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Durch Dankbarkeit auf gute Gedanken kommen

Dankbarkeitsbuch

Was bringt mir das Führen eines Dankbarkeitsbuches?
Aufschreiben, wofür ich dankbar bin, hilft mir, meine Gedanken auf das Gute in meinem Leben zu lenken. In dieser Zeit grüble ich nicht und mache mir keine Sorgen. Ich starte mit guten Gefühlen in den Tag und das strahlt positiv auf meine Stimmung und die Ereignisse des Tages aus.

Beispiel: Wenn ich lächle, lächeln Menschen zurück. Schaue ich sie wütend, sorgenvoll, aggressiv an, werden sie wahrscheinlich nicht zurücklächeln. So ist es auch mit den Gefühlen:

Je mehr positive Gefühle ich erzeuge, desto mehr ziehe ich davon an, kommen zu mir zurück. Es lohnt sich also, diesen Weg zu beschreiten, um einfach einen guten Start zu haben. Das bedeutet nicht, alles andere aus dem Leben zu verbannen. Es bedeutet eher: Bewusst einen positiven Akzent zu setzen.

Dadurch, dass mir durch das Aufschreiben bewusster wird, was mir gut tut, werde ich auch darauf achten, es öfter in mein Leben zu holen. Und das macht wieder gute Stimmung! Und ich lerne mich selbst besser kennen.

Ich wertschätze, was ich habe und schaue weniger auf das, was mir noch fehlt. Das macht mich zufriedener, glücklicher. Ich empfinde weniger Stress und das wirkt sich positiv auf meine Gesundheit aus.

Wie ich das mache?
Ich habe mir ein eigenes Danke-Buch zugelegt. Im Schreibwarenladen nach schönen Kladden/Notizbüchern gesucht, meines gefunden und innen die erste Seite schön gestaltet. (Foto). 10 Punkte, für die ich dankbar bin, schreibe ich auf.

Wann schreibe ich?
Ich mache die Übung am Morgen, da ich dann am meisten Ruhe empfinde. Es ist aber auch schön, sie am Abend als Rückschau auf den Start zu machen. Ich habe damit 2012 begonnen, in langen Abschnitten täglich, aber dann viele Monate pausiert. Ich habe die Tage, an denen ich aufgeschrieben habe, durchnummeriert. Heute (14.8.20) bin ich bei 493.

Was schreibe ich auf?
Ich beginne mit: “Ich bin dankbar für ……” oder “Danke für ….” und beende den Satz mit “..., weil…”. Ich füge also hinzu, warum ich dafür dankbar bin. Damit verbinde ich mich noch mehr mit dem Guten, als würde ich es vernetzen. Immer mehr fällt mir ein.

Beispielsätze:

  • Ich bin dankbar für meine Gesundheit, weil sie keine Selbstverständlichkeit ist.
  • Ich bin dankbar für die freie Zeiteinteilung, weil ich auf meine Bedürfnisse eingehen kann.
  • Danke für Blumen in meinem Garten, sie machen mich froh.
  • Danke für den Kontakt mit ….. Bei ihr kann ich ganz ich selbst sein.

Anregungen und Fragen, die helfen auf Ideen zu kommen:

  • Was ist selbstverständlich in meinem Leben, aber für andere nicht? (z.B. Ressourcen wie Nahrung, Freiheit, Bildung, Unterkunft, Familie, Arbeit, Beziehungen, Gesundheit, Urlaub, Freunde, Mobilität …)
  • Wer tut mir in meinem Leben gut und warum empfinde ich das so?
  • Was hat mir gestern gut getan oder Freude - warum?
  • Was habe ich erreicht, überwunden, geschenkt bekommen - warum bedeutet mir das soviel?
  • Was mag ich an mir - warum?
  • Was mag ich an meinem Partner, wie unterstützt er mich - warum ist das wichtig für mich?

Danke für das Glück

Ursprünglich fand ich die Anleitung 2012 im Buch “The Magic” von Rhonda Byrne. Inzwischen überfluten Dankbarkeitstagebucher (neudeutsch: Gratitude Journals) und deren Anleitungen den Markt. Ein Glück für unsere Gesundheit!

In Byrnes Buch fand ich eine tolle Idee: Mich vorweg für etwas zu bedanken, das ich so in mein Leben ziehen kann. Ich habe damit wirklich schon Erfolg gehabt! Beispiel: "Danke für die guten Nachrichten, die mich heute erreichen werden." Auf dieser Idee basierte auch das Kalenderblatt aus August 2017 im Tischkalender "Ganz ich selbst sein". Es macht einfach Spaß und tut gut, so Glück und Freude zu säen.

Viel Freude beim Ausprobieren!

Deine Anja

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 14 August, 2020
Thema: Blog - 2020, 2. Halbjahr, Blog - Achtsamkeit

Buchtipp: Die Nachtigall. Roman.

Mehr als ein Jahr lag das Buch auf dem Schrank und wartete auf mich. 609 Seiten. Sehr ansprechender Einband. An einem der heißesten Tage 2020 habe ich es wie im Rausch zu Ende gelesen.

Wenn du dich für Frauenschicksale im 2. Weltkrieg interessierst, wie sie gelebt, überlebt haben - und zwar nicht in Deutschland, sondern im von Deutschen besetzten Frankreich - dann lies "Die Nachtigall" von Kristin Hannah:

Unsere Geschichte aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Was haben unsere Soldaten getan? Welche Not hatten die Französinnen auszustehen, deren Männer im Krieg waren, in einem Frankreich, das sich schnell ergeben hatte? Blieb das wirklich ohne Widerstand? Wie fühlte es sich an, wenn all das gute Essen an die Besatzer ging und für die Bevölkerung kaum etwas übrig blieb? Waren alle Soldaten ohne Herz? Was machst du, wenn Nachbarn, nur weil sie Juden sind, verhaftet werden? Wenn du nicht weißt, wohin mit deiner Wut? Wenn du dein Kind beschützen und ernähren willst und selbst ohnmächtig vor Hunger, Angst und Kälte bist?

