Power-Grüße!
Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 17 Juni, 2006
Thema: Blog - 2006, 1. Halbjahr, Blog - Landleben & Urlaub

ICH BIN FREI!

Manchmal quäle ich mich sehr sehr lange mit einer Entscheidungsfindung. Mache mich fertig, dass ich sie immer noch nicht gefunden habe. Wäge ab, hadere, bin unzufrieden, vor allen Dingen viel zu ungeduldig. Das haben Sie ja vielleicht in meinem Beitrag über das Loslassen gelesen. Es ist ja nicht so, dass ich das Alte nicht wertschätze. Oh nein! Ich bin damit zufrieden, mag es - bei all den immer lauter werdenden Nebenwirkungen - und gerade das macht die Sache so schwer.

Nachdem ich mir erlaubt hatte, dass weder die eine noch die andere Entscheidung die richtige für mich ist und ich es erst einmal so lassen kann, manifestierte sich eine Entscheidung. Ich habe mit meinem Partner darüber gesprochen, der mich ermutigt hat und das hat die Entscheidung noch mehr gefestigt. Jetzt ist sie gefallen. Ich bin mir sicher. Ich bin klar, was ich nicht mehr will. Und habe mich entschieden. Das tut soooooo gut. Ich fühle: Ich bin frei! Wirklich frei - bei aller Angst (klar, die kommt jetzt auch), wie denn das Neue wird. Ob alles gut gehen wird.

Ich habe das Gefühl, dass ich eine neue Türe geöffnet habe. Ich nehme die Wärme wahr, die aus dem neuen Raum zu mir strömt, ebenso nehme ich verschiedene Düfte wahr, viel Trubel, Stimmen, Lachen, Singen und gaaaaaaaaaanz viel Natur.

Ich freue mich auf das, was vor mir liegt und genieße jetzt 3 Tage Auszeit bei meiner Oma auf dem Land. Herrlich. Ein schööööööner Garten von meinem Onkel und meiner Tante mit Liebe angelegt, inklusive freilaufenden Hühnern und Gänsen und einem großen Gemüsebeet. Dann erwartet mich meine liebe Oma mit einem grooooßen kölschem Herz, die ich sehr sehr liebe. Dann werde ich meine Eltern besuchen, quatschen, lachen... Mit Mama & Oma Halma spielen. Fotographieren und mich verwöhnen lassen, noch mal Kind sein. Einfach da sein. Ach, ist das schööööön!

Herzensgrüße von einer unglaublich befreiten, klaren

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 14 Juni, 2006
Thema: Blog - 2006, 1. Halbjahr, Blog - Mich selbst annehmen

Flagge zeigen

Die WM macht's möglich: Die vergessene Lust der Deutschen, Flagge zu zeigen. Farbe zu bekennen für das eigene Land. Bei Auslandsaufenthalten ist mir immer wieder aufgefallen, wie positiv andere Länder zu ihrer Fahne stehen. Als wir in Schweden auf dem Göta-Kanal unterwegs waren, hatte fast jedes Haus die blau-gelbe Flagge gehisst. In Dänemark das gleiche. Wie schön sind die Italienischen Farben, die sich meist in der Dekoration italienischer Restaurants wiederfinden. Ich denke an die Amerikaner, die mit einem unglaublich stolzen Gefühl ihre Hymne singen oder auf so vielen Dingen ihre Flagge präsentieren.

Nur wir selbst in unserem Land schämen uns irgendwie dafür. Warum? Ja, wir haben in der Vergangenheit riesengroße Fehler begangen, die unentschuldbar sind. Doch darf nach über 50 Jahren nicht auch mal wieder ein gesundes Gefühl für unser Land einkehren? Ich möchte gerne sagen: "Ich bin stolz, eine Deutsche zu sein. Ich liebe mein Land." Ganz natürlich, ohne schlechtes Gewissen oder Angst, dass ich einen Stempel aufgesetzt bekomme. Jedes Land hat seine Vergangenheit.

Was haben wir für ein schönes Land. Grün, bewaldet, weltoffen, ich fühle mich hier sicher, gut versorgt, geschätzt, nette Menschen leben hier. Ich genieße es, beim Italiener, Thailänder, Chinesen oder Türken essen zu gehen. Bei dem Gedanken an die griechischen Vorspeisen läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Wie viele nette Menschen habe ich auf meinen Auslandsreisen kennen gelernt, mit wie vielen bin ich hier in Deutschland in Kontakt gekommen. Ich denke gerade an den russischen Jungen, der mir mit dem Fahrrad hinten auf's Auto gefahren ist. Beule im Auto, Fahrrad kaputt. Darüber habe ich seine Familie kennen gelernt. Sie lebten auf 2 Zimmern mit 10 Personen. Was haben die mich herzlich empfangen, frisch Gebackenes stand auf dem Tisch, Tee wurde mir angeboten. Was war das eine nette Familie, denen es so leid tat, was geschehen war und der Junge so traurig, dass sein Rad krumm war. Als ich meinem Onkel davon erzählte, sagte er: "Warte mal, ich habe noch ein Rad im Keller." Frisch geputzt habe ich es dem Jungen überreicht. Das war eine Freude, die mich noch heute berührt.

