Eine zweite Chance

Wie schnell ist etwas gesagt, getan - unüberlegt, ohne Absicht zu verletzen. Wie schnell können solche Worte und Taten anders aufgenommen werden, als sie gemeint sind?

Das ging mir heute früh durch den Kopf. Und wie schnell speichere ich diese Erfahrung unter "negativ" oder "sind blöde Leute" oder "die mögen mich nicht" ab, ohne wirklich miteinander gesprochen und das, was mich stört oder verletzt hat, geklärt zu haben?

Wie viele Menschen habe ich schon durch Worte und meine Art verletzt, ohne es jemals zu wollen? Wie gut hätte ich es gefunden, wenn ich darauf angesprochen worden wäre und die Sache so aus der Welt geschafft worden wäre.

Wie oft traue ich mich selbst nicht, anzusprechen, was mir unangenehm aufgestoßen ist? Schlucke es runter, bleibe verletzt, statt dem anderen eine Chance zu geben? Damit auch mir und der Beziehung, die ich zu dem anderen Menschen habe? Ich gehe die Begegnungen in meinem Leben durch. Da fallen mir einige Menschen ein, zu denen ich keinen Kontakt mehr habe, die unter "blöd" abgespeichert sind. Vielleicht haben Sie es damals gar nicht so gemeint, wie ich es aufgefasst habe? Hätte ich besser mit ihnen direkt gesprochen, statt mit anderen über sie? Ganz bestimmt.

Auf dem Feld kann ich noch einiges lernen. Ich bewundere Menschen, die es schaffen, solche Themen anzusprechen: Locker, klar, direkt. Mein Nachbar kann das wirklich gut. Er spricht die Dinge direkt an, die ihn stören und wartet nicht, bis sie zu einem Pulverfass geworden sind. Das möchte ich lernen und auch können. Für Frieden in meinen Beziehungen und damit auch für den Frieden in mir.

Einen schönen Montag!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 21 September, 2009
Thema: Blog - 2009, 2. Halbjahr, Blog - Beziehungen
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