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Lesetipp: Romanserie über eine mutige, junge Frau in der NS-Zeit. Seidenstadt-Saga.

Die wahre Geschichte von Ruth Meyer

Über eine junge Frau, die mutig ist, obwohl sie Angst hat. Das macht mir als Leserin Mut!

Behütet wächst Ruth in den 1920er Jahren in Krefeld in einem wohlhabenden Elternhaus mit ihrer jüngeren Schwester Ilse auf. Sie geht auf eine höhere Mädchenschule, ist schlau und beliebt und es stört keinen, das sie die einzige Jüdin in ihrer Klasse ist. Dann kommen die Nazis an die Macht und immer schneller und dramatischer verändert sich die einst so heile Welt für Ruth, ihre Familie, Großeltern und Freunde.

Manche aus der Gemeinde beschließen auszuwandern, andere denken, es wird nicht so schlimm kommen. Sie alle sind in erster Linie Deutsche, arbeiten, sind Teil der Gesellschaft und gehören nebenbei dem jüdischen Glauben an, (so wie ich den katholischen Glauben hineingeboren wurde). Deswegen können sie sich nicht vorstellen, dass ihnen etwas schlimmes widerfahren kann.

Wir sind mitten dabei, als sich Ruth verliebt, sich die Ereignisse dann in Deutschland überschlagen und ihr Heim und ihrer aller Leben in Gefahr ist. Werden sie das alle überleben? Wie?

Die vier Bände rund im das reale Schicksal der Familie Meyer sind in dieser Reihenfolge aufeinander aufgebaut: “Jahre aus Seide”, “Zeit aus Glas”, “Tage des Lichts” und “Träume aus Samt”.

Es ist lange her, dass ich viermal jeweils etwa 500 Seiten in einem so hohen Tempo weg gelesen habe und kaum erwarten konnte, dass der letzte Band endlich erscheint. Ich habe so viele Notizen am Rand gemacht für gute Stellen. Minimale Längen gibt es zu Beginn des ersten Bandes - darüber unbedingt einfach hinweg lesen. Es lohnt sich.

Vermutlich sind den Tagebucheintragungen von Ruth sowie dem Recherche Talent der Autorin und weiterer HelferInnen die so anschaulich dargestellten Lebenseinblicke in die damalige Zeit zu verdanken. Wenn ich Deutsch- oder Geschichtslehrerin wäre, ich würde meine zehnte oder höhere Klasse diese vier Romane lesen und besprechen lassen.

Wenn reale Ereignisse mit sympathischen Charakteren verknüpft sind, machen sie etwas mit uns. Es sind nicht mehr einfach nur Fakten über etwas, das einmal passiert ist. Wir haben diese Menschen ins Herz geschlossen, als wäre es unsere Familie und wir wollen, dass es ihnen gut geht. Ulrike Renk gelingt es vortrefflich und mit erzählerischem Talent historische Ereignisse sowie Sitten und Gebräuche in die Geschichte einzuweben. Geschichte wird erfahrbar.

Besonders mag ich auch immer die Hintergründe eines Buches. Auch dazu erfahren wir in jedem Band etwas, was für mich sogar noch umfangreicher sein könnte. Fast schon unglaublich ist die Geschichte wie die Romane überhaupt zustande gekommen sind: Durch eine zufällige Begegnung in der Villa Merländer - dem heutigen NS-Dokumentationszentrum in Krefeld, einst das Haus des Seidenstoff Großhändlers Richard Merländer, einem Nachbarn von Ruths Familie - und dem beherzten Handeln von Ulrike Renk (mehr dazu im Buch). Es scheint fast, als wurde sie von Ruth geführt.

Ich wünsche mir, Ruths Gesicht und das ihrer Familie eines Tages auf einem Foto zu sehen, einige Tagebucheinträge zu lesen. Was ein Glück, dass sie ihre Erlebnisse aufgeschrieben hat. Es wäre toll, mehr zu lesen, zu erleben: Ein Ruth-Meyer-Gedenkraum mit all den Informationen stelle ich mir gerade vor. Mehr: https://villamerlaender.de

Das ist nicht nur eine hervorragend unterhaltsame Romanserie - es ist vor allem das Eintauchen in die deutsche Vergangenheit. Für das Erinnern und gegen das Vergessen. Für mich ist genau das ganz hohe Kunst: Edutainment - also Wissen unterhaltsam transportieren. Ulrike Renk ist darin eine Meisterin. DANKE!

Liebe Ulrike Renk,

gerade habe ich den Deckel von Band 4 “Träume aus Samt” der Seidenstadt-Saga zugeklappt. Mein Gesicht ist noch nass, das Taschentuch neben mir auch. Von mir aus könnte die Geschichte ewig weiter gehen.

Von ganzem Herzen DANKE für all die Stunden, Wochen und Jahre, die Sie für die vier Romane rund um die Erlebnisse von Ruth Meyer und ihrer Familie investiert haben. Jede einzelne Minute war es wert. Sie haben damit ein großartiges Werk für die Menschlichkeit und gegen das Vergessen geschaffen. Ich wurde von Ihnen sehr gut unterhalten, bin ergriffen und habe viel über die damalige Zeit aus Sicht der jüdischen Bevölkerung und auch ihre Bräuche gelernt. Das ist sehr kostbar!

Band 4 macht bei aller Härte der Geschichte Hoffnung. Das Leben war grausam, es ist nicht wieder gut zu machen und dennoch gibt es auch Gutes, das ihnen widerfährt. Ich habe so oft: “Ist das schön!” an den Rand geschrieben und auf Seite 400: “Liebe Ulrike Renk, ich möchte Sie mal feste lieb halten für dieses tolle Buch! Danke!” - was ich mir hiermit in Gedanken vorstelle.

Möge die Geschichte viele Herzen berühren, zum Mitfühlen bringen und so dafür sorgen, dass sich Ruths und Ilses Wunsch für immer erfüllt.

Bitte hören Sie nie auf zu schreiben, liebe Frau Renk! Folgen Sie weiter Ihren beherzten Impulsen. Sie tragen wundervolle Früchte!

Ihre bisherige Arbeit kenne ich nicht, doch Sie haben mich darauf sehr neugierig gemacht. Ich mag wie Sie wahre Geschichten und freue mich sehr, dass es Ihnen auch in Ihren Büchern ebenso geht.

Ihr neuer Fan

Anja Kolberg

P.S.: Weitere Besprechungen rund um wahre Schicksale im 2. Weltkrieg:
Die Nachtigall. Roman 
Eine einzigartige Lektion in Menschlichkeit. Roman 
Lumpenball: Historischer Roman 
Filmtipp: Ein verborgenes Leben 

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 25 August, 2020
Thema: Blog - 2020, 2. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Buchtipp: Die Nachtigall. Roman.

Mehr als ein Jahr lag das Buch auf dem Schrank und wartete auf mich. 609 Seiten. Sehr ansprechender Einband. An einem der heißesten Tage 2020 habe ich es wie im Rausch zu Ende gelesen.

Wenn du dich für Frauenschicksale im 2. Weltkrieg interessierst, wie sie gelebt, überlebt haben - und zwar nicht in Deutschland, sondern im von Deutschen besetzten Frankreich - dann lies "Die Nachtigall" von Kristin Hannah:

Unsere Geschichte aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Was haben unsere Soldaten getan? Welche Not hatten die Französinnen auszustehen, deren Männer im Krieg waren, in einem Frankreich, das sich schnell ergeben hatte? Blieb das wirklich ohne Widerstand? Wie fühlte es sich an, wenn all das gute Essen an die Besatzer ging und für die Bevölkerung kaum etwas übrig blieb? Waren alle Soldaten ohne Herz? Was machst du, wenn Nachbarn, nur weil sie Juden sind, verhaftet werden? Wenn du nicht weißt, wohin mit deiner Wut? Wenn du dein Kind beschützen und ernähren willst und selbst ohnmächtig vor Hunger, Angst und Kälte bist?

Ein großartig geschriebener Roman nach den wahren Schicksalen von Frauen beschrieben - stille Heldinnen.

Eine Geschichte für das Überleben und die innere Kraft, das Richtige zu tun. Ein schonungsloser Blick in die grausame Fratze des Krieges und was er mit uns Menschen macht. Aber auch über die Liebe, Zusammenhalt und großen Mut der Frauen, die im Stillen Widerstand leisteten.

Als ich den Buchdeckel zugeklappt hatte und meine Tränen getrocknet waren, fühlte ich vor allem Dingen Dankbarkeit für diese Empfehlung, die mir eine Buchhändlerin gab, als ich nach Romanen fragte, die Schicksale von Menschen aus dem 2. Weltkrieg beschreiben.

Die Nachtigall

Ich hätte mir einen dicken Zusatzteil gewünscht, in dem die Autorin mehr über ihre Recherchearbeit spricht, darüber wie es genau zu diesem Werk kam, wie sie es schaffte, all die Informationen in diese Leben zu integrieren. Für mich ein bewegendes Meisterwerk! 71 besonders herausragende Stellen habe ich mit Zetteln versehen. Ich würde gerne mit Zeitzeugen sprechen, mehr erfahren:

Wie fühlten sich die Deutschen Soldaten, die diese Befehle willig oder auch widerwillig ausführten? Welche Spuren hinterließ ihr Wirken in ihrer Biographie, in ihren Ehen, bei ihren Kindern und Enkelkindern? Welche Spuren hat dies in unserer Gesellschaft hinterlassen? Schweigen? Gewalt? Reue? Buße? Vielleicht von jedem etwas und noch mehr. Bezogen auf die Auseinandersetzung mit dem Thema Kriegskinder, Nachkriegskinder und Kriegsenkel oder generationsübergreifende Weitergabe von Traumata ist dieses Buch eine sehr unterhaltsame, erschreckende, nachdenklich machende Hilfe.

Schade, dass ich nicht so gut Englisch kann. Ich würde mit der Autorin Kristin Hannah gerne ein sehr langes Gespräch über ihre Arbeit an diesem Buch führen und was es mit ihr gemacht hat. Wer einmal so ein Werk geschaffen hat: Ist das noch zu toppen?

Ah genau - die Handlung:

Zwei Schwestern (14 und 4 Jahre alt) werden nach dem Tod ihrer Mutter von ihrem vom 1. Weltkrieg gezeichneten Vater zu einer Verwandten aufs Land abgeschoben. Sie leiden unter dem Verlust ihrer Eltern und versuchen Fuß zu fassen. Vivianne findet schnell einen Freund, heiratet und die jüngere Isabelle fühlt sich vor allem verstoßen, von niemandem geliebt, auch von der Schwester nicht. Sie landet in Internaten, woraus sie türmt oder rausgeworfen wird. Sie flüchet zu ihrem Vater nach Paris, der sie nur mit Kälte begrüßt. Sie ist wild und stark und wünscht sich nur eines: Geliebt werden und ein Zuhause haben.

So kommt es zu völlig unterschiedlichen Lebensläufen: Als die Deutschen Frankreich besetzen, muss Vivianne mit ihrer Tochter irgendwie überleben und darauf hoffen, dass ihr Mann lebend zurück aus dem Krieg kommt. Isabelle kann nicht fassen, dass sich alle wehrlos ergeben und schließt sich dem Widerstand gegen die Nationalsozialisten an. Beide werden immer wieder vor neue Gewissensfragen gestellt: Was ist das Richtige?

Auch wenn ich am Anfang ein kleines bisschen brauchte, um reinzufinden, so lies mich die Geschichte danach nicht mehr los. Teilweise war es so berührend, dass ich das Buch einige Tage weglegen musste, um die Grausamkeit der Wahrheit zu verdauen.

Wenn die Ereignisse real sind, die im Buch beschrieben sind, dann verstehe ich, warum ein Pariser Schaffner so unfreundlich und abweisend zu uns war, als wir versuchten uns Fahrkarten mit unseren minimalen Sprachkenntnissen zu besorgen. Der Krieg hinterlässt Spuren über Jahrzehnte. Eigentlich ein Wunder, dass Vergessen und Verzeihen möglich ist.

Titel: Die Nachtigall
Autorin: Kristin Hannah

Wer mehr über die Thematik lesen will, diese Daten konnte ich recherchieren:

Warum interessiere ich mich für Geschichten aus dieser Zeit?

Mir ist wichtig, mich zu verstehen, meine Familie, die Gesellschaft: Warum handeln wie sie handeln? Warum sind wir wie wir sind? Was hat uns dazu gemacht? Alles hat einen Ursprung, eine Geschichte. Denn eines weiß ich bestimmt: Wir kommen als liebende, unschuldige Wesen auf die Welt - und dann werden wir geprägt. Welche Prägungen waren das? Wie kann ich sie auflösen, damit wir alle weniger Leid haben, uns frei entfalten können und wieder zu dem liebevollen Wesen werden, als das wir auf die Erde kamen.

Ich wünsche dir eine intensive Lesezeit

Anja

P.S.: Ebenso spannend und zur Thematik passend ist der Film: Ein verborgenes Leben.

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 10 August, 2020
Thema: Blog - 2020, 2. Halbjahr, Buch: Schmöker
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"Eine einzigartige Lektion in Menschlichkeit"
Buch-Besprechung

"Eine einzigartige Lektion in Menschlichkeit" - wollte die Autorin Heather Morris abliefern, als sie die Geschichte von Lale Sokolov aufschrieb.

Den Titel mag ich gar nicht nennen, weil er abschreckend sein kann. Für mich war er es. Aus Angst vor der Grausamkeit darin und vielen Tränen hätte ich mir dieses Buch nicht gegriffen, wenn nicht meine lesefreudige Blumen-Freundin Petra mir das Buch über die Ladentheke geschoben und davon vorgeschwärmt hätte. Seit Oktober lag es bei mir und wollte gelesen werden. Gestern war mein "Schlafanzug-Sonntag", der PC aus, der Schreibtisch wurde umschifft und mein Blick fiel auf das Buch.

Warum nicht einfach mal probieren? Wenn es mir nicht gefällt, kann ich es ja zur Seite legen. Ich machte es mir auf der Couch bequem. Es war halb drei und ich begann zu lesen. Die Welt um mich herum habe ich vergessen, selbst das Fernsehprogramm überhörte ich (das bedeutet bei mir etwas, weil ich leicht abgelenkt werden kann). Um halb zehn am Abend las ich die letzten Zeilen und klappte es zu. Es ist selten, dass ich Bücher in einem Rutsch durchlesen kann, aber es zog mich von der ersten Seite in seinen Bann.

Was für ein wichtiges Werk für das Erinnern!

Um was geht es? Es geht um die Geschichte von Lale, einem Juden, der mit 26 Jahren nach Auschwitz deportiert wird und sich dort schwört, zu überleben. Ihm wird schon früh klar, dass dies nur möglich ist, wenn er keine Emotionen zeigt, sondern unterwürfig, brav und unauffällig ist und auch Unrechtes macht, was außerhalb dieser Mauern undenkbar für ihn wäre. Er macht eine Arbeit, für die er verachtet wird: Er sticht den Ankommenden die Nummern in die Unterarme. Dabei lernt er eine junge Frau kennen und verliebt sich. Mit aller Kraft wünscht er sich, dass sie beide das Lager überleben. Seine Form des Widerstands gegen die Nazis.

Von diesem Überleben in unfassbaren Zuständen berichtet das Buch. Von der Grausamkeit und Kälte des Krieges hinter den Mauern von Birkenau und Auschwitz, Krematorien, Ascheregen, Willkür, Mengele. Davon Freunde zu verlieren. Aber auch wie Menschen sich füreinander einsetzen, von Liebe, von Freundlichkeit, von Glück. Davon wie Lale durch seine Privilegien einen kleinen Handel aufbauen kann, so manchen rettet und mehr als einmal fast stirbt.

Lale und Gita schaffen es, immer noch einen Tag länger zu leben, der nötig ist, um ihr Leid zu überwinden.

Der Drehbuchautorin Heather erzählt Lale die Geschichte ihres Überlebens, nachdem er über 50 Jahre geschwiegen hat und seine Frau gestorben ist.

Entgegen meinen Befürchtungen habe ich nicht geweint oder gelitten. Ich konnte die grausamen Erlebnisse erstaunlicherweise gut verarbeiten. Ich weinte nur ein Mal, als einer der Gefangenen - die alle unter Hunger litten - sein Essen einem anderen gab, der für eine Fußballmannschaft gegen die SS aufgestellt war, weil der es mehr brauchte. Solche Momente zeigen die Menschlichkeit, die auch Lale immer wieder beweist.

Titel: Der Tätowierer von Auschwitz. Die wahre Geschichte des Lale Sokolov
Autorin: Heather Morris
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-492-06137-7

In Mitgefühl für alle, die im zweiten Weltkrieg litten und an alle folgenden Generationen, die heute noch mit den Auswirkungen leben. Das Buch hat mir klar gemacht, warum viele der Generation, die den Krieg erlebten, ihre Emotionen auch heute nicht zeigen können, nicht weinen können. Nur so konnten sie überleben, in dem sie kalt nach außen waren, nichts an sich heran ließen, keine Träne weinten - obwohl sie das Grauen erlebten. (Stichwort Kriegskinder/Die vergessene Generation...)

Danke an Petra für diesen wertvollen Tipp!

Anja

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 31 Dezember, 2018
Thema: Blog - 2018, 2. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Lumpenball: Historischer Roman

Lumpenball

Marina Barth beschreibt in ihrem Roman "Lumpenball" den Alltag, die Kleidung, das Verhalten, die Lebensbedingungen und die Einstellungen der Menschen im Köln der 30er Jahre. Beeindruckende Einblicke in die Kölner Künstlerszene. Die Autorin macht das so lebendig, als wäre sie selbst dabei gewesen.

Eine wunderbar geschriebene und herausragend recherchierte Geschichte rund um das „echt kölsche Mädchen“ Fanny, die Puppenspielerin am Hänneschen Theater in Köln war.

Weil sie Halb-Jüdin ist, erlebt die quirlige, selbstbewusste und moderne junge Frau die Machtergreifung der Nationalsozialisten und die Geschehnisse der Vor- und Kriegsjahre mit zunehmenden Einschränkungen und dem Verlust von Freiheit.

Fanny liebt Diskussionen mit dem Ladenbesitzer Gustav, ihrem Vater und ihren Freundinnen und so bekommen wir einen Eindruck in die unterschiedlichen politischen Meinungen und Stimmungen der damaligen Zeit.

Die Hauptfigur Fanny Meyer war eine real existierende Person. Sie hatte eine eigene Meldung im Adressbuch, was damals unüblich für Frauen war, hatte das Abitur gemacht und studiert und war als Schauspielerin tätig, beschreibt Marina Barth in ihrem sehr interessanten Nachwort. Wir erfahren dort auch wie es der Familie Meyer tatsächlich ergangen war.

