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Heute möchte...

...ich bitte einmal die ganz große Geschenkpackung. Ein Rundum-Sorglos-Paket mit Streicheleinheiten, einem schweigsamen, ratfreien Menschen, der mir aufmerksam und interessiert zuhört, eine duftende Rose, einen Fruchtsaft, einen Riegel Schokolade, eine Massage für meinen schmerzenden Rücken und meine wehen Füße und eine Bestellung im Shop. Vom Himmel wünsche ich mir eine kühle Brise und eine Überraschung, die mich so richtig zum Strahlen bringt. Ich wünsche mir auch einen Fortschritt beim Schreiben, der mich von der Hitze-Blockade erlöst.

Ja, ich merke, wenn ich das alles bekommen habe, geht es besser.

Anja Kolberg

... ich merke, ich bin noch nicht fertig. Mein inneres Kind hat noch viel mehr Wünsche: Ein Geldgeschenk, das mich ein paar Sorgen vergessen lässt, einen Wintergarten, eine Antwort von dem Verlag in Berlin, ein leichtes Lösen alter Denkmuster, einen Urlaubsgutschein für 3 Wochen Dänemark.

Die Kleine atmet auf. "Sind das alle Wünsche oder hast du noch mehr?" frage ich sie.

"Nö, reicht erst mal", sagt sie und beginnt zu spielen.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 30 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Mich selbst annehmen

Kuckuckskind***


Anja Kolberg: Die Chorprobe einer Lehrerin fällt unerwartet aus. Sie geht nach Hause, freut sich auf einen Abend mit ihrem Gatten. Ihn freut es weniger, weil er nicht alleine ist... Der Anfang vom raschen Ende einer Ehe. Die gehörnte Ehefrau versucht im Leben wieder Fuß zu fassen und das gelingt ihr auch, bis sie bei einem Besuch den Anrufbeantworter ihres Mannes abhört und unheilvolles in Bewegung kommt...

Ingrid Noll hat eine spannende Geschichte herbeigezaubert. Ich habe sie in zwei Tagen verschlungen. Eine köstliche Unterhaltung! Danke, liebe Frau Noll! Anja Kolberg



Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 29 Juli, 2008
Thema: Buch: Schmöker

Langsam

Ab und zu hadere ich mit mir. Just an diesem Montag morgen ist es mal wieder so weit. Die Hitze lähmt mich. Ich bekomme dann kaum was geschafft, gerade das, was nötig ist, aber die Dinge, die ich machen möchte, bleiben allesamt liegen. Das finde ich schrecklich, weil mein Kopf sie längst erledigt hat. Aber mein Körper ist erschlagen von der Hitze. Ich will, bin aber wie gelähmt. Genau deswegen mag ich diese schwüle Hitze nicht. Sie ist wider meinen Organismus.

Was bleibt mir da anderes übrig, als kleine Brötchen zu backen? Meinen Verstand einfangen, ihn ablenken, damit mein Körper die Zeit bekommt, die er bei dieser Wetterlage braucht. Mein inneres Kind will heute vormittag ganz still im Garten sitzen. Da wo es kühl ist und zwischendurch die Füße in den noch kühlen Teich halten. Und gaaaaanz gaaaaanz langsam machen.

Das mache ich jetzt auch mit Minu. Ich verlasse jetzt den Schreibtisch in meinem Büro, in das schon jetzt die Sonne sehr warm fällt. Dann gehe ich langsam mit Minu (die bei dem Wetter auch keinen Bock hat) und wenn wir dann zurück kommen, muss ich erst mal auskühlen auf der Terrassentreppe. Und wenn der Himmel dann will - was ich inständig hoffe - kann ich auf der Terrasse weiter schreiben.

Mal sehen, was das Leben heute mit mir vor hat. Ich will akzeptieren was geht und auch, was nicht geht.

Anja Kolberg

PS: Heute brauche ich mal wieder ein Abkühlbild:

Ich stelle mir gerade vor, wie am Meer ein kühler Wind weht. Ich gehe am menschenleeren Strand entlang, immer die Füße im kühlen Nass. Manchmal reicht es mir bei einer Welle bis zu den Knien. Hm, das Wasser kühlt mich ab und macht Lust auf diesen Tag!
Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 28 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Wetterkapriolen

Geben und Nehmen

Gestern erhielt ich vom Droemer Knaur Verlag ein wunderbares Buch, das ich allerdings erst in zwei Wochen vorstellen darf. Es ist selten, dass ich ein Buch bekomme und es mich so sehr reizt, dass ich sofort beginne, darin zu lesen. So war es bei "Ich werde da sein, wenn du stirbst" und auch bei dem Buch, von dem ich jetzt schreibe. Ich nehme, das was ich schon gelesen habe - die Hälfte ca. - zum Anlass, darüber zu schreiben, weil es mich sehr berührt hat: Geschenke annehmen.

Manchmal wollen uns Menschen etwas schenken und es fällt uns schwer, es anzunehmen. Vielleicht, weil wir nicht die Mittel haben, es finanziell gleichwertig zurück zu geben. Vielleicht weil wir so erzogen wurden, keine Geschenke anzunehmen. Vielleicht, weil wir uns schämen. Vielleicht, weil wir uns dann in der Schuld des Geschenken fühlen. Dieser Mann lehnte viele Geschenke ab und in diesem Moment wurden die Menschen, die ihm etwas schenken wollten, sehr traurig. Weil sie sich dadurch abgelehnt fühlten.