Ich glaube, dass dies auch ein typisches Bild für uns Deutsche ist. Wir sind genau so herzliche und liebevolle Menschen wie es sie in jedem Land auf der Welt gibt. Ebenso wie es auch in jedem Land auf der Welt die Bösen gibt. Es ist die Frage, wem oder was wir unsere Aufmerksamkeit schenken möchten.

Haben Sie die Sendung "Die größten Erfingungen" zufällig letzten Sommer im ZDF gesehen? Ich war mehr als erstaunt, wie viele dieser Erfindungen aus unserem Land stammen oder wie viele Deutsche an deren Entstehung beteiligt waren. Ein paar Inspirationen? Der Buchdruck, das Auto, die Röntgenaufnahmen, der Dübel, das Antibiotikum, die Glühbirne... Was steckt für eine Kraft in uns Deutschen. Das ist uns doch nicht einfach abhanden gekommen, es liegt noch immer in uns. In jeder, in jedem von uns. Es ist Zeit, wieder unsere Kraft zu sehen und an sie zu glauben. An unsere Art, die Dinge zu machen. Ich will wertschätzen, was meine Ahnen aufgebaut haben. Ich will mein Land wertschätzen mit allen Vor- und Nachteilen und mit aller Brüderlichkeit und Herzlichkeit und all dem Guten, das in uns liegt und in allen Menschen auf dieser Welt.

In diesem Tagen, wo der Sport die Menschen vereint, haben wir alle die Chance, uns neu zu erleben und zu zeigen, dass die Welt zu Gast bei Freunden ist. Bei uns.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 13 Juni, 2006
Thema: Blog - 2006, 1. Halbjahr, Blog - Beziehungen

Neuigkeiten aus Portugal

Eine weitere Mail von Monika, aus Deutschland losgezogen, um in Portugal Neues in ihr Leben zu lassen. Unterwegs auf ihrem Herzensweg:

7. Juni 2006

Hallo Anja,

ja es gibt Neuigkeiten. Ich lerne seit dieser Woche bei einer sehr netten deutschen Frau Portugiesisch. Somit verweile ich noch ein wenig hier am Meer und troedle, finde wieder zu meinem Bewegungsinterresse zurueck und habe mich mit einem sehr netten Paar aus England angefreundet. Es ist herrlich unkompliziert mit den Beiden und es macht grosse Freude, solche Menschen um sich zu haben. Wir waren am Wochenende in Lissabon auf einem Festival und ich konnte mal wieder (seit Jahren) open air Stimmung tanken. Anastacia mit ihrer gigantischen Stimme - die mit einem Satz, der die Herzenswuensche betraf, bei uns Dreien gleichzeitig die Gaensehaut aktivierte. Das war ein Wunder-Wunder-Moment. Und Sting nicht zu vergessen, den ich schon lange mal live erleben wollte - und das alles in Lissabon!!

Ja, es ist schoen, ein wenig Gesellschaft zu haben!! Nette Leute unterwegs - somit kann ich auch noch meine Englischkenntnisse auffrischen! Na, das wollte ich doch: Reisen, Sprachen lernen und ein Plaetzchen finden.

Ich werde immer mehr ich und verstehe so langsam, was es bedeutet, fuer sich zu sorgen. Das ist eine grosse Aufgabe!! Und uebrigens bin ich auch ganz schoen stolz auf mich und Hanna (das Auto, Anmerkung v.Anja), dass wir so weit gekommen sind!!

Tatsaechlich, meine Mama kann es so gar nicht glauben, dass alles so gut laeuft. Soviel zu - wie soll ich sagen - den Skeptikern und Neidern. Huch da werde ich ganz klein, wenn ich das schreibe - doch es ist so - und schon bekomme ich wieder normale Groesse.

Liebe Gruesse und lass dich von der derzeit ruhigeren Brandung in suesse Traume tragen.

Monika

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 13 Juni, 2006
Thema: Herzenswege

Loslassen

Warum ist das Thema "Loslassen" so schwer?

Das Neue klingt so verlockend. Leicht. Anders. Richtig. Stimmig. Es macht mir aber auch Angst. Weil es ungewohnt ist. Ich weiß nicht, was mich erwartet. Wird es wirklich besser? Bin ich dann wirklich zufrieden? Wird sich all der Aufwand lohnen? Wird es gut gehen oder werde ich Schiffbruch erleiden?