Die Handlung, so betont die Kabarettistin und Chefin des Kölner Klingelpütz-Theaters sei fiktiv, jedoch: „Alle historischen Begebenheiten und Bekanntmachungen sind wahr und haben sich genauso ereignet wie beschrieben. Alle Zitate sind authentisch, alle Maßnahmen der Nazis sind dokumentiert.“

Mich hat das Buch von Anfang an in seinen Bann gezogen und es stimmte mich traurig, weil ich das Schicksal all der wunderbaren Menschen ahnte: Einfache Arbeiter, Gelehrte, Juristen, Metzger, Künstler, Hausfrauen, Mütter, Großmütter, Männer die für Deutschland in den ersten Weltkrieg gezogen waren. Ihnen war bis zum Schluss nicht bewusst, was sie nach den Deportationen erwartete, sie dachten, es seien Umsiedlungen und sie würden dort ein neues Leben beginnen.

Das Schicksal aus Fannys Perspektive zu erleben hat eine ganz besondere Wirkung.

Sobald ich mir meine Notizen wieder durchlese, die ich während des Lesens machte, fange ich wieder Feuer. Ein ganz besonderes Werk, das ich mir als Schulstoff vorstellen könnte. Ich wünsche mir so sehr, dass Lumpenball eines Tages verfilmt wird. Das wäre einfach wunderbar und ein Denkmal für all die wunderbaren Kölnerinnen und Kölner und ein Erinnern an die dunklen Kapitel unserer Geschichte.

Danke von ganzem Herzen, liebe Marina Barth, für dieses tolle Werk!

Und danke an dich, liebe Petra-Ute für den Tipp!

Titel: Lumpenball: Historischer Roman
Autorin: Marina Barth
Verlag: Emons
ISBN: 978-3-7408-0162-5

Klick zu Amazon

Viel Freude beim Lesen!

Anja

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 17 Oktober, 2018
Thema: Blog - 2018, 2. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Buchtipp: Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften

Buchtipp: Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften

Der Kölner Westen im ersten Weltkrieg. Die Welt aus der Sicht eines Mädchens in der dritten Klasse. Immer wieder - sie kann nicht anders - macht sie Streiche, steckt andere Kinder damit an, erfindet ihre eigene Wahrheit, wundert sich über die Reaktionen, Verhaltensweisen und Gedanken der Eltern, der anderen Erwachsenen, streift mit Nachbarskindern durch den Stadtwald und erlebt immer neue Abenteuer in ihrem Alltag.

Herrlich der Blick durch ihre Augen. Ich habe mich so oft wiedergefunden in den Träumen und den Spielen und habe gekichert über ihre Streiche und deren Folgen. Noch viel mehr aber über ihre unschuldigen Gedanken dazu und ihrer Verwunderung wie merkwürdig die Erwachsenen darauf reagieren.

Dieser Roman erschien erstmals 1936 und ist eine Perle für alle, die in die frühere Zeit zurück schauen möchten. Wenn ich eine Vermutung anstellen würde, dann dass es das Tagebuch der jungen Irmgard Keun ist, das als Vorlage für dies kurzweilige und unterhaltsame Buch gedient hat. So sehr passen die damaligen Ausdrücke, die Beschreibungen aus der Sicht des Kindes, hach einfach alles. So manche Redewendungen oder Ausdrucksweisen kenne ich von meiner Oma. Und wenn dann ab und zu ein paar Kölsche Wörter fallen: Himmlisch.

Ich bin verliebt in dieses Buch! Denn es hat geschafft, was mir am Herzen liegt, aber lange nicht möglich war: Wieder mit dem Lesen zu beginnen. "Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften" habe ich schon vor Monaten geliehen bekommen. Aber ich habe einfach nicht geschafft, damit anzufangen. Just vor einer Woche, mir ging es nicht gut, ich brauchte was für mich, da dachte ich: Ich versuche einfach mal, ein paar Zeilen zu lesen, denn mit rund 200 Seiten war es gut zu überblicken und lag gut in der Hand. Es fesselte mich, ich blieb dabei und amüsierte mich köstlich.

Für alle, die in Köln leben, lebten, die Stadt lieben und Lust haben auf einen unterhaltsamen Ausflug in die Vergangenheit - durch die Augen eines herrlich frechen Mädchens.

Toll, das der KiWi-Verlag das Buch 2016 neu aufgelegt hat. Die Geschichte der Autorin, kurz zu Ende des Buches umrissen, liest sich auch sehr interessant. In den 30er Jahren gehörte sie mit ihren Werken zu den meistgelesenen Deutschen Autorinnen, bis ihre Bücher in der NS-Zeit auf der Schwarzen Liste landeten und sie nicht publizieren durfte. Schade, dass es ihr vor ihrem Tode nicht mehr gelang, ihr Leben aufzuschreiben. Es wäre sicherlich sehr interessant gewesen. Sie verstarb im Mai 1982 in Köln. Hier mehr über sie bei Wikipedia.

Titel: Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften.
Autorin: Irmgard Keun
Verlag: Kiepenheuer & Witsch

Hier bei Amazon anschauen.

Viel Freude beim Lesen!

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 09 Mai, 2018
Thema: Blog - 2018, 1. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Buchvorstellung: "Halali" von Ingrid Noll

Hurra, ein neuer Roman von Ingrid Noll. Der wollte mit nach Dänemark an die Nordsee fahren und dort verschlungen werden. Ein vergnüglicher Zeitvertreib waren die viel zu schnell verstreichenden Stunden mit ihm!

Ich habe schon sehr sehr lange keinen Roman mehr gelesen, weil ich mich nicht konzentrieren konnte und ich so schnell abgelenkt bin. Ein heftiger Sturm, gegen die Scheiben klatschender Regen, eine nach drinnen geholte bequeme Sonnenliege mit Decke und einer heißen Tasse Tee - und dieses wunderbare Buch schafften dann die Wende: Ruckzuck war das Buch durch. Ich mag Bücher, die nicht allzu dick sind, dieses hat 320 Seiten. Als ich es ausgelesen hatte, war ich traurig, dass die Geschichte zu Ende erzählt war, so gerne hätte ich mit Holda noch Zeit verbracht.

Die Geschichte: Ihrer Enkelin Laura erzählt die 82jährige Holda von ihren Erlebnissen als junge Frau in den frühen 50er Jahren. Als Kind aus der Eifel in die große Stadt Bonn gekommen findet sie eine Anstellung als Sekretärin im Innenministerium und privat ein winziges Zimmerchen zum Schlafen. Mit ihrer Kollegin Karin beobachtet sie Merkwürdiges und von Neugier getrieben geraten beide in Gefahr. Es wäre kein typischer Ingrid Noll Roman, wenn es nicht auch einem Mann an den Kragen geht.

Ein herrlicher Satz: "Wir schwiegen eine Weile und gruselten uns."

Ingrid Noll selbst beschreibt ihr Buch so treffend wie es besser nicht sein kann: "Kein üblicher Agentenroman, vielmehr eine Zeitreise und eine Geschichte über das Lebensgefühl junger Frauen in den fünfziger Jahren."

Meisterlich wie die Autorin regionale Begriffe, Arbeitsleben, Musik, Essen, Kleidung, Ausdrucksweise sowie Lebensart und gesellschaftlichen Regeln der Nachkriegsjahre mit einer spannenden Geschichte verknüpft. Ein unterhaltsamen Zeitgemälde! Danke, liebe Ingrid Noll, dass Sie schreiben! Bitte weiter so! Anja Kolberg

Autorin: Ingrid Noll
Titel: Halali
ISBN: 978-3-257-06996-9
Verlag: Diogenes

Bei Amazon

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 17 Oktober, 2017
Thema: Blog - 2017, 2. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Ingrid Noll: Der Mittagstisch

Anja Kolberg: Ich habe seit langer Zeit Schwierigkeiten, mich auf das Lesen eines Romans einzulassen. Die meisten Bücher lese ich an und merke: Geht nicht. Sie berühren mich nicht, fesseln mich nicht - oder mir fehlt die innere Ruhe, mich darauf einzulassen. Dabei war ich früher eine richtige Leseratte ... So kam es, dass ich nur einen einzigen Roman mit in den Urlaub an die Nordsee nahm und zwar das neue Werk von Ingrid Noll: Der Mittagstisch. Bei ihr hatte ich die Vermutung, sie trifft meinen Geschmack. Um das geht es im Buch:

Nelly ist alleinerziehende Mutter zweier kleiner Kinder. Sie lebt erst seit kurzem im geerbten Haus ihrer Großeltern. Als ihre ehemalige Klassenkameradin Regine, eine Lehrerin an der benachbarten Schule, ihren Weg kreuzt, entwickelt sich die Idee eines inoffiziellen Mittagstisches im leer stehenden Erdgeschoss des Hauses. Nellys Kochkünste kommen bei ihren Gästen an. Ein immer größer werdender Kreis kommt regelmäßig und sorgt damit für Nellys Lebensunterhalt.

Eigentlich alles prima, wäre da nicht ein älter Seebär unter den Gästen, von dem Nelly vermutet, er hat ein Auge auf sie geworfen. Dabei hätte sie Markus viel lieber, wenn der nicht seine furchtbar nervende dünnbeinige Freundin mit zum Mittagessen bringen würde. Dann steht ihr Ex und Vater ihrer Kinder vor der Türe. Er verschwand vor einigen Jahren plötzlich nach Amerika, ohne sich seit dem zu melden. Was will er auf einmal von ihr oder will er etwas von ihren Kindern?

Meine Meinung: Es wäre kein Ingrid Noll Krimi, wenn nicht spitzfindige Verstrickungen für Unterhaltung sorgen und Störende auf wundersamem Weg ihren letzten Atemzug hauchen. Herrlich gemütlich bei Nelly am Tisch zu sitzen, das Leben mit den Kindern beobachten zu können und all die unterschiedlichen Menschen kennen zu lernen. Ingrid Noll schafft es, mich zu fesseln. Liebe Frau Noll, danke für diesen vergnüglichen Zeitvertreib. Bitte werden Sie mindestens 100, liebe Frau Noll - und bleiben Sie dabei gesund und produktiv. (Nicht ganz uneigennützig von mir.)

Auf Ingrid Noll ist Verlass: Gute Unterhaltung.

Anja Kolberg

Ingrid Noll: Der Mittagstisch; Diogenes Verlag; Erschienen 8/2015; 224 Seiten; ISBN 978-3-257-06954-9

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 23 Oktober, 2015
Thema: Blog - 2015, 2. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Lesefreude: Das Sternenhaus - Roman von Kimberley Wilkins

Anja Kolberg: Ein schönes Gefühl, von Autorin Kimberlery Wilkins ein neues Werk in den Händen zu halten. Sie schreibt gut und lässt mich aus dem Alltag wegtauchen. Eine herrliche Auszeit, die ich genossen habe. Kostbar und keinesfalls selbstverständlich, denn mich lockt in einer stressigen Zeit nicht jeder Roman dazu, alles um mich herum zu vergessen...

Wie immer geht es auch in ihrem neuen Roman 'Das Sternenhaus' um zwei Frauen in unterschiedlichen Zeiten, deren Leben miteinander verbunden sind:

Bestsellerautorin Nina steht unter Druck. Ihr neuer Roman ist bereits in viele Länder verkauft, dabei hat sie ihn noch nicht mal geschrieben. Der Abgabetermin wurde schon verschoben und sie steckt in einer Schreibblockade. Sie muss raus aus Sidney, weg von schmerzenden Erinnerungen. Eine Stippvisite auf Ember Island ist ein willkommener Ausweg. Auf der Insel hat sie das Haus ihrer Urgroßmutter vor Jahren gekauft, es war an Walbeobachter vermietet, die jetzt samt einem zerstörerischen Sturm Chaos hinterlassen haben. Nina beschließt, einige Zeit abseits vom Handyempfang auf der Insel zu verbringen, um endlich ihren Roman zu schreiben. Bei den Reparaturarbeiten findet sie in den Mauerritzen alte Tagebücher ihrer Urgroßmutter Eleanor, die sehr wichtig für sie scheinen...

Rund 120 Jahre zuvor wächst Tilly als Waise bei ihrem Großvater in Südwest-England auf. Er sorgt dafür, dass sie in guten Händen ist und verheiratet sie an Jasper, einen Händler mit einem großen Anwesen auf der Kanalinsel Guernsey vor Englands Küste. Doch kurz nach der Hochzeit erkrankt ihr Großvater und sie entschließt sich, ihn zu pflegen und ihrem Mann später zu folgen. Als der Großvater stirbt, macht sie sich auf die Reise zu ihrem Mann, der ihr auf all ihre Briefe nicht antwortete. Sie ist voller Liebe und Neugier auf ihr neues Leben und muss bittere Erfahrungen machen, die sie noch weit von England wegführen werden...

Mehr will ich nicht verraten. Schön wars und die 439 Seiten so schnell vorbei. Hintergründig geht es in dem Buch in vielen Strängen um die Sehnsucht nach Liebe, die nicht erfüllt wird und den Schmerz, den das in den Menschen hinterlässt.

Nicht nur die Geschichte hat mir gefallen, sondern auch ihr Stil. Ich merke dem Werk an, dass Kimberley Wilkins Dozentin für kreatives Schreiben ist. Nicht nur die Idee, verschiedene Lebensstränge in verschiedenen Jahrhunderten blockweise zu erzählen und deren Vernetzung auf die Schliche zu kommen, auch die unterschiedlichen Erzählpersepektiven sind interessant - zumindest für Menschen wie mich, die selbst gerne schreiben. So blicken wir ins Tagebuch von Eleanor, die mit kindlichen Worten schreibt; erleben aus der beobachtenden Perspektive das Leben von Tilly und blicken durch Ninas Augen in ihre Welt, deren Geschichte in der Ich-Form geschrieben ist. Ein herrlicher Lesefluss entsteht, gut gelungen.

Es hat mich gefreut, diese Unterschiede in der Sprache, im Wortschatz, im Erzählstil mitzuverfolgen. Und dazu noch einer erfolgreichen Schriftstellerin über die Schulter schauen zu können, die mitten in einer Schreibblockade steckt und zu erfahren, wie ihr es damit geht - perfekt. Kimberley Wilkins versteht es, vor dem inneren Auge der Leserin eine lebendige Welt voller Farben und Gefühlen entstehen zu lassen.

Also: Nicht nur eine gute Geschichte - Schreibende können dabei auch einiges lernen.

Anja Kolberg

Die Vorgänger-Romane von Kimberley Wilkins habe ich hier beschrieben:

Kimberley Wilkins: Das Sternenhaus; Knaur Verlag; Erschienen 9/2014; 439 Seiten; ISBN 978-3-426-65354-8

Direktlink dieses Artikels, um darauf zu verweisen:
https://www.frauencoaching.de/archives/2014/10/entry_6860.html
Ich erlaube nicht, dass meine Texte und Bilder kopiert und außerhalb dieser Webseite genutzt werden. Wenn Sie das machen möchten, schreiben Sie mir, um eine Vereinbarung zu treffen.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 06 Oktober, 2014
Thema: Blog - 2014, 2. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Im Urlaub gelesen - Buchvorstellungen

Drei Bücher habe ich an der Nordsee gelesen. Eines leicht und fluffig, eines zum Dahinschmelzen und eines mit emotionalem Warnhinweis von mir. Zu Hause kam dann ein Geschenk hinzu, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Der Reihe nach - hier sind sie:


Gelesen von Ingrid Noll: Hab und Gier

Anja Kolberg: Gar nicht mehr weg wollte ich von Karla und ihren Weggefährten. So schnell war die Geschichte in typischem Ingrid Noll Stil verschlungen. Was diesen Stil ausmacht? Kurzweilige Erzählungen mit überraschenden Wendungen und Blicke in menschlich nachvollziehbare Abgründe. Es geht bei Ingrid Nolls Krimis nicht um Polizeiarbeit und Kommissare, also nicht darum, den Mörder ausfindig zu machen. Wir wissen ja eh längst, wer der Täter ist. Denn Ingrid Noll ist bei den Tätern, erzählt uns amüsant ihre Geschichten und lässt ganz nebenbei lästige Weggefährten das Zeitliche segnen.

Die Geschichte: Frisch berentet wundert sich Bibliothekarin Karla über die Einladung ihres ehemaligen Kollegen Wolfram. Der hat jüngst seine Frau verloren und auf deren Grabstein eine seltsame Inschrift hinterlassen. Was will er von ihr? Der Rentner unterbreitet ihr ein unmoralisches Angebot, so verlockend, dass Karla kaum Nein sagen kann. Es winkt eine Erbschaft, die sie gut brauchen kann. Ist sie bereit, dafür die Legalität hinter sich zu lassen, um Wolframs Wünsche umzusetzen? Eine junge Kollegin und deren undruchsichtiger Freund wollen helfen - nicht ohne Hintergedanken.

Schwups, war ich drin, ist dieser herrlich verrückten und amüsanten Geschichte. Zum Weglesen gut!

Ingrid Noll: Hab und Gier; Diogenes Verlag; Erschienen 2014; 256 Seiten; ISBN 978-3-257-06885-6




Geschenkt bekam ich 'Alle meine Wünsche' von Grégoire Delacourt:

Anja Kolberg: Das Buch liegt mit seinen 127 Seiten leicht in der Hand und lässt sich ebenso konsumieren. Einige Stunden Vergnügen, die so dahin schmelzen wie köstliches Eis. Ideal für einen Liegestuhl, einen Sitzplatz am Fenster der Bahn oder vorm Einschlafen im Bett. Macht froh. Es müsste mehr so kurze Bücher geben.

Die Geschichte: Jocelyne erzählt uns von ihren nicht gelebten Wünschen, von Verzicht und ihrem Leben als Besitzerin eines Kurzwarenladens. Ihr Ehemann - ja, er ist nicht das Beste in ihrem Leben, aber er ist da. Die Kinder sind aus dem Haus und sie beginnt einen Blog über ihre Arbeit zu schreiben. Dann ermutigen die Frisörzwillinge aus der Nachbarschaft sie, ein Lotterielos zu kaufen und das Leben nimmt eine Wendung...

Es war schön zu lesen, dass noch andere Menschen ungelebte Träume haben, wie die sich manchmal noch erfüllen und wie wenig wirklich wichtig im Leben ist. Das große Geld nur manchmal...

Grégoire Delacourt: Alle meine Wünsche; Heyne Verlag; Taschenbuch-Ausgabe - erschienen 3/2014; 127 Seiten; ISBN 978-3453410367

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 25 April, 2014
Thema: Blog - 2014, 1. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Gelesen: Das Haus am Leuchtturm

Anja Kolberg: Ich hätte gerne mehr Zeit mit Libby, Isabella und ihren Gefährten verbracht. Einmal in die Geschichte hinein gefunden, konnte ich kaum mehr aufhören. Auf den letzten 20 Seiten überlegte ich, wie ich den Genuss in die Länge ziehen könnte: Langsamer lesen?