Das brachte ihn zum Nachdenken und ihm wurde bewusst, dass er die Geschenke gar nicht durch ein Gegengeschenk wieder gut machen musste. Das Geschenk anzunehmen war die Gegenleistung. Die Menschen freuten sich, ihm aus einer Not heraus helfen zu können, ihm einen Gefallen zu tun, einfach jemandem etwas Gutes zu tun. Und durch das Annehmen der Geschenke (es handelte sich um Essen und Unterkunft) gab er etwas zurück. Das war das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen.

Mich hat das sehr berührt, weil es mir oft ebenso geht. Wenn jemand etwas für mich tun will, mir etwas schenkt, mache ich mir schon Gedanken darüber, wie ich es zurück geben kann. Statt mich wie Bolle darüber zu freuen, dass mir einfach jemand etwas schenken will, weil er es gut mit mir meint oder mir jemand etwas Gutes tun will.

Ich habe etwas gelernt.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 25 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Beziehungen

Funkensprühen

Gestern Nachmittag hatte ich einen schöööööööööööööööööööööönen Fototermin. Blumen, lachen, Sonne, Schatten, Wald, Wiese. Heute schaue ich mir die Ergebnisse an. Das macht Spaß!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 24 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Kleines Glück im Alltag

Begegnungen

Manchmal ergibt sich mit den Menschen, die mir begegnen, ein Gespräch. So heute früh ein älterer Herr mit Dackel. Was er mir erzählte, begleitet mich jetzt durch den Vormittag. Nämlich, dass es nicht sein Dackel sei, sondern der eines früheren Nachbarn, der inzwischen verstorben ist. Diesen Nachbarn hat er mehrere Jahre unterstützt, ein Buch über seine Kriegserfahrungen zu schreiben. Denn der war General und hatte in Russland im zweiten Weltkrieg so einiges erlebt. Eine Geschichte hat er mir erzählt. Und die begleitet mich jetzt.

Mir wird bewusst, wie sehr wir Menschen uns innen ähneln. Wir haben alle Ängste, Sorgen, wollen Frieden und Liebe. Wir alle trauern auf unsere Weise, zeigen Mitgefühl, Menschlichkeit und Herz. Kein noch so schlechter Mensch ist nur schlecht. Jeder hat auch seinen guten Kern.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 23 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Beziehungen

Inspektor Locke ermittelt

Tatort: Terrasse

Tatzeitpunkt: zwischen Sonntag abend und Montag morgen, 10 Uhr.

Wer hat den Tatort entdeckt? Eigentlich Minu. Inspektor Locke sitzt auf der Treppe und trinkt eine Tasse Kaffee. Ihr Blick folgt dem schnüffelnden Hund, der unterhalb des Eßzimmerfensters stehen bleibt. Das zieht die Aufmerksamkeit von Inspektor Locke an. Sie streift die Ecke mit ihrem scharfen Blick, entdeckt nichts auffälliges, schaut nochmal und entdeckt den Tatort:

Der Blumenkasten mit 6 zuvor wunderschön grünen, kräftigen, blühenden Wandelröschen liegt zwischen den Funkien auf dem Boden. Die Pflanzen liegen kopfüber über die Terrasse verteilt, ebenso wie die Blumenerde und die Blähtonkügelchen, die bis zum Terrassenende gerollt sind. Der Grill, der unterhalb des Eßzimmerfensters steht, ist mit Erde und vielen Blumenzweigen bestückt. Schönes Bild!

Inspektor Locke ermittelt: Wer war der Täter?

Zugegeben, es war windig, aber ehrlich: Wir - der Blumenkasten und wir - haben schon schlimmere Stürme überstanden. Inspektor Locke geht auf und ab und kommt nur zu einer Lösung: Ein Eichhörnchen muss über den Holzzaun bis zur Hauswand geklettert sein, dann versucht haben, im Blumenkasten zu naschen oder was zu verbuddeln und dabei sind alle beide - Kasten und Eichhörnchen - zu Boden gegangen. Hm. Gestern früh war nämlich auch ein sehr vorwitziges Eichhörnchen an den Mülleimern vor unserem Haus. Als ich mit Minu Gassigehen wollte, nahm es reißaus und lief quer über die Straße. Ich habe mir nur noch die Augen zugehalten. Es hat einen Ausweg gefunden. Vielleicht in unseren Blumenkasten? Bis dahin war mir nämlich noch nichts besonderes aufgefallen.

Eine Fahndungsbild muss her:

Hier Aufnahmen aus früheren Begegnungen. Gesucht wegen radikalem Blütenhunger. Sachdienliche Hinweise bitte direkt an Inspektor Locke oder ihre Assistentin auf vier Pfoten.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 22 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Garten - Sommer

Alles ist gut

In Zeiten, wo wir uns selbst hinterfragen, an uns arbeiten, fühlen wir uns vielleicht ein bischen geschüttelt. Wie ein Grashalm, der vom Wind bewegt wird und sich dann wieder einpendelt. Seit einigen Wochen mache ich eine Therapie. Und nach dem Termin heute habe ich dieses Gefühl des Pendelns. Ich fühle mich ernstgenommen in all meinen inneren Anteilen, gewertschätzt. Ich fühle mich wahrhaftig und merke, wie ich gerade nachpendle, vielleicht eine neue Haltung finde.

