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Ein bisschen besser

Montag: Knock-out durch Brechdurchfall. Dienstag Abend: Behalte Nahrung wieder bei mir. Mittwoch: Das fies bestimmende Gefühl der Übelkeit macht sich breit. Donnerstag: Wird es langsam besser? Nein, Magenschmerzen. Freitag: Licht am Ende des Tunnels? Jetzt hau endlich ab, du blöde Übelkeit!

Hoffe auf endgültige Heilung am Wochenende

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 29 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen

Pelikan aus der Asche
Neuigkeiten aus Südafrika

Es gab schon Nachfragen, ob es denn Neues aus Südafrika gibt. Jetzt ist es soweit, meine ehemalige Klientin Lisa Balz berichtet von ihrem Weg in Südafrika. Viel Freude beim Lesen! Anja Kolberg

PS: Alle Berichte finden Sie in der Rubrik: Südafrika-Bericht


Liebe Feunde,

in der Zwischenzeit wage ich meine Leser so zu nennen!

Heute ist der 21. Januar 2010. Es ist - auf den Tag genau – 9 Jahre her, dass ich meine Vision hatte! 3 Tage nach einem Coaching mit Anja! Anja stellte die richtigen Fragen. Ihre Fragen oeffneten mein Herz und meine Sinne fuer das grosse Abenteuer Suedafrika! Anja, dafuer bin ich Dir ewig dankbar!!!!!

Viel Zeit ist vergangen, seit ich den letzten Artikel veroeffentlich habe. Warum?

2009 war alles andere als ein erfolgreiches Jahr fuer mich. Es ist etwas anderes, Freunde wissen zu lassen, dass es mir nicht gut geht oder es im Internet zu veroeffentlichen! Meine Meinung dazu ist, dass Freunde vor Ort mir mit Rat und Tat zur Seite stehen koennen, doch was koennen Menschen in der weiten Welt fuer mich tun? Ist das zu klein gedacht???

Es waren zwei Dinge, die meinem Erfolg im Weg standen – die letzten Reste des seit langem ueberfluessigen Minderwertigkeitskomplexes und meiner Abneigung des “Verkaufens”. Waehrend ich selber Einkaeuferin war, konnte ich “windige” Verkauefer nicht ausstehen. Damit wollte ICH nicht gleichgesetzt werden!

ICH doch NICHT!!! ----- Verdraengungstaktik!

Dabei gibt es nur eine Formel fuer Erfolg: Selbstbewusstsein + Verkaufstalent = Erfolg. Wie las ich doch in einem Buch: ‘Haeufiger, als wir wissen, fuehrt der Pfad, der schneller bessere Ergebnisse bringt, um das Hindernis herum, das uns im Wege liegt --- unser eigenes Selbst!’

In Anerkennung dieser Wahrheit traf ich im September drei Entscheidungen:

  1. Ich verordnete mir selbst einige Sitzungen bei einem Hypnoteur, um auf einer tieferen Ebene die Wurzeln des Minderwertigkeitsgefuehls auszurotten.
  2. Ich belegte einen Kurs in Verkaufstechnik – welcher mir in vieler Hinsicht die Augen ueber mein eigenes Verhalten oeffnete! J
  3. Ich benoetigte eine Teilzeit-Sekretaerin, die die ersten Kundenkontakte herstellt und Termine fuer mich vereinbart. Waehrend ich unterwegs bin, passiert nichts – ausser dass ich im Auto sitze!

Mit dem neuen Wissen ausgestattet, war es zwar leichter, Kunden anzusprechen, doch auch hier in Suedafrika ist die Rezession zu spueren. Auftraege kommen nicht mehr so leicht rein. So duempelte ich haeufig hart an der Grenze des Ueberlebens entlang. Das Geld fuer meine festen Ausgaben kam immer irgendwie herein, doch Geld zum Leben lieh ich mir haeufig von Freunden – schreckliches Gefuehl!

Erst jetzt stellte ich mich der Wahrheit: Jemand koennte mir alles Geld in der Welt geben - es wuerde mir nicht wirklich helfen, solange ich mich nicht aendere!

Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Ich weiss nur, dass es anders werden muss, wenn es besser werden soll.

Da gab es drei grosse Auftraege, die meine ganze Kreativitaet und meinen vollen Einsatz gefordert haetten. Haette auch gutes Geld damit verdient. Doch – alle drei wurden nach langer Wartezeit entweder ganz abgesagt oder auf unbekannte Zeit verschoben.

Mitte Oktober fand ich die richtige Sekretaerin, Charmaine. Endlich bewegte sich was! Endlich gab es eine lange Liste von potentiellen Kunden, die von Charmaine erfolgreich bearbeitet wurde. Doch wieder tauchte ein Hindernis auf: Meine Zielgruppe ist der Verpflegungsbereich wie Restaurants, Coffee Shops, Food Factories. In diesem Bereich ist von November bis Februar Hochsaison. Die wenigsten waren bereit, mir in dieser hektischen Zeit einen Termin einzuraeumen. Als dann am 24. November der letzte grosse Auftrag auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, brach ich zusammen.

Zusammenbrueche waren nichts Neues fuer mich. Doch diesmal war es anders. Ich hatte das Gefuehl, dass etwas in mir zerbrach.

Ich hatte so viel und so hart gearbeitet durch all die Jahre, doch was hatte es mir gebracht? Wenig! Warum sollte ich ueberhaupt noch etwas tun? Da konnte ich gleich im Bett bleiben – was ich auch tat. Nur da zu liegen und zu wuenschen, dass die Welt vorbeiziehen wuerde. Bevor ich mich allerdings im Bett verkroch, schickte ich eine e-mail an einige gute Freunde mit der Meldung: “Ich gebe auf!” Eine Freundin kommandierte mich foermlich aus dem Bett heraus and zu ihr und ihrem Mann nach Hause. Chip und Alvin kuemmerten sich liebevoll um mich. Am naechsten Morgen hatten andere Freunde Counselling fuer mich organiert.

Ein Vorschlag war, dass ich mich zunaechst um mich selber kuemmern solle, nicht immer nur fuer andere da zu sein. Was ich denn von einem Urlaub hielte? Bei dem blossen Gedanken an Urlaub drehte sich mir der Magen um! Warum? Wenn ich nicht arbeite verdient ja niemand Geld fuer mich! Doch dann sickerte so langsam die Erkenntnis durch, dass die Geschaeftswelt in Suedafrika zwischen dem 15. Dezember und dem 15. Januar sowieso im “Sommerschlaf” ist.

So nahm ich das Angebot meiner Freundin Lesley an, 2 Wochen in deren Farmhause in der Karoo zu verbringen. Es ist ein sehr einfaches Haus auf dem Lande, am Ende eines Tales, allerdings hat es dort Strom und Wasser; 320 km von Somerset West entfernt, 90 km bis zu den naechsten Einkaufsmoeglichkeiten, 60 davon Schotterpiste!

Ich liebe dieses Haus wegen seiner Einsamkeit. Manchmal ist es dort so still, dass das lauteste Geraeusch das eigene Atmen ist! In einer Woche kommt dort vielleicht mal EIN Auto vorbei – sonst passiert nichts. Doch des Nachts unter freiem Himmel unter einem brillianten Sternenzelt zu schlafen – das hat was! Keine Angst vor Kriminalitaet – bis auf eine Nachbarsfamilie lebt dort ja kein anderer Mensch!

Meine Freundin Lesley hatte mich vor meiner Abreise gefragt, ob ich mir vorstellen koenne, anstehende Handwerksarbeiten in dem Haus zu erledigen. Mit der groessten Freunde sagt ich JA! Das Geraeusch einer Bohrmaschine ist Musik fuer mich! Drueck mir eine Saege in die Hand und ich bin gluecklich! Holzarbeiten hab ich schon immer geliebt!

Trotz meiner Niedergeschlagenheit plante ich meinen Aufenthalt sehr sorgfaeltig. Ich arbeitete einen detaillierten Speiseplan aus und kaufte grosszuegig ein. Meine wohlsortierte Handwerkskiste fand ihren Platz neben Lebensmitteln, Rucksack und Bettzeug in meinem kleinen Ford Ka.