Kimberley Willkins schreibt herrlich. Wie in Der Wind der Erinnerung verwebt sie die Geschichten zweier Frauen miteinander:

Libby hat ihre große Liebe verloren. Marc Winerbourne war zwölf Jahre ihr Geliebter und Auftraggeber. Nach seinem Tod verlässt sie im Jahr 2011 Paris, um in ihre Heimat Australien zurück zu kehren. Dort wartet nicht nur das Haus am Leuchtturm, welches Marc ihr schenkte. Sondern auch ihre Schwester, zu der sie seit 20 Jahren keinen Kontakt hatte. Eine große Schuld, die sie als Jugendliche auf sich geladen hat, macht eine Versöhnung unmöglich. Und soll sie sich für ihre Familie oder für das große Geld, das unerwartet winkt, entscheiden?

Im Jahr 1901 besteigt Isabella Winterbourne ein Schiff in England - zusammen mit ihrem verhassten Ehemann, Sohn der berühmten Juweliersdynastie. Sie sollen der australischen Regierung ein kostbares Schmuckstück überreichen, das sie im Auftrag der Königin fertigten. Kurz vor dem Ziel geraten sie in einen Sturm. Isabella überlebt als einzige und landet an einem einsamen Strand. Wie soll sie weit ab der Zivilisation überleben? Eines will sie auf keinen Fall loslassen: Das Schmuckstück, das sie hinter sich her in einer schweren Kiste zieht. Doch es ist nicht der kostbare Regierungsstab... Vor vielen Monaten in England verlor sie ihren Sohn nach nur zwölf Tagen Leben und sie durfte nie um trauern. Wie kann sie zu ihrer Kraft zurückfinden? Ergibt sich die Chance für ein Neuanfang abseits der Fänge der schwierigen Familie, in die sie eingeheiratet hat?

Kimberley Wilkins schreibt von der Trauer um geliebte Menschen und wie beide Frauen ihren Weg nach diesem Umbruch zurück ins Leben finden. Besonders schwer ist es für die Mutter, die ihr Kind verloren hat. Isabella geht durch Schmerz, weil es ihr verboten ist, zu trauern. Wir dürfen sie auf ihrem ganz persönlichen Weg der Heilung begleiten, den ich beeindruckend authentisch geschildert fand. Auch Libby hat zu kämpfen, weil sie zwar der Trauer in Paris entflieht, aber der nächsten Herausforderung in ihrer Heimat gegenübersteht. Es geht bei beiden Geschichten um Vertrauen, um schwesterliche Verbindungen, das Überwinden von Schuld, Versöhnung, Neuanfang, den Wert der Familie und - natürlich um die Liebe. Lesenswert schön!

Kimberley Wilkins: Das Haus am Leuchtturm; Knaur Verlag; Erschienen 8/2013; 496 Seiten; ISBN 978-3-426-65290-9

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 25 April, 2014
Thema: Blog - 2014, 1. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Gelesen: Tanz auf Glas

Die Geschichte:

Lucy liebt Mickey, der an einer bipolaren Störung leidet. Der kann sein Glück nicht fassen: Diese tolle Frau interessiert sich für ihn, trotz seiner Krankheit. Nun, Mickey liebt auch Lucy, die ihre Mutter wie auch weitere Verwandte früh an den Brustkrebs verlor. Beide erzählen uns zuerst ihre Liebesgeschichte. Geschrieben aus der Ich-Perspektive: Lucy als Erzählerin. Mickey über Tagebucheintragungen. Das lässt alles Geschehen sehr nah an uns heran treten.

Wir erfahren viel über die Krankheit Mickeys, seine Symptome, Medikamente. Wir erleben Klinikaufenthalte, Manie und Depression und wie die Auswirkungen auf sein Leben und das seines Umfeldes ist. Seine Ehefrau Lucy geht damit erstaunlich gelassen und stark um. Ihre Schwestern, mit denen Lucy stark verbunden ist, können es kaum fassen.

Das Ehepaar schwor sich vor zwölf Jahren aufgrund ihrer Krankheiten, keine Kinder zu bekommen. Doch dann passiert es: Lucy wird schwanger, trotz Sterilisation. Das wirft das Paar und die gesammte Familie in tiefe Auseinandersetzungen, besonders als Mickey seine Medikamente zur Stimmungsstabilisierung wieder unregelmäßig nimmt und Lucys Frauenärztin plötzlich eine dringende zusätzliche Gewebeuntersuchung ihrer Brust verordnet.

Ein gutes Buch. Trotzdem eine mir wichtige Warnung für alle zart besaiteten wie ich es bin: Die Geschichte ist sehr traurig. Ich kann mich nicht erinnern, bei einem Buch über einen so langen Zeitraum so gelitten und geweint zu haben. Achtung Spoileralarm (heißt, nicht weiterlesen, wenn Sie die Geschichte Schritt für Schritt entdecken wollen, denn ich verrate jetzt mehr über die Geschichte):

Wir beobachten das Sterben einer werdenden Mutter an Brustkrebs, die sich gegen eine Behandlung entschieden hat, um das Kind auf die Welt zu bringen. Dabei erleben wir hautnah, welchen Schmerz dies ihrem Mann, ihren beiden Schwestern, ihr selbst und letzten Endes auch uns, als Leserin bereitet. Ich hätte mir diesen Hinweis gewünscht, denn am Tag nachdem ich das Buch endlich ausgelesen hatte (ich las das Buch Gott sei dank im Urlaub) waren meine Augen so geschwollen vom Weinen, dass ich Ruhe brauchte und ziemlich mitgenommen war. Ich hätte mir diesen Hinweis gewünscht, auch wenn ich das Buch wegen des Hinweises vielleicht nicht gelesen hätte. Denn einmal angefangen, wollte ich auch wissen, wie es ausgeht, ich konnte es nicht zur Seite legen, obwohl ich ahnte, wie die Geschichte weiter geht.

Dennoch ist dieses Buch gut. Weil es voller Tiefe, Weisheit und detaillreicher authentischer Beschreibungen rund um das Thema bipolare Störung und Krebs ist. Weil wir viel zwischenmenschliche Wärme, ein Miteinander und Füreinander in der Familie und Nachbarschaft und Freunden erleben, die gut tut und Hoffnung selbst in ausweglosen Situationen macht. Die Autorin Ka Hancock erzählt so realistisch, als hätte sie die Geschichte hautnah erlebt. Bezogen auf die bipolare Störung (Typ 'fast cycling') mag das an ihrer Arbeit als Krankenschwester im psychiatrischen Bereich liegen. Interessant fand ich die beiden Perspektiven, wie der Betroffene selbst seine Krankheit erlebt, wie seine Frau damit umgeht, welche Hilfen sie sich im Alltag bauen und wie sehr seine Frau an ihn glaubt, mehr als er selbst oder ihre Familie.

Es lohnt sich auch zu lesen, weil es Mut macht, selbst abgrundtief schlimme Schicksalschläge zu überstehen. Nämlich Tag für Tag. Schritt für Schritt, als würde es nur ein heute geben. Die Auseinandersetzung mit dem Sterben einer jungen Frau ist grausam. 'Tanz auf Glas' zeigt trotz allem Schmerz - oder gerade deswegen - wie kostbar das Leben ist und trotz der dunkelsten Aussichten, für die es keinen Ausweg gibt, im hier und jetzt zu leben und zu genießen, was geht.

Und noch ein Grund, es zu lesen sind wunderbare Sätze wie: 'Ich leide unter Leblosigkeit.' oder 'Für (...) wünsche ich mir, dass sie die verborgene Freude in einem unvollkommenen Leben entdeckt.'

Geschrieben von: Anja Kolberg

Ka Hancock: Tanz auf Glas; Knaur Verlag; Erschienen 9/2013; 528 Seiten; ISBN 978-3-426-65322-7

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 25 April, 2014
Thema: Blog - 2014, 1. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Buchvorstellung: Nippes Showdown

Katja Leichter arbeitet als freie Mitarbeiterin für den WDR-Hörfunk und kommt durch ihre aktuellen Recherchen zur Castingshow 'Vom Sternchen zum Star' mit einem Kriminalfall in Berührung: Die Jurorin wird ermordet.

Durch ihre vielen Kontakte erhält sie Informationen, die nicht nur der Polizei helfen können, den Täter oder die Täterin zu finden, sondern die sie selbst in Gefahr bringen...

Nach 'Tödliches Karma' und 'Endstation Nippes' der dritte Fall mit der sympathischen Kölner Journalistin, der nicht nur Einblicke in die Schattenwelt des Castingbusiness wirft, sondern auch mit hohem Lesetempo viele Überraschungen bereit hält.

Was ich besonders an den Katja-Leichter-Fällen mag: Einblick in das Leben einer 'Freien' zu bekommen und über die Arbeit als Hörfunkjournalistin - zum Beispiel, ob es erlaubt ist, Stimmen in der Schlange der wartenden Mädchen einzuholen. Bei ihrer Recherche trifft Katja eine Schülerreporterin, die für die Schulzeitung einen Artikel über das Casting schreiben will. Ich fänd's wunderbar, wenn Katja sie künftig unter ihre Fittiche nehmen würde und uns allen so noch mehr am Joballtag und 'Wie geht das eigentlich, Hörfunkjournalismus und Sachbuchautorin?' teilhaben zu lassen. Das ist für mich nämlich einer der Zusatznutzen - neben der spannenden Kriminalgeschichte.

Lieb gewonnen habe ich inzwischen Herta, Nele, Hotte, Chantal... und es tut einfach gut, dass sie auch wieder ihren Platz finden und sich auch ihr Leben weiter entwickelt. Zum Beispiel miterleben zu dürfen wie es für eine junge Frau ist, die im Drogenentzug lebt und wie schwer es ist, wieder Fuß außerhalb zu fassen.

Die Kölner Autorin Ingrid Strobl bringt ihr Wissen ein, dass sie durch ihre Arbeit über und mit Menschen - besonders denen 'am Rande der Gesellschaft' - gesammelt hat - und das ist für mich kostbar, denn so rücken diese Menschen in die Mitte unseres Herzens. Danke dafür!

Anja Kolberg

In Ihrer Lieblingsbuchhaltung erhalten Sie den neusten Köln-Krimi:

Autorin: Ingrid Strobl
Titel: Nippes Showdown
Verlag: Emons Verlag
ISBN: 978-3-95451-195-2

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 09 Oktober, 2013
Thema: Blog - 2013, 2. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Schmöker-Tipp: Das Lavendelzimmer

Da ist er endlich! Der zweite Roman von Nina George. 'Die Mondspielerin' war mein Schmöker-Highlight in 2010.

Darum geht es in dem Buch:

Jean Perdu ist mit Leib und Seele Buchhändler in Paris. Nicht in irgendeinem Geschäft, sondern auf der 'pharmacie littéraire', einer schwimmenden Buchapotheke - beheimatet auf einem von ihm eigens vor 20 Jahren umgebauten Lastkahn. Er hat das Talent Bücher passend zu dem, was die Menschen gerade brauchen, zu verschreiben (ein Buch zum Weinen... zum Trösten...).

So gut sich Perdu in die Gefühlswelt anderer Menschen einfühlen kann, so schwer fällt es ihm, Gefühle zuzulassen. Denn in seiner kargen Stadtwohnung gibt es einen verschlossenen Raum - das Lavendelzimmer. Er hat es seit dem Tag vor über zwanzig Jahren, als seine große Liebe Manon ihn von heute auf morgen verlies, nicht mehr betreten. Und wie er dieses Zimmer verschloss, so sperrte er auch all seine Gefühle ein.

Als im Haus eine neue Mieterin einzieht, kommt er ungewollt wieder damit in Verbindung: Sie hat keine Möbel und die emsigen Damen im Hause fragen Perdu, ob er nicht ein Möbelstück übrig hat. So entschließt Perdu sich unter Qualen das Zimmer zu öffnen und nicht nur Erinnerungen treten zurück in sein Leben, auch der letzte Brief von Manon, den er nie öffnete...

Ein Stein kommt ins Rollen, der sein Leben auf den Kopf stellt und das völlig anders als er hofft.

Meine Meinung:

Ein herrlicher Sommerschmöker!

Auch wenn es eigentlich nur eine Nebensache ist: Wie im ersten Buch ein herrlicher Umschlag mit lilafarbenen Blättern zu Beginn und zum Ende. Das Auge liest mit. :o)

Die Idee des 'Bücher-verschreibens' finde ich genial. Ein Zitat aus dem Buch, als Perdu einer Kundin ein gewünschtes Buch nicht verkaufen will, dafür ein anderes empfiehlt:

'Sie brauchen ein Zimmer für sich allein. Nicht zu hell, mit einer jungen Katze, die Ihnen Gesellschaft leistet. Und dieses Buch, das Sie bitte langsam lesen. Damit Sie sich zwischendurch ausruhen können. Sie werden viel nachdenken und vermutlich auch weinen. Um sich. Um die Jahre. Aber es wird Ihnen danach bessergehen. Sie werden wissen, dass Sie jetzt nicht sterben müssen, auch wenn es sich so anfühlt, weil der Kerl nicht anständig zu Ihnen war. Und Sie werden sich wieder mögen und nicht hässlich und naiv finden.'

In dem Moment dachte ich mir nur: Ich will auch so beraten werden! Wo ist dieser Mensch - ich muss nach Paris. :o) Alleine für diese wundervolle Idee, liebe Nina George: DANKE!

Das ist nur ein kleiner Teil der Geschichte, die auf eine wundervolle Reise Richtung Provence einlädt, wo ich einfach nicht mehr wegwollte. Wer schon mal auf Frankreichs Flüssen und Kanälen unterwegs war, wird vieles wiedererkennen - alle anderen werden Feuer fangen. Ich persönlich habe fast die Vermutung dem älteren Ehepaar aus der Schweiz, die Perdu in einem Hafen trifft, auch schon begegnet zu sein.

Das Buch handelt von einer verlorenen Liebe, von Freundschaft, von Trauer und der Auseinandersetzung damit, dem Aufbruch in etwas Neues, vom sich selbst wiederfinden und das zu tun, was sich richtig anfühlt, auch wenn der Verstand anderer Meinung ist.

Nur im ersten Drittel gab es eine ganz kurze Sequenz, wo ich es langatmig fand. Falls es Ihnen auch so geht: Es lohnt sich so sehr, weiter zu lesen!

Als ich tränenüberströmt die letzte Seite verschlungen hatte, wünschte ich mir einen Hinweis auf dem Cover: 'Achtung - führt zu Tränen!". Doch heute weiß ich, dass es gut so war, denn hätte ich es dann gelesen? Ich wäre wohl zurück geschreckt und hätte ein wunderbares Lesevergnügen verpasst. Das Leben lohnt sich, weil es so schön ist - und die Trauer gehört dazu.

Viel Freude beim Lesen!

Anja Kolberg

Titel: Das Lavendelzimmer
Autorin: Nina George
ISBN: 978-3-426-65268-8

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 13 Juni, 2013
Thema: Blog - 2013, 1. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Herrlicher Schmöker: Der Wind der Erinnerung

Schon ewig hatte ich keinen Roman mehr gelesen. Nicht, weil ich nicht lesen wollte, ich liebe gute Geschichten, sondern weil mich kein Buch wirklich einfangen konnte. Als ich einige Tage in eine kleine Auszeit nur für mich alleine fuhr, bekam ich gerade einen Schwung Bücher von meiner Mutter zurück und ich fragte sie, welches sie mir empfehlen würde. Sie tippte auf 'Der Wind der Erinnerung' und sagte, dass es sehr schön sei.

Ich hätte es mir wohl nie selbst genommen, weil mich der Umschlag an eine Art Roman erinnert, für die ich nicht so empfänglich bin und auch der Text mich nicht gleich packte. Doch ich wollte ein Buch mit auf die Reise nehmen, hatte noch ein weiteres zur Auswahl. Also gab ich 'Dem Wind der Erinnerung' anderthalb Seiten Zeit. Wenn es mich bis dahin nicht packte, wollte ich es nicht weiter lesen.

Was soll ich sagen? Nach anderthalb Seiten wollte ich gar nicht mehr aufhören. Ehe ich mich versah, war ich schon fünf Seiten weiter, dabei hatte ich gerade keine Zeit zu lesen. Das Buch schaffte es gar nicht mehr mit auf die Reise, weil es so schön war, mich so gefesselte, las ich es in zwei Tagen aus - vor Beginn der Reise!

Für mich ist das etwas ganz kostbares, so ein Schätzchen zu finden unter all den vielen Büchern, die es zu lesen gibt. Kimberley Wilkins hat das geschafft und ich hätte gerne noch doppelt so viele Seiten in diesem 492-Seiten Roman gelesen. Meinen Dank und Glückwunsch an die Autorin Kimberley Wilkins!

Zum Inhalt von 'Der Wind der Erinnerung':

Es geht um das Leben zweier Frauen, die parallel erzählt werden und miteinander am Ende verbunden sind. Das eine ist die Geschichte von der jungen Australierin Emma Blaxland, einer berühmten Primaballerina aus gutem Hause, die in London lebt und nach einem schweren Sturz im Jahr 2009 vor dem Ende ihrer heißgeliebten Karriere steht.

Die andere Geschichte beginnt 1929 in Glasgow mit Beattie Blaxland, der Großmutter von Emma. Auch sie hatte wie Emma Träume. Beattie liebt die Mode, doch aufgrund fehlender Möglichkeiten und falscher Freunde gerät sie in andere Umstände, die ihr ein solches Berufsleben unmöglich machen. Auch wenn sie ihren verheirateten Liebhaber abgöttisch liebt, ist zur damaligen Zeit ein Zusammenleben unmöglich. Sie bekommt Schwierigkeiten zu Hause, wird von ihrer Mutter aus dem Haus geworfen, muss sich mittellos alleine durchschlagen und beschließt, das Kind gleich nach der Geburt zur Adoption frei zu geben. Doch plötzlich öffnet sich ein Schlupfloch: Ein Schiff nach Australien fährt ab und ihr Geliebter beschließt mit ihr zu fliehen.

Mehr möchte ich zum weiteren Verlauf nicht erzählen. Es warten viele Höhen und Tiefen auf Beattie zum Mitfühlen, Mitfreuen, Mitfiebern, Mitweinen. Richtig toll erzählt von der Autorin. Zum Schluss ging es mir etwas zu schnell. Ich hätte mir gewünscht, die Autorin hätte sich nach dem Lüften des Geheimnisses der Großmutter genau so viel Zeit gelassen wie all die Seiten zuvor. Da fehlte mir so viel an Stoff, der nicht erzählt wurde, es hätte glatt ein zweites Buch daraus werden können. Vielleicht wird es das ja? Für mich sind noch so einige Fragen zu klären. Übrigens fand ich zum Schluss den Umschlag herrlich stimmig und schön!

Titel: Der Wind der Erinnerung
Autorin: Kimberley Wilkins
ISBN: 978-3-426-65289-3

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen. Glückwunsch an die Autorin zum gelungenen Werk und an den Verlag zum guten Riecher. Mehr davon bitte!