Ich fühle mich gut. Alles ist gut. Ich bin da und ganz.

Das innere Kind in mir will schreiben, malen, einfach fließen lassen was kommt. Es will keine Lektorin, die die Beiträge kürzt oder sagt: "Zu unwichtig. Zu nichtssagend. Unklar. Weg." Nein, heute lasse ich einfach stehen, was aus mir heraus fließt. Bild und Text.

Und es ist gut so wie es ist.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 21 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Inneres Kind

Herbstsommer

Dunkel war es gestern, es hat geregnet und gestürmt. Genau wie in der lezten Woche: Herbststimmung.

Ein Blick auf den Kalender sagt mir: Halloooo, Anja, es ist Juli. Wenn Herbst und Sommer getauscht haben, müsste ja eigentlich ein super Herbst auf uns zukommen.

Verteufeln möchte ich das Wetter nicht. Ganz ehrlich: Ich mag diesen herbstlichen Sommer mehr als so manch heißen der vorigen Jahre. Mir fallen Blogbeiträge an, wo ich zerflossen bin, Regentänze gemacht habe und dann vor Schwüle kaum mehr arbeiten konnte...

Also, mein lieber Herbstsommer: Willkommen. Du darfst aber zwischendurch gerne mal deine Sonnenseite zeigen!

Einen guten Start in die Woche!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 21 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Wetterkapriolen

Köstlich!

Seit Wochen komme ich nicht von einer Soße los. Am besten schmeckt sie mir auf knackigem Chicorée.

Das Objekt meiner Begierde: Warme Salatsoße.

Im Netz suchte ich nach einem neuen Salatsoßen-Rezept, bin eigentlich kein Essig-Öl-Typ, eher der Jogurt-Soßen-Typ. Aber dies Rezept hier hat es mir angetan. Hm, wir haben es auch schon mit verschiedenen Blattsalaten, Tomaten und Rukola ausprobiert. Einfach köstlich, leicht zu machen, gut aufzubewahren. Perfekt lecker.

Auf dem Herd steht noch ein Rest von gestern und im Kühlschrank lauern zwei Chicorée schon gierig auf ihr Zusammentreffen mit der Köstlichkeit. Wenn Sie auch mal probieren wollen, hier ist das Rezept. (Ich mache es ohne Knoblauch und Pfeffer/Salz braucht meinem Geschmack nach auch nicht mehr dran.)

(Nachtrag für die vegane Abwandlung: Honig durch Agavendicksaft oder Dattelsüße etc. ersetzen)

Ein leckeres Wochenende!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 19 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Vegane Rezepte

Da liegt es vor uns...

... das Wochenende. Lockt uns mit Regen, Einladungen, Hausarbeit, Einkaufen, kleinen und großen Pausen. Ein ganz normales Wochenende. Wirklich?

Was kann dieses Wochenende zu einem besonderen machen? Muss das Wochenende ein besonderes sein oder darf es, weil völlig gewöhnlich, einfach so sein wie es ist? Ohne unseren Anspruch, vielleicht genau jetzt den Kick oder die besondere Erholung zu erleben.

Das Wochenende will eines von vielen sein. Gewöhnlich. Unscheinbar. Und damit wunderbar!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 18 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Kleines Glück im Alltag

Kleine Auszeiten

Im Alltag eine Pause machen. Die Zeit anhalten. Da sein und Kraft tanken.

 

Mich ins Bett legen und einen Mittagsschlaf halten. Oder in die Sonne und einfach etwas dösen.

Mir eine Tasse Tee aufschütten und mit Genuss und Ruhe trinken.

Die Tiere, die um mich herum sind, beobachten. Gleich ob Schnecke, Ameise, Vogel oder Hund.

Einen Schritt heraus aus dem Hamsterrad des Alltags wagen. Meinen Bedürfnissen folgen.

Ohne Anspruch. Ohne Druck.

Frei sein wie ein Vogel!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 17 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Zeit für mich

Ignorieren

Unsere Nachbarn haben einen kleinen süßen weißen Terrier. Der ist ein bischen verliebt in unsere Minu. Glaub' ich jedenfalls. Er stellt sich zwischen die Sträucher an den Zaun und quietscht und junkt so lange, bis sie zum Zaun kommt. Minu macht das aber nur ganz selten. Meistens ignoriert sie ihn. Während ich dahinschmelze, weil er mal wieder so süß guckt, so süß ruft, tut Minu so, als höre und sehe sie gar nichts. Wie schafft sie das blos?

Es sieht auch nicht aus, als mache es ihr irgendetwas aus. Ich bin davon fasziniert und kann das Ignorieren von ihr lernen. Wobei ich jetzt schon weiß: Das wird schwer.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 15 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Hundemami

Etwas Neues beginnen

Es braucht keinen perfekten Plan, um etwas Neues in Bewegung zu setzen. Kleine Dinge können große Dinge in Bewegung bringen.