Die ersten Tage sahen mich lesend, essend und nachdenkend – einfach nur ICH sein, einfach nur DA sein.

Doch langsam aber sicher erwachte meine alte Energie. Ich schleppte alte Dach- und Deckenbalken aus der Ruine eines 200 Jahre alten Hauses ueber ca 1 km, wusch das alte Holz im nahe gelegenen Fluss und baute daraus 3 Regale. Keiner der Balken war gerade! Welch eine Herausforderung, aus krummen Balken wasserwaagengerechte Regale zu bauen! Jedes dieser Regale ist ein eigenes, kleines Kunstwerk geworden!

Alles Material, was ich brauchte, fand ich auf der Farm - ausser Naegel und Schrauben. Stoebern in alten Ruinen und leerstehenden Viehstaellen brachte neben Holz auch alte Scharniere, zerfallene Fensterlaeden, Holz-Fensterrahmen und Hufnaegel zutage. Alles fand seinen Platz und seine Verwendung.

Tueren abschleifen und anstreichen; alte Fliesen im Bad entfernen und den Kleber mit Hammer und Meissel abschlagen; Linoleum verlegen; trockenen Kitt in Fensterrahmen ersetzen und neue Scheiben einsetzen; Gardinen per Hand ausbessern – Langeweile war ein Fremdwort!

Die umliegenden Berge lockten mich an machem Morgen bei Sonnenaufgang zu langen Wanderungen.

Die Kombination aus Wandern – Arbeiten – Lesen und Nachdenken war ideal fuer mich! Diese Zeit kam mir vor wie der Himmel auf Erden! Statt der geplanten 2 Wochen blieb ich 3 Wochen, Lebensmittel hatte ich genuegend.

Ich las nicht irgendetwas - ich las und studierte die Bibel und christliche Buecher, mit denen Alvin mich reichlich versorgt hatte. Welch ein Unterschied zu dem katholischem Glauben, in dem ich aufgewachsen bin! Was ich las war viel lebensnaher und praktisch anwendbar.

Nach drei Wochen in der selbst gewaehlten Einsamkeit fuehlte ich mich wie der Pelikan, der aus der Asche aufstieg!

Von nun an gebe ich mein Leben in Gottes Hand und ich weiss, dass er noch Grosses mit mir vorhat.

Vor dem Zusammenbruch haette ich folgendes Zitat angewandt: “Lohnt sich das?” fragt der Kopf. "Nein” sagt das Herz, “aber es tut gut.”

Heute sage ich, dass es sich lohnt UND dass es gut tut!

Heute sage ich, dass etwas in mir zerbrechen musste, um Gott die Moeglichkeit zu geben, hindurch zu scheinen.

© Lisa Balz, Südafrika

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 28 Januar, 2010
Thema: Südafrika-Bericht

Moin, moin

Der fehlende Schlaf steckt mir immer noch in den Knochen. Vorletzte Nacht hatte unser Hund Hummeln in den Beinen. Er wollte auf Dauer keine Ruhe finden. Treppauf treppab, hinlegen, aufstehen, taps taps taps... Wir wissen nicht, was sie hatte. Aber ich weiß, was ich hatte: Ab zwei Uhr nachts keinen Schlaf mehr. Und den kann ich schlecht missen, alle Glieder sind dann neben dem Kopf schwer und schmerzen. Damit Minu wenigstens die nächste Nacht schläft, habe ich sie mit auf meine Reise ins Bergische zu meiner Familie genommen. So blieb sie wach und sammelte hier zu Hause im Körbchen keinen Schlaf für die nächste Nacht... Das hat geklappt. Endlich durchgeschlafen. Zwar fühle ich mich immer noch was benebelt, ist aber schon viiiiiiel besser. Hut ab vor allen Müttern dieser Welt, bei denen solche Nachtschichten zum "Tagesgeschäft" gehören. Wow, was ihr da leistet!

Die Woche "leerer Raum" war richtig cool. Das setzt ganz schön viele Energien frei. Gefällt mir. Bleibt vorerst weiterhin so...

