Immer was Neues im Weg!

Anderthalb Wochen war unser Auto für die Behebung des Blechschadens in der Karrosseriewerkstatt. Gestern konnten wir ihn endlich nach Hause holen, heute ist er wieder in einer anderen Werkstatt, weil bei der Inspektion etwas festgestellt wurde, das repariert werden muss... Und nächste Woche geht es noch mal in die Karroseriewerkstatt zurück, weil sie uns noch den Seitenhieb eines irgendwann mal neben uns Parkenden wegmachen wollen, woran ich vorher nicht gedacht habe... Bäh, es ist doch immer etwas anderes auf dem Weg, dabei dachte ich, es wäre jetzt endlich gut!

"Boah, bin ich froh, wenn der Wagen wieder in Ordnung ist!", da waren mein Mann und uns gestern auf dem Weg zur Werkstatt einig. Solche Aktionen und Termine sind wie gefühlte Baustellen auf dem Weg, die Energie und Aufmerksamkeit brauchen und binden.

Manche Baustellen sind auch schneller weg wie gedacht, so zum Beispiel, dass ich es innerhalb kürzester Zeit geschafft habe, mit dem Shop auf eine schnellere Plattform bei meinem Provider umzuziehen. Schwups - ohne Probleme - voller Erfolg. Erstaunlich wie schnell er jetzt geworden ist. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen, hatte ich doch mit Problemen gerechnet.

Ich unterliege einer Illusion, wenn ich hoffe, dass irgendwann mal alle Baustellen geschlossen sind und keine mehr kommt. Es ist immer irgendwas. Die Frage ist also nicht, wie ich Baustellen vermeiden kann, denn die gehören offensichtlich zum Leben dazu, sie werden immer wieder auftreten. Die Frage ist eher, wie ich damit umgehe. Denn auch durch meine Gedanken "Ich bin froh, wenn die Baustelle endlich geschlossen ist." gehen sie ja nicht weg. Schade eigentlich...

Ich habe aber auch keinen Bock, mit ihr zu tanzen und zu sagen: "Och wie schön, dass du da bist. Es macht mir gar nichts aus. Ich mache das Beste draus." Nö, ich bin nicht froh. Es stresst mich.

Warum? Weil es nicht so läuft wie immer, der Alltag ist verändert, OHNE dass ich das wollte.

Wie kann ich damit umgehen, dass es immer wieder Baustellen gibt? Gar nicht.

Kann ich mich anders verhalten? Nein.

Anders denken? Nö. (Andere vielleicht schon, ich jetzt nicht.)

Was denn? Es ist einfach so, Anja. Hadere ruhig damit, ärgere dich, wenn es länger dauert oder gehe gelassen damit um. Das ist alles nicht entscheidend. Wichtig ist, dass du dich überhaupt damit auseinander setzt und dir bewusst wird, dass es dich stresst. Und das stressige Dinge auch wieder vorbei gehen und dann eine herrliche Freiheit und Entspannung eintritt... bis zur nächsten Baustelle.

So ist das Leben.

Okay!

Einen schönen Tag ... von einer, die mit Vorfreude darauf schaut, dass heute wieder der Teilabschnitt einer Baustelle geschlossen wird... und dann nächste Woche und ...

Anja Kolberg

PS: Wo ich mein "Sie ist weg"-Bild sehe, vielleicht ist das eine schöne Art für mich, mit Baustellen umzugehen, in dem ich ganz bewusst feiere, wenn sie weg sind. Das gefällt mir. :o)

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 28 Oktober, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Loslassen
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