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Kleine Glücksmomente

Es gibt so kleine Glücksmomente... Sie bringen einen ganzen Tag zum Strahlen, ganz gleich wie er sich sonst so anfühlt oder wie es mir geht. Diese Augenblicke schaffen es, meine Stimmung zu erhellen und dass ich mich rundherum wohl fühle. Ihre Wirkung dauert manchmal eine Minute - manchmal hält sie länger an. Ich bin ganz im Hier und Jetzt.

Gerade eben war ein solcher Moment. Ich gestalte in diesen Tagen die Tischkalender für 2015. Das macht mir große Freude wie Sie wissen. Musik von Deuter klingt leise durch den Raum.

Für eine kurze Pause ging ich ins benachbarte Wohnzimmer, wo unsere Hündin Minu auf dem Sofa auf der Seite lag und schlief. Sie bemerkte mich, öffnete die Augen und ich setzte mich zu ihr. Streichelte ihr glänzendes, weiches Fell. (Letztes Wochenende hatte sie eine ihrer seltenen Duschen. Seit dem strahlt ihr Fell an den hellen Stellen wieder weiß. Das schwarze lässt rötlichen Schimmer erkennen.) Genussvoll grunzte Minu und drehte sich auf den Rücken, um sich da weiter kraulen zu lassen. Die Beine in die Luft. Sie genoss die Streicheleinheiten, schloss ihre Augen wieder, seufzte. Ich liebe es, ihr etwas Gutes zu tun und ihr weiches Well auf den Handflächen zu fühlen. So schön! Wir beide. Einfach da.

Meistens, wenn ich morgens hinter dem Haus unter unserer neuen Pergola sitze und frühstücke und meine Danke-Sätze schreibe, bekomme ich Besuch. Von Amseln, Kohlmeisen, Spatzen, Zaunkönigen, die im Bachlauf, an der Quelle oder am Teichrand baden. Besonders freue ich mich über die Rotkehlchen. Ganz nah kommen sie. Setzen sich auf die Lehne der Holzliege auf dem Steg oder auf den Rosenbogen oder den Zaun. Schauen sich neugierig um. Wippen. Fliegen wieder weg. In solchen Augenblicken halte ich die Luft an, blicke ganz andächtig und bin dankbar für dieses Geschenk, das ich von der Natur bekomme.

Momente, wo ich mit meiner ganzen Aufmerksamkeit in der Gegenwart bin. Staune wie ein Kind. Genieße. Lebe.

Ich fühle Glück. Ganz da zu sein bei mir.

Viele weitere zauberhafte Momente wünscht Ihnen
und mir

Ihre Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 21 August, 2014
Thema: Blog - 2014, 2. Halbjahr, Blog - Achtsamkeit, Blog - Hundemami

Zum Tod von Robin Williams & Vom Überwinden der Ausweglosigkeit

Mir ist wichtig, über dieses Thema zu schreiben. Es in die Mitte unserer Gesellschaft zu stellen. Den Umgang mit Traurigkeit, Depression, Angst und den Gedanken, nicht mehr leben zu wollen. So kommt Licht und Luft an die Sache - hilfreiche Bestandteile für Verständnis und Heilung.

Unerwartet traf mich am Montag die Nachricht über den Tod von Robin Williams. Fassungslosigkeit über seinen Suizid spürte ich und auch Mitgefühl: Wie verzweifelt muss er gewesen sein? Er, der Mensch, der gleichzeitig so vielen Menschen Freude machte, sie zum Lachen brachte, zum Weinen und Nachdenken. Eine so feinsinnige und tiefsinnige Seele.

Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Nur, weil jemand sehr fröhlich sein kann, heißt das nicht: Er kann nicht auch sehr traurig sein. Ich glaube eher, es schließt sich ein. Traurigkeit und Fröhlichkeit. Zwei Pole, die nah bei einander liegen können. Vereint in einem Menschen, aber auch vereint in einer Situation. Jeder kennt vielleicht den glücklichen Moment, wo man kurz zuvor noch tränenüberströmt mit einem Witz oder einem netten Spruch aus einer traurigen Situation geholt wird und lacht, laut lacht über das ganze Gesicht. Dieser Moment wandelt die Stimmung blitzschnell. Doch manchmal gibt es diese Spontanheilung nicht, es braucht etwas mehr an Unterstützung, um wieder das Licht zu sehen und Hoffnung zu haben.

Ich wünsche mir sehr, dass der Tod von Robin Williams einen Sinn macht. Zum Beispiel, dass mehr über Depressionen, Ängste, Süchte und Suizidgedanken gesprochen wird. Das ist auch ein Grund, warum ich hier darüber schreibe. Dass die psychischen Nöte und das "Nicht-Völlig-Funktionieren-und-Perfektsein" von Menschen nicht länger als Tabu oder Makel gelten. Sondern als normale Bestandteile unserer Gesellschaft, die dazu gehören wie Fußballfieber, Regenbogenliebe und Zähneputzen. Jeder ist wertvoll und liebenswert. Dafür braucht man nicht super aussehen, weder viel Geld verdienen, noch besonders angesehen sein oder beliebt oder x Statussymbole sein eigen nennen. Nein: Wir sind alle liebenswert und wertvoll. Einfach weil wir da sind und weil wir sind. So wie wir jetzt sind. Mit all unseren Licht- und Schattenseiten. Jeder ist vollkommen.

Wussten Sie, dass es in Deutschland viel mehr Suizidtote gibt als Verkehrstote? Nein? Das wissen die meisten nicht. Ich erfuhr es während der Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie und war geschockt. Warum weiß das keiner? Das liegt unter anderem am Pressekodex, einer Verhaltensrichtlinie zur zurückhaltenden Berichterstattung über Suizide. Der Einfluss der Medien auf Selbsttötungen wurde wissenschaftlich nachgewiesen, z.B. weil es schnell zur Identifikation und Nachahmung kommen kann. Daher die zurückhaltende Berichterstattung. Suizidprävention Deutschland hat einen Flyer mit Informationen für Medien heraus gegeben.

Ich finde den Pressekodex sehr wichtig, aber es darf nicht dazu führen, gar nicht über die Problematik zu schreiben. Das führt meines Erachtens zum Verschweigen der Nöte, die Menschen ausstehen, wenn sie sich mit Selbsttötungsgedanken quälen. Für die Betroffenen selbst erweckt es schnell den Eindruck, nur selbst unter diesen Gedanken und den Folgen zu leiden.

Wer den Wunsch hat, nicht weiter weiter wie bisher leben zu wollen, braucht Verständnis und Mitgefühl und einen Raum, sein zu dürfen. Die Erlaubnis, mit diesen Gedanken auf dieser Welt gewollt zu sein, mit seinen Nöten, Ängsten und Depression. Dazu gehört, über diese Themen zu berichten, ihnen den Mantel des Tabus zu nehmen und Luft ranzulassen. Menschen mit viel Traurigkeit und Ausweglosigkeit einen Platz zu geben. Mitten in unserer Gesellschaft.

Übrigens haben die meisten Menschen in ihrem Leben den Gedanken nicht mehr leben zu wollen. In der Regel gehen diese Gedanken wieder.

Warum ausgerechnet Robin Williams? Humor, Fröhlichkeit, Liebenswürdigkeit, ein großes Herz, Talent ... so viele Begriffe fallen mir ein. Und mir fällt ein Junge ein, der sich das Leben nahm, als ich Teenager war. Ich kannte ihn aus der Nachbarschaft, er war dort öfter bei seinem Cousin zu Besuch und verbrachte mit uns die Sommerferien. Keinen kannte ich, der so gut Witze erzählen konnte wie er. Was war er fröhlich und lustig. Ich mochte ihn. Ausgerechnet er - verließ sein Leben. Ich habe es damals nicht begriffen. So gerne hätte ich seine Geschichte gehört, sein Warum, seine Sorgen und ihm zugehört, Mut gemacht, zur Seite gestanden und ihn unterstützt, Alternativen zu finden.

