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Wenn's gerade nicht vorwärts geht

Ich möchte einen Blogbeitrag schreiben, kann das Thema aber nicht richtig greifen. Ich möchte ein neues Projekt in Angriff nehmen, doch auch hier spüre ich eine Blockade. Ein waberndes undurchsichtiges Etwas hält mich davon ab. Es fühlt sich unangenehm an. Mein Kopf hat die Aufgaben längst erledigt. Doch meine Seele, mein Körper packen es nicht.

Der richtige Zeitpunkt.

Wenn er gekommen ist, bricht es aus mir heraus wie aus einem Vulkan. Dann schreibe ich wie in Trance einen Artikel runter. Erledige Aufgaben in kürzester Zeit, die ewig auf meiner Unerledigt-Liste standen.

Der richtige Zeitpunkt lässt sich nicht herbeizaubern.

Warum eigentlich nicht? Doofes Ding. Warum ist der richtige Zeitpunkt nicht genau dann da, wann ich es will? Vielleicht liegt da das Problem? Das ich gar nicht will? Nein, ich will ja. Woran liegt es dann?

Tischkalender Februar 2011

Heute ist der 28., der letzte Tag im Monat Februar. Heute noch lächelt mich der Buddha vom Februar-Kalenderblatt mit seiner liebevollen Ruhe an und sagt mir: "Ich höre mir zu."

Wie wär es mit einem Dialog mit meinem Inneren? "Jaaaaa!" Mein inneres Kind springt freudestrahlend in die Höh'. Also los:

Verstand: Warum packst du die Dinge, die du tun willst nicht endlich an? Warum machst du es dir mit manchen Dingen so schwer?

Inneres: ...... (keine Antwort)

Verstand: Hallo? Ist da niemand?

Inneres: ..... (keine Antwort)

Verstand: Unfassbar! Hallo! Da muss doch jemand sein! Hallo! Unverschämtheit, mich hier so stehen zu lassen! Hallloooo???!!!

Inneres: ..... (keine Antwort)

Verstand: Na super! (kreuzt schmollend die Arme vor der Brust) Das habe ich mir anders vorgestellt.

Stimme: (leise) Ich mir auch.

Verstand: (guckt interessiert auf und spricht jetzt auch sanft und leise) Hallo, wer bist du?

Stimme: Ich.

Verstand: (bohrend) Wer ist ich?

Stimme: Na 'Ich' eben. Lass mich in Ruhe, sei nicht so fordernd.

Verstand: Entschuldige. Wollte dir nicht zu Nahe treten, nur wissen wer du bist. Wenn du es eben nicht weißt, dann...

Stimme: (wütend) Hallo? Hast du mir nicht zugehört? Ich bin Ich. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Verstand: Na gut. Ich dachte, du hättest einen Namen.

Stimme: Ich ist ein Name. Es ist MEIN Name. Ich sage ja auch nichts über deinen Namen.

Verstand: Du kennst ihn doch gar nicht.

Stimme: Wie heißt du denn?

Verstand: Ich bin der Otto.

Stimme: Hallo Otto.

Verstand: Ich bin sauer.

Stimme: Aha.

Verstand: Alles geht mir zu langsam.

Stimme: Aha.

Verstand: Immer muss ich warten, warten, warten und es geht nicht vorwärts. Dabei musst du doch nur...

Stimme: Halt. Wieso sagst du "du musst doch nur". Wieso ich?

Verstand: Na du bist doch das Ich, oder?

Stimme: (Seufzt. Leicht wütend. Atmet tief ein und aus. ) Ich bin ein Teil von Anja. Genau wie du.

Verstand: Aha. Na, dann sag ich eben, dass 'Anja' doch nur den besagten Artikel schreiben muss oder nur eine bestimmte Mail schreiben oder einen bestimmten Anruf machen und schon geht es weiter. Was macht sie? Nichts von dem.

Stimme: Sie macht andere Sachen, die wichtig sind.

Verstand: (höhnisch) Ach ja? Was denn bitte schön?

Stimme: Sie bearbeitet Bestellungen, kümmert sich um das Essen, räumt auf, beantwortet Mails, macht die Buchhaltung, m...

Verstand: Jaja, schon gut. Sie liegt nicht rum und tut nichts.

Stimme: Selbst das wäre auch wichtig. Sich ausruhen. Entspannen. Zu sich selbst kommen. Nachdenken.

Verstand: Jaaaaha, schon gut. Trotzdem komme ich in den Dingen, die mir wichtig sind, nicht vorwärts.

Stimme: Richtig, sie sind DIR wichtig. Aber nicht allen Anteilen von Anja. Und so lange da kein grünes Licht kommt, geht es auch in DEINEN Projekten nicht vorwärts.