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 03 Mai, 2013
Thema: Blog - 2013, 1. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Krimi: Endstation Nippes

Anja Kolberg: Die Journalistin Katja Leichter recherchiert für ihren Hörfunkbeitrag über Pflegefamilien, als sie im Kölner Hauptbahnhof von einem kleinen Jungen angesprochen wird, ob sie ihm zwei Brötchen kaufe. Der Junge geht ihr nicht aus dem Kopf, sie sucht nach ihm, bis sie ihn schließlich findet und erfährt, dass er mit seiner Schwester weggelaufen ist. Das Mädchen türmte aus dem Heim, um den Jungen aus seiner Pflegefamilie zu retten. Katja möchte den Kindern helfen und erfährt immer schrecklichere Details über die Gründe der Kinder. Wie ein Puzzle setzen sich ihre Recherchen mit den Geschichten der Kinder zusammen und werden zu einem grausamen Bildnis über die Gewalt an Kindern, die keine Eltern mehr haben. Dank dem Einsatz der Journalistin finden die Kinder einen Unterschlupf, bei dem sie bis zur Klärung des Falles offiziell bleiben dürfen, doch dann schlagen die Täter zu.

Ein unglaublich spannendes und vielschichtiges Buch, das ich kaum mehr zur Seite legen konnte. Ingrid Strobl schreibt kurzweilig und nahm mich mit ihrer Geschichte gleich für sich ein. Auch wenn das Thema Kindesmissbrauch ein schreckliches ist, wird es nicht besser, wenn man wegschaut. Die Autorin Ingrid Strobl schafft es, die vielschichtigen Informationen in eine schlüssige Geschichte zu gießen, die sehr unterhaltsam ist. Es ist - nach Tödliches Karma - der zweite Kriminalfall der Journalistin Katja Leichter und ich hoffe sehr, es war nicht ihr letzter! Sie verschafft mir fesselnde Unterhaltung mit einem hohen Informationsgehalt! Interessant auch der Einblick in das Leben einer Hörfunkjournalistin. Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 13 November, 2010
Thema: Buch: Schmöker
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Ingrid Noll: Ehrenwort. Roman

Anja Kolberg: Willy Knobel ist komisch geworden, seit dem er nicht mehr von seiner Ehefrau versorgt wird. Für sein dringend benötigtes Taschengeld guckt Enkel Max nach Großmutters Tod bei Opa Willy nach dem Rechten. Bei einem der Aufträge geht in dem alten Haus etwas gehörig schief und Willy Knobel landet mit einem Bruch im Krankenhaus. Die Ärzte geben dem 90jährigen nicht mehr lange zu leben. Max kann seine Eltern Harald und Petra überzeugen, Opa bis zu seinem Sterben nicht in ein Heim, sondern in das verwaiste Zimmer seiner Schwester zu betten.

Da mit dem baldigen Ableben des Familienoberhauptes zu rechnen ist, stimmt der mit seinem Vater zerstrittene Harald zähneknirschend zu. Schließlich soll das Erbe nicht für die Pflege draufgehen. Wider Erwarten denkt Opa Willy nicht ans Sterben, die Puddingtherapie und Liebe von Enkel Max bewirken wahre Wunder. Im Haus wird es derweil turbolent: Hübsche und resolute Pflegerinnen geben sich die Klinke in die Hand, Opa und Enkel bekommen Frühlingsgefühle und der Greis fängt wieder an zu rauchen. Damit haben die Eltern noch mehr Gründe sich zu streiten und so überlegt jeder für sich, wie denn der Opa unter die Erde zu bekommen ist, damit endlich wieder Ruhe einkehrt und das Erbe fließen kann. Doch auch Max braucht Opas Geld, allerdings für ein dunkles Geheimnis, von dem keiner aus der Familie eine Ahnung hat.

Es wäre kein Ingrid Noll-Buch, wenn nicht Unfälle passieren würden, bei denen lästige Menschen einfach nebenbei entsorgt werden. Ingrid Noll spinnt fein die Fäden ihres Pageturners und gibt dabei einen realistischen Einblick in den familiären Pflegealltag. Die Autorin weiß wovon sie schreibt, schließlich hat sie ihre Mutter, die mit 106 Jahren starb, lange zu Hause gepflegt.

Ingrid Noll mordet wieder - und es ist herrlich vergnüglich zu lesen! So unterhaltsam kann morden sein. Diesen Stoff möchte ich nur zu gerne verfilmt sehen. Ingrid Noll zog mich schon mit der ersten Seite in ihren Bann. Nur äußerst ungerne legte ich "Ehrenwort" aus der Hand - nach zwei Tagen klappte ich die letzte Seite glücklich zu. Davon könnte ich noch viel viel mehr Bücher lesen, liebe Ingrid Noll! Danke für diesen herrlichen Zeitvertreib! Anja Kolberg



Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 24 August, 2010
Thema: Buch: Schmöker
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Lesevergnügen

Urlaub bedeutet auch immer Zeit zu lesen für mich. Die drei besten Schmöker habe ich Ihnen vorgestellt. Als erstes habe ich den leichten Krimi "Kreuzstich Bienenstich Herzstich" gelesen, dann folgten himmlische Zeiten mit "Wolkenspiele" und zum Schluss die Krönung mit "Die Mondspielerin". Von Buch zu Buch wurde es besser, intuitiv hatte ich mir die richtigen Bücher gegriffen. Das letzte - "Die Mondspielerin" war mein absoluter Favorit. Danach konnte ich erst mal keinen Roman mehr lesen, weil dieser so schön war und kein anderes Buch, das ich in die Hand nahm, dem Stand halten konnte!

Also habe ich mich in die beiden Sachbücher gestürzt, die ich dabei hatte. Beide kann ich empfehlen und haben sich wunderbar ergänzt:

"Aussöhnung mit dem inneren Kind", wo ich mich sehr wiedergefunden habe. Ich arbeite zwar schon lange mit der inneren Stimme, dem inneren Kind, doch das Modell des liebevollen Erwachsenen war mir neu. Damit habe ich Lust, zu arbeiten. Mir gefällt auch, wie die Autorinnen die Zusammenhänge und Ursprünge beschreiben.

"Vom Glück sich selbst zu lieben. Wege aus Angst und Depression" - das vierte Buch, das ich schon von Psychotherapeut Heinz-Peter Röhr gelesen habe. Alle seine Bücher haben mir ausgesprochen gut gefallen, sie waren lehrreich und lesenswert. Auch dieses hier, das anhand des Märchens "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" erklärt wie man dem Glück sich selbst zu lieben wieder auf die Spur kommen kann.

Auf der Hinfahrt haben wir Arne Dahls "Falsche Opfer" angehört. Volle Konzentration war wegen der schwedischen Namen und vielen Details von Nöten. Der Schluss war nichts für meine zarte Seele. Auf der Rückfahrt dann "Die Anstalt" von John Katzenbach, welches mir bis auf einige Längen besser gefiel, vor allen Dingen musste ich mich nicht so doll konzentrieren und die Einblicke in eine Anstalt fand ich spannend. Bisher ist aber keines unserer Fahrthörbücher an die Unterhaltsamkeit und Leichtigkeit von Harpe Kerkelings "Ich bin dann mal weg" rangekommen.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 14 April, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Roman: Die Mondspielerin *** TIPP

Anja Kolberg: Mit sechzig will Marianne ihr Leben endlich selbst entscheiden. Sie hat genug von ihrem lieblosen Ehemann, mit dem sie auf einer Busreise in Paris weilt. Die Entscheidung, die sie endlich selbst treffen möchte: Sie will ihrem Leben mit einem Sprung in die Seine ein Ende setzen. Doch selbst das geht in ihrem Leben schief, sie wird von einem Clochard gerettet. Marianne gibt nicht auf und flüchtet aus dem Krankenhaus Richtung Meer, wo sie es endgültig schaffen will. Doch auch hier kommt immer wieder etwas dazwischen, vor allem das Leben und auch ein bischen mehr...

Mein absolutes Lieblingsbuch im Urlaub! Alleine die Farbe des Umschlags und der Innenseiten - ein Gedicht. Als ich das Buch zu Ende gelesen hatte, wollte ich aufschreien: "Nein! Nina George - bitte! Es kann nicht sein, dass dieses Lesevergnügen schon zu Ende ist!"

Nina George ist für mich eine begnadete Tänzerin auf dem Meer der Worte. Das Lied, zu dem sie tanzt, erzählt von Liebe, von der Sehnsucht, von der Selbstaufgabe, verpassten Chancen und der Gelegenheit, sie noch einmal aufzugreifen. Was für eine Sinfonie! Ich habe mich wiedergefunden, geweint, gelacht, geträumt. Die Mondspielerin macht nebenbei noch Lust auf einen Urlaub und das Leben in der Bretagne.Bitte mehr davon, liebe Nina George! Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 14 April, 2010
Thema: Buch: Schmöker
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Amrum-Roman: Wolkenspiele**

Anja Kolberg: Anna reist für einige Wochen nach Amrum, um dort die Biographie einer Schriftstellerin zu verfassen, die um die Jahrhundertwende unorthodoxe Wege als Frau ging. Auf der Insel beginnt Anna nach der schweren Zeit der Trennung von ihrem Mann wieder zu leben und entdeckt Parallelen zwischen ihrem Leben und dem der verstorbenen Schriftstellerin.

Autorin Gabriella Engelmann schreibt einfühlsam und glaubwürdig. Dieser Roman vertreibt Langeweile, wärmt wie eine heiße Tasse Tee und macht froh! Beim Lesen fühlte ich mich, als wäre ich ebenfalls auf Amrum. Die Autorin sorgt für überraschende Wendungen, schreibt abwechslungsreich und bietet ein gelungenes Ende. Fortsetzung folgt? Ich würde mich freuen, denn eine Sache bleibt offen... Liebe Frau Engelmann, Ihr Buch rührte mich zu Tränen, ich hoffe, es waren auch Tränen der Heilung dabei. Toll gemacht! Ich finde das Buch gehört ins Gepäck jeder Amrum-Reisenden! Anja Kolberg



Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 14 April, 2010
Thema: Buch: Schmöker
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Kreuzstich Bienenstich Herzstich. Kriminalroman **

Anja Kolberg: Muntere Geschichte um Siggi Seifferfeld, Kommissar a.D., der in Schwäbisch Hall mit Schwester, Tochter und Nichte lebt. Gut, dass wenigstens sein Hovawart-Rüde Onis die unterbesetzte männliche Seite im Frauenhaushalt stärkt. Als immer mehr Männer mittleren Alters im Ort vermisst werden und dann tot aufgefunden werden, vermutet Siggi einen Zusammenhang, doch seine ehemaligen Kollegen nehmen ihn nicht ernst. Also ermittelt er kurzerhand auf eigene Faust...
Lustig und spritzig verfasste Story, sehr unterhaltsam mit nur minimalen Längen. Liebe Tatjana Kruse: Mehr von diesem netten Herren in Frauenobhut! Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 14 April, 2010
Thema: Buch: Schmöker
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Leopardenblut***
Lesen, lesen, lesen...

So ging es mir die letzten Tage. Ursache: Ein Roman, der mich nicht mehr losließ. Ich musste (!) wissen wie die Geschichte um die Mediale Sascha und den Gestaltwandler Lucas ausgeht. Fast zweihundert Seiten habe ich bis tief in die Nacht gelesen, obwohl ich wusste, dass ich heute sehr früh rausmusste. Das heißt schon was bei mir. Gegen zwei Uhr lag ich im Bett, endlich war auch die letzte Seite verschlungen.

Was mich besonders freut: Vor einer Woche habe ich mich mit Wehmut daran erinnert, dass ich im Sommer mal früher frei gemacht habe, um mich genüsslich auf die Terrasse zu setzen und mich dort in die nächsten Seiten eines Romans zu stürzen. Ich habe mir gewünscht, dass mir das endlich wieder passiert: Ein Buch, das ich gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Nun, wie Sie sehen, hat sich mein Wunsch erfüllt! *Hüpf*

Ich habe schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr ein so sinnliches, gefühlvolles, spannendes, übersinnliches Buch gelesen. Genau meine Wellenlänge:

In einer Fantasiewelt in rund 100 Jahren leben drei Gruppen von Menschen: Gewöhnliche wie wir heute sind. Mediale, die über übersinnliche Fähigkeiten wie zum Beispiel Telepathie oder Telekinese verfügen und deren Gehirne in einem virtuellen Netz, ähnlich unseres Internets miteinander verbunden sind. Sie fühlen sich als überlegene Rasse, definieren sich ausschließlich über ihren Verstand und haben sich alle Gefühle abtrainiert. Gestaltwandler, die sich von einer Menschengestalt in ein Tier verwandeln können und über deren Fähigkeiten wie Geruchs- oder Gehörsinn verfügen.

Die Mediale Sascha soll im Auftrag ihrer Mutter ein Bauprojekt mit Gestaltwandlern durchführen. Lucas, Rudelführer der Darc River Leoparden, bietet ihnen die Zusammenarbeit an. Auf beiden Seiten herrschen Misstrauen, tiefe Verletzung und hinter der geschäftlichen Oberfläche lauert bei beiden einen geheimer Auftrag.

Die Autorin Nalini Singh beschreibt das Verhalten der Leoparden präzise, es ist eine Freude den Liebkosungen des Rudels beizuwohnen, ich möchte die kleinen Leoparden gerne streicheln, ihr Fell fühlen. Ich empfinde es einen Geniestreich, die Gefühle und Stärken der Tiere dem kalten Handeln und Wirken der Verstandesrasse gegenüberzustellen und so zu zeigen wie oft wir uns über die Tiere hinwegsetzen und gar nicht deren Schönheit, Einzigartigkeit und Stärke sehen. Der Stil von Singh gefällt mir, selbst die Liebesszenen sind voller Gefühl und Erotik und in nicht anrüchig.

Zuerst dachte ich "Fantasy Romance" - was ist das? Jetzt kann ich nicht genug davon bekommen und bestelle mir gleich das zweite Buch. :o) Anja Kolberg



Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 23 Februar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Buch: Schmöker
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Mängelexemplar***

Anja Kolberg: Karo verliert erst ihre Arbeitsstelle, dann ihren Freund und bekommt dafür Angstzustände. Psychotherapeutin, Psychiater und ihre Freunde und Familie helfen ihr wieder in die Lebensspur zu kommen.

Von mir holte sich das Buch von der ersten Seite an meine volle Aufmerksamkeit. Sarah Kuttner hat einen frischen, ehrlichen, frechen und direkten Schreibstil, der mir einfach liegt. Die Thematik "Depression" bringt sie auf eine witzige und lesenswerte Art zum Leser. Liebe Frau Kuttner, ich habe mit Ihrem Buch gerne das Wochenede verbracht. Es hat sich gelohnt und richtig gut getan! Es hat einen Grund, warum Ihr Buch auf der Bestsellerliste steht: Es ist wirklich gut! Wann kommt das nächste? Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 07 Dezember, 2009
Thema: Buch: Schmöker
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Roman von Marc Levy: All die ungesagten Worte**

Anja Kolberg: Julia lebt in New York und steckt in den letzten Vorbereitungen für ihre Hochzeit mit Adam, als sie erfährt, dass ihr Vater verstorben ist. So findet am eigentlich vorgesehenen Tag nicht ihre Hochzeit statt, sondern die Beerdigung ihres Vaters, zu dem sie schon ewige Zeit keinen Kontakt mehr hatte. Als sie einen Tag später ein großes Paket in ihre Wohnung geliefert bekommt, glaubt sie zunächst an einen Irrtum. Das ändert sich als sie den Inhalt sieht. Träumt sie? Kann das wahr sein? Die Lieferung hilft ihr, sich an ihre erste Liebe zu erinnern, die vor fast 20 Jahren tragisch auseinander ging. Vielleicht möchte ihr Vater etwas wieder gut machen?
Ein typischer Marc Levy Roman zum Verschlingen. Obwohl er einige Längen hat, die ich galant überfliegen konnte (immer dann, wenn sie an ihre Vergangenheit dachte), bietet er richtig schöne Schmökerstunden. Eine tolle Idee steckt in diesem Buch und wieder einmal ein richtig schönes und rührendes Ende. Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 01 September, 2009
Thema: Buch: Schmöker
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Roman: Das Richterspiel***

Anja Kolberg: Nach dem Tod ihres Vaters, den sie bis zuletzt pflegte und dafür ihren Job kündigte, findet die tierliebe Marlene nicht in ihr altes Berufsleben zurück. Als Zwischenlösung hat sie aus ihren Erfahrungen eine Geschäftsidee entwickelt und hilft nun Senioren bei alltäglichen Besorgungen. Ihr Service wirft noch nicht genug zum Leben ab, so ist sie weiterhin auf die Unterstützung ihres Bruders angewiesen. Und der verlangt Sylvester von ihr, dass sie ihn zu einer Party begleitet, auf der sie Akquise für ihr Geschäft machen soll. Des lieben Friedens willen stimmt sie zu und bringt damit einen unerwarteten Stein ins Rollen. Warum?

Auf der Party verguckt sie sich in Max, einen Freund ihres Bruders, mit dem sie rasch von der Party türmt und kurz einen Zwischenstopp im verwaisten Haus einer Kundin einlegt, um dort nach deren Kater zu schauen. Als sie wider Erwarten mit Max auf dem Wohnzimmerboden landet, traut sie ihren Augen nicht: Eine Leiche liegt hinter dem Sofa! Es dauert nicht lange und sie hat einen neuen Kunden: Ein frühpensionierter Kommisar, der die Polizei berät und ihre Hilfe bei der Aufklärung des Falles beansprucht. Dadurch kommt sie näher mit dem Mord in Kontakt als ihr lieb ist, aber irgendwie kann sie auch nicht davon lassen, denn inzwischen sie will selbst wissen, wer der Mörder im Hause ihrer geachteten Klientin war. Welchen Zusammenhang gibt es zu dem verschwundenen Kindergartenkind?

Sabine Kornbichler hat ein wichtiges Thema einfühlsam in eine spannende Story gepackt. Kindheitsschicksale und ihre Auswirkungen bis in die Erwachsenenwelt spielen dabei eine Rolle. Ich bewundere, wie ihr dies gelungen ist. Das ist für mich Kunst! Ich wünschte mir, es gäbe eine Fortsetzung von Marlene und ihrem Kommissar! Anja Kolberg
Ich habe mit der Autorin ein Interview zu ihrem neuen Werk geführt. Sie können es hier lesen.



Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 08 Juli, 2009
Thema: Buch: Schmöker
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Roman: Das kleine Schwarze**

Anja Kolberg: Isabelle Varlet wächst auf dem Land bei ihrer Großmutter auf, die ihr das Nähen beibringt und sie in eine Schneiderlehre schickt. In Jacques, der die Konditorei gegenüber betreibt und den sie aus Kindertagen kennt, verliebt sie sich. Ihre Ausbilderin hat jedoch andere Pläne mit ihr: Sie soll nach Paris gehen und für die großen Modeschöpfer arbeiten. Isabelle entscheidet sich für Jacques, doch ihrer Hochzeit kommt der Krieg zuvor und Jacques stirbt. Isabelle flieht nach Paris, wo sie eine Anstellung bei Chanel erhält. Sie macht Karriere und näht die Kleider für die nächste Kollektion und die Kundinnen des aufstrebenden Modehauses. Isabelle verliebt sich in den Entwurf eings bestimmten Kleides und sie hofft, dass es die strengen Augen Coco Chanels übersteht und zur Modenschau zugelassen wird. Daniel, ein Schriftsteller, den sie ebenfalls aus Kindertagen kennt, lebt ebenfalls in Paris und sie verbringen viel Zeit miteinander, aber ihn lieben? Liebt er denn sie?

