Wie ich meinen Frust loslasse

Schrei

Es gibt Momente, da will ich am liebsten laut schreien vor Wut, Frust, Leid, Schmerz.

Schreien befreit die Seele. Lasten werden weggesprengt und wir können aufatmen.

Aber wie, wenn es nicht so einfach geht? Weil das andere Menschen verschrecken könnte, sie vielleicht zum Nachfragen bringen, was ich nicht will. Oder was sollen sie von mir denken? (Zumindest stört mich das noch solange, bis es mir wurscht ist.)

Meine persönliche Schreitherapie übe ich im Auto aus. (Natürlich nur, wenn es die Verkehrsbedingungen erlauben und ich sicher bin, weder jemand anderen, noch mich selbst zu gefähren. Also nur, wenn ich die Kontrolle über das Auto und mich selbst habe. Wenn es mir nicht gut geht, suche ich einen ruhigen Parkplatz auf. Jeder ist für sich selbst verantwortlich, wenn er erwachsen ist.)

Im Auto lasse ich meiner Stimme dann freien Lauf. Ich brülle raus, was an die Luft will. Ich war danach schon mal heiser und gleichzeitig so erleichtert!

Irgendwann merkte ich: Eine Auto ist doch kein wirklicher Schallschutz, auch wenn es sich von innen so anfühlt. Seit dem mache ich es nicht mehr, wenn ich in der Fußgängerzone auf einem Parkplatz stehe oder vor der Haustüre. Bis mir das bewusst wurde, war ich ganz ungehemmt.

So lassen sich während der Autofahrt auch lauthals meine eigenen Kreationen singen und es ist völlig wurscht, wie schief und schäl meine Stimme klingt. Es macht mir so einen Spaß! Ich stelle immer wieder fest wie harmonischer meine Stimme mit vorangeschrittener Fahrtzeit klingt.

Tipp von einem Single: Der brüllt auch zuhause und tut so, als telefoniere er gerade. :-) Also hinter dem Schrei demnächst sagen: "Nee, Herr Müller, nicht mit mir. Rufen Sie mich morgen wieder an."

Ich hab gerade so einen Spaß beim Schreiben.

Wie machst du das? Wo schreist du?

Glücksgrüße von der Befreiungsfront,

deine Anja

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 07 August, 2019
Thema: Blog - 2019, 2. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage, Blog - Psychologie
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