Mein neues Datensicherungskonzept steht & läuft endlich! Yeah!

Es gibt so Aufgaben, die nerven. Sind aber wichtig. Wenn sie einmal gemacht sind, dann ist es ein gutes Gefühl und Ruhe kehrt ein. Dieses Jahr wird endlich aufgeräumt. Eine unangenehme Aufgabe nach der andern muss dran glauben. Also los:

Seit März letzten Jahres blinkte unten rechts am Bildschirm ein rotes Fähnchen im Windows-Wartungscenter auf, etwas mit der Windowssicherung stimme nicht. Ich habe es 10 Monate verdrängt. Ebenso lange lag ein Zettel in meinem Kalender, mir zu überlegen wie es mit der Datensicherung weitergeht. Grund: Zwei externen Festplatten, auf denen ich die Fotos lagerte und sicherte waren voll.

Da ich die wichtigen Daten im täglichen Einsatz (wie Webshop, Word- und Excel-Dokumente, Blog, Mails) regelmäßig sichere, konnte ich wohl so lange verdrängen. Aber das funktioniert nicht wirklich. Ordnung und Struktur sind mir wichtig und mich verlassen zu können, dass ich auch bei einem PC-Crash sicher auf meine Daten zugreifen kann. Dieses Gefühl: 'Was ist wenn...' quälte mich.

Was wäre, wenn die externe Festplatte mit den Fotos crasht? Gut, ich hatte eine Sicherung irgendwo im Schrank liegen, doch richtig sortiert und ordentlich war das nicht. Eine regelmäßige Sicherung fehlte auch. Was wäre, wenn mein PC wieder einen Totalausfall hat und ich alles neu aufspielen muss?

Am 31.12.2011 - merkwürdiges Datum - machte es mittags *Pling* und mein PC war aus. Nichts ging mehr. Kaputt. Einfach so. Eiin PC war zwar schnell gekauft und die alten Festplatten konnten dem Himmel sei dank mit Hilfe von externen Festplattengehäusen weiter genutzt werden, aber alle Windows-Systemeinstellungen, Programme, Treiber waren futsch. Kurz: Meine eingespielte Arbeitsoberfläche. Wer einmal all das wieder mühevoll einstellen, suchen und aufspielen musste, weiß wie nervig und aufwändig das ist. Als Konsequenz fertigte ich unregelmäßig eine Spiegelung meiner Festplatte C: an. Die dauert Stunden, aber so ist im Notfall alles vorhanden, als wäre der PC nicht kaputt gegangen. Auch die lag allerdings schon Monate zurück.

So ist seit vielen Monaten ein unsicheres Gefühl da und der Drang 'Ich muss da was tun'. Im Januar sollte diese unangenehme Aufgabe endlich erledigt werden, denn ich hasse es, wenn mir die Unsicherheit "Was ist, wenn mal der PC kaputt geht oder eine der alten Festplatten?" im Nacken sitzt. Eine neue externe Festplatte mit 3 Terrabyte Speicherplatz war schnell gekauft. Aber wie ich geschrieben habe: Mit kaufen ist es nicht getan.

In meinem Büro tobte durch den Crash ein ziemliches Kuddelmuddel aus 7 verschiedenen Festplatten, manche voll und manche leer. Dazu einen Haufen unterschiedlichster Daten, die auf verschiedenen Wegen gesichert (oder auch nicht gesichert) wurden.

'Högschte' Zeit, aufzuräumen. Mein Ziel: Die verlässliche Sicherheit, auf meine Daten kann ich auch bei Verlust jederzeit zugreifen. Dazu gehört die regelmäßige Spiegelung meiner Hauptarbeitsfestplatte C. Am liebsten automatisiert, damit ich mich nicht drum kümmern muss. Die sich ständig verändernden Daten ebenso regelmäßig und einfach gesichert. Dabei so wenig Festplatten wie nötig im Einsatz, damit alles möglichst einfach und strukturiert ist.

