Ich übe, mir selbst eine gute Mutter zu sein. Selbstfürsorge lernen.

Ich übe mir selbst eine gute Mutter zu sein

Es gibt Momente, wo es mir nicht gut geht. Wo ich traurig bin, zweifle oder “grundlos” schlechte Stimmung habe.

Dann versuche ich mir selbst zu helfen.

Wie?

In dem ich innerlich einen Schritt zurück trete und meine Situation von außen betrachte.

Ich stelle mir vor, ich wäre eine liebevolle, unterstützende, aufmerksame Mutter, die ihr Kind bedingungslos liebt.

(Falls du kein gutes Mutterbild entwickeln kannst, unten dazu ein Tipp.)

Meine innere Mutter schaut dann die schlechte Stimmung, das traurige Gefühl mit interessierten Augen an und fragt:

“Hallo. Ich sehe dich. Dir geht es gerade nicht gut. Was ist los, was brauchst du?”

Und dann kümmere ich mich um mich. Höre mir zu. Führe einen inneren Dialog.

Tipps für den inneren Dialog:

  • Manchmal führe ich den inneren Dialog nur in Gedanken. Das geht schnell und überall.
  • Manchmal schreibe ich den inneren Dialog in meinem Tagebuch auf oder am PC für einen Blogbeitrag. Das Schreiben hilft mir, konzentrierter bei der Sache zu bleiben, wenn es mal intensiver oder komplizierter wird. Du kennst Beispiele, wenn du meinen Newsletter beziehst, aus meinem jährlichen Besuch bei meinem Inneren Team vor Weihnachten.
  • Manchmal spreche ich den Dialog in mein Diktiergerät. Das ist schneller als schreiben und wie eine Therapiesitzung für mich selbst.

Ich erfahre also durch Hinwendung zu mir selbst, wie es mir geht. Ich schenke mir Liebe und Aufmerksamkeit. Stelle mir Fragen und lausche den Antworten. Genau was meine Seele in dem Moment braucht, wo es ihr nicht gut geht.

Alleine schon gehört zu werden, hilft so sehr, entlastet mein inneres System.

Meine Stimmung steigt. Und dann gebe ich mir auch, was ich brauche. Zum Beispiel eine Pause mit einer Schüssel Kirschen auf der Liege in der Sonne. :-)

Vielleicht hilft dir meine Art, mich um mich selbst zu kümmern, wenn es dir einmal nicht gut geht. Ich würde mich sehr freuen.

Falls es bei dir nicht klappt, keine Antwort kommt

Gib dir Zeit. Räume deine Erwartungshaltung beiseite. Öffne dein Herz für das, was kommt. Wichtig ist deine Haltung: Offen, wirklich interessiert und bedingungslos akzeptierend, was kommt.

Das heißt nicht, dass du mit dem einverstanden bist, was da kommt, sondern dass du deine inneren Anteile hörst wie du einem anderen Menschen zuhören würdest: Nicht abwertend, nicht kritisierend, nicht beschwichtigend. Sondern wirklich wissen wollend: Wer meldet sich da? Wie geht es diesem inneren Anteil in mir? Dann wirst du sehen, haben sie auch Mut, sich zu zeigen.

Falls du ein negatives Mutter-Bild in dir trägst

Diese innere Mutter ist losgelöst von deiner Mutter im echten Leben. Es geht darum, dass du dir eine Version vorstellst, die für dich optimal ist und mit der dich um dich selbst als Erwachsene kümmerst, mit der du Selbstfürsorge üben kannst.

Löse dich von deinen Erfahrungen zu deiner Mutter, falls sie belastet sind. Ich kreiere mir ganz bewusst die beste Version, die ich mir vorstellen kann und wende sie für mich an, in dem ich mir selbst eine gute Mutter bin.

Was sind innere Anteile und was bringt uns der Austausch mit ihnen?