Verstand: Na toll! Aber es ist doch so wichtig, was ich will. Es geht um ihre berufliche Zukunft. Ideen. Projekte. Geld. Money. Du verstehst?

Stimme: Ich verstehe, was dir wichtig ist. Es gibt aber auch Anteile von Anja, denen sind andere Dinge wichtig.

Verstand: (stemmt die Hände in die Hüften) So, was denn zum Beispiel?

Stimme: Sich innerlich ordnen. Den Shop erst abschließen. Mit der Ernährungsumstellung einen Rhythmus finden. Zu sich kommen. Ausmisten.

Verstand: Schon wieder ausmisten?

Stimme: Es gibt immer etwas Neues, das losgelassen werden möchte. Dinge, die sich wieder angesammelt haben oder inzwischen überflüssig geworden sind.

Verstand: (genervt) Aha. Das mit der Ernährung kann ich ja noch verstehen. Aber "sich innerlich ordnen" - was soll das denn, bitte schön?

Stimme: In den letzten Wochen und Monaten ist viel passiert und es hat sich einiges geändert. Anja hat zum Beispiel für mehr als 10 Wochen komplett alles alleine gemacht, was sie sich sonst geteilt hat. Sie hat viel Neues erfahren, zum Beispiel was die Ernährung angeht. Das, aber auch was daraus folgte, wollte im Alltag seinen Platz finden. Sie setzt sich mit immer mehr Dingen kritisch auseinander. Das verändert Menschen.

Verstand: Zum positiven?

Stimme: Ich finde schon, dass es wichtig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden. Dazu gehört, sich mit der entsprechenden Materie auseinander zu setzen. Menschen, die eine eigene Meinung haben und sie vertreten, sind wichtig. Oder findest du es nur gut, das zu tun, was alle tun, weil es schon immer so war und bequem ist?

Verstand: (hebt die Hände hoch) Natürlich nicht. Aber es ist so anstrengend, genauer hinzugucken und auch, dass sich so vieles ändert.

Stimme: Und um das alles zu verarbeiten, dafür braucht man Zeit. Anja braucht dafür Zeit.

Verstand: (nickt) Das verstehe ich.

Stimme: (lächelt) Das freut mich.

Verstand: Aber was ist denn jetzt mit meinen Wünschen und Projekten? Die sind doch wichtig. Und was, wenn es zu spät ist, wenn andere schon machen, was ich machen will? Was, wenn...

Stimme: (sagt ganz ruhig) Atmen, Anja, Atmen.

Verstand: (Atmet tief ein und aus.)

Stimme: Alles kommt zum rechten Zeitpunkt. Sei dir sicher. Wenn es nicht klappen sollte, war es nicht das richtige für Anja. Das richtige kommt, ganz von alleine.

Verstand: Du hast gut reden.

Stimme: Ich vertraue. Ich fühle es. Alles ist so wie es jetzt ist, richtig. Alles hat einen Sinn, auch wenn du ihn heute noch nicht erkennst.

Verstand: Aha.

Stimme: Du glaubst mir nicht?

Verstand: Weiß nicht. Ich habe Angst, dass ich nicht genug habe.

Stimme: Genug von was?

Verstand: Genug zum Leben. Genug Liebe. Genug Geld. Genug was weiß ich was.

Stimme: Vertraue mir. Es wird genug da sein. Das allerwichtigste ist, dass du dir das gibst, was du brauchst.

Verstand: Geld?

Stimme: Nein, Liebe.

Verstand: Woher willst du wissen, dass Liebe wichtiger ist als Geld?

Stimme: Ohne Liebe ist Geld nichts. Weißt du wie grausam sich Leben ohne Liebe anfühlt?

Verstand: Pah. Ohne Geld ist das Leben nichts.

Stimme: Woher willst du das wissen? Erinnerst du dich nicht an den Obdachlosen, den Anja in der Fußgängerzone angesprochen hat? Der hatte bestimmt sehr wenig Geld. Sah der wirklich traurig aus?

Verstand: Nein, er wirkte fröhlich und zufrieden.

Stimme: Und wie war das Gefühl als du die Webseite von Gulliver, dem Projekt für Kölner Obdachlose, angeschaut hast?

Verstand: Ich fand's richtig schön, was die machen und wieviel Hilfe da ist, wenn jemand sie braucht.

Stimme: Ja. Fühlst du jetzt Vertrauen?

Verstand: Ich weiß nicht. Auf jeden Fall fühle ich Zuversicht. Ich habe ja so viel zum Leben. Ich werde nie unter einer Brücke schlafen müssen.

Stimme: Das stimmt. Glaubst du immer noch "Ohne Geld ist das Leben nichts."?

Verstand: Nein, das glaube ich nicht mehr, wenn ich daran denke, wie Menschen leben, die kein Geld haben. Wie kamen wir nochmal darauf?