Ein Minischritt. Ein Anruf. Eine Mail. Ein zufälliges Zusammentreffen. Der Geistesblitz auf der Achterbahn. Das wertschätzende Verhalten eines anderen Menschen sich selbst gegenüber, das mich selbst beflügelt, es ihm ähnlich zu tun. Ein Blogbeitrag. Ein neues Verhalten einfach mal ausprobieren. Ein Film. Eine Schnecke am Wegesrand. Etwas "Verrücktes" tun, in die Rolle eines anderen schlüpfen, sich eine Perücke aufsetzen.

Mit Spaß und Leichtigkeit beginnen.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 14 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Mich selbst annehmen

Was ich von unserem Hund lernen kann

Heute früh regnete es. Minu, die mich sonst immer vor dem Wecker anstupst, dass ich aufstehen soll, blieb diesmal in ihrem Körbchen liegen und schlief, ignorierte mich einfach. Als ich mich für's Gassi gehen fertig machte, verdrückte sie sich ins Eßzimmer frei nach dem Motto "Wenn Frauchen mich nicht sieht, geht sie vielleicht ohne mich Gassi."

Sie hatte absolut keinen Bock, rauszugehen. Klar, das nützt nix. Unterwegs begegnete uns ein Dackelbesitzer, ein netter älterer Herr, den wir immer wieder mal wieder beim Spazieren gehen sehen. Er fragte wie's geht, Minu reagierte gar nicht auf seinen Rauhaardackel, lief einfach weiter. Ich sagte "Sie schläft heute früh noch, wollte gar nicht raus". "Meiner auch nicht", entgegnete er, sein Vierbeiner ging auch stoisch weiter.

Unser Spaziergang war ziemlich kurz, Minu zeigte mir sehr deutlich, dass sie keinen Bock hat in dem Regen noch einen Schritt weiter zu gehen. Ich ließ mich schnell überreden, der Regen lief mir über den Kopf.

Was ich von Minu lernen kann? Mich nicht zu etwas zu quälen, wenn ich keine Lust dazu habe. Das schlechte Wetter zum Faulenzen nutzen (nach dem Spaziergang ging es schnurstraks ins Körbchen zum Schlafen zurück) und lernen zu entspannen. Es ist so ansteckend, wenn man ihr zusieht, wie sie sich genüßlich seufzend ins Körbchen schmeißt, die Augen schließt und schläft, dann nach einer Zeit auf den Teppich wechselt, sich auf den Rücken dreht, alle Viere von sich streckt und sich am Bauch kraulen lässt. :o)

Das passt doch zu einem verregneten Wochenende. Wobei es morgen hoffentlich trocken ist, wir haben zum Grillen eingeladen. Aber ich glaube, Petrus ist gnädig mit uns. Bei Regen schlafen können wir dann am Sonntag noch.

Schönes Wochenende!

Anja Kolberg

PS: Alle Bilder sind E-Cards, die diesmal direkt zur jeweiligen Karte führen.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 11 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Hundemami

Disziplin

... ist gefragt, wenn man etwas erreichen will.

Ich habe mir geschworen, nicht noch einmal mit einem Verlagsvertrag zu schreiben, weil der zeitliche Druck zu hoch ist. Denn beim Schreiben meines zweiten Buches führte der Abgabedruck zu einer Migräne. Ich war regelrecht ausgenockt. Alles drehte sich nur noch ums Schreiben. Ich hatte keine Zeit mehr für irgendwas Schönes. Purer Streß.

Jetzt schreibe ich (ja, Sie lesen richtig, ich "tue es" wirklich) an einem Buch und ich merke, was ohne diesen zeitlichen Druckpunkt vor allem wichtig ist: Disziplin. Ich muss mir selbst in den Hintern treten, mich motivieren, um etwas zu schaffen, sonst macht mir ja keiner Druck.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 10 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Schreiben

Der wirkliche Wert eines Coaches...

... ist für mich das aktive Zuhören.

Was das für mich bedeutet? Eine einführende Frage zu stellen, der dem Anderen die Gelegenheit gibt, über das zu sprechen, was ihn gerade bewegt. Und ihm dabei genau zuzuhören. Fragen stellen, wenn man etwas nicht versteht und Fragen zu stellen, die das Thema so deutlich machen, dass es dem Redenden hilft. Das bedeutet für mich aktives Zuhören.

Es geht für mich bei einem guten Coaching gar nicht um das Anwenden von Methoden, um das Finden von Lösungsansätzen, um das Erarbeiten von Schritten.

Nein, es geht "nur" ums Zuhören.

Und dadurch, dass der Mensch erzählen kann, was ihn bewegt, ohne Druck, ohne Bewertung, ohne Tipps und Ratschläge, ohne Unterbrechungen, mit der vollen Aufmerksamkeit seines Zuhörers, hört er sich selbst zu, findet er sich selbst. Und das ist für mich der goldene Weg im Coaching.

Zuhören ist der wirkliche Wert eines Coaches.