Dieses Buch atmet die Pariser Haute Couture in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, schwelgt in Stoffen, Schnitten, Nähten, Farben, lebt in den Ateliers und unter den harten Arbeitsbedigungen der jungen Frauen, die ihre Arbeit über alles lieben. Wer sich für diese Welt interessiert, wird das Buch lieben. Es ist leicht zu lesen, ich habe damit gerne meine Zeit verbracht, mit Isabelle mitgelitten und die Luft der Modeschöpfer geschnuppert, die mich so fasziniert. Herrlich! Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 27 April, 2009
Thema: Buch: Schmöker
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Roman: Mein Tag ist deine Nacht***

Anja Kolberg: Jessica hat sich verliebt, jetzt gerade, beim Spaziergang mit ihrem Hund in einen anderen Hundebesitzer. Da bricht ein Gewitter aus den Wolken und während sie mit ihrer frischen Bekanntschaft ins Auto stürmt, um dem Regen zu entkommen, trifft sie ein Blitz. Als sie aufwacht, steckt sie im Körper einer anderen Frau, Mutter von vier Kindern, die ebenfalls vom Blitz getroffen wurde. Kaum schläft sie ein, ist sie wieder Jessica. Wie kann das sein? Kann sie ihrem Schicksal entkommen oder ergibt zum Ende der Geschichte alles einen Sinn?

Dieses Buch hat alles, was ich mag: Eine ungewöhnliche Geschichte, die sich leicht lesen lässt und der Wunsch, zu wissen, wie die Geschichte ausgeht. Letzteres lässt mich bis tief in die Nacht hinein Seite um Seite verschlingen. Das Buch ruft also herrlich unvernünftige Seiten in mir hervor: Das mag ich! Toll gemacht, liebe Melanie Rose! Bitte mehr davaon!! Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 31 März, 2009
Thema: Buch: Schmöker
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Roman: Neuerscheinung***

Anja Kolberg: Paul Elmar Litten ist Lokalredakteur beim Westfälischen Heimatboten und mit Bettina, Mitarbeiterin einer Katholischen Weiterbildungsstätte, verheiratet. Auflagenschwund bedroht die Zeitung und die Redakteure wurden zu Auflage steigernden Ideen aufgerufen, andernfalls würden unangenehme Konsequenzen für alle drohen. Paul schlug einen Fortsetzungsroman vor: "Die Messias" - über Hannah, Zwillingsschwester von Jesus, der die Unsterblichkeit geschenkt wurde. Der Verleger biss an, die Geschichte wurde unter dem Pseudonym "Bella Gabor" auf Seite 1 des Heimatboten gedruckt. Am Tag der Veröffentlichung stehen die Telefone nicht still: Gläubige laufen Sturm, es hagelt Abo-Kündigungen. Die Zeitung ist wieder im Gespräch, der Verleger begeistert. Bettina, die nicht weiß, dass ihr Mann dahinter steckt, findet die Messias erst furchtbar und dann wie viele andere Frauen immer besser. Hannah spricht über Gleichberechtigung und nicht nur die Frauen im beschaulichen Kreisstädtchen steigen auf die Barrikaden. Eine Welle ist losgetreten, die keiner mehr aufhalten kann, oder?

Autor Michael Gantenberg ist Comedy-Profi: Er entwickelte 'Alles Atze', 'Nikola' und schrieb für 'Ritas Welt'. Seinem Roman ist diese Erfahrung anzumerken: Eine skurrile Idee, witzige Szenen (das Essen mit den Freunden ist mein Liebling), ein unterhaltsamer, abwechslungsreicher Schreibstil, amüsante Beschreibungen einer Ehe (in dem Verhalten der Frau kann ich mich durchaus wieder erkennen) - und die nötige Spannung, die einen weiterlesen lässt. Ein kurzweiliger Zeitvertreib. Toll gemacht, mehr davon! Wann erscheint der nächste Roman, Herr Gantenberg? Anja Kolberg


Auch als Hörbuch, von Bastian Pastewka gelesen:


Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 16 März, 2009
Thema: Buch: Schmöker
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Roman: Ein echter Schatz* (13. Fall St. Plum)

Anja Kolberg: Das Dreamteam Stephanie, Lula, Ranger & Morelli ist wieder im Einsatz. Stephanie erhält von Ranger den Auftrag, eine Wanze in der Kanzlei ihres Ex-Mannes Dickie zu verstecken. Nur kurze Zeit sind beide in einem Raum und schon springt ihm die Kautionsdetektivin an die Gurgel. Blöd nur, dass er am nächsten Tag verschwunden ist und die Chaotin plötzlich unter Mordverdacht steht. Polizist und Bettnachbar Morelli beruhigt sie und taucht dann plötzlich ab.

Stephanie ermittelt auf eigene Faust und begibt sich damit in Gefahr: Wo sie auftaucht, brennt es bald. Sie kriecht bei Ranger, einem undurchsichtigen und anziehenden Kollegen unter. Wo ist ihr Ex-Mann und was hat es mit den 40-Millionen auf sich? Warum taucht Morelli nicht wieder auf? Wie schafft sie es, ihrer Arbeit nachzugehen und die Fälle der Kautionsflüchtigen zu lösen? Lula, ihre immer hungrige Freundin und ihre rüstige Großmutter stehen ihr zur Seite.

Ein typischer Stephanie-Plum-Stoff mit Unfällen, knisternden Berührungen (hätte mehr sein können) und Einblicke in die kriminelle Unterwelt einer Kleinstadt in den USA. "Ein echter Schatz" kommt nicht an meinen Favoriten "Heiße Beute", "Tödliche Versuchung" und "Zweimal ist einmal zuviel" heran. Dennoch eine leicht zu lesende und unterhaltsame Lektüre. Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 12 März, 2009
Thema: Buch: Schmöker
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Roman: Wohin die Wolken ziehen
Mein Tipp

Anja Kolberg: Anna ist Anfang 20, arbeitet als Arzthelferin und ist mit ihrem Leben unzufrieden: Sie ist unglücklich in den neuen Chef verliebt, sie meint, sie kann nicht gut singen, sie meint, sie kann nicht gut....
Konrad ist Patient in der Praxis. Er hat Schmerzen beim Atmen und der Arzt hat keine guten Nachrichten für ihn. Der siebzigjährige hadert mit seinem Schicksal.
Auf einer Feier lernen sich die beiden kennen und eine besondere Freundschaft nimmt ihren Anfang...

Ursula Wolter erzählt eine leise Geschichte von Freundschaft, vom Leben und Sterben, von Neubeginn und Abschied nehmen, von Veränderung, von der Liebe, von Hoffnung, vom Älter werden, vom Kämpfen und den kleinen und großen Träumen im Leben. Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist gut geschrieben, leicht zu lesen. Es ist schön und sehr traurig. Und dabei richtig gut. Mir wurde bewusst, dass sich Gefühle nicht verändern, wenn man älter wird. In jedem Menschen mit mehr Jahren auf dem Konto als ich, steckt doch der gleiche junge Mensch - mit all seinen Träumen und Gefühlen. Es war gut, diese Sicht geschildert zu bekommen. Frau Wolter, Sie haben einen tollen Job gemacht und ein wunderbares Talent zum Schreiben! Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 17 November, 2008
Thema: Buch: Schmöker
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Roman: Das Jadepferd **

Anja Kolberg: Marion hat sich während ihrer einjährigen Reise durch Asien von ihrem Partner getrennt und ist nun alleine im Westen Chinas unterwegs. In Kashgar fällt sie bei einem Abendspaziergang in eine Baugrube und findet sich neben einer Leiche wieder. Dem Polizisten Li Yandao wird schnell klar, dass die deutsche Rucksacktouristin nichts mit dem Mord zu tun hat, wenn er auch spürt, dass irgendetwas nicht stimmt. Was nicht stimmt, erfährt der Leser schnell: Der Tote hielt ein Kästchen in den Händen, das Marion an sich genommen hat. Es handelt sich um die Hälfte eines antiken Jadepferdes, auf dessen Rückseite goldene Schriftzeichen zu erkennen sind. Marion beschließt, der Polizei nichts von ihrem Fund zu verraten und das Pferd zu behalten. Doch sie ist in Gefahr. Dunkle Gestalten suchen nach ihrem Schatz.

Die Autorin bringt einem die Geschichte Chinas ebenso näher wie die Veränderungen in der heutigen Zeit inklusive Einblicke in das Leben der Bevölkerung. Das in Verbindung mit der Abenteuergeschichte Marions macht das Buch reizvoll und lässt über die für mich teilweise zu ausführlichen Beschreibungen hinweg schauen. Ich glaube, wer eine Reise entlang der Seidenstraße im Nordwesten Chinas macht, findet in diesem Buch eine interessante Begleitlektüre, der den Urlaub noch schöner machen könnte.
In die Geschichte hinein zu finden, war schwer für mich, weil parallel zu Marions Gegenwart in 2004 auch die historische Geschichte des Jadepferdes ab 102 v.Chr. erzählt wird. Dazu gehören - die Geschichte spielt nunmal in China - viele chinesische Namen, die mich anstrengten. Ab Seite 107 der 469 Seiten starken Romans hatte mich die Autorin aber eingefangen. Ich wollte wissen, wie es weiter geht. Gut gefallen haben mir die vielen kurzen Abschnitte des Buches, an denen sich das Lesen leicht unterbrechen lies.
Anja Kolberg



Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 17 Oktober, 2008
Thema: Buch: Schmöker
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Roman: Als Tom mir den Mond vom Himmel holte***

Anja Kolberg: Sophie ist arbeitslos. Als sie eines Tages ihre Miete nicht mehr zahlen kann, zieht sie in die Wohngemeinschaft ihrer Großmutter. Seit dem lebt sie dort mit zwei älteren Damen. Ihre Leidenschaft zu lügen hat ihr den Titel 'Fräulein Münchhausen' eingebracht. Und genau diese Eigenschaft stellt ihr ein Beinchen als sie sich in Tom verliebt. Sie erzählt ihm nichts von ihrer Arbeitslosigkeit, sondern dass sie eine erfolgreiche Unternehmerin ist. Als Tom ihr erzählt, dass er Lügen hasst, gibt es für sie nur einen Weg: Sie muss die Lüge zur Wahrheit machen.

Liebe Silke Schütze, dieses Buch ist Ihnen vortrefflich gelungen! Es fesselte mich von der ersten Seite und ich wollte es bis zum Schluss nicht mehr zur Seite legen. So müssen für mich Bücher sein: Zum Verschlingen, zum überall Mithinnehmen und Wartezeiten vergessen lassen. Ganz nebenbei erfährt man etwas über Existenzgründungen und über das Verhalten von an Alzheimer erkrankten Menschen. Luftig leicht zu lesen und dann noch was dabei lernen! Perfekt! Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 12 September, 2008
Thema: Buch: Schmöker
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Dem Leben auf den Fersen***
Besondere Empfehlung!

Anja Kolberg: Was macht man, wenn man nach einem arbeitsintensiven und entbehrungsreichen Leben mit Anfang 60 erfährt, dass man Krebs im Endstadium hat? So viele ungelebte Träume. Angst. Trauer. Die Ärzte geben nur noch die Aussicht auf ein halbes Jahr Leben und für die Schmerzlinderung da zu sein.

Kurt Peipe wiederfährt dieses Schicksal und er hegt einen großen Traum: Er möchte von der deutsch-dänischen Grenze auf dem Europäischen Fernwanderweg bis nach Rom laufen. Das sind 3350 Kilometer. Er ist geschwächt, hat einen künstlichen Ausgang, die letzte Operation liegt nur kurze Zeit zurück. Unmöglich? Ja, das glaubt man vielleicht im ersten Moment.

Doch der Gärtnermeister hält an seinem Traum fest und beginnt mit den Vorbereitungen. Er hat nur wenig Geld zur Verfügung, also plant er möglichst viele Übernachtungen im Zelt. Am liebsten würde seine geliebte Frau, mit der er schon viele Wanderungen erlebt hat, mitkommen, aber das Geld reicht nur für einen. Schweren Herzens lässt ihn die Familie gehen und dann bricht er, geschwächt, aber voller Lebensmut wahrhaftig auf. Sein Gepäck wiegt schwer, hat er auch noch seine Stomaversorgung mit sich zu tragen. Zunächst will er sich mit einem kleinen Bollerwagen helfen, doch dann folgen Treppen um Treppen und er steht vor seiner ersten Herausforderung. Dieser sollen unzählige folgen. Schmerzen, unwegsames Gelände, wochenlanger Regen, sengende Hitze, Umwege... Kurt Peipe hält mit seinem unbändigen Lebenswillen durch, kämpft gegen sich selbst, gegen den Krebs und erreicht nach 166 Tagen die Basilika des heiligen Franziskus in Rom.

Dieses Buch habe ich sofort geöffnet und angefangen, darin zu lesen. Kurt Peipes Weg hat mich nicht mehr losgelassen, nach drei Tagen hatte ich das Buch aus. Ich habe in diesem Buch einige Tränen geweint, immer dann wenn es um das Thema Geben und Nehmen ging. Für mich waren das und die viele glückliche Zufälle (Liebling: Wunderhütte) die Höhepunkte in diesem Buch. In solchen spürt man die schützende und führende Hand, die größer ist, als wir selbst. Ich bin tief beeindruckt, wie viel Kraft und Lebenswillen in uns steckt, auch wenn wir schwer durch das Schicksal und Krankheit gebeutelt sind.

Kurt Peipe macht Mut, zu tun, was einem Freude und Erfüllung bringt, egal wie verrückt der Wunsch in den Augen der Mitmenschen ist. Und er schenkt Hoffnung, aus ausweglosen Situationen einen persönlichen Gewinn für sich selbst und sein Leben zu entwickeln.

Lieber Herr Peipe, danke für dieses Buch, das ich als großes Geschenk erleben durfte. Ihre Botschaften sind bei mir angekommen und ich bin mir sicher, sie werden viele Menschen mit Ihrem Werk berühren. Ich wünsche Ihnen die Erfüllung weiterer Herzenswünsche. Meine Hochachtung gilt auch Ihrer Frau: Ich bewundere, dass sie es geschafft hat, Sie gehen zu lassen.
Von Herzen alles erdenklich Gute, Anja Kolberg



Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 08 August, 2008
Thema: Buch: Gesundheit, Buch: Schmöker, Buch: Sterben+Leben
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Kuckuckskind***


Anja Kolberg: Die Chorprobe einer Lehrerin fällt unerwartet aus. Sie geht nach Hause, freut sich auf einen Abend mit ihrem Gatten. Ihn freut es weniger, weil er nicht alleine ist... Der Anfang vom raschen Ende einer Ehe. Die gehörnte Ehefrau versucht im Leben wieder Fuß zu fassen und das gelingt ihr auch, bis sie bei einem Besuch den Anrufbeantworter ihres Mannes abhört und unheilvolles in Bewegung kommt...

Ingrid Noll hat eine spannende Geschichte herbeigezaubert. Ich habe sie in zwei Tagen verschlungen. Eine köstliche Unterhaltung! Danke, liebe Frau Noll! Anja Kolberg



Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 29 Juli, 2008
Thema: Buch: Schmöker
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Der gestohlene Engel***

Anja Kolberg: Ihren langjährigen Freundinnen Sophie und Judith erklärt Ariane überraschend, dass sie Krebs im Endstadium hat. Sie sorgt sich um den Verbleib ihrer Tochter, da sie nicht will, dass die achtjährige bei ihrem Ziehvater aufwächst. Von ihrer Nachtbekanntschaft, aus der ihre Tochter entstand, blieb ihr allerdings nur einen Engel. Sophie nimmt die Spur zu ihm auf und bringt damit einen Stein ins Rollen, den viele aufhalten wollen, aber nicht können...

Neben der oben beschriebenen Suche laufen mehrere Geschichten parallel ab. Zum Beispiel ist Sophie von ihrem Mann betrogen worden und wirft ihn aus der Wohnung. Er erkennt, dass er seine Frau immer noch liebt, trennt sich von seiner Affäre und will wieder mit Sophie zusammen kommen. Die ist zu verletzt, um noch einmal an die guten Zeiten anknüpfen zu können. Eine alte Antiquitätenhändlerin, die ihr bei der Bestimmung des Engels weiterhilft, mimt die Eheberaterin („Beziehung.. ist die Möglichkeit, aneinander zu wachsen. Alleine zu wachsen ist sehr viel schwerer. Mit Freunden ist es schwierig, weil sie Situationen, an denen Sie wachsen könnten, viel seltener sind. Ihr Mann ist es, der Sie bis aufs Messer reizen kann, der Sie zwingt, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Ihre Freundin ist es weit seltener."). Sie ermutigt sie, ihrem Mann eine Chance zu geben. Doch die Juristin kann nicht von ihren Prinzipien abweichen.

Eine weiterer Erzählstrang in dem Roman ist die Krankheit von Ariane. Wie die Freundinnen, die Tochter damit klarkommen, dass sie Krebs hat und nicht mehr lange leben wird. Die Auswirkungen der Chemotherapie, die Schmerzen, die Traurigkeit, das Hadern mit dem Schicksal, die Angst vor dem Tod.

Die unerwarteten Wendungen der Geschichte, die Vielschichtigkeit und Tiefe - all das führte dazu, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Sabine Kornbichler, Sie schreiben wundervoll! Danke für diese unterhaltsamen Stunden.



Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 05 Juni, 2008
Thema: Buch: Schmöker
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Ich werde da sein, wenn du stirbst***


Anja Kolberg: Studentin Marie-Sophie (Isi) lernt in Wien Constantin (Conte) kennen und verliebt sich.
Sie weiß: Er hat Krebs.
Sie weiß: Seine Chancen stehen schlecht.
Doch die Liebe ist größer. Gemeinsam hoffen sie, gemeinsam leiden sie, gemeinsam stehen sie die schwierige Zeit durch und erleben auch unbeschwerte Tage. Doch eines Tages fragt er sie: "Wirst du da sein, wenn ich sterbe?"