Das Alte ist mir vertraut. Ich kenne alle Vorzüge, aber auch alle Macken in- und auswändig. Das gibt mir Sicherheit. Ich habe gelernt, damit umzugehen, auch wenn es nicht das Optimale ist und ich einen hohen Preis bezahle. Es ist aber auch schwer und hindert mich, weiter zu kommen. Ich spüre mit immer stärkerer Macht: Das Alte geht zu Ende. Es stimmt nicht mehr.

Hin- und hergerissen zwischen den Möglichkeiten trete ich auf der Stelle. Was wäre, wenn ich wirklich loslasse und meinem Inneren vertraue, das mir zuflüstert: "Ja, das ist das Richtige für dich! Mach das!" Die Angst in meinem Inneren schreit laut "Nein!" Ach würde ich es doch einfach wagen, loslassen und nicht so perfekt planen. Neues wagen. Neue Wege beschreiten. Meinem Inneren vertrauen. Was für eine Herausforderung. Mal fällt sie mir leicht, mal schwer. Jetzt gerade so richtig schwer. Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!

Es nützt nichts. Ich will hindurch durch diese offene Türe. Der Raum dahinter lockt mich so sehr und er stimmt auch so sehr! "Wer hält mich davon ab, hindurch zu gehen?" Ein Blick in die Runde meines inneren Teams. Oh - fast alle zeigen auf.

Ich führe einen aufschlussreichen und heftigen Austausch mit meinem Inneren Team. Danach schaue ich mir mein Bild oben an. Loslassen steht darauf. Und ich halte zwei Dinge fest. Ich kann die eine oder andere oder gar beide Seiten loslassen, wird mir auf einmal bewusst. Beides loslassen. Dann wäre ich wirklich frei. Ich glaube, ich habe nicht wirklich klar, was das Neue und was das Alte ist.

Ich schaue mir das Alte und das Neue noch einmal ganz genau an und wofür sie stehen. Und beide Seiten zeigen deutlich ihre Meinung. Puh! Ich bin richtig betroffen. Und ich spüre: Es ist Wahres daran. Mir wird immer deutlicher: Es ist wichtig, dass ich beides loslasse. Weil nichts von beidem wirklich stimmt!

Tut das gut! Ja, das ist der richtige Weg. Frei von beiden Lösungen mich weiter entwickeln. Ich habe nicht nur eine oder zwei Möglichkeiten, weiterzugehen. Nein, ich habe viele!

Ein Blick ins Innere Team. Was haltet ihr davon? Strahlende Gesichter rufen "JAAAAAAAA!"

Das reicht mir erst mal für heute. Auch wenn meine Gedanken schon weiterziehen. Morgen ist auch noch ein Tag!

Ein freies - wenn auch noch nicht klares - Hallo aus Köln

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 12 Juni, 2006
Thema: Blog - 2006, 1. Halbjahr, Blog - Lieblingsartikel, Blog - Loslassen

** Den Weg des Künstlers weitergehen

Anja Kolberg: Kennen Sie "Der Weg des Künstlers" von Julia Cameron? Für alle, denen das Buch ein Begleiter auf dem Weg zur Entfaltung der eigenen Kreativität ist, gibt es jetzt neuen Lesestoff: "Den Weg des Künstlers weitergehen". Julia Cameron nimmt neben den bewährten Werkzeugen (Morgenseiten, Künstlerisches Stelldichein) den wöchentlichen Spaziergang auf. 12 Wochenlektionen begleiten mit neuen Strategien und Techniken auf dem Weg, sich selbst zu entfalten. Eines macht das Buch aber nicht, einem die Arbeit abnehmen, diese Lektionen auch durchzuarbeiten. ;o)



Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 08 Juni, 2006
Thema: Buch: Schreiben+Kunst

Neues Kalenderblatt Juni

Pfingsten naht. Ein neuer Monat beginnt. Zeit für das neue Kalenderblatt aus meinem Tischkalender 2006: Eine Pfingstrosenknospe, die voller Kraft auf ihr Erblühen wartet. Was für eine Pracht!!

Wann haben Sie zuletzt Ihre Nase in die Nähe einer Pfingstrosenblühte gebracht? Ich gestern Abend. Was für ein Duft! Unglaublich!

Und dazu noch das wundervolle Zitat von Selma Lagerloef:

Und ich habe gemerkt: Das Wunder, auf das ich solange gewartet habe, bin ich selbst.

Einen schönen Monat Juni: Voller Blüten, Duft, Zeit & warmen, sonnigen Stunden. Nun, wenn schon nicht vom Himmel kommend, dann doch bestimmt in Ihrem Herzen!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 01 Juni, 2006
Thema: Blog - 2006, 1. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse

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