Noch mehr Erinnerungen... berufliche Vorzeichen in der Schule...

Bei meinem Ausflug in den Keller fielen mir von der Realschule alte Schülerzeitungen in die Hände.

'Hot Sheet' hieß die Schülerzeitung, während der drei Ausgaben, an denen ich in der 10. Klasse beteiligt war. Wenn ich dem glauben darf, was ich las, war ich 'Chefredakteurin'. Dabei waren wir eine kleine Gruppe Mädels (ich glaub bei der ersten Ausgabe nur meine beste Freundin Dorothea und ich, nachher wurden es mehr), die probierte, woran sie Spaß hatte.

Unsere Aufgaben konzentrierten sich auf das Zusammenstellen von Witzen, Rätseln, Interviews mit Lehrern, Werbung einholen, den Kopiermarathon und das Zusammenlegen der einzelnen Seiten sowie den Verkauf. Ok, immerhin. Urheberrecht bzw. Nutzungsrechte berücksichtigen waren Fremdworte für uns. Wir durften frei machen, was wir wollten, zumindest meine ich das aus der Erinnerung, lediglich vor dem Kopieren mussten wir die Seiten einmal von einer Lehrerin abnehmen lassen.

Die Seiten wurden mit der Hand geschrieben oder mit der Schreibmaschine getippt, dazu einige Zeichnungen gemacht oder ausgeschnittene Buchstaben aus der Zeitung zu neuen Wörtern zusammen gesetzt.

In der zweiten Ausgabe hab ich mich beschwert, dass sich so wenige nur an der Schülerzeitung beteiligen... ob das der richtige Weg war?... ;o) Als wir den frisch gewählten Schülersprecher M.L. interviewten (was für ein Typ, blonde wehend lange Haare, schönes Gesicht, sportlich, Frauentyp), was von seinen Wahlversprechen denn schon umgesetzt sei (ich lach mich echt schlapp!), antwortete er mit flotten Politikersprüchen. Die Retourkutsche für unsere fiesen Fragen folgten gleich. Auf unsere Frage, wie er 'Hot Sheet' findet, meinte er: 'Ich finde sie besser als gar nichts...' Ich hab mich im Keller vor Lachen gekringelt, als ich das las. Ganz unrecht hatte er nicht, aber hey, erst mal besser machen, junger Mann! :o)

Ebenso fiel mir ein grünes 'Gewinner'Heft eines Schreibwettbewerbs zum Thema Zukunft in die Hände, an dem ich teilgenommen und auch mein Beitrag gedruckt wurde, wie ich mir meine Zukunft vorstelle. (Ist einiges von eingetroffen, anderes wartet noch heute auf Erfüllung...) Ebenso hatte ich auf einmal die Bierzeitung vor der Nase, eine Abschlusszeitung für unsere Klasse, an der ich mitgemacht habe. Was war ich da frech! Köstliche Erinnerungen!

Im 20 Jahresfeier-Heft meiner Schule (feierten sie, als ich die Schule verließ) fand ich dann einen Artikel über die Foto-AG und erinnert mich: Daran hab ich ja auch teilgenommen!

Ich hatte ganz vergessen, was ich auf der Realschule alles gemacht hab und dass ich mich damals schon mit den Dingen beschäftigt habe, die ich liebe: Schreiben und Fotographieren und Malen. Wenn es nach meiner Wunschliste gegangen wäre, hätte ich Fotografin, Mode-Designerin, Journalistin gelernt. Wie das Leben nunmal so spielt, lernte ich nichts von alldem, sondern schlug eine Büro'laufbahn' ein. Wie schön, dass alles zurück kommt und ich heute leben kann, was ich damals liebte. Ok, die Designerin braucht wohl noch einige Jahre! Bin ja auch erst Mitte 40!

Winkewinke aus Köln - bin ganz aufgeladen von schöner, quicklebendiger Erinnerungsenergie. Das tut so gut!

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 17 März, 2015
Thema: Blog - 2015, 1. Halbjahr, Blog - Berufl. Orientierung
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