Gut zu mir selbst sein

Heute ist so ein Tag, an dem es mir gut geht, aber ich habe so ein Gefühl, dass ich Aufmerksamkeit brauche und viel Zuwendung.

Vor allem von mir selbst. Nicht zuviel von mir verlangen. Keinen perfekten Tag erwarten.

Wenn ich mir vorstelle, ich würde noch bei meinen Eltern wohnen, dann würde ich mich jetzt an meine Mama kuscheln und mit einer leidenden Stimme sagen: "Mama, verwöhnst du mich ein bischen? Ich fühl mich so doof heute." Und dann würde ich mir heißen Kakao wünschen, ein Nutellabrot und was schönes zum Lesen. Meine Mama würde mich in den Arm nehmen, mir über den Kopf, die Arme und den Rücken streicheln und ihre warmen Hände dann auf meinen Beinen liegen lassen. Hm. Tut das gut. So viel Wärme. So viel Liebe. Ich erinnere mich gerade an den Urlaub mit Mama bei meiner Oma letzten Sommer. Als ich ganz doll Bauchschmerzen hatte, wurde ich von beiden mit einer Wärmflasche ins Bett verfrachtet, zugedeckt und in Ruhe gelassen. Sie haben mich erst gerufen, als sie das Mittagessen fertig hatten. Dieses Da-sein, das um mich kümmern, das umsorgt werden. Hmmmmm. Himmlische Zeiten! Das tut so unendlich gut!

Ich wohne aber nicht mehr bei meinen Eltern, sondern lebe 60 km entfernt von ihrem Wohnort. Ich bin erwachsen und habe damit die Aufgabe gut für mich selbst zu sorgen.

Das will ich heute tun. Ich will mir selbst eine gute Mutter sein. Mein persönliches Verwöhnprogramm heute früh? Etwas länger im Bett liegen bleiben. Mir Zeit im Bad lassen. Mit Minu Gassi gehen. Eine Wohnzeitschrift kaufen (ich liiiiiiiiebe es, darin zu blättern), eine heiße Tasse Kakao zubereiten und ein leckeres gaaaaaaaanz dick beschmiertes Nutellabrötchen. Jam! Die habe ich eben ganz gemütlich zu mir genommen und dabei gelesen.

Jetzt bin ich gestärkt für den Tag. Mir geht es schon besser. Ich habe bekommen, was ich brauchte ohne schlechtes Gewissen ("Nein! Nicht so viel Nutella aufs Brötchen, denk' an die Kalorien! Muss die Zeitschrift wirklich sein? Husch husch an die Arbeit"....) Ach, ganz viel fällt mir da ein. Und dem allen habe ich keine Aufmerksamkeit geschenkt, sondern dem, wonach mir war: 2 cm hoch musste der Nutellaaufstrich schon sein. :o)))) Das hat soooooooo gut getan.

Jetzt bin ich gespannt, welche Postkarte ich für meinen heuten Tag ziehe. Ich wünsche mir eine Karte, die mich gelassen sein lässt.

"Höre nie auf zu träumen. Träume sind Landschaften deiner Möglichkeiten." Dieser Impuls tut mir gut. Denn ich stelle mir gerade vor, wie ich auch in Zukunft gut für mich sorge. Wie ich meine Bedürfnisse beachte und sie mir erfülle. Himmlische Aussichten!

Von Herzen wünsche ich Ihnen einen guten Tag

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 21 März, 2007
Thema: Blog - 2007, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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