Freue mich auf ein Wochenende, wo ich ausschlafen kann und eine große Mütze Schlaf nachholen...

Schönes Wochenende!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 22 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Hundemami, Blog - Körper & Schmerzen

Ausverkauft!

Alle Tischkalender 2010 "Ich mache mich glücklich" sind verkauft. Ich freue mich sehr.

Jetzt nimmt sich der Webshop eine verdiente Pause und ich hüpfe ein bisschen vor Freude durch die Gegend!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 19 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Shop

Mal was Neues

Ich stehe, während ich diesen Beitrag schreibe. Am Billy-Regal, worauf provisorisch Bildschirm und Tastatur Platz genommen haben. Ergonomisch sicherlich nicht die beste Lösung, jetzt gerade aber die perfekte für mich und meine Situation.

Warum ich nicht mehr sitze? Ich habe meinen geliebten, riesig großen Winkelschreibtisch abgebaut. In der ersten Jahren meiner Selbständigkeit lies ich ihn mir von meinem Bruder, der gelernter Tischler ist, auf meine Bedürfnisse hin anfertigen. Buche, Multiplex, stabil und schön. Genügend Platz für meine Büroarbeit inklusive rundem Besprechungstisch. Da sich meine Arbeit in den letzten Jahren verändert hat, spürte ich, dass er nicht mehr zu mir passt. Doch mich davon zu trennen - leichter gesagt als getan. Samstag habe ich mich endlich getraut, ihn abzubauen, jetzt stehen die Einzelteile an der Wand, warten auf ihre nächste Heimat. Und ich spüre, wie gut ich mich hinter dem Tisch verstecken konnte, mich daran festhalten und meinem gleichen Trott folgen. Ich kann kaum in Worte fassen, was der veränderte Raum, ohne den Tisch, für Gefühle in mir ausgelöst hat. Ich wusste nur, dass es stimmt ihn loszulassen und nicht, was sich dann entwickeln wird...

Vorerst möchte ich den Raum in der Mitte leer lassen. Ich habe noch ein weiteres Billy-Regal geleert und will die Veränderung erst mal so lassen. Jederzeit könnte ich den alten Küchentisch von der Urgroßmutter meines Mannes hier herein stellen und hätte wieder einen Tisch. Oder einen neuen kaufen. Doch das will ich nicht. Es ist angenehm, im Stehen zu arbeiten. Anders. Komisch. Ungewohnt.

Genau dieses Ungewohnte, das sich komisch anfühlt und dennoch stimmig, will ich noch ein wenig aushalten, mich ausprobieren und erleben, was die neue Situation so alles in mir auslöst.

Viele Grüße von der Probier-Insel

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 19 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Loslassen

Endlich besser

Manchmal ist das Leben wirklich zum Abgewöhnen. Mir geht es heute endlich besser. Traurig war ich die letzten Tage und dann noch Schmerzen wie schon ewig nicht mehr bei meiner Periode. Gerade die Tage davor könnte ich weinen, wenn ich nur jemanden anschaue. Tieftraurig meine Stimmung. Nichts, aber auch gar nichts Gutes kann ich dann finden. Tröstlich ist einzig, dass aller Mist auch irgendwann vorbei geht. Ich habe mir möglichst versucht, Gutes zu tun. Zum Beispiel einen Nachmittag frei gemacht und mit Wärmflasche auf die Couch und einen richtig schönen Film angeschaut. "Mansfield Park" - eine Verfilmung von Jane Austens Roman. Ich liebe ihre Geschichten. Die Schauspieler haben mir sehr zugesagt und noch heute erfreue ich mich an den Szenen: "Es hätte auch anders kommen können. Ist es aber nicht."

Heute ist es endlich besser. Seit gestern Mittag keine Bauchschmerzen mehr. Heute Vormittag endlich auch wieder fröhlich gestimmt. Das tut so unendlich gut!

