Selbstbegrenzung

Am Samstag im Garten: Die Pfeifenwinde hatte den Eisenhut vollständig umschlungen. Eigentlich dürfte der Eisenhut gar nicht mehr da sein, weil ich 2006 ihn komplett ausgemacht hatte. Warum? Es machte mir ein bischen Bauchschmerzen, da es sich wie ich gerade erfahren hatte um die giftigste Pflanze Europas handelt. Irgendwie dachte ich, die Pflanze muss weg. (Klingt wie ein geplanter Mord.) Doch es gibt Pflanzen, die stärker sind als meine Angst. Wie der Eisenhut. Im Frühjahr ist er wieder ausgetrieben. Bei unserer Gartenaufräumaktion am Samstag wollte ich ihn abschneiden, doch innerlich kam ein lautes "NEIN, mach mich nicht aus. Lass mich stehen. Ich bin wichtig." Ich habe zwei Triebe abgeschnitten, die nicht gut aussahen. Vehement kam ein "NEIN! Ich bleibe stehen. Du brauchst mich noch." Verdutzt sah ich diese Blume an. Mensch! Sie will nicht ausgemacht werden. "Soll ich Blütenessenzen aus dir gewinnen?" Darauf hin kam ein klares "JA". Hm. Blütenessenzen von einer giftigen Pflanze. Ich habe nach einer kurzen Verhandlung einen langen Trieb stehen lassen. Die Knospen sind noch grün, es braucht noch einige Sonnenstunden, bis sie blau erstrahlen wie auf dem Foto aus 2005 und ich die Blütenessenz gewinnen kann. Im Internet habe ich dann nachgeschlagen, wofür diese Pflanze steht. Bei Irisflora fand ich die Antwort: "Eisenhut hilft Selbstbegrenzungen aufzugeben und mehr Authentizität zu entwickeln; bei Schwierigkeiten durch überholte Vorstellungen und Gewohnheiten."

Wie gut könnte ich diesen Impuls gebrauchen. Es gibt einige Dinge, die ich tun möchte, halte mich selbst aber davon ab. Meine Erwartungen an mich selbst sind unermesslich hoch, noch viel mehr die Angst vor Erfolg, vor den Reaktionen. Aber wenn ich die Vorhaben wirklich in Angriff nehmen würde, wäre ich noch mehr ich selbst. Würde ich noch mehr zu mir stehen und - ja - ganz ich selbst sein. Es ist an der Zeit, diese inneren Hürden zu überwinden. Ich bin dankbar, dass die Pflanze mir klargemacht hat, dass sie mir helfen wird. Ich freue mich auf den Zeitpunkt, wenn die Blüten blau in der Herbstsonne erstrahlen und ich die Blütenessenz gewinnen kann. Anleitung bekomme ich dafür über das Buch "Blütentherapie und Naturerfahrung". Es ist nicht das erste Mal, dass ich meine eigenen "Bach"blüten herstelle.

Die Natur ist ein grenzenlos großer Schatz an Heilung und Inspriation!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 18 September, 2007
Thema: Blog - 2007, 2. Halbjahr, Blog - Garten - Herbst
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