Vielleicht geht ja was anderes?

Freitag: Nach erfolgreichem Zahnarztbesuch (- bin glücklich mit meiner neuen Zahnärztin, dafür lohnt die Reise ins Bergische -) glotzt mich meine To-Do-Liste im Büro an.

Oben auf der Frauencoaching-Newsletter und das Einpflegen neuer Abos. Eigentlich wollte ich das schon laaaange erledigen. Klappt nicht. Den Newsletter an meine Webshop-Kundinnen und Kunden habe ich vor einigen Wochen verschickt. Erst schob ich die Aufgabe einige Tage vor mir her und dann - schwups - ging es ganz leicht. Hat richtig Spaß gemacht. Doch jetzt dauert es und dauert und dauert und ich kriege die Kurve nicht.

Da steht auch noch drauf, endlich das Rezept für den köstlichen - veganen *hüpf* - Pflaumenkuchen online zu stellen. Eigentlich liegt dafür alles auf meinem Schreibtisch, ich habe sogar schon damit angefangen.

Doch ich kriegs nicht gebacken. Die Aufgaben abzuarbeiten. Kuchen habe ich inzwischen schon viel gebacken, zum Beispiel auch einen köstlichen Möhrenkuchen. Auch vegan. Ich müsste nur die Fotos bearbeiten, den Beitrag schreiben...

Es geht aber nicht. Das fällt mir schwer zu akzeptieren. Ich kann mich darauf im Moment nicht konzentrieren. Auf keinen der genannten Punkte, die 'unbedingt' getan werden müssten. Auch nicht, wenn ich mir vorstelle, sie in kleine Portiönchen aufzuteilen. Nix. Wobei Druck mache ich mal wieder nur mir selbst. Kein anderer steht da und sagt: Los Anja! Das bin 'nur' ich. Doch der von mir selbst reicht. :o)

Freitag Nachmittag, nachdem ich vergeblich versuchte, mich zu motivieren, doch endlich mit einer der Aufgaben zu beginnen und draußen herrliches Wetter war: Die Sonne schien, die Herbstfarben strahlten - da kapitulierte ich. Ich schloss das Bildbearbeitungsprogramm, mein Blogprogramm, Emailprogramm, Browser, Shopprogramm und fuhr den Computer runter. Feierabend! Raus auf die Terrasse. Mal sehen, wie mir das bekommt. Und erstaunlicherweise passierte dann ganz viel.

Nicht im Büro, sondern draußen: Ich habe mir das Unkraut auf der Terrasse angeschaut, das ich schon den ganzen Sommer entfernen wollte, es aber wegen der Hitze nur immer bruchstückhaft geschafft. Klar, selbst an diesen Stellen waren schon wieder Löwenzahn und Klee aktiv... So entschloss ich mich, hier einfach mal anzufangen. Kniend auf einer weichen Schaumstoffunterlage arbeitete ich mich Ritze für Ritze vor. Zwischendurch stand ich auf, strecke meinen Rücken durch und bewunderte mein Werk. Auch wenn ich aufhören wollte (es gibt wirklich schönere Arbeiten), so dachte ich mir: Kommt nur diese Ecke noch. Dann kehrte ich mal und dachte: Wow, sieht doch schon toll aus! Und weiter gemacht. Meine Form der Meditation. Mein Anteil an einem schönen Leben zu Hause. Denn so eine saubere Terrasse, die sieht schon schön aus! Gegen halb sieben tat mir alles am Körper weh, besonders meine Knie. Und die Terrasse war fertig und ich sooo stolz auf mich!

Am nächsten Nachmittag habe ich mit meinem Mann noch die Holzmöbel in den Keller geräumt. Genau zur rechten Zeit, denn am Abend regnete es.

Ich schaffte also bisher meine To-Do-Liste im Büro nicht, aber es ging etwas anderes: Die Terrasse sieht super aus, die Möbel sind trocken im Keller. Ein tollles Gefühl. Einfach irgendwo angefangen und erstaunt gespürt, wie viel ich dann schaffen kann. Auch die Wäscheberge sind geschmolzen, die lagen ebenfalls schon lange rum und jetzt sind sie weg, bzw. wieder im Schrank. HÜÜHÜPF!

Manchmal geht einfach nicht, was ich unbedingt machen will (To-Do-Liste-Büro), dafür geht was anderes - nämlich Garten- und Hausarbeit. Nicht minder befriedigend und wichtig.

Ich wünsche mir, dass ich immer früher mit Gelassenheit annehmen kann, wenn etwas einfach nicht umgesetzt werden will, (auch wenn es gut wäre, wenn es erledigt wäre) ... und darauf zu vertrauen, dass dafür etwas anderes geht, das schon lange wartet. ... und auch für das, was während dessen auf Erledigung wartet (auch wenn es schon seeeehr lange ist), auch der richtige Zeitpunkt kommen wird!

Jetzt habe ich zum Beispiel das Rezept nicht online gestellt, sondern diesen Beitrag geschrieben - dafür war scheinbar JETZT der richtige Zeitpunkt... Und es kommt auch der Zeitpunkt, da sind die Abos alle eingepflegt, der Newsletter entworfen, verschickt und das Rezept ist online. Alles zu seiner Zeit. Geduld wird noch mal meine Stärke. :o)

Von Herzen eine gute Woche
wünscht Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 21 Oktober, 2013
Thema: Blog - 2013, 2. Halbjahr, Blog - Selbstständigkeit
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