Damit die Dinge einfach werden, muss das komplizierte erst mal geklärt werden. Also erstmal einen Überblick verschaffen:

1) Ich erstellte eine Liste der vorhandenen Festplatten mit diesen Punkten:

  • Wo steht sie? im PC, extern
  • Wie heißt sie? Verzeichnis/Fabrikat/Name
  • Gesamtvolumen
  • belegter und freier Speicherplatz
  • Dateninhalt
  • Wo werden die Daten von dieser Festplatte gesichert, wann und mit welchem Programm

2) Im Gegenzug listete ich die Daten auf, die gesichert werden sollen:

  • Welche Daten: z.B. Mails, Webshop, Fotos, Druckdateien, Eigene Daten mit Excel- und Worddokumenten...
  • Wie groß ist die Datenmenge
  • Mit welchem Programm sichere ich sie? Manche Daten werden doppelt gesichert. Zum Beispiel gibt es in meinem Webshop ein integriertes Sicherungstool, das ich immer nutze, bevor ich das Programm schließe. Zusätzlich werden alle Daten meines Benutzerverzeichnisses (wo auch der Webshop liegt) unregelmäßig mit einem separaten Sicherungstool gesichert.
  • Wie lautet der Speicherort? Es macht wenig Sinn, die Daten auf dem gleichen Datenträger zu speichern, wo sie auch gelagert sind. Wird die Festplatte beschädigt, sind die Originaldaten und die Sicherung weg. Deswegen sind zur Sicherung externe Festplatten hilfreich.
  • Wann soll die Sicherung gemacht werden? Erinnere ich mich selbst daran, z.B. mit einer Terminserie in Outlook oder kann ich es im Programm einstellen, dass die Daten z.B. regelmäßig vorm Herunterfahren gesichert werden? Praktisch finde ich, wenn es möglichst automatisch abläuft.

Puh, das war ganz schön viel. Aber wie wollte ich das genau machen? Sollte ich die Festplatten zusammenlegen? Wo sollten die Daten am besten gesichert werden? Also fertigte ich mir zu den beiden Listen eine Zeichnung an. In Bildern verstehe ich die Dinge besser, als in Listen. Die Zeichnung half mir, endgültig Klarheit zu bekommen, wie und wo ich künftig meine Daten sichern will. War ein bischen wie Tetris spielen. :o)

Ich habe mich entschlossen, die alten Festplatten mit inzwischen zu kleinem Speichervolumen zu leeren und nur für Notfälle oder den Urlaub (als Datenspeicher für dort geschossene Fotos) zu behalten. Damit fallen drei externe Festplatten aus meiner Aufmerksamkeit raus. Praktisch. Das hatte zur Konsequenz, dass Daten überspielt werden mussten, was viele Stunden dauerte. Eine der großen Festplatten war stark fragmentiert (was sie langsamer macht) und die Defragmentierung dauerte mehrere Tage (!), was nebenbei laufen konnte, aber eben nervte.

Die Spiegelung von C hätte ich am liebsten automatisiert, um mich darum nicht groß kümmern zu müssen. Laut Microsoft soll das mit dem 'Systemabbild' automatisch funktionieren. Da ich bisher mit einem Programm manuell gearbeitet habe, was im DOS-Modus läuft (also aufwändig, umständlich), wollte ich das versuchen. Konsequenz: Austesten ob das überhaupt funktioniert. Denn genau daher stammte ja die eingangs erwähnte Fehlermeldung mit dem roten Fähnchen ('zu wenig Speichervolumen vorhanden'). Faktisch war die Fehlermeldung quatsch, da die Festplatte (sowohl C als auch der Zielspeicherort) nur zu 20% belegt waren. Nach ewigem Testen, Durchwühlen des Internets, Befragen der Microsoft-Community und Einsatz meines PC Engels (ich hätte es nicht alleine geschafft, so kompliziert war das), war diese Fehlermeldung weg. Yeah! Hüpf, einen Schritt weiter. Doch...

Bei der nächsten Testsicherung war eine neue Fehlermeldung da! SCHREIIIIII! Jezt hatte ich schon so lange getestet und endlich dachte ich, am Ziel zu sein und dann so was! ARG! Das war der Moment, wo ich am liebsten stundenlang mit einem großen Hammer auf meinen PC eingeschlagen hätte. Diese Vorstellung brachte mir zumindest kurzzeitig Erleicherung.