Von Anfang an wusste ich, wie die Geschichte ausgeht. Ich meide Geschichten mit traurigem Ende, weil mich meine Gefühle übermannen. Ein Grund, warum ich mir Titanic nicht angeschaut habe. Diese Liebesgeschichte habe ich dennoch gelesen. Das Buch zog mich magisch an. Ich wollte nur mal vorne ein paar Zeilen lesen, doch dann konnte ich nicht mehr anders, als immer weiterlesen, bis es nachts um halb eins ein Ende hatte. Ich war tränenüberströmt. Und das Weinen hat gut getan. Was für eine wunderbare, wahre Geschichte. Liebe Marie-Sophie Lobkowicz: Danke für diese Geschichte. Danke für den Mut, den Sie gehabt haben und danke dafür, dass Sie die Geschichte aufgeschrieben haben und ich so daran teilhaben konnte. Das Buch ist Ihnen vortrefflich gelungen! Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 02 April, 2008
Thema: Buch: Schmöker, Buch: Sterben+Leben
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Tödliches Karma - Köln Krimi ***

Anja Kolberg: Die freie Journalistin Katja wird von ihrem Bruder Paul darum gegeben, einem Junkie Meditationsunterricht zu geben. Die praktizierende Buddhistin ist nicht sonderlich begeistert. Doch Katja schließt Nele schon bald in ihr Herz und fällt aus allen Wolken, als ihre neue Freundin untertaucht und angeblich ihren Dealer umgebracht haben soll. Die Indizien sprechen gegen Nele. Katja glaubt ihr, dass sie unschuldig ist und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln...

Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt. Ingrid Strobl lässt in die Hauptfigur Katja viel von ihrer täglichen Arbeit als Journalistin und ihren Büchern u.a. über die Junkie- und Prostituiertenszene oder jüdische Frauen im Widerstand einfließen. Das macht das Buch so interessant und authentisch. Die Krönung des Buches ist für mich aber noch etwas anderes, nämlich die "fast-Wohngemeinschaft" mit Hertha, ihrer Nachbarin. Sie war ihr Leben lang Prostituierte und befindet sich jetzt im Ruhestand. Die Runde perfekt macht Nele, die sich bei den Beiden wohl fühlt und Vertrauen schöpft.

Ich habe mich jeden Abend auf das Lesen vorm Einschlafen gefreut und war zum Ende des Buches richtig traurig. Zu gern hätte ich noch weiter dieser Wohngemeinschaft beigewohnt und gehört wie es mit den Dreien weitergeht. Ich vermisse sie! Hier erinnert mich das Buch ein wenig an "Zusammen ist man weniger allein", bei dem ich auch nicht genug von den Bewohnern bekommen konnte.

Ingrid Strobl mausert sich zu meiner Lieblingsautorin. Denn "s***Ende der Nachts" ist ja mein Favorit. Wann kommt der nächste Krimi? Will Katja vielleicht noch einmal ermitteln? Ich würd's sofort lesen!

Bitte mehr davon Ingrid Strobl! Anja Kolberg



PS: Übrigens lohnt ein Blick auf die Webseite des Emons-Verlages. Dort sind viele weitere Heimatkrimis aufgeführt. Vielleicht auch aus Ihrer Gegend?
Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 20 März, 2008
Thema: Buch: Schmöker
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Was im Buch der Liebe steht*

Anja Kolberg: Der Amerikaner Nick entdeckt in einem Kramladen ein altes Buch, das ihn magisch anzieht. Abends liest er einige Zeilen darin, in der Nacht begegnet ihm der Autor, der ihm von einer Schlacht in Schottland im 17. Jahrhundert berichtet, in der er große Schuld auf sich geladen hat. Als Nick erwacht, findet er sich nackt auf einer Lichtung wieder. Es dauert einige Zeit, bis er bemerkt, dass dies kein Traum ist, sondern er wahrhaftig mitten in der Geschichte lebt, einige Monate vor dem Massaker, von dem der alte Mann berichtete. Er begegnet Beth, der jungen Frau, die in der Geschichte ein grausames Ende fand, verliebt sich und setzt alles daran, den Lauf der Geschichte zu verändern...

Klingt spannend. War es auch, leider nicht an allen Stellen. Für mich war es schwer in das Buch einzusteigen, dann kam eine spannende Phase, wo Nick in Schottland lebt. Doch als Beth mit ihm in die Zukunft reist, folgt so ein gähnend langweiliges Stück, das ich nachher nur noch die Seiten überflogen habe. Klitzeklein wird Beth alles in unserer heutigen Welt erklärt. Das war so schrecklich uninteressant. Puh! Ich war geneigt, das Buch wegzulegen. Im nachhinein war ich froh, es nicht getan zu haben, denn zum Schluss, als beide wieder in Schottland waren, wurde es dann noch mal richtig spannend.

Die grundsätzliche Idee der Zeitreiseromane ist nicht neu, doch die hier hätte so gut werden können wie das erste Buch von Julianne Bedford: "Diese eine große Liebe". Leider war dies nicht der Fall.


Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 27 Februar, 2008
Thema: Buch: Schmöker
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Die Druidin**


Anja Kolberg: Talia wächst als Waisenkind in einer Druidenschule auf. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt, ihr Vater wollte sie danach töten lassen. Seit dem ihre Ziehmutter, die sie rettete, ihr dies erzählt hat, hasst die junge Frau ihren Vater. In der Druidenschule lernt sie die Heilkunst bis ihre wahre Gabe entdeckt wird: Sie kann in Seelen schauen. Als ihre Ziehmutter stirbt, ist sie sittenlos und dem machtgierigen Führer der Druiden schutzlos ausgeliefert, der sich ihre Gabe zu eigen machen will. Ihr gelingt die Flucht ausgerechnet in die Stadt, in der ihr Vater Herrscher ist. Sie erlangt das Vertrauen seiner Frau und steht vor der Frage, ob sie ihren Vater verraten will, denn die Gelegenheit bietet sich...

Ich habe einige Seiten gebraucht, um ins Buch zu finden, aber dann lies es mich nicht mehr los. Die Schlacht im letzten Drittel des Buches zieht sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge, aber das tut dem außerordentlich spannenden Rückblick in die Geschichte des germanischen Volkes rund um die Druidin Talia keinen Abbruch. Die vielen Namen sind zu Beginn eine Herausforderung - Abhilfe schafft Birgit Jaeckel mit einer Namensübersicht, die ich mir für so manches Werk gewünscht hätte.
Ich kann mir das Buch gut als Film vorstellen, auch eine Fortsetzung ist denkbar - ich würde es sofort kaufen!

Ein gelungener Erstroman! Glückwunsch Birgit Jaeckel!!!




Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 19 Februar, 2008
Thema: Buch: Schmöker
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Auf Wolken tanzen*


Anja Kolberg: Judy ist nicht wirklich glücklich in ihrer Ehe mit Alan. Nur noch die siebzehnjährigen Zwillinge sind im Haus, die Tochter ist bereits ausgezogen. Ihren Mann bekommt sie kaum zu Gesicht. Zeit, etwas für sich zu tun. Zufällig sieht sie die Ankündigung einer Bauchtanzgruppe und wagt trotz nicht optimaler Figur den Schritt in diese Gruppe. Und dieser Schritt stellt ihr Leben gehörig auf den Kopf.

Keine Frage: Dieses Buch ist sehr unterhaltsam und leicht zu konsumieren. Genau das richtige für lange Leseabende. Nicht gefallen hat mir das Klische "unglückliche Ehefrau lernt neuen Mann kennen und nur dadurch wird sie schlank, schön..." und das selbstverständliche Fremdgehen in der Geschichte. Denn Judy hätte ich einen ehrlichen und sauberen Beziehungswechsel gewünscht.


Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 07 November, 2007
Thema: Buch: Schmöker
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Die Wunschliste***

Anja Kolberg: Junes Leben ist eher langweilig. Das ändert sich auf traurige Weise, als ihre gerade beim Weight Watchers Treffen kennen gelernte Beifahrerin Marissa bei einem Unfall stirbt.

June kommt mit leichten Verletzungen davon und fühlt sich schuldig, ohne Schuld am Unfall gehabt zu haben. Aber warum...? In den Unterlagen von Marissa entdeckt June eine Liste mit 20 Punkten, die sie vor ihrem 25. Geburtstag gemacht haben möchte. Bis dahin sind es noch einige Monate und June verspricht sich selbst, die Liste für Marissa abzuarbeiten. Keine leichte Aufgabe!

Diesen Roman habe ich verschlungen, von der erste Seite an hatte mich das Buch gefangen. Eine Länge gab es beim ersten Einblick in die Firma, aber die war nur von kurzer Dauer. Wegen diesem Buch habe ich sogar früher Schluss mit der Arbeit gemacht, weil ich wissen wollte, wie es weiter geht! Abwechslungsreich - nicht vorhersehbar - und kein bischen langweilig! Und by the way: Toller Umschlag!


Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 30 August, 2007
Thema: Buch: Schmöker
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Melonentango***

Anja Kolberg: Jeanette ist einsam in ihrer Kölner Studentenbude, unzufrieden mit ihrem Studium, mit ihrer Figur und freut sich eigentlich nur auf's Wochenende: Heim zur Mutter in die Eifel. Die Witwe hat für die Familie ihren Wunsch, Kunst zu studieren, an den Nagel gehangen und trägt durch Reinigungsdienste zum Lebensunterhalt bei. Susanna, die bildschöne Schwester, wartet in der dortigen Sparkasse eigentlich nur noch auf die bevorstehende Hochzeit mit ihrem reichen Langeweiler, um endlich ein anderes Leben zu führen.
Die Heulsusen, eine alte resulute Dame und ein italienischer Gigolo bringen die Welt der drei Frauen ins Wanken.


Stoff für einen Roman? Und wie! Christine Vogeley reiht liebevolle Details eines Familienlebens wie Perlen auf und schafft damit eine Wohlfühlatmosphäre vom Feinsten. Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um ins Buch einzusteigen und habe die Familie dann nur noch ungerne verlassen. :o) I-Tüpfelchen für mich als Kölnerin waren die Ortsdetails und der Dialog mit der Kölner Vermieterin.

Gelungen - gefühlvoll - Gratulation, Christine Vogeley!

P.S. Die Autorin schreibt zu Beginn, dass dies ihr erster Roman gewesen sei, der noch einmal überarbeitet wieder aufgelegt wurde. Heute würde sie ihn anders erzählen. Ich bin froh, dass sie ihn so gelassen hat wie er ist: Wundervoll! Bitte mehr davon!



Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 24 Juli, 2007
Thema: Buch: Schmöker
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Wenn wir zusammen sind***

Anja Kolberg: Zwei Freunde. Väter. Geschieden. Ein Kindskopf. Ein Ordnungsfanatiker.

Architekt Antoine lebt mit seinem Sohn in London. Buchhändler Mathias sehnt sich in Paris nach seiner Tochter, die mit ihrer Mutter in London lebt. Sein bester Freund sieht das und holt Mathias nach London.

Die beiden gründen eine WG und Antoine stellt zwei Bedingungen: Kein Babysitter. Keine Frau im Haus. Doch die Liebe ist wider alle Regeln. Eine französische Journalistin, die Bistrobesitzerin Yvonne, Buchhändler John, Floristin Sophie und die beiden Kinder bringen die Männerfreundschaft liebenswert ins Wanken.

Marc Levy hat das Talent Stimmungen zu zaubern, die das Herz berühren. "Wenn wir zusammen sind" ist ein leises Buch über das Leben, über die Freundschaft und die vielen wunderbaren Facetten der Liebe. Marc Levy weiß, wie man das innere Gefühlsmeer einer Leserin nährt und bis auf den Boden beleuchtet.

"Wenn wir zusammen sind" ist Honig für die Seele. Einfach schön - leicht zu lesen und immer ein bischen 'nach Hause kommen'. 3* - höchste Punktzahl!


Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 26 April, 2007
Thema: Buch: Schmöker
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Superhero***

Anja Kolberg: Donald ist 14 und hat vor allen Dingen eines im Kopf: Frauen & Sex & Comiczeichnen. Wäre da nicht seine fortgeschrittene Krebserkrankung - er wäre wohl ein normaler Teenager mit großem künstlerischen Talent. Seine Eltern haben Angst, dass er stirbt - doch Donald hat hauptsächlich eine Sorge: Dass er als Jungfrau sterben könnte. Klinikpsychologe Adrian soll Donald helfen, die Lust auf das Leben wiederzuentdecken. Dann wird immer klarer: Donald ist der, der den Anderen hilft.

Wenn die Geschichte einen erst einmal eingefangen hat, lässt sie einen nicht mehr los. Anthony McCarten versteht es, den Leser zu fesseln, zu berühren und an die eigene erste Liebe zu erinnern. Bei den letzten Seiten wurde mir bewusst, wie kostbar das unbeschwerte Leben ist und welch ein Luxus, dass meine Familie weitgehend gesund ist. So werden scheinbar große Probleme auf einmal ganz klein.

Der Drehbuchautor hat einen sehr direkten Schreibstil, der mir sehr gefällt. Da wird nicht ausführlich beschrieben, wo sich die Charaktere aufhalten, sondern eine Zeile reicht "Innen. Onkologie/Krankenhaus. Tag." und man ist im Bild. Auch die Dialoge kommen ohne Schreibschnörkel aus. Klasse! Ich könnte mir das Buch sehr gut als Film vorstellen.

Das Buch bekommt 3 Sterne - höchste Bewertung.



Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 10 April, 2007
Thema: Buch: Schmöker
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*** Freedom Writers

Anja Kolberg: Die junge und ambitionierte Englisch-Lehrerin Erin Gruwell bekommt eine Klasse "nichterziehbarer Risikoschüler": Ghettokids, Drogenabhängige, Jugendliche aus zerrütteten Familien, Opfer von Gewalttaten, viele von ihnen sind Gangmitglieder, nicht selten mit krimineller Vergangenheit. Das scheint eine der wenigen Gemeinsamkeiten zu sein, denn sie alle haben unterschiedliche kulturelle Hintergründe: Weiße, Afroamerikaner, Asiaten, Lateinamerikaner. In der Klasse, auf dem Schulhof, auf ihrem Heimweg und in ihrem Wohnviertel herrscht inoffizieller Krieg. Kaum einer gibt den Kids eine Chance auf einen Abschluss, sie sich selbst ebenso wenig. Doch Erin Gruwell glaubt an die Jugendlichen und sie schafft es, die Fronten in der Klasse aufzubrechen. Sie ermutigt die Schüler, Tagebuch zu schreiben.

Während des Unterrichts greift die Lehrerin einen Zettel auf, der die Runde macht und Gelächter hervorruft: Einer der Jungen wird auf einer Zeichnung für sein Aussehen lächerlich gemacht. Miss Gruwell platzt der Kragen. 'So sei der Holocaust entstanden.', sagt sie. Die Schüler blicken sie unwissend an. Fortan ändert sich der Unterrichtsstoff: Die Lehrerin organisiert Bücher wie 'Das Tagebuch der Anne Frank' oder 'Ich bin ein Mädchen aus Sarajevo'. Die Schüler erkennen sich und ihr Leben in den Büchern wieder, sie werden sich ihrer eigenen Intoleranz und ihrer Gemeinsamkeit in der Klasse bewusst und aus den verfeindeten Schülern wird eine Gemeinschaft. Für viele die einzige sichere Familie und Zufluchtsstätte.

Aus den Tagebuchschreibern werden die "Freedom Writers", die für Toleranz einstehen. Sie alle haben einen Traum: Das Schulwesen in Amerika zu verändern, sich selbst zu verändern und damit ihre Umwelt. Unglaublich, was sie und ihre Lehrerin in Bewegung bringen. Sie überschreiten Grenzen, die schon seit Generationen in ihren Familien verwurzelt waren und glauben daran, den Schulabschluss zu schaffen. Eine wahre Geschichte!

Selten habe ich in letzter Zeit beim Lesen eines Buches vor Rührung geweint. Die Freedom Writers haben es geschafft. Sie zeigen, dass jeder eine Chance hat und sie verdient, egal aus welchen Verhältnissen man stammt oder wie widrig die Lebensumstände sind, in denen man lebt. Sie machen Mut, an sich selbst zu glauben und an eine bessere Welt und dass jeder einen Beitrag dazu leisten kann. Ein Lob an den Autorenhaus-Verlag, dass sie dieses tolle Buch in Deutschland veröffentlichen. Es zeigt die Macht der Worte!

Unbedingt lesenswert!




Weiterführende Links:

Der Film "Freedom Writers" als DVD. Hier meine Besprechung

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 20 Februar, 2007
Thema: Buch: Schmöker, Buch: Schreiben+Kunst
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** Die Sammlerin

Anja Kolberg: Die frisch gebackene Witwe Annika Clement will alles daran setzen, damit ihr Hauptlebensinhalt - das Burghoftheater - nicht geschlossen wird. Lange genug hat sie sich von anderen unterbuttern lassen, jetzt ist sie dran. Koste es, was es wolle...

Irgendwann ertappte ich mich dabei, dass ich die Mörderin so richtig symphatisch finde. :o) Königlicher Schachzug. Überraschend. Unterhaltsam. Weiter so und mehr davon, Helga Beyersdörfer!

Einziger Wehmutstropfen ist der Umschlag: Warum Schmetterlinge statt Pilze? Letzteres hätte zum Buch gepasst und verraten worden wäre auch nichts, da schon ziemlich am Anfang klar ist, worin Annika sich wirklich gut auskennt...


Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 10 Januar, 2007
Thema: Buch: Schmöker
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Lesen...

... das ist im Urlaub eine meiner liebsten Beschäftigungen. In Geschichten versinken, sich inspirieren lassen und uns die lange Autofahrt nach Dänemark mit Hörspielen versüßen.

Mit den meisten Büchern habe ich eine gute Wahl getroffen, lediglich kapituliert habe ich bei dem Roman Die vierte Schwester - auch wenn er ein Bestseller ist. Ein kleines Mädchen verwindet in einer Sommernacht und bleibt verschollen. Jahrzehnte später beauftragen die beiden Schwestern einen Detektiv mit der Auflösung des Rätsels. Klingt spannend - da aber so viele in meinen Augen unwichtige Zusatzinformationen und weitere Geschichten mit ins Buch gepackt sind - habe ich immer wieder den Faden verloren und schließlich ganz aufgegeben...

Jetzt aber die Beschreibungen der Glücksgriffe!

Herzliche Grüße aus Köln

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 09 Oktober, 2006
Thema: Blog - 2006, 2. Halbjahr, Buch: Schmöker
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** Das Café der kleinen Träume

Anja Kolberg: Ein leises Buch, das die Geschichten der Besucher und der Inhaber eines Cafés in Belfast erzählt. Nicht interessant? Weit gefehlt: Sie handeln von Sehnsucht, Selbstsucht, Seitensprüngen, Angst, Träumen, von verlorener Liebe und von Hass.

Am Anfang suchte ich nach einer spektakulären Handlung, die ich nicht fand, doch mit der Zeit zogen mich die Menschen in ihren Bann und ließen mich nicht mehr los. Warmherzige Lektüre über die Wünsche der Menschen und ihre Art glücklich zu werden. Gut gemacht!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 09 Oktober, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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** Die Feuer von Cordoba

Anja Kolberg: Die Hamburger Journalistin Anne hat sich kaum von ihren beiden Zeitreisen erholt, als Cosimo de Medici und sein Diener Anselmo sie um eine letzte Reise ins Mittelalter bitten. Das Rezept für das Drachenöl - Gegenmittel zum Elexier des Lebens - das die beiden seit über 500 Jahren am Leben hält, muss in die Vergangenheit gebracht werden. Dort fordert die Inquisition unzählige Menschenleben - Anne selbst steht unter Gefahr, als sie dem Mörder ihres Mannes und Entführer ihres Sohnes wieder begegnet. Wie wird die Feuer von Cordoba überleben und die anstehenden Herausforderungen meistern? Wird sie ihren Sohn wieder sehen und ihm die Augen für das öffnen, was wirklich in seiner Kindheit geschah?

