Veganes Leben: Schwungvoll genießen

Meine guten Gesundheitswerte geben mir richtig Schwung für einen nächsten Wegesabschnitt. Sorge und schlechtes Gewissen sind weggeputzt. Das ist ein so schönes Gefühl.

Auf eine ausgewogene Ernährung achten, das war der langristige Tipp meines Hausarztes in Bezug auf Vitamin B12-Tablettenalternativen, obwohl ich da nicht aktiv werden müsse, meine Ernährung wäre im Grunde ja sehr gesund und dahin würde in unserer Gesellschaft eindeutig der Trend gehen. Huch, bin ich mal durch mein auf meine Gefühle achten vorne an...

Dadurch dass sich eine Art Alltag das ganze Jahr über mit der veganen Ernährung eingestellt hat, wäre jetzt Raum meinen Focus stärker auf eine (noch) gesündere, ausgewogenere Ernährung zu richten. Ohne genaueres zu wissen, vor allem ohne es anstrengend werden zu lassen. Es gibt einiges, das ich gerne verbessern würde.

Ich bin nicht glücklich damit, dass ich zum Frühstück in der Regel Toast/ Brot/ Brötchen mit Marmelade/ Schokoaufstrich/ Spekulatiuscreme oder ein Stück selbstgebackenen Kuchen, Muffins esse. Ab und an und als Brücke war es ok. Aber immer? Ich suche Alternativen. Weil ich glaube, dass es mir gut tun würde, diese 'leeren' Lebensmittel wegzulassen und ich mich dann besser fühle.

Nur was? Ich bin überhaupt kein Müslityp. Die vegane Alternative zu Kuhmilch wäre z.B. Sojamilch oder Fruchtsaft. Doch innerlich sträubt sich alles gegen Müsli. Zu 'kalt' am morgen, denn dabei schmeckt mir kein Kaffee. Den brauche und will ich auch noch.

Da ich einen eher niedrigen Speichereisenwert habe, mache ich einmal im Jahr eine Eisenkur, nehme dann ca. drei Monate Eisentabletten. Langfristig ist mein Ziel, das nicht mehr zu brauchen, es macht mir kein Spaß, Tabletten zu nehmen. (Und ganz ehrlich: Am liebsten möchte ich langfristig auch keine Schilddrüsentabletten mehr nehmen. Ob die bislang vorhandene Unheilbarkeit von Hashimoto wohl durch mein eigenes Zutun zu knacken ist?) Zurück zum Eisen: Eine zeitlang habe ich morgens warmen Haferbrei gegessen, das war der Tipp einer Reformhausmitarbeiterin, als ich nach Alternativen für eisenhaltiges Essen und mein Frühstück suchte. Doch der Haferbrei spricht mich im Moment nicht wirklich an. Ich habe auch wenig Motivation, mich morgens an den Herd zu stellen, auch wenn ich mir die Zeit dafür nehmen könnte.

Grüne Smoothies sind ein sehr gesunder Trend, der wohl auch gut satt macht. Das ist im Grunde grünes Blattgemüse mit Wasser und einer süßen Frucht püriert. Fans trinken es morgens oder auch über den ganzen Tag verteilt. Ich habe mir im ersten veganen Sommer 2011 mal einen gemixt mit frischem Spinat, Wasser und Banane. Er hat mir nicht geschmeckt, deswegen habe ich das wieder gelassen, wenn grüne Smoothies auch nicht aus dem Auge verloren. Ich glaube, wenn ich mich damit intensiver beschäftige, finde ich auch Rezepte (habe schon laaange welche ausgedruckt), die gut schmecken. Nur ich muss es auch tun. Rezepte und Infos sammeln reicht nicht. Wenn ich nicht die Zutaten einkaufe und die Rezepte ausprobiere, wird das nix. Und weil es dafür noch nicht 'Klick' gemacht hat, ist der Zeitpunkt dafür wohl noch nicht gekommen.

Im Grund genommen fehlt mir noch die Einstellung: Essen ist ein Genuss und ich zelebriere es. Hatte ich die jemals? Ich glaube nicht oder höchstselten. Ich habe in der Regel keine Lust zu kochen, mache es aber oder mein Mann. Aber Freude? Spaß? Vergnügen? Nein, es ist eher eine täglich Aufgabe im Haushalt, die erledigt werden will.

Es wäre richtig schön, wenn ich meine Einstellung diesbezüglich ändern könnte. Ich erinnere mich an eine Collage, die ich vor einigen Jahren fertigte und darauf spielte der Essensgenuss eine Rolle. Auch die Zubereitung. Zeit dafür nehmen.

Ja, das wäre schön. Wenn das mehr Raum in meinem Leben bekommt. Essen als Genuss. Gerne Zeit mit diesen Genüssen und Gelüsten verbringen. Ich vermute, alles andere kommt dann automatisch.

Gestern war das der Fall: Da gab es bei uns Spaghetti mit selbstgemachtem Basilikumpesto und Honigtomaten. Die kleine Menge von ca. 20 kirschgroßen Tomaten (die auf dem Foto oben sind es nicht) kosteten zwar 2,50€, dafür schmeckte dieser kleine Luxus himmlisch wie frisch vom sonnenverwöhnten Strauch im eigenen Garten gepflückt. Den Topf Basilikum habe ich beim Einkaufen gesehen und schon an mein Lieblingsessen gedacht. Das Pesto geht so schnell: Basilikumblätter in ein Gefäß, eine Handvoll oder zwei Pinienkerne dazu (ich nehme 1 kleines rotes Tütchen von Aldi), Pfeffer, Salz drauf und ein Öl, dessen Geschmack ich mag. Pürieren. Fertig. Das über die frisch abgeschütten Nudeln geben, durchrühren, auf den Teller und obendrauf dann die Tomaten. Die schneide ich zuvor halb durch und rühre sie mit etwas Balsamicocreme in einer Schüssel um, dann schmecken sie mir noch besser, muss aber nicht sein.

Dieses Gericht koche ich gerne. Ich mag Farbe, Geschmack, Geruch. Alles. Ja, davon könnte mehr in mein Leben kommen. Mal sehen, was passiert. Ich werde mir jetzt hier nichts vornehmen, das erzeugt bei mir nur Druck, der nicht sein muss. Ich möchte beobachten, was sich entfalten will - und wenn nicht: Auch okay.

Mehr vegane Gerichte gibt es hier: Blog - Vegane Rezepte und hier berichte ich darüber, warum ich Veganerin wurde. 

Alles Liebe,

Anja Kolberg

Direktlink dieses Artikels, um darauf zu verweisen:
https://www.frauencoaching.de/archives/2014/01/entry_6827.html
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Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 23 Januar, 2014
Thema: Blog - 2014, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen, Blog - Vegan werden und leben
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