Frisst Hitze Hirn?

Das frage ich mich heute früh ernsthaft. Nicht dass Sie denken, mir ist ein Mensch über den Weg gelaufen, der Anlass dafür bietet. Wirklich nicht. Auch bei der Autofahrt heute früh: Alles locker, flockig, alle fuhren umsichtig und relaxed. Es geht eher um mein Hirn. :o)

Nein, keine Ausfallerscheinungen. Alles okay. Nur insgesamt habe ich das Gefühl, an solch hitzigen Tagen schaltet mein Organismus auf Sparbetrieb. Das Denken geht ein bischen langsamer - damit gleichzeitig auch lockerer, relaxter - die Füße wollen zwischendurch hochgelegt werden, damit sie abschwellen können. Mein Hirn ist nicht wirklich zu Höchstleistungen fähig. Ich verzichte auf möglichst viel, was mir schon beim dran denken weh tut. Meine Freundin, mit der ich mich schon seit laaaaangem treffen möchte, wartet wartet wartet, weil es mir einfach zu heiß für einen Ausflug ist. Und ich mag meine Freundin sehr! Ich bin so dankbar, dass sie Verständnis hat und wartet, bis ich mich wirklich wohl fühle und merke: Au ja! Jetzt!

Ich halte mich derweil zu Hause - am liebsten still arbeitend im Schatten der Terrasse auf, erledige dort mit meinem Laptop bewaffnet, was ich tun möchte. Denn auch meinem Computer wurde es gestern zu warm. Mitten im Arbeiten wurde der Bildschirm schwarz, es machte Piep und der Rechner fuhr neu hoch. War ihm wohl auch zu warm im Büro...

Mein Fazit: Hitze frisst nicht Hirn, sondern lässt es ökonomisch arbeiten. Konzentrieren auf die wirklich wichtigen Dinge. Der Körper sagt schneller: "Ich brauch jetzt Siesta." Das ist der Nachteil und auch die Chance des Sommers. Gestern habe ich meine Füße das erste Mal vom Steg in den kühlen Teich baumeln lassen. Aaaaah, da ging es mir gleich besser. Dank kühlem Schlafzimmer - dort kann ich bei Hitze nur mit Klimaanlage schlafen - werden auch die Füße über Nacht an den Knöcheln wieder schmaler.

Im Moment ist es so: Es ist heiß. Ende nicht in Sicht. Ich werde damit klarkommen. Schalte einen oder zwei Gang zurück. Lasse, was nicht unbedingt sein muss, zum Beispiel die Wohnung zu putzen. Gott sei dank sieht mein Mann das locker, vielmehr habe ich mir von ihm, was meinen ehemaligen Sauberkeitsfimmel angeht, schon viel abgeguckt. :o) Das ist so entspannend. Gerade arbeite ich daran, mich nicht mies zu fühlen, wenn es schmutzig ist (Minu verliert im Moment Haare im Sekundentakt und büschelweise.) und Besuch kommt vorbei. Das schaffe ich auch noch.

Ich genieße die schönen Seiten des Sommers: Den Blütenrausch im Garten. Grillen und Essen unter freiem Himmel. Draußen arbeiten können. Alles körperlich anstrengende oder Autofahrten am frühen Morgen, wenn es noch einigermaßen erträglich für mich ist, erledigen.

Es ist Sommer. Siesta-Zeit. Pause für die Anstrengung und die Perfektion. :o)

Grüße vom im Moment noch im heißen Bürostuhl, den ich jetzt aber verlasse und zur Freude meiner wieder schmerzenden Füße auf die schattigen Gartenbank wechsle. Ich werde mich heute mit einem meiner Lieblingsthemen beschäftigen: Dem Schreiben. Jetzt ist Abkühlung angesagt. Also: Bis nächste Woche! Ich wünsche Ihnen - und mir - ein traumhaft relaxtes Wochenende!

Ihre

Anja Kolberg

PS: Übrigens hat es mir wirklich geholfen, dass ich am Mittwoch über meine Traurigkeit geschrieben habe. Es ging mir danach besser. Als hätte ich damit einen Gast begrüßt, ihm einen Sitzplatz und zu trinken angeboten - statt mit aller Gewalt die Türe zuzuhalten, damit er nicht reinkommt. Klingt auch viel relaxter. Heute ist Fröhlichkeit angesagt. HÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜPF!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 25 Juni, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Wetterkapriolen
Newsletter

Aktueller Beitrag: Frisst Hitze Hirn?
« Ja, auch das gehört dazu | Home | Im Garten: Wer Schmetterlinge will, muss auch die Raupen akzeptieren... »