Türe zu. Schlüssel...

... drinnen. Oh nein! Ich wollte nur eben die Zeitung kaufen gehen und nehme das Geld mit, aber den Schlüssel lasse ich liegen. Zu allem Überfluss habe ich noch den Backofen auf 200 Grad an und Brötchen zum Aufbacken darin. Sch.....

Also erst einmal zur Nachbarin, die mich freudig aufnimmt. Die über 80jährige Dame bietet mir einen gemütlichen Sessel und ihr Telefon zur Hilfe an. Zwei Schlüssel gibt es noch: Den einen hat mein Mann, der arbeiten ist und den anderen meine Schwiegermutter im benachbarten Ort. Die Telefonnummer von Schwiegermutter habe ich im Kopf, doch da ist nur der Anrufbeantworter. Die neue Handynummer meines Mannes habe ich zu Hause auf dem Schreibtisch, aber nicht im Kopf... Was tun? Ich sehe schon die Feuerwehr kommen, weil die Brötchen im Ofen zu brennen beginnen.

Und unsere Minu sitzt drinnen vor der Türe und kann außer freudig mit dem Schwanz wedeln auch nicht helfen... Warum haben wir ihr noch nicht beigebracht, den Backofen auszumachen? Grübel. Was tun? Keine einzige Nummer will mir einfallen, die meisten sind ja alle im Telefon gespeichert... Dann der rettende Einfall: Mein Schwiegervater arbeitet in einem großen Unternehmen in Köln, die Telefonnummer müsste im Telefonbuch stehen. Meine Nachbarin hat Gott-sei-dank eines zur Hand. Ich schmeiße sie zu Hause wegen der guten Quelle Internet immer gleich weg. Und wahrhaftig mein Schwiegervater hat die neue Handynummer meines Mannes. Welch ein Glück! Er würde sogar nach Hause fahren und den Schlüssel holen und zu mir bringen, wenn ich Guido nicht erreichen. So viele Engel um mich herum!

Wie war das noch mal mit Murphy's Gesetz? Nicht mein Mann ist dran, sondern seine Mailbox! Ich rieche förmlich den kokelnden Geruch der Brötchen. Gut, dass mir mein Schwiegervater in weiser Voraussicht auch noch gleich die Nummer von Guidos Chef mitgegeben hat. Den habe ich auch prompt am Telefon. Er weiß wo Guido ist und will ihn gleich nach Hause schicken. Puh! Mein Mann beeilt sich und rettet Minu und auch mich und den Ofen aus der misslichen Lage! Zugegeben, für die Brötchen war es zu spät. Was für ein Montag! Welch ein glückliches Ende! Wie schön, Menschen um mich zu wissen, die helfen, wenn Not am Mann ist!

Dabei wollte ich Ihnen doch eigentlich berichten, dass ich heute Morgen beim Spazieren gehen die ersten Kastanien gefunden habe.  

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 03 September, 2007
Thema: Blog - 2007, 2. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage
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