Für den Coach bedeutet das, seine Schweigekapazität zu erhöhen, sich mit Tipps und Ratschlägen zurück zu halten, mit Lösungen, die einem selbst einfallen, seine eigenen Themen zurück zu halten, die vielleicht genau in Resonanz mit denen des Redenden gehen. Kurz: Sich selbst zurück stellen und dem Redenden die ganze Aufmerksamkeit schenken.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 09 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Selbstständigkeit

Die tägliche Tasse Kaffee...

... ist ein wunderbares Ritual für mich. Morgens früh, wenn ich mit Minu Gassi gegangen bin, mache ich die Kaffeemaschine an, brühe mir einen Kaffee auf und versorge ihn mit viel Milch und Zucker. Naturlich habe ich Lieblingstassen. Heute war die schmale Henkeltasse dran. Sie hat einen Farbverlauf von dunkel nach hell orange und rote Sterne mit goldenen Mustern sind darauf verteilt.

Mit dem duftenden Getränk setze ich mich dann auf die obersten Stufen der Treppe, die von der Küche auf die Terrasse führt. Sie ist meistens trocken, auch wenn es geregnet hat. Minu setzt sich dann neben mich. Ich lese die Express und zwischendurch schauen wir beide in den Garten. Morgenmeditation. :o)

Und mit so einem genussvollen Start in den Tag habe ich eine gute Grundlage für alle Aktivitäten, die da kommen. :o)

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 09 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Zeit für mich

Blümelein fein

Ich brauchte grad eine Pause und schenke Ihnen ein Blümchen für's Vorbeischauen:

Anja Kolberg

PS: Auch wenn manche vielleicht wegen des Wetters fluchen. Ich bin dankbar für die Abkühlung und sehe förmlich, wie der Garten Wasserkraft tankt.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 08 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Achtsamkeit

Was bewegt uns, Neues zu tun?

Wenn wir wissen, dass die derzeitige berufliche oder private Situation nicht mehr gut für uns ist, heißt das noch lange nicht, dass wir uns etwas Neuem zuwenden. Warum? Wir kennen das Alte sehr gut, wissen inzwischen wie wir mit den Schwierigkeiten umgehen müssen. Wir wissen, was wir haben, auch wenn Teile davon schrecklich ist. Aber das Neue, das kennen wir nicht, da verbirgt sich viel Ungewissheit. Wer sagt denn, dass es wirklich besser werden wird?

Was muss also passieren, damit wir uns aus dem Alten, dem täglichen Trott hinaus bewegen und uns zum Beispiel bewerben, neue Menschen kennen lernen, ein neues Projekt anpacken, ein altes loslassen, einen neuen Weg einschlagen in Beruf oder Privatleben?

  • Manchmal hilft der Körper, denn er macht durch Warnsignale deutlich: Wenn du so weiter machst, klappe ich ganz zusammen.
  • Manchmal hilft die Seele: Wir haben einfach keine Kraft mehr, bestimmte Situationen noch ein weiteres mal zu durchleben. Der Leidensdruck wird unerträglich.
  • Manchmal helfen freche Bemerkungen: Uns sagt jemand, dass wir das nicht schaffen und das weckt den Ehrgeiz in uns.
  • Manchmal kommen starke Gefühle zur Hilfe: Wir sind z.B. wütend über jemand anderen und aus dieser Kraft heraus bewegen wir uns.
  • Manchmal hilft ein Schockerlebnis: Ein Unfall, eine Krankheit, ein Todesfall bringt uns über uns und unser Leben zum Nachdenken.
  • Manchmal hilft ein Termin: Zum Beispiel ein runder Geburtstag, an dem wir unser Leben betrachten und uns sagen "Das war noch nicht alles. Jetzt oder nie!"
  • Manchmal hilft der starke Wunsch, etwas Bestimmtes zu erreichen oder zu erleben. Das Neue zieht uns magisch an.
  • Vielleicht hören wir auf unser Herz, das uns sagt: Es ist Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen.
  • Das sind nur acht von unzähligen Auslösern, die es möglich machen, dass wir uns bewegen.

Der Weg zum Neuen ist alles andere als leicht. Wir müssen unsere über Jahre eingefahrenen Grenzen überwinden, Neues lernen. Wir erleben Rückschläge. Zeiten der Hoffnungslosigkeit, der Einsamkeit. Und immer wieder ein Funke der Zuversicht und des Vertrauens, dass dieser Weg ein guter ist, weil wir auf unser Herz hören und immer wieder spüren: Das habe ich gut gemacht.

Ich habe alle oben genannten Situationen selbst erlebt und auch im Coaching begleitet. Für mich hat es sich jedes Mal gelohnt, meine eingefahrenen Grenzen zu überwinden und Neues zu tun. Ich hatte die Gelegenheit zu wachsen, mich besser kennen zu lernen, ein Stück weiter zu kommen auf meinem Weg und es ist ein schönes Gefühl, zu wissen: Das hab' ich geschafft!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 08 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Berufl. Orientierung

Glühwürmchen & Bauchweh

Sonntag waren wir auf einer herrlichen Gartenparty eingeladen. Der Wind war angenehm kühl, so bemerkten mein Mann und ich - sonst Schattenfreaks - die Kraft der Sonne nicht. Ergebnis gestern Abend: Wir sahen wie Glühwürmchen aus. Gut, dass es nicht zu schlimm war, heute ist nur noch eine leichte Rötung im Gesicht.