Du kennst vielleicht den Kritiker in dir, diese Stimme, die dir sagt, was du nicht richtig gemacht hast oder besser laufen kann. Das ist ein innerer Anteil. Ein anderes Beispiel ist das innere Kind – das unsere Kindheitserfahrungen symbolisiert. Kreative, spielerische Anteile. Oder antreibende Anteile, die ständig auf die Uhr schauen und uns vorwärts jagen. (…) Spannendes Thema!

Jeder von uns hat sie. Es kann ein ganzes Dorf sein. :-) Immer mehr Therapie- und Kommunikationsrichtungen beschäftigen sich damit. (Inneres Team, Inneres Familiensystem, Inner Voice….)

Unsere inneren Anteile wollen uns alle etwas Gutes, auch wenn es in eine echt pieksige Packung gehüllt ist. Durch das Zuhören meines Kritikers habe ich erfahren, dass er mich davor beschützen will, bestimmte Erfahrungen zu machen, die mir weh tun. Das Gute: Wenn sie Beachtung erfahren, gehört werden, ihre Botschaft loswerden können, entspannen sie sich und damit entspannen wir uns auch. Unsere Beziehung zu uns selbst und zu anderen verbessert sich. Wir sind gelassener im Alltag.

Es gibt auch einen Teamkapitän, Teamleiter, Bürgermeisterin des Dorfes oder einfach mein weises Ich, mein höheres Selbst. Das ist die Instanz, die in diesem vorbehaltlosen Zustand mit offenem Herzen schaut, was da in ihrem Dorf los ist. Interessiert, ein gutes Miteinander zu gestalten. Eben genau diese Haltung wie eine Mutter sie hat, wie ich sie mir im allerbesten Falle vorstellen kann.

Ich liebe die Arbeit damit, weil sie mir schon sehr oft geholfen hat und weil ich sie hochinteressant finde!

Falls dir das spanisch vorkommt:

Ok. So war es bei mir am Anfang auch.

Wir alle tragen unterschiedliche Stimmen in uns. Das ist völlig normal. So wie das Engelchen, das uns anregt, die guten Dinge zu tun und das Teufelchen auf der anderen Schulterseite, das meint, heute sei doch ein guter Tag, um blau zu machen …

Sie haben nichts mit psychischen Erkrankungen zu tun, falls du das befürchtest. Ich hatte in Filmen von Multipler Persönlichkeitsstörung (also wo zwei unabhängige Ichs in einer Person handeln, nichts von einander wissen) gehört und mir große Gedanken gemacht. Nun weiß ich dank meiner Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie, dass diese Krankheit sehr selten vorkommt, sogar angezweifelt wird, sie eignet sich aber prima als Stoff für Filme. Manchen Filmmachern fehlt wohl das Gespür dafür, was sie damit für Ängste bei sensiblen Menschen auslösen können. Auch Schizophrenie hat nichts mit unseren inneren Anteilen zu tun.

Der Kontakt mit unserem Inneren ist gesund und bringt uns zu mehr innerem Frieden.

Einige Inspirationen von mir findest du in Blog - Innere Stimme 

Viel Freude beim Entdecken und gut zu dir selbst sein

Deine Anja

PS: Wenn du Fragen hast, schreib mir gerne eine Mail

Möchtest du andere an diesem Artikel teilhaben lassen? Dann teile diesen Link, der führt genau hierhin:
https://www.frauencoaching.de/archives/2019/06/entry_7155.html
Inhalte dürfen nicht - auch nicht auszugsweise - ohne meine Genehmigung kopiert und anderweitig übertragen werden. Für eine Nutzung außerhalb dieser Webseite schreibe mich gerne an.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 11 Juni, 2019
Thema: Blog - 2019, 1. Halbjahr, Blog - Innere Stimme, Blog - Psychologie
Newsletter

Aktueller Beitrag: Ich übe, mir selbst eine gute Mutter zu sein. Selbstfürsorge lernen.
« Es mit 90 nochmal wissen wollen. Motivierende Begegnung. | Home | Vegane Gemüse-Soße - schnell gemacht »