Eine Auszeit wagen
Auch ich habe in diesem Jahr eine Auszeit gehabt. Sie wurde länger
als geplant, und ich glaube, ich fange jetzt erneut erst wieder richtig
an damit. Aber zurück zum Anfang. Mitte letzten Jahres erhielt ich die
Kündigung meiner Firma. Dies war abgesprochen, doch der Zeitpunkt nicht.
Da sich die Geschäftsführung nicht um die fristgerechte Zustellung des
Schreibens gekümmert hatte, schaltete ich sicherheitshalber meinen
Anwalt ein und dann stand fest: Ich werde zum 31.12.2006 ausscheiden.
Ich war dann noch einmal einen Tag im Kundenprojekt, und schon kamen
die kleinen Teufelchen: "Das hättest Du doch noch eine Weile so
ausgehalten" oder "So schlimm war es doch nun doch nicht". Welch
Selbstbetrug! Mir wurde dann auch klar, dass ich immer so funktioniert
hatte. Aber nicht für mich, sondern für andere. So war ich dann im
Januar tatsächlich arbeitslos. Da ich mich rechtzeitig um alles
gekümmert hatte, erhielt ich mein ALG pünktlich Ende Januar. Ich hatte
der Agentur mitgeteilt, dass ich plane, mich selbständig machen zu
wollen. Einen Termin musste ich nicht mitteilen; ich ließ mir erstmal
Zeit. Das sind nur die Rahmenbedingungen; ich erlebte eine sehr
intensive, sehr freie Zeit, die mich energetisch sehr aufgeladen hat.
Parallel zur Kündigung war ich nach der schon lange ausgesprochenen
Trennung von meinem Ex das erste Mal in eine eigene Wohnung gezogen. Ich
war nun wirklich frei! Man kann von meinen guten Zeiten in meinem Blog
lesen.
Ich bin im September in die Selbständigkeit gegangen. Eine
Zwang-Selbständigkeit, da ich sonst einige Fördermittel nicht in
Anspruch hätte nehmen können. Meine Auszeit hält an, auch wenn ich
offiziell nun zwei Firmen habe: eine für eine Art Coaching, die andere
für Eventmanagement. Ich habe meinen Weg ein Stück weit verlassen, weil
ich nicht nur genossen habe. Aber sicher war das auch wichtig, weil ich
die Auszeit wohl genau deshalb hatte. Nun steht es mir offen, sie noch
ein bisschen zu verlängern. Und genau das werde ich tun. Über meine
Beziehung bin ich mir im Klaren. Es gibt noch viel zu tun, aber ich
weiß, wo ich hin möchte.
Der Rest ist: Weiterschauen! Ich habe Ideen, aber ich bin noch nicht dort, wo ich sein möchte. Und wenn ich mir Dein Jahr anschaue, liebe Anja, ist es am besten, ganz befreit zu sein, um mehr zu wissen. Mein großer Vorteil ist ein finanzielles Polster, das es mir ermöglicht, noch eine Weile so leben zu können. Das ist das, was ich mir über viele Jahre erarbeitet habe - wohl genau für diese, "so eine" (Aus-)Zeit. Das können nicht viele nachvollziehen, aber mittlerweile habe ich da ein dickeres Fell.
Ich bleibe dran. Die Fragen und mittlerweile sogar Vorwürfe von der
Außenwelt belasten mich sicher immer mal, aber ich weiß auch, dass in
den Worten viel Neid steckt. Ich bin auf dem richtigen Weg. Schade, dass
sich nicht alle mitfreuen können. Wo mich meine Auszeit hinführt, werde
ich noch erfahren. Ich möchte nun erstmal zur Kreativität zurückfinden,
wie Du es auch geschafft hast.
Gerne darfst Du meine Geschichte veröffentlichen. Deine Geschichte kam zu einer Zeit, in der ich sie gebraucht habe. Nichts ist ohne Sinn!
Alles Liebe und frohe Weihnachten! Auf ein wunderbares Jahr 2008!
Birgit
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