Heute mag ich es wieder. Das Leben.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 15 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage, Blog - Körper & Schmerzen

Richtig guter Beitrag

vom SWR: "Wenn gut nicht gut genug ist" - Hörfunkbeitrag über Jugendliche, die Versagensängste haben und wie ihnen Therapie geholfen hat. (Beitrag startet durch Klick auf den Link).

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 13 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr

Cool bleiben und abwarten

Mein Inneres ist der Meinung, dass ich das besonders gut könne und jetzt gerade an der Reihe ist: Cool bleiben und abwarten!

Da lache ich aber mal ganz laut! Ich und gut abwarten können? Ich und cool bleiben? Himmel, das sind garantiert zwei Dinge, die auf meiner Liste der Dinge stehen, die ich garantiert nicht gut kann...

Das nervt mich gerade sehr. Ich möchte sofort wissen, wie es weiter geht, aber ich komme einfach nicht dran. Aaaaaaaaaaaaah! Widder sind ungeduldig, das gehört scheinbar in meine Natur und dann so eine Aufgabe. Ist das doof! Doof. Doof. Doof. Doppelt doof.

Mensch!

Ich komme mir gerade vor wie eine Raupe, die der Meinung ist, schon ein wenig zu lange im Kokon zu warten und endlich endlich Schmetterling sein will. Aaaaaaaaaah! Ich will da jetzt raus...

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 08 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage

Nur das nehmen, was ich brauche

Letzte Woche wurde in einem Fernsehbericht über eine Naturgöttin berichtet, die einst auf die Erde gekommen war, um die Menschen daran zu erinnern, nur so viel aus der Natur zu nehmen, wie sie im Moment brauchten.

Dieser Gedanke hat mich beeindruckt.

Denke ich nicht oft, dass es nicht genug ist, was ich habe? Dass ich noch mehr brauche? Geld auf dem Sparbuch zur Sicherheit. Mehr für die Rente tun. Ich könnte noch diese oder jene Anschaffung machen, dann würde es mir besser gehen...

Dabei verliere ich den Blick darauf wie es mir wirklich geht: Habe ich heute genug zu essen? Mehr als genug, es reicht für Tage, was wir im Haus haben. Habe ich genug zu trinken? Auch davon habe ich genug. Ich muss keinen Durst leiden, auch die nächsten Tage nicht. Habe ich ein Dach über dem Kopf und ist es mir ausreichend warm? Ja, ich habe ein behagliches Zuhause und genug Heizvorräte im Keller für die nächsten Wochen.

Wie wäre es, wenn ich nur für heute damit zufrieden bin, was ich habe und nicht weiter danach Ausschau halte, was ich alles nicht habe?

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 08 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Loslassen

1 Tag später

Ich bin froh und glücklich. Gestern ist alles gut gelaufen (okay, für den Untersuchungsraum nicht, da unser Wollknäuel zwischendurch was braunes, stark duftendes in der Ecke ablegen musste - wohl aus Angst. Puh, eine Herausforderung für unsere menschlichen Riechorgane). Wir haben sehr gut nach Stommeln gefunden, die Helferin und Tierärztinnen waren total nett und unsere Minu sehr lieb zu ihnen. Sie hat sich sogar das Maul untersuchen lassen. Der Zahn scheint auf den ersten Blick okay, dennoch gibt es einen Abzess oberhalb des Backenzahns. Bevor geröngt wird und ggf. der Zahn entfernt, gibt es jetzt erst mal Medikamente. Schon gestern Abend ging es unserem Liebling besser. Uns auch. Zu wissen, was Sache ist und wie wir jetzt vorgehen und wie die OP ggf. verlaufen wird, damit kann ich viel leichter und besser umgehen, als im Dunklen zu tappern. Unser "Beulchen" wie wir sie zärtlich nennen, schläft seelenruhig und sichtlich entlastet im Körbchen.

Mir ging es nach all der Arbeit an meinen destruktiven Gedanken vor dem Termin viel besser. Ich war ruhig, gefasst, fröhlich und relaxed. Das hat allen gut getan. Juchu, juchu, juchu!