Ein großartig geschriebener Roman nach den wahren Schicksalen von Frauen beschrieben - stille Heldinnen.

Eine Geschichte für das Überleben und die innere Kraft, das Richtige zu tun. Ein schonungsloser Blick in die grausame Fratze des Krieges und was er mit uns Menschen macht. Aber auch über die Liebe, Zusammenhalt und großen Mut der Frauen, die im Stillen Widerstand leisteten.

Als ich den Buchdeckel zugeklappt hatte und meine Tränen getrocknet waren, fühlte ich vor allem Dingen Dankbarkeit für diese Empfehlung, die mir eine Buchhändlerin gab, als ich nach Romanen fragte, die Schicksale von Menschen aus dem 2. Weltkrieg beschreiben.

Die Nachtigall

Ich hätte mir einen dicken Zusatzteil gewünscht, in dem die Autorin mehr über ihre Recherchearbeit spricht, darüber wie es genau zu diesem Werk kam, wie sie es schaffte, all die Informationen in diese Leben zu integrieren. Für mich ein bewegendes Meisterwerk! 71 besonders herausragende Stellen habe ich mit Zetteln versehen. Ich würde gerne mit Zeitzeugen sprechen, mehr erfahren:

Wie fühlten sich die Deutschen Soldaten, die diese Befehle willig oder auch widerwillig ausführten? Welche Spuren hinterließ ihr Wirken in ihrer Biographie, in ihren Ehen, bei ihren Kindern und Enkelkindern? Welche Spuren hat dies in unserer Gesellschaft hinterlassen? Schweigen? Gewalt? Reue? Buße? Vielleicht von jedem etwas und noch mehr. Bezogen auf die Auseinandersetzung mit dem Thema Kriegskinder, Nachkriegskinder und Kriegsenkel oder generationsübergreifende Weitergabe von Traumata ist dieses Buch eine sehr unterhaltsame, erschreckende, nachdenklich machende Hilfe.

Schade, dass ich nicht so gut Englisch kann. Ich würde mit der Autorin Kristin Hannah gerne ein sehr langes Gespräch über ihre Arbeit an diesem Buch führen und was es mit ihr gemacht hat. Wer einmal so ein Werk geschaffen hat: Ist das noch zu toppen?

Ah genau - die Handlung:

Zwei Schwestern (14 und 4 Jahre alt) werden nach dem Tod ihrer Mutter von ihrem vom 1. Weltkrieg gezeichneten Vater zu einer Verwandten aufs Land abgeschoben. Sie leiden unter dem Verlust ihrer Eltern und versuchen Fuß zu fassen. Vivianne findet schnell einen Freund, heiratet und die jüngere Isabelle fühlt sich vor allem verstoßen, von niemandem geliebt, auch von der Schwester nicht. Sie landet in Internaten, woraus sie türmt oder rausgeworfen wird. Sie flüchet zu ihrem Vater nach Paris, der sie nur mit Kälte begrüßt. Sie ist wild und stark und wünscht sich nur eines: Geliebt werden und ein Zuhause haben.

So kommt es zu völlig unterschiedlichen Lebensläufen: Als die Deutschen Frankreich besetzen, muss Vivianne mit ihrer Tochter irgendwie überleben und darauf hoffen, dass ihr Mann lebend zurück aus dem Krieg kommt. Isabelle kann nicht fassen, dass sich alle wehrlos ergeben und schließt sich dem Widerstand gegen die Nationalsozialisten an. Beide werden immer wieder vor neue Gewissensfragen gestellt: Was ist das Richtige?

Auch wenn ich am Anfang ein kleines bisschen brauchte, um reinzufinden, so lies mich die Geschichte danach nicht mehr los. Teilweise war es so berührend, dass ich das Buch einige Tage weglegen musste, um die Grausamkeit der Wahrheit zu verdauen.

Wenn die Ereignisse real sind, die im Buch beschrieben sind, dann verstehe ich, warum ein Pariser Schaffner so unfreundlich und abweisend zu uns war, als wir versuchten uns Fahrkarten mit unseren minimalen Sprachkenntnissen zu besorgen. Der Krieg hinterlässt Spuren über Jahrzehnte. Eigentlich ein Wunder, dass Vergessen und Verzeihen möglich ist.

Titel: Die Nachtigall
Autorin: Kristin Hannah

Wer mehr über die Thematik lesen will, diese Daten konnte ich recherchieren:

Warum interessiere ich mich für Geschichten aus dieser Zeit?

Mir ist wichtig, mich zu verstehen, meine Familie, die Gesellschaft: Warum handeln wie sie handeln? Warum sind wir wie wir sind? Was hat uns dazu gemacht? Alles hat einen Ursprung, eine Geschichte. Denn eines weiß ich bestimmt: Wir kommen als liebende, unschuldige Wesen auf die Welt - und dann werden wir geprägt. Welche Prägungen waren das? Wie kann ich sie auflösen, damit wir alle weniger Leid haben, uns frei entfalten können und wieder zu dem liebevollen Wesen werden, als das wir auf die Erde kamen.

Ich wünsche dir eine intensive Lesezeit

Anja

P.S.: Ebenso spannend und zur Thematik passend ist der Film: Ein verborgenes Leben.

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 10 August, 2020
Thema: Blog - 2020, 2. Halbjahr, Buch: Schmöker

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