Franziska Wulf kann vor allen Dingen eines: Spannenden Lesestoff produzieren - an einem Tag habe ich den letzten Teil der Triologie nach "Die Verschwörung von Florenz" und "Die Wächter von Jerusalem" verschlungen. Und nach vorausgegangenen Enttäuschungen hält sie ein Versprechen, das sie zu Beginn dieses Buches gibt: "Für euch 'Things get better ...' Das ist ein Versprechen." Einziger Wermutstropfen: Ich habe nicht verstanden, warum Anne von Cosimo de Medici nicht reicher für ihre Dienste belohnt wurde...

Toll gemacht - mehr davon!


Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 09 Oktober, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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**Himmelblau und Rabenschwarz

Anja Kolberg: Ein leises Buch über Sophie, die ihren Mann mit Mitte 30 an den Krebs verloren hat. Viel zu früh, nach viel zu wenig Leben. Der Schmerz lässt sie tief fallen, doch Sophie klettert in ihr Leben zurück. Schritt für Schritt. Diesen Weg beschreibt die Autorin Lolly Winston sehr ehrlich, unterhaltsam - manchmal sogar komisch. Feine Ideen durchweben die Geschichte voller Hoffnung und Liebe. Und zum Schluss hat man vieles an Sophies Leben lieb gewonnen und wünschte sich, umzuschlagen und ein neuer Tag bricht heran...


Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 07 August, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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***Zurück zu dir (Der würdige Nachfolger von "Solange du da bist")

Anja Kolberg: Was für ein wunderschönes Buch! Marc Levy ist es wirklich gelungen, einen würdigen Nachfolger von "Solange du da bist" zu schaffen. Erinnern Sie sich noch wie das Buch ausging? Lauren erwacht aus dem Koma und Arthur will ihr die gemeinsame Geschichte erzählen. Ich hatte eine bestimmte Vorstellung wie es danach weitergeht. Marc Levy auch. Aber völlig anders als ich. Der Autor beginnt das neue Buch mit Arthur Rückreise aus Frankreich. Dorthin war er lange Zeit geflüchtet. Es stellt sich heraus, vor wem: Vor Lauren. Doch Arthur kann Lauren nicht vergessen, er leidet und liebt sie noch immer. Warum sind die beiden nicht zusammen? Werden sie sich wiedersehen? Kann sich Lauren überhaupt an ihn erinnern?
Eine turbolente, spannende und romantische Geschichte mit völlig unerwarteten Wendungen. Ich habe es an einem verregneten Sonntag komplett verschlungen. :o)

Ein Buch über die Hoffnung und die Liebe, die weit über den Verstand und die Zeit hinaus geht!

Danke - wieder einmal - an Marc Levy, dass Sie sich diese Geschichte ausgedacht und sie vor allen Dingen auch zu Papier gebracht haben!




Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 30 Mai, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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***Diese eine große Liebe. Roman.

Anja Kolberg: Shelby hat sich einen Traum erfüllt. Das zweihundert Jahre alte Haus, in das sie sich verliebte, ist jetzt ihr Eigentum. Auch wenn ein großer Berg Renovierungsarbeit vor ihr liegt: Sie ist glücklich und fühlt sich in dem Backsteinbau direkt zu Hause. Kaum verbringt sie dort ihre erste Nacht, taucht ein Geist in ihrem Zimmer auf. Dem anfänglichen Schrecken weicht ein immer stärkeres Interesse an diesem Mann, der so unglücklich ist und sie nicht wahrnimmt. Shelby verliebt sich ihn in und entdeckt immer mehr Spuren der Vergangenheit. Sie wünscht sich nur noch eines: Diesem Mann ganz nahe zu sein.

Ein bezaubernder, romantischer Roman, der mich ein wenig an "Solange du da bist" von Marc Levy erinnert und doch so anders ist. Er hat viele ernste Momente, entführt die Leserin in den Südstaaten-Krieg und verwickelt sie in eine sehr tiefe Liebesgeschichte. Einfach schön! Mein Glücksfund der Woche!

Der Autorin Julianne Bedford ist mit ihrem ersten Roman ein tolles Werk gelungen. Ich freue mich auf alles, was noch von ihr kommt. Und hoffentlich gibt es einen Film zum Buch!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 22 Mai, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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*Kusswechsel (10. Fall St.Plum)

Der Verlag: Stephanie Plum hat es einmal mehr geschafft, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Und zwar mit der Folge, dass sich Trentons halbe Unterwelt an ihre Fersen heftet. Als Teilzeitlebensgefährte Joe ihr daraufhin mit Hausarrest droht und Stephanie bei ihrem mysteriösen Kollegen, dem unwiderstehlichen Ranger, Unterschlupf suchen muss, gehen ihre Schwierigkeiten erst richtig los.

Anja Kolberg: Als Stephanie Plum das vermeintliche Domizil ihres Kollegen entdeckt und zufällig herausfindet, dass ihr Schlüssel passt, kommt die Story endlich in Fahrt. Viele Situationen kommen mir aus vorigen Fällen bekannt vor, dennoch unterhaltsame, leichte Kost. Alleine schon für die Entdeckungsreise durch Rangers Reich lohnt sich die Lektüre.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 09 Mai, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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***Ende der Nacht - TIPP!

Der Verlag: Anna kommt im Sommer 1968 als Austauschschülerin nach London und wird vom euphorischen Sog dieser Stadt mitgerissen. Sie ist fasziniert von der Hippiekultur, der Musik - und den Drogen.
In ihrem spannenden Roman über die Zeit von Sex 'n' Drugs 'n' Rock 'n' Roll zeichnet Ingrid Strobl ein schillerndes Bild vom Lebensgefühl der späten sechziger und führen siebziger Jahre, davon wie alles begann: freie Liebe, Kiffen, Rockmusik und die Hinwendung zu fernöstlicher Spiritualität. Dabei beschreibt sie eindringlich, wie Musik, Kunst und der Konsum harter Drogen miteinander verflochten waren, wie eine Art "Heroin-Kultur" entstehen konnte. Auch die Protagonistin Anna beginnt mit Joints und landet schließlich bei Heroin. Sie wird vom Hippie zum Junkie.
Dreißig Jahre später verläuft Annas Leben in sicheren Bahnen. Sie arbeitet als Übersetzerin in Köln und ist seit einiger Zeit mit dem Musiker Ben liiert. Doch als sie einen Stapel Briefe in die Hände bekommt, die sie damals aus London an ihre beste Freundin Lotta schrieb, brechen alte Sehnsüchte auf und ihr Leben droht erneut aus den Fugen zu geraten. Anna muss sich noch einmal ihrer Vergangenheit stellen.

Anja Kolberg: Dieses Buch zog mich von der ersten Seite in seinen Bann, wie im Rausch konsumierte ich Seite um Seite. Nachts um halb 1, ich wollte längst schlafen, hatte ich die Hälfte geschafft und ich überlegte ernsthaft, weitere 2,5 Stunden zu investieren, um zu erfahren, wie das Buch zu Ende geht! Ingrid Strobl schreibt direkt, erschreckend ehrlich und ohne Schnörkel. Ist das ihr Geheimnis, warum das Buch bis zur letzten Seite fesselt? Man muss übrigens die Hippie-Zeit nicht erlebt haben, um das Buch zu lesen. Ich bin zu dieser Zeit geboren, für mich war es interessant, heute einen Einblick in diese Zeit zu bekommen und zu erfahren, wie intensiv Musik/er und Drogen verbunden waren und welche Auswirkungen es auf die jungen Menschen hatte.

Ein Buch, das sich in einem Rutsch liest! Toll gemacht!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 03 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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** Maria - ihm schmeckt's nicht!

Geschichten von meiner italienischen Sippe
Der Verlag: Nach der Hochzeit verändern sich die Dinge grundlegend - besonders, wenn man wie Jan Weiler in eine italienische Großfamilie einheiratet: "Es gibt nämlich einen riesenhaften Stammbaum, der sich in der Mitte in zwei etwas gleich starke Äste teilt. Man hat sich vor vielen Jahren endgültig zerstritten, aus Gründen die keiner mehr so richtig kennt. Seitdem heißt es vom einen Zweig, er sei blöd, und vom anderen, er sei geizig. Die meisten Männer der einen Familienhälfte heißen Mario (blöd), die meisten Männer der anderen heißen Antonio (geizig). Mein Schwiegervater ist ein Antonio und gar nicht geizig. Jedenfalls lassen beide Familienhälften kein gutes Haar aneinander." Die herrlich komische Geschichte einer unglaublichen Verwandtschaft aus der italienischen Region Molise, die laut ihrer Bewohner "am A.... der Welt" liegt.

Anja Kolberg: Der Autor steht mit feuchten Händen vor der Türe eines Reihenhäuschens, Blumen in der Hand, die Freundin Sara schubsend im Rücken. Er will bei Antonio Marcipane um die Hand seiner Tochter anhalten. Beruhigendes hat er bislang nicht von ihm gehört. Antonio ist Italiener und vor einigen Jahrzehnten nach Deutschland gekommen, um hier sein Glück zu finden. Antonio prüft den Mann, der seine geliebte Tochter haben möchte, äußerst kritisch, um ihn dann in sein großes italienisches Herz aufzunehmen. Und wir dürfen Mäuschen spielen, wie der temperamentvolle Schwiegerpapa in köstlichem Deutsch-Italienisch seinem neuen Sohn seine Welt zeigt. Denn der heiratet eine ganze Familiensippe einschließlich Ferien am Meer und in die Wange kneifender Großmutter. Interessanter Einblick in die Geschichte eines italienischen Gastarbeiters, die das Herz erwärmt. Herrlich erfrischend, komisch, unterhaltend und in einem Rutsch zu lesen!
Ein Buch zum Liebhaben, zum von Italien träumen & zum Lachen
(Danke an Ulrike Scholz!)

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 03 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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**Der Seidenfächer

Der Verlag: "Ich bin, was sie in unserem Dorf 'eine, die noch nicht gestorben ist', nennen - eine Witwe von achtzig Jahren." So beginnt Lilie Lu die Geschichte ihres Lebens. Als Kind einfacher Bauern war ihr Weg zur wohlhabenden Matriarchin alles andere als vorgezeichnet. Doch die Heiratsvermittlerin entdeckte Lilie perfekt geformte, kleine Füße. Um ihre Chancen auf dem Heiratmarkt noch zu erhöhen, schließt sie für Lilie einen rituellen Freundschaftsbund. Schon bald erhält Lilie einen Seidenfächer mit einer Nachricht von Schneerose, einem bezaubernden Mädchen aus einer wohlhabenden und angesehenen Familie. Die beiden schreiben sich - über ihre arrangierten Ehen, ihre Einsamkeit, die Freuden und auch Tragik des Mutterseins. Während Lilie gesellschaftlich immer weiter aufsteigt, steigt Schneerose immer weiter ab. Schließlich kommt es zu einem Missverständnis zwischen den beiden. Am Ende der gemeinsamen Jahre bleibt nichts als Reue und Bedauern.

Frauen im alten China war das Schreiben und Lesen verboten. Im Südwesten, in der Provinz Hunan, haben sie jedoch - über ein Jahrtausend von den Männern unbemerkt - Nushu entwickelt. Es ist die weltweit einzige geschlechtsspezifische Schriftsprache. Mädchen und Frauen malten Briefe auf Seidenfächer, stickten sich Nachrichten auf Taschentücher, schrieben sich Gedichte und Lieder, um ihr Leid, ihre Hoffnungen und ihre Sehnsüchte zu teilen. Lisa See ist von diesem Phänomen der Nushu-Schrift und seiner Kultur fasziniert und hat die letzte Frau in Hunan besucht, die diese Geheimschrift noch beherrschte.

Anja Kolberg: Eine ergreifende Geschichte über die Freundschaft zweier Frauen. Diese Frauenfreundschaft reicht weit über die Liebe zu deren Ehemännern hinaus.
Lisa See schenkt uns einen Einblick in das tägliche Leben der Frauen Chinas und über den Wert der Frau in der damaligen Gesellschaft.

Spannend geschrieben, ich bin begeistert und ergriffen!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 03 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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**Die Schopenhauer-Kur

Der Verlag: Julius Hertzfeld ist fünfundsechzig und ein renommierter Psychoanalytiker, als er ernsthaft erkrankt. Zeit, sich wichtigen Fragen zu stellen. War sein Wirken wirklich bedeutungsvoll? Er erinnert sich an einen Fall, bei dem er kläglich versagt hat. An Philip Slate, den er einst wegen dessen Sexsucht in Behandlung hatte. Dieser ist immer noch so arrogant und ichbezogen wie früher, dennoch behauptet er mittlerweile, sich selbst geheilt zu haben - und zwar mit Hilfe der Lektüre von Arthur Schopenhauer ...

Anja Kolberg: Irvin D. Yalom, einer der einflussreichsten Psychoanalytiker der USA, flechtet aus spannenden Dialogen und Erfahrungswissen der Gruppentherapie, Schoppenhauers Werk & Leben, der Nähe und Distanz in menschlichen Beziehungen und vom Sterben und der Endlichkeit des Lebens eine fesselnde Story. Zugegeben: Ich brauchte etwas mehr Zeit und Ruhe zum Lesen als bei anderen hier vorgestellten Büchern und die Kost aus Schopenhauers Leben war teilweise schwer zu konsumieren. Dennoch eine mehr als lohnende zeitliche Investition! Man erfährt auf unterhaltsame Weise viel über die großen Philosophen und deren Einfluss auf die Psychologie. Nicht genug bekommen konnte ich von den Gruppentreffen, bei denen die Teilnehmer mehr und mehr ihr Ich mit allen Schattenseiten offenbarten. Wow! Mehr davon! Yalom macht auf Gruppentherapiesitzungen wirklich neugierig! Er ist ein Werbender für diese Form der Persönlichkeitsentwicklung!
Und nicht nur zum Schluss fragt sich die Lesende: Wie würde ich leben, wenn ich nur noch 1 Jahr bei guter Gesundheit zu leben hätte?

Schönes Zitat von Arthur Schopenhauer:
"Keine Rose ohne Dornen.
Aber manche Dornen ohne Rosen."
Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 03 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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**Kalte Küche - Wie ich in der Antarktis nicht nur das Kochen lernte

Der Verlag: Ein Karrierewechsel - davon träumen sicherlich viele, aber muss es gleich ein Leben mit Pinguinen und Permafrost sein? Die junge Computerfachfrau Alexa Thomson aus Sydney heuerte sechs Monate als Köchin in der Antarktis an. Mit nichts anderem ausgerüstet als einem alten Kochbuch, einem launischen Herd und viel Humor taut Alexa von nun an Fleisch bei Minustemperaturen auf und kreiert dreigängige Menüs ohne fließendes Wasser und Elektrizität. Das enge Zusammenleben in dünnen Nylonzelten mit Wissenschaftlern, Exzentrikern und Abenteuern bringt viele außergewöhnliche - komische und schwierige - Situationen mit sich. Währen draußen die Eisstürme wüten, steigen im Camp die Spannungen, findet Alexa neue Feinde, neue Freunde - und den Mann fürs Leben.

Anja Kolberg: Wollten Sie auch schon mal alles hinschmeißen und woanders völlig neu anfangen? Dann lassen Sie sich von Alexa ermutigen, dies zu tun! Eine wahre Geschichte, die Mut macht, die Dinge einfach auszuprobieren und die lockere, entspannte und interessante Einblicke in eine Saison Antarktis bietet: Gar nicht kalt und öde - sondern herzlich, warm und bunt!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 03 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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**Dritte Sonnenblume links

Der Verlag: 49 zu werden hatte sich Rosa Echte, Berlinerin, ganz anders vorgestellt. Statt im eigenen Restaurant zu kochen, kellnert sie im albernen Plüschkostüm. Der Mann, den sie liebte, ist fort. In seinem Gepäck ihre zerbrochenen Träume und ihr gesamtes Geld. Szenenwechsel: Durch den Grunewald fährt ein elegantes Auto, darin ein leicht verknitterter Herr. Es ist Edwin Sunray, bis vor kurzem erfolgreicher Schlagersänger - doch seit dem Tod seines Duo- (und Lebens-) Partners Charles kann Edwin nicht mehr komponieren, nicht mehr schlafen, nicht mehr essen. Bremsen hingegen kann er gerade noch, als er am Straßenrand einen rosa Plüschhasen mit erhobenem Daumen erblickt. Im Kostüm steckt Rosa Echte, seine Retterin - er weiß es nur noch nicht! Besonders sympathisch sind sie sich erst mal nicht. Doch Edwin braucht eine Haushälterin - und Rosa braucht Geld...

Anja Kolberg: Christine Vogeley fesselt von der ersten Seite mit einer unterhaltsamen Story aus überraschenden Wendungen und einer Riesen Portion Herz & Berliner Schnauze. In 2 Tagen war der Inhalt weggeputzt. Lesen und abtauchen! Toll gemacht!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 03 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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***Sternschnuppensommer

Der Verlag: Ein Landhaus in Frankreich! Eine Pause vom Beruf! Vielleicht eine neue Liebe?
Die Einladung ihrer alten Malerfreundin, ein paar Wochen mit ihr in der Touraine zu verbringen, kommt Claire Sandmann gerade recht. Dort warten herrliche Natur, liebenswerte Menschen - und dann noch jener rätselhafte Tierarzt, der nur Hund an sich heranzulassen scheint ... Ehe Claire es sich versieht, befindet sie sich in Gefühlswirren, gegen die ihr heimisches Alltagschaos ein Klacks ist. Und als wäre das nicht genug, taucht plötzlich eine gute Bekannte in Frankreich auf - zwei Kinder im Schlepptau, einen rachsüchtigen Kriminellen im Nacken und Todesangst im Blick ...

Anja Kolberg: Toll, einfach klasse geschrieben. Christine Vogeley versteht es, die Leser in ihren Bann zu ziehen und
einzuwickeln in diese kurzweilige Geschichte über Liebe, Essen, Leben, Genuss, Angst und den Tod.

Lassen Sie sich in eine wunderschöne Umgebung entführen. Hier entstehen Urlaubs-Sehnsüchte!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 03 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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*-** Wo bist du?

Der Verlag: Er liebt sie - doch sie sucht ihre Erfüllung in einem fernen Land. Sie liebt ihn auch - doch seine Liebe kann ihr nicht genügen. Als Susan ihren Geliebten Philip verlässt, um den Menschen in Honduras zu helfen, ahnt er nicht, dass dies noch lange nicht das Ende ihrer gemeinsamen Geschichte ist. Der Roman um zwei Menschen, deren Beziehung ihr ganzes Leben beeinflusst - und die doch nie zusammen leben können.