So geht es mir auch mit Robin Williams. So gerne hätte ich diesem Menschen zur Seite gestanden, etwas zurück gegeben von dem, was er mir mit seinen Filmen, der Verkörperung seiner Rollen geschenkt hat. Heute bleibt mir nur die Traurigkeit und der Impuls, über das Thema hier in meinem Blog zu schreiben.

Ich fühle mit den Angehörigen von Robin Williams und mit allen anderen Angehörigen und Freunden von Menschen, die sich das Leben nahmen.

Ich fühle mit jedem Menschen mit, der traurig ist, ängstlich, überfordert oder sich hilflos fühlt. Ihr seid nicht alleine, es gibt Menschen, die euch zuhören und zur Seite stehen, einen Weg zu finden, damit es euch im Leben wieder besser geht. Und wenn es auch Menschen gibt, die kein Verständnis haben oder abwertend sind: Dieses Verhalten hat mit den Menschen selbst zu tun, die sich äußern. Es hat nichts, aber auch gar nichts mit euch und eurer Wertigkeit zu tun. Jeder und jede von uns ist ein wichtiger, wertvoller und gewünschter Bestandteil dieser Gesellschaft. Du bist wichtig!

Wo gibt es Hilfe?

  • Die Aktion Freunde fürs Leben - die besonders junge Menschen anspricht - mit Depressiontest, vielen Infos, Videos...
  • Bei Telefonseelsorge hören Ihnen ausgebildete Ehrenamtliche rund um die Uhr zu: 0800 111 0 111. Kostenlos. Es gibt nach Anmeldung auch Hilfe über E-Mail und Chat.
  • Ihr Hausarzt ist Ansprechpartner auch für die seelischen Nöte, er kann helfen, psychotherapeutische Hilfe zu finden, die von der Krankenkasse übernommen wird.
  • Im Notfall: Der psychiatrische Dienst in Krankenhäusern hilft in der Regel rund um die Uhr weiter oder spezialisierte Kliniken für Psychosomatik und Psychiatrie. Tasche packen. Hinfahren oder je nach Gemütszustand per Taxi hinfahren lassen. Sagen, was Sache ist und dir helfen lassen. (App zur Kliniksuche - Im Internet medführer.de)
  • Wenn du Suizidgedanken von dir kennst und es dir gerade gut geht: Finde für einen nächsten Notfall heraus, welches die für dich beste Klinik in deiner Nähe ist, die 24 Stunden geöffnet hat und finde raus, wie du dort hinkommst. Alleine das beruhigt schon. Halte diese Adresse im Hinterkopf. Dort gehst du einfach hin, wenn es nicht mehr geht. Leg dir auch Telefonnummern für den Fall der Fälle zurecht: Gute Freunde, die dir zuhören und beistehen. Wenn du lieber Anonymität willst, hier die Nummer der Telefonseelsorge: 0800 111 0 111. Einfach wählen und dir die Last von der Seele quatschen. Es gibt auch Selbsthilfegruppen, die man persönlich besuchen kann oder an ihnen im Internet anonym teilnehmen. Begibt dich einfach auf die Suche im Internet: Thema eingeben (z.B. Depression, Ängste, Alkohol...) und das Wort Selbsthilfegruppe. Es tut so gut, auf Gleichgesinnte zu treffen und sich so Erleichterung zu verschaffen. Wenn der Notfall da ist und kein Mensch, keine Hilfe, die dir einfällt: Ruf die Polizei an 110. Sie ist für dich da und bringt dich in Sicherheit.
  • Liste von Hilfsstellen suizidprophylaxe.de - auch nach Bundesländern sortiert
  • Broschüren vom Nationalen Suizid Präventionsprogramm (z.B. für alte und für junge Menschen, Sprotler)
  • Auflistung günstiger therapeutischer Grundeinstellungen im Umgang mit Suizidgefährdeten
  • Netdoktor: Informationen zu Depressionen
  • Psychotherapiesuche: Fragen, Antworten & Suchmaschine für kassenzugelassene Psychotherapeuten
  • Hilfreiche Gedanken rund um das Thema Suizid für Betroffene und Angehörige von Planet Wissen.
  • Meine Gedanken zur Psychtherapie.