Für uns ist es eine Herausforderung gewesen, wie meistens, wenn unser Hund etwas hat. Ich sehe ihr oft an, wenn sie was ausbrütet, mein Mann ist eher derjenige, der beschwichtigt. Ich erinnere mich an eine Situation abends, wo ich sagte: 'Guck mal, die grinst so komisch, die hat doch was.' Mein Mann sah nichts, wäre doch alles normal. Kurz darauf fing sie an zu würgen... Es gibt aber auch Situationen, da ist es gut, wenn wir seinen Weg gehen.

Für mich ist es eine Frage der Balance zwischen uns beiden. Jeder von uns vertritt einen Gegenpol: Ich bin die vorsichtige, die lieber gleich zum Arzt möchte - er ist der, der lieber abwarten will und meint, es sei doch nicht so schlimm. Dazwischen liegt der goldene Mittelweg ... und auch jede Menge Zündstoff-Potenzial. Dieses Mal haben wir den goldenen Mittelweg gefunden, denn gestern setzte ich mich mit dem Arzttermin nach viertätigem Warten durch und mein Mann sich damit, den Zahn erst mal nicht operieren zu lassen, sondern es erst mal mit den Medikamenten zu versuchen. Wie sich gestern Abend zeigte, wohl ein weiser Weg, denn ein Teil der Flüssigkeit ist inzwischen abgelaufen.

Der goldene Mittelweg - es gibt ihn. Es ist eine Herausforderung, aufeinander zu zu gehen und nachzugeben, wenn das Innere etwas anderes schreit. Und doch ist es ein guter und wichtiger Weg, wie wir beide gestern erkannt haben.

Das finde ich total schön. Für unseren Hund. Und für uns als Paar.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 07 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Hundemami

Dicke Backe

Unser Schatz hat eine dicke Backe. Die Schwellung ist zwar schon zurück gegangen, doch zurück bleibt eine Beule unterhalb des Auges. Unser Hund frisst normal, schläft, wirkt entspannt. Aber wie ich heute gelesen habe, hat das alles nichts zu bedeuten, da sich Zahnprobleme (was ich vermute) bei Hunden anders äußern. Sie sind dann eher ruhig, speicheln vermehrt. Bis sie das Futter verweigern, ist es schon ziemlich weit. In zwei Stunden haben wir einen Termin in der Tierklinik in Stommeln. Seufz. Habe schon Bachblüten Notfalldrops zur Beruhigung von uns Herrchen gekauft. Menno ist das doof!

Ich fühle mich ganz schön belämmert und daran möchte ich etwas ändern. So probiere ich es mit 'The Work' von Byron Katie (Ziel: Frieden im Kopf), das hat mir schon mal geholfen. Vielleicht jetzt auch.

Was ist denn mein schlimmster Gedanke? Minu wird daran sterben.

Ist das wahr? Nein, es kann genau so gut schnell geklärt werden und morgen geht es unserem Hund schon viel besser und sie wird 20 Jahre alt. (Ist jetzt sieben.)

Was passiert mit mir, wenn ich diesen Gedanken glaube? Ich bin panisch, ängstlich, mein Puls steigt. Das kann sich gut auch auf den Hund übertragen.

Wer wäre ich ohne diesen Gedanken? Ruhig, besonnen und zuversichtlich. Eine Stütze für meinen Hund und meinen Mann.

Die Umkehrung meiner Aussage: Minu wird nicht sterben.

Ist das genau so wahr oder wahrer? Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Gedanke wahrer ist, ist viel viel größer. Ich denke gerade an das Foto eines verwahrlosten Straßenhundes, das ich gesehen habe. Er sah furchtbar aus und war nach ein paar Wochen in guter Obhut nicht mehr wieder zu erkennen. Unser Hund befindet sich stets in guter Obhut, er ist stark, er hat eine gesunde Statur - er wird diese Schwellung/Beule, das Problem, das ich noch nicht diagnostiziert ist, überstehen.

Aufatmen. Jetzt fühle ich mich besser.

Fünf Minuten später geht das Gedankenkarussel es schon wieder los. Ich denke jetzt: Was, wenn etwas schief geht?

Ist das wahr? Natürlich kann etwas schief gehen.