Anja Kolberg: Spannend geschrieben, die wechselnden Briefe machen die Geschichte sehr kurzweilig, ebenso die Einblicke in das Leben der beiden Kulturen. Packend beschreibt Levy die Turbolenzen in Philips Familie, als er ein Versprechen einlöst, das er seiner Susan gegeben hat. Ein Wehmutstropfen für mich ist, dass es kein klares Ende gibt, es bleibt etwas offen.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 03 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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*-** Sieben Tage für die Ewigkeit

Der Verlag: Zofia und Lukas sind so verschieden, wie zwei Menschen nur sein können: wie Feuer und Wasser, wie Engel und Teufel! Als sie sich ineinaner verlieben, sprühen die Funken. Doch es steht viel mehr auf dem Spiel als die Zukunft ihrer Beziehung, denn Gott und Satan haben sie auf die Erde geschickt, um ein für allemal zu klären, wer nun wirklich die Macht hat. Der Ausgang scheint ungewiss ...

Anja Kolberg: Ich muss ehrlich zugeben, 188 Seiten habe ich mich gefragt, ob es eine so gute Idee war, dies Buch in die Hand zu nehmen. Ich war eingenommen von den anderen Geschichten Levys, die ich zuvor gelesen hatte. Nach Beendigung des Buches weiß ich, dass es sich gelohnt hat, bis dorthin zu warten und zu leiden und zu hoffen! Eine wunderbare Geschichte über die Liebe, die in jeder Partnerschaft steckt, über das Spiel von Gut und Böse, das die Welt im Gleichgewicht hält und vor allen Dingen über die Unendlichkeit einer großen Liebe und der Hoffnung, die an das Glück und das Gute im Leben glaubt.

Volltreffer! Die Geschichte möchte ich als Film sehen! Ein wunderschönes Zitat von Jean Cocteau, das Levy zu Beginn setzt und eine entscheidende Rolle spielt:

"Der Zufall ist die Form, die Gott wählt,
um inkognito zu bleiben."

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 02 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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***Bis ich dich wiedersehe

Der Verlag: Als sie sich das erste Mal begegnen, durchfährt es beide wie ein Blitz: Der Kunstexperte Jonathan und die Galeristin Clara werden das Gefühl nicht los, dass sie sich bereits kennen und dass das Schicksal sie für immer miteinander verbunden hat. Doch wo und wann haben sich ihre Wege schon gekreuzt?

Anja Kolberg: Nachdem mich das Buch "Solange du da bist" von Marc Levy so begeisterte, war ich mehr als gespannt, ob sein nächstes Werk dies halten konnte. Die Antwort: Und wie! Der französische Autor entfacht wieder einmal eine wundervolle Geschichte über die Liebe. Eine Liebe, die über die Grenzen der Zeit hinaus geht.

Zu Beginn irritierte mich der Brief, mit dem das Buch anfängt. Als ich es nachts um 2 Uhr beendete, fing ich direkt wieder vorne an: Ich musste den Brief lesen!
Danke an Marc Levy, dass Sie sich diese Geschichte, die mich tief bewegt hat, erdacht und vor allen Dingen aufgeschrieben haben!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 02 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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***Solange du da bist

Der Verlag: Eine Liebe, die größer ist als das Leben.
Ein Winterabend in San Francisco. Die Golden-Gate-Bridge ist in Nebel gehüllt; aus dem Radio ertönt Peggy Lees rauchige Stimme. Arthur, ein erfolgreicher Architekt, freut sich auf einen geruhsamen Abend in seinem netten Apartment, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Eine schöne Frau ist da, wiegt sich zum sanften Rhythmus der Musik. Arthur glaubt an eine Verwechslung, an einen Spaß, den sich jemand mit ihm erlaubt hat. Bis er die unglaubliche Geschichte der jungen Frau erfährt. Lauren ist ein Phantom. Niemand außer Arthur kann sie sehen, denn sei einem schweren Autounfall liegt ihr Körper im Koma, während ihr Geist in der Sphäre zwischen Sein und Tod schwebt.

Anja Kolberg: Zufällig wurde ich auf dieses Buch aufmerksam. Viele Bücher hatte ich mir angeschaut - und nur dieses hier machte mich spontan neugierig. Der Geist einer Komapatienten im Wandschrank - eine Liebesgeschichte - wie soll die bloß ausgehen? Neugierig begann ich zu lesen und wollte nicht mehr aufhören, so zog mich Autor Marc Levy in seinen Bann, umgarnte mich mich wunderschön beschriebenen Bildern und Momenten und machte mich so zu einem Teil der Geschichte zwischen Arthur und Lauren. Lachen, weinen, schwärmen. Ein Buch, das fesselt, das froh und glücklich macht und lehrt, dass es Wunder gibt, an die man trotz aller Vernunft glauben darf!

Eine wunderbare Liebesgeschichte - zum Glauben & Verschmelzen schön!




Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 02 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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***Heiße Beute (8. Fall St. Plum)

Der Verlag: XStephanie Plum kann sich zwischen zwei Männern in ihrem Leben nicht entscheiden, hat eine verrückte Großmutter, einen Hamster, der in einer Suppendose wohnt, und sie verdient ihren Lebensunterhalt als Kopfgeldjägerin. Doch statt Jagd auf flüchtige Übeltäter zu machen, sucht sie diesmal nach Evelyn Soder und deren Tochter Annie, die wie vom Erdboden verschluckt sind. Allerdings ist auch der Gangster Eddie Abruzzi hinter den beiden her und tut alles, um Stephanies Recherchen zu behindern. Der Killer im Häschenkostüm beweist, wie ernst es ihm damit ist...

Anja Kolberg: Dieser spannende Zeitvertreib hier hat es in sich: Janet Evanovich hat eine erfrischende Mischung aus Familienszenen, seitenverschlingender Spannung bei der Verbracherjagd, unglaublich komischer Momente und knisternder Liebe im Leben der Stephanie Plum gezaubert. Ein Volltreffer für vergnügliches Abschalten!
Was kann sich die Leserin mehr wünschen?

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 02 März, 2006
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**Mitten ins Herz (7. Fall St. Plum)

Der Verlag: Stephanie Plum jagt diesmal Eddie DeChooch, einen in die Jahre gekommenen Gauner, der des Zigarettenschmuggels angeklagt ist - und womöglich einen Mord auf dem Kerbholz hat. Stephanie ruft den mysteriösen Ranger zu Hilfe, der einen ganz besonderen Preis für seine Dienste verlangt: eine Nacht mit Stephanie...

Anja Kolberg: Ich fand den 7. Fall nicht ganz so gut wie "Tödliche Versuchung", aber doch unterhaltsam von Anfang an. Auch, weil hier so ganz nebenbei der Frage nachgegangen wird: Wer erobert die Kopfgeldjägerin: Joe oder Ranger?

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 02 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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***Tödliche Versuchung
(6. Fall St. Plum)

Der Verlag: Stephanie Plum gelingt es immer wieder, ihr Leben in ein komplettes Chaos zu verwandeln. Daran ist ihre Familie nicht ganz unschuldig, besonders ihre wohlmeinende Mutter sowie ihre unkonventionelle Großmutter. Aber dass Stephanie sich einfach nicht zwischen zwei Männern entscheiden kann, ist allein ihr Problem. Der unwiderstehliche Joe Morelli und der geheimnisvolle Ranger gehen ihr beide nicht aus dem Kopf. Nicht einmal, als Ranger in Verdacht gerät, einen Mord begangen zu haben. Stephanie tut alles, um den wahren Täter zu finden. Leider muss sie nebenbei auch noch ein paar kleine Gauner verfolgen, einen äußerst anhänglichen Hund versorgen und ihre Großmutter im Auge behalten, die bei ihr eingezogen ist. Anlässe genug für Stephanie, diverse Autos zu Schrott zu fahren und sich mehrfach bis auf die Knochen zu blamieren...

Anja Kolberg: Von der ersten Seite an ist dieser 6. Fall ein Volltreffer. In einem Rutsch liest sich der Roman, der neben witzigen Szenen - dank Bob, dem Hund - auch mit prickelnden Momenten auf die Leserinnen wartet.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 02 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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*Vier Morde und ein Hochzeitsfest
(5. Fall St. Plum)

Der Verlag: Stephanie Plum, ehemalige Unterwäscheverkäuferin und derzeit als Ganovenjägerin tätig, hat akute Geldsorgen und obendrein noch ein privates Problem: Ihr Onkel Fred, ein stadtbekannter Geizkragen, ist spurlos verschwunden. Großmutter Masur ist überzeugt, dass ihn Außerirdische entführt haben, aber daran will Stephanie nicht so recht glauben. Vor allem, nachdem sie unter Freds Papieren auch Fotos von einer Leiche entdeckt. Offensichtlich war der gute Onkel in ein paar dubiose Geschäfte verwickelt, und Stephanies Bekanntenkreis erweitert sich während ihrer Recherchen um einige sehr unerfreuliche Gestalten. Auch sonst gerät ihr Leben ordentlich durcheinander, als der attraktive Ranger, für den Stephanie ein paar Aufträge erledigt, mehr als nur berufliches Interesse an ihr zeigt. Das wiederum behagt dem Polizisten Joe Morelli überhaupt nicht. Doch bevor sich Stephanie um ihr Liebesleben kümmern kann, muss sie erst einmal den verlorenen Onkel finden, dessen Spur sich auf dem Gelände der Müllgesellschaft verliert...

Anja Kolberg: Auch bei diesem Werk von Janet Evanovich gibt es die magische 100er Grenze: 100 Seiten quält man sich vorwärts und dann kann man gar nicht mehr aufhören, weil es so spannend ist, auch wenn's schon nachts um halb 2 ist... Wichtiger Abschnitt im Liebesleben der Ganovenjägerin, auch deswegen lesenswert.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 02 März, 2006
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**Aller guten Dinge sind vier
(4. Fall St. Plum)

Der Verlag: Stephanie Plum hat kein einfaches Leben. Das geht mit ihrer Familie los, die wesentlich zartere Gemüter in den Wahnsinn treiben könnte, und hört bei ihrem Job auf. Denn Stephanie sucht Ganoven, die nicht zu ihrer Gerichtsverhandlung aufgetaucht sind. Diesmal ist sie hinter Maxine Nowicki her, die wegen Autodiebstahls angeklagt ist. Doch bei der Suche nach der jungen Frau häufen sich schon bald die mysteriösen Vorfälle. Bis sogar Stephanies Appartement so verwüstet wird, dass sie samt ihrem Hamster Rex bei Joe Morelli Unterschlupf suchen muss. Und Joe ist nicht nur ein guter, sondern auch ein unwiderstehlicher Polizist, den kein Mädchen von der Bettkante stoßen würde.

Anja Kolberg: Wieder ein herrlich unterhaltsames Werk von Janet Evanovich. Es liest sich flüssig, ist dennoch nicht mein Favorit unter den Plum-Büchern. Bunt wird die Geschichte durch die Begleiterin Sally (ein Mann, der mit einer Travestienummer viel Geld verdient und ihr beim Enträtseln von Aufgaben behilflich ist) und durch Plums Einzug bei Joe und wie die beiden zwischen Feuer und Eis hin- und herpendeln...

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 02 März, 2006
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*Eins, zwei, drei und du bist frei
(3. Fall St. Plum)

Der Verlag: Stephanie Plum ist hinter Onkel Mo her, einem allseits beliebten Eisverkäufer, der seinen Gerichtstermin geschwänzt hat. Als Stephanie bei der Suche nach ihm niedergeschlagen wird und neben einem toten Gangster erwacht, schwant ihr, dass Mo in gefährliche Geschäfte verwickelt war.

Anja Kolberg: Irgendwann musste es scheinbar auch hier passieren: Der 3. Fall zieht sich im ersten Drittel wie Kaugummi. Durchhalten lohnt sich: Anschließend kommen Janet Evanovichs bewährte Zutaten zum Zuge: Spannung, Liebe und Humor. Wenn auch einige Abzüge im Vergleich vorheriger Bücher: Nach schwachem Start wieder gewohnte Unterhaltung!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 02 März, 2006
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***Zweimal ist einmal zuviel
(2. Fall St. Plum)

Der Verlag: Stephanie Plum ist wieder auf Jagd. Ausgestattet mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein - von Schreckschusspistole und Taschenlampe ganz zu schweigen - macht sie sich auf die Suche nach Kenny Macuso. Kenny wurde gegen Kaution aus dem Gefängnis entlassen, verschwand spurlos und ist somit ein Fall für die Kopfgeldjägerin Stephanie. Gemeinsam mit Grandma Mazur und dem unwiderstehlichen Polizisten Joe Morelli kommt sie Kenny auf die Spur - quer durch die Hinterhöfe von Trenton und Großmutters liebste Bestattungsinstitute...

Anja Kolberg: Der zweite Fall ist noch besser als der erste - leichte Lektüre, ein wenig knisternd, ungeheuer komisch (Grandma Mazur bleibt hier meine Favoritin) und spannend. Was hat es mit den verschwundenen Särgen auf sich? Kommen Stephanie und Joe zusammen? Flüssig von vorne bis hinten zu lesen! Hiermit verfliegen die Stunden im Nu!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 02 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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***Einmal ist keinmal (1. Fall St. Plum)

Der Verlag: Stephanie Plum ist jung, selbstbewusst und voller hochfliegender Pläne. Und sie ist pleite. Als sie das Angebot erhält, für 10.000 Dollar einen gewissen Joe Morelli ausfindig zu machen, sagt sie daher nicht nein. Joe steht allerdings nicht nur unter Mordverdacht, er ist auch ein alter Bekannter Stephanies. Die beiden kennen sich seit ihren Kindertagen, um eigentlich wollte Stephanie die Finger von ihm lassen. Aber was sind gute Vorsätze gegen die Macht der Gefühle?

Anja Kolberg: Kein Wunder, dass die Fälle von Stephanie Plum so beliebt sind: Rasante Erzählungen, Spannung, witzige Momente (Grandma Mazur & die Pistole: Köstlich!) und die Hass-Liebe zwischen dem Polizisten Joe Morelli und der Kopfgeldjägerin Stephanie Plum sind eine gute Mischung.
Unpassend erschien mir allerdings die erste Begegnung mit Joe und der 6jährigen Stephanie zu Anfang des Buches. Danach habe ich mir ernsthaft überlegt, dass Buch weiter zu lesen. Ich bin froh, dass ich mich an die zuvor gemachte gute Erfahrung mit "Heiße Beute" erinnerte und weiter gelesen habe. Bis auf diesen einen Punkt ist es ein empfehlenswerter Langeweile-Vertilger ersten Ranges! Lesen und Spaß haben!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 02 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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***Die Steine der Fatima

Der Verlag: Beatrice Helmer ist Chirurgin in einem Hamburger Krankenhaus. Nach der Operation an einer alten arabischen Frau verliert sie plötzlich das Bewusstsein. Sie erwacht in einer völlig fremden Welt: Die Frauen sind verschleiert, die Männer mehr als grob zu ihr, und die Sprache ist ihr gänzlich unverständlich. Ist sie in einem Harem gelandet? Fast verfällt Beatrice in tiefe Depression, doch dann rettet sie bei der Operation der Lieblingsfrau des Emirs das Leben...

Anja Kolberg: Es gibt Bücher bei denen man sich wünscht, sie mögen nie zu Ende gehen. Solche zu finden, ist für mich wie ein Juwel in einem Bachlauf zu finden. Ein solcher Edelstein ist für mich das Buch "Die Steine der Fatima" von Franziska Wulf. Noch gerne hätte ich länger in dieser Zeit verweilt, einem Gefühl ständig von betörenden Düften, schönen Stoffen, Teppichen und Gaumenfreuden umgeben zu sein.

Wenn Sie einige Stunden in 1001 Nacht verbringen möchten - lesen Sie dieses Buch! Der Genussgipfel wäre, diesen Roman in einem Wellnesstempel zu lesen, wo man sich gleichzeitig in diese wunderbare Welt versetzt fühlt.
Ein königlich sinnlicher und fesselnder Zeitvertreib!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 02 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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***Das Rätsel der Fatima

Die Fortsetzung des Zeitreiseromans:
Der Verlag: Die Hamburger Chirurgin Beatrice Helmer - gerade erst von einer Zeitreise in einen orientalischen Harem zurückgekehrt - wird nach einem heftigen Streit mit ihrem ehemaligen Partner ohnmächtig und erwacht danach in einem fremden Land. Der Mann, der sie behandelt, stellt sich als Maffeo Polo vor - und als Onkel von Marco Polo! Der junge Marco beginnt sich sehr für die seltsame Frau aus dem fernen Westen zu interessieren, doch dann macht Beatrice eine schreckliche Entdeckung: Marco ist in ein düsteres Komplott verstrickt, das sogar seinen eigenen Onkel in höchste Gefahr bringt...

Anja Kolberg: Franziska Wulf hat es geschafft: Auch dieses Werk von ihr fesselt von der ersten bis zur letzten Minute. Das Rätsel der Fatima entführt die Leserin wie von Zauberhand trotz größtem Alltagsstress in eine völlig andere Welt: Tauchen Sie ein in die Geschichte Chinas, an den Hof der Enkel des großen Dschingis Khan. Gekonnt lässt Franziska Wulf ihr medizinisches Fachwissen einfließen und erzählt so spannend, dass man nach der Lektüre direkt gewillt ist, mehr über Dschingis Khan und Marco Polo zu erfahren! Toll gemacht! Abtauchen in eine andere Zeit - einfach zum Weglesen!

Franziska Wulf begeistert mich für Geschichte wie keine Zweite!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 01 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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*Das Auge der Fatima

... und weiter reist Beatrice
Der Verlag: Die Chirurgin Beatrice Helmer lebt glücklich mit ihrer kleinen Tochter in Hamburg. Nichts scheint mehr an ihre beiden Zeitreisen zu erinnern - nichts außer zwei geheimnisvollen Steinen.
Doch eines Tages entdeckt sie, dass ihre Tochter einen der Steine gefunden hat und offenbar selbst in der Vergangenheit verschollen ist. Erneut begibt sich Beatrice auf die große Reise - und findet sich mitten in der Wüste und im Mittelalter wieder. Wo aber ist ihr Kind?

Anja Kolberg: Die dritte Geschichte um Beatrice beginnt spannend im Operationssaal und führt auch die Leserin durch eine Durststrecke in der Wüste (durchhalten!) über Umwege zu ihrem geliebten Ali. Ich habe die Faszination für die Welt, in der Beatrice landet, in diesem Band vermisst. Nicht so fesselnd wie die ersten beiden Bände und trotzdem hat Franziska Wulf wieder einmal einen unterhaltsamen und leicht zu lesenden Zeitreiseroman geschaffen! Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 01 März, 2006
Thema: Buch: Schmöker
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