So viel Erleichterung und Kraft, um weiter nach der nächsten Lösung zu schauen. In der Microsoft Community gab es Hilfe zur neuen Fehlermeldung, was natürlich toll ist. Auf der anderen Seite: Himmel! Geht es nicht auch ohne Fehlermeldung?! Windows/Microsoft ist schon sehr lange am Markt, ist ein riesen internationaler Konzern mit so vielen Menschen. Wenn die es nicht schaffen, ihre Produkte fehlerfrei zu liefern... was mache ich mir Gedanken, wenn ich nicht fehlerfrei bin? Ich bin nur eine Person - mit externen Hilfeengeln. Eigentlich könnte ich mir gegenüber mal lockerer werden. Gut, zurück zum Thema.

Für die vermutliche Beseitigung der Fehlermeldung wusste ich einen Teil meiner Speicherstruktur auf C: umbauen, was sich wie ein großer Berg anfühlte. Warum? Ich musste Programme verschieben, testen ob die dann wieder einwandfrei funktionieren... Noch mehr Arbeit. Das war mir die Sache nicht wert.

Mal pragmatisch gedacht: Wie oft müsste ich die Platte spiegeln, wenn es nicht automatisch über das Systemabbild funktionierte? Es ging ja um die Windowsoberfläche mit allen Einstellungen. So oft ändert sich da nichts, es sei denn, ich spiele neue Programme auf. Kommt eher selten vor. Einmal im Quartal würde reichen.

Also Abkürzung. Das Problem mit dem automatisierten Windows-Systemabbild habe ich nach Tagen des Probierens aufgegeben und mich über die sinnlos verstrichene Zeit geärgert. Also hab ich wieder das alte Programm ausgegraben, mit dem es manuell auf der DOS-Ebene geht (das ist der schwarze Bildschirm mit der einfachen Schrift, sieht aus wie früher...) und die handschriftliche Schritt-für-Schritt-Anleitung. Das hab ich vor einigen Tagen für meine Festplatte C gemacht. Die Spiegelung steht, hat 3,5 Stunden gedauert. Yeah! Geht doch.

Im Terminkalender habe ich mir dann eine Serie eingerichtet, die mich daran erinnert, die Spiegelung einmal im Quartal zu machen und bei Bedarf, wenn ich neue Programme installiert oder Treiber aufgespielt habe. Ja, klingt einfacher als mich noch länger durch die befürchteten nächsten Fehlermeldungen von Windows zu quälen!

Problem Festplattenspiegelung endlich erledigt! HÜPF ganz doll!!!!

Bleiben noch die Daten, die sich täglich verändern. In meinem Sicherungsprogramm habe ich endlich eine automatische Routine eingestellt, die für mich praktikabel ist: Nach dem Hochfahren läuft sie durch. Lieber wäre mir abends und dass der Rechner danach automatisch herunter fährt, doch das geht mit meinem Programm nicht. Bei der täglichen Sicherung braucht das Programm 10 Minuten, darüber komme ich hinweg. Für alle, die es interessiert, das Programm heißt Personal Backup und finanziert sich durch das Engagement des Programmierers und Spenden.

Auch erledigt. Eine kleine Sache mache ich jetzt noch manuell. Die schmeiße ich künftig an, bevor ich mit unserer Minu spazieren oder in Pause gehe. Daran werde ich mich gewöhnen.

Fehlt nur noch in Outlook eine Erinnerung für das Freeware-Reinigungsprogramme CC-Cleaner einzurichten. Das entfernt Cookies und temporäre Dateien, die das Betriebssystem langsamer machen und repariert Einstellungen, die zu Fehlern führen. Ist wie einmal durchputzen. :o)

Die nächsten Werkzeuge sind nach Mail, Kalender und Kontakten in meinem Büro gewartet und geschärft! Starkes und befreiendes Gefühl!!!!!

Ordnung macht mich klar!

Viele Grüße von der Aufräumzentrale

Anja Kolberg

Sie können gerne auf diesen Artikel hinweisen, in dem Sie diesen Link teilen:
https://www.frauencoaching.de/archives/2015/02/entry_6893.html
Darüber hinaus erlaube ich die Nutzung außerhalb dieser Webseite nur mit meiner Genehmigung.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 04 Februar, 2015
Thema: Blog - 2015, 1. Halbjahr, Blog - Selbstständigkeit
Newsletter

Aktueller Beitrag: Mein neues Datensicherungskonzept steht & läuft endlich! Yeah!
« Jeden Tag einen Hahnenschrei heller | Home | Endlich Sonne! »