Heimat Bergisches Land. Ausflugstipp in die Vergangenheit.

Freilichtmuseum

Grüne Wiesen. Sanfte Hügel durch ein Tal. Spazierwege zwischen Fachwerkhäusern, Streuobstwiesen und Bauerngärten. Blauer Himmel. Wiehernde Pferde. Summende Bienen in den weiß blühenden Schlehen. Am Stall vorbei in die Küche eintreten, wo es nach Essen wie früher duftet.

Herd duftendes Essen Freilichtmuseum

Sauerkraut und Kartoffelpüree werden gerade am Herd zurbereitet und ich höre von der Köchin, wann es damals für die Bauersleute das Essen gab. Ich werfe einen Blick in die gute Stube und steige die schmale Treppe hoch in die Schlafzimmer, wo eingemachtes Obst auf dem Schlafzimmerschrank steht.

Am plätschernden Bach vorbei entdecke ich die Seilerei und beobachte wie ein Springseil gefertigt wird. In der Bandweberei höre ich die Geschichte von Mariechen, die bis 1970, als sie 70 war, an ihrem Webstuhl Bänder gewebt hat. Was der für einen Krach machte!

Blick aus der Werkstatt

Dass die Arbeitsbedignungen zu damaligen Zeiten hart waren, weiß ich von meinem Großvater, der im Steinbruch Lindlar als junger Mann arbeitete und unter den Folgen einer Staublunge litt.

Wie war das Leben und Arbeiten im 19. Jahrhundert im Bergischen Land? Darum geht es im Freilichtmuseum in Lindlar im Bergischen Land. Originale Häuser, Handwerke und Gärten erzählen von der Geschichte des Landstriches, in dem ich geboren und aufgewachsen bin.

Seit das Museum eröffnete, will ich es besuchen. Gestern habe ich das endlich umgesetzt. Es hat mir so gut gefallen.

Da das Inventar ohne Glasschutzwände präsentiert wird und geschützt werden soll, sind die Häuser nicht die ganze Zeit geöffnet. Ich hatte Glück den Rundweg zufällig so zu gehen, dass in in den Gebäuden dort gerade gewerkelt wurde: In der Bauernküche, in der Seilerei, in der Bandweberei.

Die Angestellten der Freilichtmuseums erzählten mir vom Leben und der Arbeit in der damaligen Zeit und auch welche Sorgfalt die Historiker aufgewandt haben, um alles möglichst ursprünglich wieder zu geben. So wurde bevor das Haus der Bandweberei in Wuppertal abgebaut wurde, der Garten mit seinen Pflanzen genau angeschaut und 1:1 in Lindlar wieder aufgebaut und sogar eine aus der Zeit noch vorhandene Tapetenschicht mit eigens angefertigten Druckwalzen rekonstruiert. Toll!

Für mich ein lohnenswerter Ausflug, den ich wiederholen möchte, denn ich habe mir in den zwei Stunden, die ich da war, längst nicht alles angeschaut.

Tipp: An der Kasse kann man beim Eintritt erfahren, wann welche Gebäude bespielt werden, um in den Genuss der Erzählungen zu kommen. Das macht die Geschichte noch lebendiger.

Mit meinem Mann hatte ich mir letztes Jahr die LVR Museumspartnerkarte gekauft, womit ich ein Jahr freien Eintritt in alle angeschlossenen Museen habe. Wir waren in Kommern, in Xanten und jetzt, bevor die Karte ablief, war ich endlich in Lindlar! 6 Euro kostet der Eintritt 2019. Es gibt dort auch besondere Veranstaltungen wie einen Bauernmarkt oder "Jrön und Jedön", wo Pflanzen und Gartenzubehör gezeigt und auch verkauft werden, daher ist der Eintritt dann 3 Euro höher. Familienfreundlich: Kinder bis 18 Jahre haben den Eintritt frei.

Lilo liebt ihre Heimat

Anfahrtsbeschreibung, Veranstaltungskalender, Geländeplan und mehr: https://freilichtmuseum-lindlar.lvr.de

Mein Besuchsbericht ist auf seine Art und Weise auch Werbung für das Freilichtmuseum in Lindlar. Ich habe dafür nichts bekommen und mache das, weil ich meine Heimat liebe, Geschichte spannend und das Konzept einfach klasse finde. :-) Die Fotoaufnahmen wurden vom Freilichtmuseum genehmigt.

Herzensgrüße von einem glücklichen Menschen, den die Heimatluft stärkt und erfreut

Anja

Mehr Heimatberichte von mir findest du hier: Blog - Landleben & Urlaub 

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 11 April, 2019
Thema: Blog - 2019, 1. Halbjahr, Blog - Landleben & Urlaub
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