Von Herzen - fürs Leben

Ihre Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 15 August, 2014
Thema: Blog - 2014, 2. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage

Danke Juli!

Ich bin froh, dass der Juli mit einem herrlich temperierten Sommertag endete. In Köln war es Donnerstag Vormittag angenehm kühl, der Himmel blau. Ein wenig habe ich sogar gefroren, als ich hinterm Haus im Schatten gearbeitet habe und mir warme Socken angezogen. Am Nachmittag kommt dort die Sonne hin - sie war nicht zu heiß. Perfekt.

Inzwischen schaffe ich es sogar, meine Hängematte öfter zu nutzen. Für mich ist das besonders, weil es mir im allgemeinen schwer fällt, mich auszuruhen. Schwer fiel besser gesagt. Denn dank diesem luftigen Stoffsegel in rot und gelb gelingt es mir besser! Gestern Nachmittag hab ich mich mit meinem Buch und den Notizzetteln hinein gelegt. Erst brauche ich eine zeitlang, dort anzukommen. Das Denken ist am Anfang wie ausgeschaltet. Meine Mutter hat am Sonntag die Hängematte ausprobiert und ja, sie hatte auch das glückliche Hängemattengesicht. Schön!

Nach einer Zeit in der Luft kann ich dann dort auch sanft hin und herschaukelnd lesen und schreiben. Hätte nicht gedacht, dass schreiben funktioniert. Tut es. :o)

Auf den Juli-Kalenderblättern steht "Müßiggang und Trödeln sind meine Kraftquellen für schwierige Zeiten." und auf dem Meditationskalender "Ich schöpfe Kraft aus der Stille." Ich freue mich sehr, dass ich das in meinen Alltag wirklich integrieren konnte und gleichzeitig liebevoll mit mir umgehen, weil ich so vieles nicht anfangen konnte, was mein Verstand plante... Statt dessen habe ich genossen, was ging und offensichtlich erst dran war: Still draußen sitzen, meine Morgenseiten schreiben. Die Amseln beim Baden beobachten. Die Libellen, die am Morgen ihre mit Tautropfen beschwerten Flügel trocknen lassen, bis sie wieder leicht sind und damit fliegen können. Mich über das Rotkehlchen freuen, das auf meinem Stuhl kurz landet, mich anschaut und weiter fliegt. Eine im Schlaf wuffende und grunzende Minu, die sich entspannt und wohl fühlt. In der Hängematte die Beine ausstrecken, die Füße in die Luft und in den Himmel träumen...

Nach all der Arbeit, die wir in den letzten Wochen seit Ende April investiert haben, ist das ein schönes Erlebnis. Genießen, was wir geschaffen haben. Und ich tue das in meiner eigenen Hängematte und mein Mann in seiner. Ich bin so froh, dass ich mir selbst eine gegönnt habe.

Ich wünsche Ihnen und mir uns noch viele schöne Sommertage, wo wir uns einfach wohlfühlen und es uns gut geht!

Jetzt mache ich mich ran an die Texte für die August-Impulse. Das Seerosen-Bild sieht anziehend aus, habe ich sie auch gerade im Teich wie weiße Sterne blühen! (Hier können Sie die Bilder des Tischkalenders 2014 'Ich bin gut zu mir' anschauen.) Sie duften übrigens ganz leicht, eine Blüte habe ich mir auf den Tisch in eine Wasserschale geholt.

Anja Kolberg

PS: Ich habe fünf neue E-Cards gestaltet. Viel Freude beim Verschicken.

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 01 August, 2014
Thema: Blog - 2014, 2. Halbjahr, Blog - Gedanken über ....

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