Kannst du mit absoluter Gewissheit wissen, dass das wahr ist? Nein, es kann auch alles gut ausgehen.

Was passiert mit mir, wenn ich diesen Gedanken glaube? Ich bin aufgeregt. Atme flacher. Habe Angst. Bin unsicher.

Wer wäre ich ohne diesen Gedanken? Frei. Zuversichtlich. Ruhig. Friedlich. Ich würde alles auf mich zukommen lassen und dann reagieren.

Die Umkehrung meiner Aussage: Was, wenn nichts schief geht?

Ist das genau so wahr oder wahrer? Das ist genau so gut wahr. Dann hätte ich mich umsonst aufgeregt.

Ist es jetzt gut? Nein, es ist nicht gut.

Warum nicht? Ich habe Angst um Minu.

Ist das wahr? Ja klar.

Kannst du mit absoluter Gewissheit wissen, dass das wahr ist? Dass ich Angst habe? Klar habe ich das. Aber ob ich Angst haben muss, dass kann ich nicht wissen. Es kann genau so gut sein, dass ich keine Angst haben muss, weil alles gut geht und wir anschließend darüber lachen wie leicht alles ging.

Was passiert mit mir, wenn ich glaube, dass ich Angst haben muss? Ich bin total aufgeregt, habe Sorge um Minu. Das Herz schlägt mir bis zum Hals.

Wer wäre ich ohne den Gedanken, Angst haben zu müssen? Erleichtert. Zuversichtlich. Sicher. Froh. Ruhig. Entspannt.

Die Umkehrung: Ich habe keine Angst um Minu. -> Das stimmt nicht, ist für mich nicht wahr.
Noch eine: Ich brauche keine Angst um Minu zu haben. --> Das fühlt sich zumindest besser an. Aber wirklich gelöst und friedlich fühlt es sich nicht an, weil ich noch Zweifel habe.

Insgesamt bin ich jetzt zumindest etwas ruhiger als vor dem Schreiben dieses Blogbeitrags. Das ist ja schon mal was, auch wenn noch kein wirklicher Frieden in meinen Gedanken ist.

Jetzt könnte ich noch das tun, was ich sonst mache, wenn ich vor Terminen aufgeregt bin: Ich stelle mir vor, der Termin ist vorbei, alles ist super gelaufen und ich erzähle jemandem wie es gelaufen ist:

Es ist Donnerstag Nachmittag, 16 Uhr. Ich bin ganz glücklich, weil mit Minu alles gut gegangen ist. Wir haben Mittwoch Abend ganz leicht in die Klinik gefunden und mussten nur ganz kurz warten. Die Ärztin war sehr nett, Minu mochte sie gleich und lies sich ohne Probleme die Spritze für die Betäubung geben, so dass die Schwellung in Ruhe untersucht werden konnte. Unser Hund wurde geröngt, dabei wurde das Problem entdeckt. Anschließend wurde das Problem professionell behoben und Minu aus der Narkose geholt. Sie hat alles sehr gut überstanden. Gestern Abend war sie noch ein bischen torkelig, aber das hielt nicht lange an. Heute früh war sie ganz die Alte. Gefressen hat sie heute früh nichts, heute Mittag eine Scheibe Wurst. Das sieht alles sehr gut aus und uns geht es auch gut, weil wir Klarheit haben und wissen, dass wir ihr geholfen haben. Ich bin stolz auf uns, dass wir drei das so gut überstanden haben.

Jetzt geht es mir besser.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 06 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Hundemami

Ins neue Jahr finden

Moin moin aus Köln.

Heute früh war ich schon um 6.30 auf, völlig ungewöhnlich für mich. Wenn mir vorher einer gesagt hätte, ich müsste Montag morgen um die Uhrzeit aufstehen, ich hätte spontan schlechte Laune gehabt. Ich brauche morgens ganz schön Anlaufzeit und dann noch im Dunklen aufstehen... Aber so freiwillig und spontan, weil ich nicht mehr schlafen konnte, ist super.