Geschlafen haben wir diese Nacht sehr schlecht, da uns Minu um halb drei mit starkem Bauchweh weckte. Wir waren schon drauf und dran, zur Tierklinik zu fahren, wissen aber wie unseren Hund das streßt. Eine unendlich dauernde halbe Stunde und einige Schüsslersalze und Homöopathika später legte sich unser Engelchen mit einem Seufzen hin und beruhigte sich, lies sich von mir den Bauch massieren, es gluckerte darin ganz schön. Wunder gewirkt haben dabei auch die Rescue-Pastillen (Bachblüten-Notfalltropfen als Drops), da sich Minu noch nicht mal zwei Minuten nach deren Gabe ins Körbchen gelegt hat. Da Guido und ich auch welche eingenommen hatten, beruhigten auch wir uns. Heute früh ist Minu drauf, als wäre nichts gewesen. Puh! Gott sei dank!

Eine glückliche Hundemami

Anja Kolberg

PS: Danke an Petrus. Schon wenige Stunden später war es merklich angenehmer! :o)

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 07 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Hundemami

Schwül!

Lieber Petrus,

kannst du bitte dafür sorgen, dass es weniger schwül draußen ist? Bitte, bitte.

Meinem Körper bekommt das Wetter gar nicht gut. Ich fühl' mich so schlapp und müd', meine Füße sind geschwollen und meine Laune auch... ;o)

Viele Grüße von der Wetterhotline

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 05 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Wetterkapriolen

Heute ist Zöpfe-Tag

Dank Mama und Opa habe ich ziemlich viel Wolle auf dem Kopf. Bei warmen Wetter ist das aber eine ziemliche Quälerei, weil es so warm ist. So auch heute früh. Ich habe mir kurzerhand Zöpfe geflochten. Sie baumeln rechts und links auf meinen Schultern. Ein tolles Gefühl.

Ich finde mich damit richtig schön, schmeiße sie in die Höh', werfe meinen Kopf hin und her, dabei fliegen sie waagerecht von rechts nach links. Zischen durch die Luft. Meinem Mann rufe ich dabei "Guck mal, was ich kann. Guck mal!" zu, der grinsend die Augen im Kopf verdreht. Ich fühle mich wie Super-Woman. :o)

Eine richtig schöne Mädchen-Sache ist das. Auch noch mit 38 Jahren.

Die kleine Squaw - oder Superwoman

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 04 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen

Liebe Bundeskanzlerin Angela Merkel,

zunächst einmal: Ich respektiere Sie und finde Sie machen Ihren Job gut!

Was ich nicht gut finde, ist der Druck, der auf uns Verbrauchern liegt. Auf der einen Seite sollen wir die Wirtschaft ankurbeln, was Steuergelder in die Kassen des Deutschen Staates spült. Auf der anderen Seite sind die Lebenshaltungskosten so stark angestiegen, dass uns normalen Bürger die Luft zum Atmen fehlt. Oder das nötige Kleingeld im Portemonnaie.

Eigentlich müsste es doch möglich sein, mit einem ganz durchschnittlichen 40-Stunden-Job normal leben zu können. Normal leben können, heißt für mich: Eine Familie davon ernähren. Die Miete und Nebenkosten zahlen, einen Pkw unterhalten und sich ab und an mal etwas leisten können. Mit "etwas leisten können" meine ich nicht den Wochenendtrip nach Monte Carlo, Designerklamotten, ein neues Auto oder drei Wochen Karibik-Urlaub. Ich meine damit die kleinen Dinge des Lebens: Zum Beispiel einmal essen gehen im Monat. Sich etwas neues, qualitativ gutes und somit langlebiges zum Anziehen kaufen zu können (das nicht von einem Billigdiscounter in Dritte-Welt-Ländern gefertigt wurde). Mit den Kindern in den Zoo gehen und dort auch noch genug Geld in der Tasche zu haben, um den Kindern ein Eis kaufen zu können. Geliebten Menschen einen Strauß Blumen schenken können. Ein Buch kaufen oder auch mal ins Kino gehen. Die Bahnfahrt zur Oma bezahlen können. Sich gutes Essen leisten können. Mit gutes Essen meine ich Lebensmittel, die die Landschaft, Tiere und den Menschen schützen und ethisch korrekt erwirtschaftet wurden.

Das alles ist für den ganz normalen Durchschnittsdeutschen zum Luxus geworden. Ich weiß, aus der Sicht eines Menschen, den finanziell der Schuh nicht drückt, sind solche Gedanken schwer nachvollziehbar. Ich wünschte, die Politiker, die über viel und wenig Geld in unseren Taschen entscheiden, würden ein Jahr mit dem Geld eines arbeitssamen Durchschnittsdeutschen auskommen müssen. Ich glaube, dann würde sich viel ändern. Oder finden Sie es richtig, dass wir künftig zwei Jobs gleichzeitig brauchen, um leben zu können?

