Ich schreibe...

... mich frei. Seit dem ich diesen Blogg hier im März eröffnet habe. Das tut mir unglaublich gut!

 

Mich frei schreiben, heißt, über meine Gefühle zu berichten, über das, was mich bewegt. Mich öffnen, mich zeigen. Und das ist nicht leicht. Ständig bin ich konfrontiert mit Gedanken wie "kann ich das schreiben?" oder "was werden die Anderen denken?" Es heißt, zu mir zu stehen und zu dem, wie ich bin. Die Angst, etwas nicht gut zu machen, verscheuchen und aus der Freude heraus zu malen und durch die Tasten ins Netz fließen zu lassen.

Schon immer habe ich davon geträumt, ein Buch zu schreiben. Als Uta Glaubitz mir 1999 sagte: "Das musst du sowieso machen", war ich wirklich happy. Geschrieben habe ich zwei Sachbücher, die mir wirklich am Herzen liegen. Doch das Schreiben war keine Leichtigkeit, so leicht wie es mir früher in der Schule gefallen ist, Geschichten aufzuschreiben, nein - es war mit viel Druck verbunden. Druck, die Erwartungen des Verlages zu erfüllen und zum Endtermin fertig zu werden. Mit meinen eigenen Erwartungen klar zu kommen. Ich habe beim "Ab 40 Buch" sogar eine Migräne bekommen (damit hatte ich noch nie etwas zuvor zu tun), weil ich mich so unter Druck gesetzt habe. Eine massive Schreibblockade.

Ich hätte am liebsten einen großen Hammer genommen... Geholfen hat mir damals eine Pause und dann der Gedanke der kleinen Schritte und dass es am nächsten Tag besser wird. Richtig gut bin ich dann geworden, als ich mich nur noch auf meine innere Stimme verlassen habe und aus dem Herzen heraus geschrieben habe. Dieses gute Gefühl begleitet mich noch heute.

Und wissen Sie, was mir beim Schreiben der beiden Sachbücher klar geworden ist? Was ich wirklich schreiben will, sind heiße Liebesromane!

Und ich habe erst mal wieder angefangen, selbst zu lesen. Früher war ich die Leseratte schlechthin. Hanni und Nanni, Tina und Tini, Gulla.... sogar heimlich, obwohl ich schon längst das Licht aushaben sollte... Dann kam die berufliche Zeit, mein erster Freund und für eines hatte ich keine Zeit mehr: Lesen. Dann kam die Selbstständigkeit und was habe ich gelesen? Sachbücher, Fachbücher - ach schrecklich! Bis ich in den letzten Jahren wieder angefangen habe, Unterhaltungsliteratur zu lesen. Durch das viele Lesen vieler Liebesschmöker wird mir immer klarer: Blos keine seichte Geschichte schreiben. Da muss noch mehr dazu. Und für dieses Mehr sammle ich Ideen. Und was mir auch immer klarer wird: Ich brauche Freiheit zum Schreiben. Luft, viel Luft. Da strample ich mich gerade richtig schön frei. Was mir auch gut tut, ist das Buch "Schreiben in Cafés", wo die Autorin ganz klar sagt: "Keine Ausreden - schreiben Sie! Egal, ob ein Raum da ist oder nicht. Schreiben Sie!" O.k., o.k., aber blos keinen neuen Druck aufbauen.

Jetzt reicht es mir erst einmal, dass ich mir in meinen Träumen schöne Dinge ausdenke und die Ideen festhalte.

Und dass ich mich ansonsten frei schreibe von meinen Ansprüchen und Erwartungen und mich traue, mich mehr und mehr zu zeigen und Ihnen hier davon zu erzählen, wer ich bin und was ich fühle.

Von Herzen

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 25 August, 2006
Thema: Blog - 2006, 2. Halbjahr, Blog - Schreiben
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