Ich versuche ins neue Jahr zu finden. Das fällt mir schwer. Einen neuen Rythmus entwickeln. Gerade nach intensiven Zeiten wie vor Weihnachten, wo ich mit dem Kalender beschäftigt war, kommt erst mal eine Umbruchsphase, in der ich mich neu orientieren muss. Das ist aber nicht nur in der Selbstständigkeit so, ich kenne das auch noch aus meiner Angestelltenzeit. Immer, wenn ein Projekt abgeschlossen war, zum Schluss waren meist viele Überstunden angefallen - folgte eine Leerlaufphase, bis das nächste Projekt begann. Mal ein paar Tage, mal eine Woche.

Gut an diesen Zeiten ist für mich, dass ich alles aufräumen und abschließen kann, was liegen geblieben ist. Herausfordernd ist für mich, diese Phase auszuhalten. Schnell und viel arbeiten kann ich gut, aber die Zeiten dazwischen, da werde ich ganz mit mir selbst konfrontiert. Heute mit meinen Zielen. Was will ich eigentlich? Wo soll es hingehen? Heute bin ich mit diesen Fragen überfordert.

Also kümmere ich mich um die Bereiche, die ich leisten kann: Aufräumen. Buchhaltung.

Das sind meine ersten Schritte im neuen Jahr.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 04 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Mich selbst annehmen

Schreiben heilt mich

Blogbeiträge zu schreiben, eine Mail beantworten, meine Tagebücher zu füllen - all das hilft mir, seelisch und körperlich gesünder zu werden. Warum? Ich reflektiere meine Handlungen, meine Gedanken und auch, was ich erlebt habe. Es hilft mir, mich selbst zu erkennen und klarer zu sehen. Ich werde auf destruktive Muster aufmerksam. Ich kann mir Frust von der Seele schreiben und dort liegt er dann nicht mehr.

Es ist ein wunderbares Heilmittel für mich.

 

Anja Kolberg

PS: Und die Zeichnungen wie ich gerade spüre auch...

Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 02 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Schreiben

Frohes Neues Jahr

 

Heute beginnt nicht nur ein neues Jahr, sondern auch ein neues Jahrzehnt. Meine Gedanken hüpfen die vergangenen zehn Jahre zurück: 2000 bis 2009 - wow, was ist in den Jahren alles in meinem Leben geschehen, wie hat sich mein Leben verändert, wie habe ich mich weiterentwickelt... Ich spüre Wärme und auch Stolz für das Geschaffte.

Mit großer Vorfreude habe ich heute den neuen Kalender auf meinen Schreibtisch gestellt und das erste Blatt gelüftet. Auch auf meinem Desktop leuchten nicht mehr die roten Kerzen des Dezembermotivs, sondern die betenden und mit Rauhreif überzogenen Hände der Buddha-Statue. Mir gefällt die Farbe und Klarheit dieses Bildes. Das bedeutet einfach der Januar für mich: Neuanfang. Stille und zur Ruhe kommen. Konzentration und inne halten.

Januar-Blatt des Tischkalenders 2010

Thema des Monats: "Ich verzeihe mir."

Ich glaube jeden Tag gibt es etwas, das ich mir verzeihen kann: Wenn ich mich selbst oder andere mit Worten verletzt habe. Wenn ich ungerecht war. Wenn ich nicht alles geschafft habe, was ich wollte und mich deswegen mies fühle. Wenn ich mich selbst kritisiere. Wenn ich Fehler mache. Wenn ich mich verurteile für meine Gedanken... Wenn ich neidisch bin auf andere und mich deswegen schlecht fühle. Wenn ich merke, dass ich nicht so (gut) bin, wie ich sein könnte...

Mir fällt es leicht, ungnädig mit mir selbst zu sein. Zu eingeübt ist mein Verhalten, mich selbst für meine Fehler mies zu fühlen. Ein guter Schritt in Richtung meiner seelischen Gesundheit ist es, mir genau diese Unzulänglichkeiten zu verzeihen und mich damit anzunehmen wie ich bin.

Wenn Sie ein persönliches Exemplar des Tischkalenders möchten, im Shop können Sie ihn bestellen.

Ein frohes Neues Jahr!
Anja Kolberg
Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 01 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse, Shop

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