Wir sind nicht geizig, liebe Frau Dr. Merkel, wir würden gerne die Wirtschaft ankurbeln und den ein oder anderen Euro ausgeben, aber es ist nicht möglich, weil das Geld nicht da ist. Zumindest nicht in unserem Geldbeutel. Es geht für die Mehrwertsteuer drauf, für gestiegene Strom- und Gaspreise, für gestiegene Tankrechnungen, für steigende Gewinne der Aktiengesellschaften, für gestiegene Preise im Einzelhandel nach der Euro-Umstellung.

Ich fordere Sie auf, uns Bürger zu entlasten. Setzten Sie ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen, die den Deutschen Staat tragen, die die Steuern und auch die Politikerdiäten tragen!

Ein guter Anfang wäre die seit Jahren überfällige Aufhebung des Solidaritätszuschlags.

Mit freundlichen Grüßen von einer Durchschnittsdeutschen

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 04 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Gedanken über ....

Interview mit Sabine Kornbichler:
Der gestohlene Engel

Nach ihrer Ausbildung als Volkswirtschaftlerin und den Berufsstationen als Texterin und PR-Beraterin widmet sich Sabine Kornbichler dem freien Schreiben. Mit großem Erfolg. Die in Berlin lebende Schriftstellerin bringt zur Zeit ihren neunten Roman zu Papier.

Ihr letztes Werk "Der gestohlene Engel" [Meine Rezension lesen Sie hier.] hat mich so fasziniert, dass ich Kontakt zu der Autorin aufgenommen und ein Interview mit ihr geführt habe.

Mich interessierte vor allem der Prozess des Schreibens an diesem Buch:

"Der gestohlene Engel" bei Amazon

Anja Kolberg: Wie entstand die Idee für das Buch "Der gestohlene Engel"?
Sabine Kornbichler: Die Idee entstand aus der Tatsache, dass Hebammen, die Hausgeburten durchführen und dann ja auch die Geburt eines Kindes bescheinigen, durchaus die Möglichkeit zum Betrug haben (natürlich rein theoretisch betrachtet). Dann habe ich mich gefragt: Woher könnte das Baby kommen, dem eine falsche Urkunde ausgestellt wird? Aus welchen Gründen könnte ein Baby abgegeben werden? So kam ich auf das Missbrauchsthema und den späteren Gewissenkonflikt der Protagonistin. Das alles wollte ich mit dem Thema Freundschaft verknüpfen und mit der Frage, wie viel Geheimnis eine Freundschaft eigentlich verträgt.

Anja Kolberg: Wie klar war die Idee, der Ablauf, als sie zu schreiben begannen?
Sabine Kornbichler: Ganz klar. Ich habe ein Exposee darüber geschrieben und die Idee im Detail ausgearbeitet.

Anja Kolberg: Hat sich die Idee während des Schreibens verändert?
Sabine Kornbichler: Nein. Allerdings wusste ich anfangs noch nicht, wie ich diesen Gewissenskonflikt lösen würde. Dazu bedurfte es weiterer Recherchen.

Anja Kolberg: Wie entwickeln Sie eine Idee für einen neuen Roman: Entwickeln Sie die Idee im Kopf so lange, bis sie klar ist, schreiben Sie Teile auf oder...?
Sabine Kornbichler: Ich entwickle die Idee erst ganz grob im Kopf und arbeite dann im Exposee die Details aus.

Anja Kolberg: Hatten sie den vollständigen Ablauf vom Treffen der Freundinnen bis zum Abendessen mit dem abtrünnigen Partner (also diese vielen parallel laufenden Geschichten) nebst den Personen schon zu Beginn im Kopf oder sind sie nach und nach aufgetaucht?
Sabine Kornbichler: Nein, ich hatte sie gleich im Kopf.

Anja Kolberg: Wie oft haben Sie die Geschichte umgeschrieben/verändert?
Sabine Kornbichler: Ich habe das Manuskript am Ende überarbeitet, nicht jedoch inhaltlich.

Anja Kolberg: Das Buch greift die Themen Inzest, Krebs und Eheprobleme auf. Wie schaffen Sie es, dass es so echt wirkt?
Sabine Kornbichler: Indem ich sehr viel recherchiere und versuche, mich in Seelenzustände hineinzuversetzen.

Anja Kolberg: Wie gehen Sie am liebsten bei Ihren Recherchen vor? Recherchieren Sie im Internet, führen Sie Interviews?
Sabine Kornbichler: Wenn ich mir ein Grundthema ausgesucht habe, recherchiere ich überall: Internet, Fachbücher, Fachzeitschriften, Interviews mit Fachleuten und Betroffenen, Seminare.

Anja Kolberg: Wie viel Zeit ist von der Idee bis zum Beginn des Schreibens vergangen? 2-3 Monate
Sabine Kornbichler: Und wie viel Zeit vom Beginn des Schreibens bis zum Fertigstellen des Manuskripts? 8-10 Monate

Anja Kolberg: Wie bauen Sie das Schreiben in Ihren Tagesablauf ein? Schreiben Sie den ganzen Tag?
Sabine Kornbichler: Ich schreibe zwischen 4 und 7 Stunden pro Tag.

Anja Kolberg: Haben Sie Rituale beim Schreiben?
Sabine Kornbichler: Nein, aber ich schreibe am liebsten an meinem PC im Arbeitszimmer.

Anja Kolberg: Zweifeln Sie manchmal an Ihrem Können?
Sabine Kornbichler: Ja.
Anja Kolberg: Wie überwinden Sie Ihre Zweifel?
Sabine Kornbichler: Indem ich mit meinem Mann und meinen Freundinnen darüber spreche und indem ich darüber nachdenke und analysiere, woher die Zweifel kommen.

Anja Kolberg: Welche Rolle spielt Ihre Erfahrung als Texterin bei Ihrem schriftstellerischen Erfolg?
Sabine Kornbichler: Sicherlich eine große, denn um Texterin zu werden, habe ich ein journalistisches Volontariat gemacht. Dabei habe ich sehr viel Handwerkszeug erworben.

Anja Kolberg: Was lieben Sie an Ihrem Beruf?
Sabine Kornbichler: Die Möglichkeit, allein zu arbeiten, unabhängig zu sein, meine eigenen Ideen umsetzen zu können und ein Ventil für meine Phantasie zu haben.

Anja Kolberg: Kennen Sie Schreibblockaden?
Sabine Kornbichler: Nein
Anja Kolberg: Was glauben Sie, warum kennen Sie diese nicht?
Sabine Kornbichler: Vielleicht, weil ich mir selbst keine Blockaden schaffe, indem ich sofort jeden Gedanken bewerte. Ich lasse meiner Phantasie freien Lauf und fasse sie in Worte. Ob ich dann damit letztlich zufrieden bin, entscheide ich später.

Anja Kolberg: Erinnern Sie sich noch an das Schreiben Ihres ersten Romans "Klaras Haus"? Wie haben Sie es geschafft, ihn zu Papier zu bringen?
Sabine Kornbichler: Daran erinnere ich mich sehr gut. Und ich fand es gar nicht schwer, ich wollte einfach wissen, ob ich es kann.

Anja Kolberg: Haben Sie Erfahrungen mit dem Buch "Der Weg des Künstlers" von Julia Cameron oder anderen kreativen Schreibratgebern? Waren sie wichtig für Sie?
Sabine Kornbichler: Diesen Ratgeber kenne ich nicht. Ich habe in andere hineingelesen, konnte aber für mich nichts daraus mitnehmen. Ich greife lieber auf das zurück, was aus meinem Bauchgefühl entsteht.

Anja Kolberg: Was empfehlen Sie Menschen, die gerne einen Roman schreiben möchten?
Sabine Kornbichler: Der Phantasie Raum geben, eine Idee entwickeln und loslegen. Und neugierig sein, wohin es einen führt.

Anja Kolberg: Danke Sabine Kornbichler für Ihre Zeit!

Das Interview führte Anja Kolberg, www.frauen-coaching.de

© Foto von Sabine Kornbichler: Peter von Felbert

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 03 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Schriftsteller

Es gibt Tage, die sind wirklich...

... für die Tonne. Bei dem gestern hatte ich das Gefühl. Am Nachmittag, ich war noch gar nicht so richtig produktiv, wurde ich hundemüde und konnte die Augen gar nicht mehr am PC aufhalten. Also habe ich mich ergeben und mich ins Bett gelegt und zwei Stunden geschlafen. Danach war ich völlig durch den Wind. Ich habe mir selbst richtig leid getan. Danach ging es besser. :o)

Meinem Mann ging es gestern auch nicht supi, wir haben beide gemerkt, wie uns das Wetter zu schaffen macht. Diese Woche soll es heiß werden, sagte gestern jemand. Ich hoffe, jeder der das nicht verträgt, findet ein kühles Plätzchen, um es sich dort gut gehen zu lassen.

Diese Woche zählt die Kraft der kleinen Schritte. Halblang machen. Ansprüche runter. Wohlbefinden rauf.

Anja Kolberg

PS: Seelentröster und aufmunterer spielt da glatt die neue Serie "Doctors Diary", die Montag Abend auf RTL läuft. Eine Mischung aus "Bridget Jones", "Mein Leben und ich" und "Grey's Anatomy". Perfekte Unterhaltung. :o)

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 01 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage

Sommermonat Juli

Ich wollte in die Überschrift schon schreiben: "Jetzt neu und einmalig!" Denn dieser Monat ist nagelneu. Wir können unsere Geschichte neu beginnen. Ein unbeschriebenes Blatt so wie jeder Tag ein neuer Anfang ist. Einmalig ist dieser Monat auch, denn der Juli 2008 wird nie wieder kommen.

Heute früh habe ich brav ein neues Kalenderblatt nach vorne gestellt:

 

Fußspuren durch den Sand. Am Meer entlang. Der Himmel zaubert mit Farben und Formen ein Gemälde. Die Luft ist frisch und salzig. Der Wind streicht kühl über meine Haut. Das Meer kitzelt zwischendurch meine Füße. Der Horizont kommt mir unendlich vor. Ich komme zu mir. Atme. Gehe. Fühle.

Da sein.
Kraft tanken.
Die Weite spüren.

Das Meer ist etwas wunderbares für mich. Ein besonders kraftvoller Ort. Egal wo auf der Welt. Für mich ist immer der schönste Moment, wenn wir Richtung Meer fahren: Der erste Blick auf das weite, endlose.

Schönen Juli!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 01 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse

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