Stimme: Ich habe gesagt, dass 'Ohne Liebe Geld nichts ist.' und dass es das allerwichtigste ist, dass du dir das gibst, was du brauchst. Liebe.

Verstand: Ja, ich erinnere mich. Wie soll ich mir Liebe geben?

Stimme: In dem du zum Beispiel darauf vertraust, dass sich alles für dich entwickeln wird. Dir läuft nichts weg. Auch wenn du das Gefühl hast. Du bist in Sicherheit. Keiner nimmt dir etwas weg. Alles ist da, was du brauchst. Alles. Alles ist gut, so wie es jetzt ist.

Verstand: (Atmet tief ein und meint leise:) Ich bin auf einmal so müde.

Stimme: Feierabend?

Verstand: Ja. Feierabend!

Wandkalender 2011

Jetzt habe ich zwar nicht den Beitrag geschrieben, den ich wollte, dafür einen anderen, der mit rasender Geschwindigkeit aus meinen Fingern floss.

Von Herzen,

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 28 Februar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Innere Stimme

Meine Krücken
Meine Ethik & die Folgen - Teil 4

Ich finde durch die Beschäftigung mit der veganen Lebensweise Interesse und Freude daran, mich gesünder zu ernähren. Ich tausche mich mit Gleichgesinnten aus, lese viel und erfahre mehr über die Auswirkungen bestimmter Lebensmittel. Vieles davon wusste ich schon lange, aber heute interessiert es mich und vernetzt sich dazu mit meiner Motivation. Ich öffne mich zunehmend dafür, diese Informationen zu verarbeiten und daraus Konsequenzen zu ziehen. Natürlich weiterhin Schrittchen für Schrittchen. Denn:

Es ist für mich nicht möglich, meine Ernährung auf rein pflanzlich und gesund umzustellen. Ich brauche Krücken, die mich bildlich gesprochen auf die andere Seite der Ernährung bringen.

Gehhilfen sind nicht ideal. Optimal wäre vielleicht, alleine zu laufen, aber das schaffe ich nicht und die Krücken machen die Sache merklich einfacher und in vielen Fällen (siehe Beinbruch) ein Vorwärtskommen überhaupt erst möglich.

So ist es auch bei mir. Ich brauche kleine Helfer, die mich auf die andere Seite begleiten, auch wenn sie manchen vielleicht aufschreien lassen - bei dem Gedanken muss ich schmunzeln - oder wider Ernährungsregeln sind. :o) Die waren und sind mir aber wurscht.

Was diese Krücken für mich sind? Zucker. Weißmehl. Süße Backwaren aus der Bäckerei (definitiv nicht vegan). Am Abend Chips.

Nicht ideal, aber sehr hilfreich. Sie machen mir das Leben leichter und helfen mir, die andere Seite zu erreichen. Und das ist himmlisch!

Vor vierzehn Tagen begann ich, statt Kaffee mit Milch und Zucker, stark gesüßten Espresso zu trinken, um von meinem Schuss Milch auch noch weg zu kommen. Das ging, ich vermisste die Milch nicht. Allerdings frage ich mich zwischendurch immer wieder mal: Was trinke ich da eigentlich für eine schwarze Brühe?

Bis Anfang zwanzig schmeckte mir Kaffee gar nicht, dann war ich mit meiner Chefin auf der Ambiente in Frankfurt und an den Ständen wurde von unseren Lieferanten Kaffee ausgeschenkt, ich wollte erst ablehnen, dann meinte meine Chefin, ich solle ihn mal mit ganz viel Zucker probieren, so hätte sie sich auch an Kaffee gewöhnt. So fand ich Gefallen an dem Getränk... Zuletzt wie so viele Kaffeeliebhaber habe ich ihn sehr oft und meist mit aufgeschäumter Milch getrunken, in unserer Küche steht ein großer Milchaufschäumer und ein Kaffeevollautomat.

Das schwarze Wasser habe ich oft nur halb ausgetrunken. Ist mir beim Kaffee mit Milch nicht passiert.

Möchten Sie ein paar Blicke in unsere Kochtöpfe werfen?

Besonders lecker fand ich Nudeln mit selbstgemachtem Pesto - ein Gedicht! Warum habe ich das nicht schon früher gemacht? Die Nudeln dufteten so intensiv nach Basilikum. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Das will ich noch ganz oft machen. (Basilikum von einem ganzen Topf ernten, Öl, Salz, Pfeffer und Pinienkerne - ich habe zwei Beutel genommen - nach Geschmack dazu, purieren und unter die gekochten Nudeln geben.) Schmeckte auch ohne Parmesan.

Bohneneintopf. Den hatte ich selbst noch nie gemacht. Im Biosupermarkt lächelte mich auf der Suche nach neuen Sprossen, die Tüte "Bunte Hülsenfrüchte" an. Inhalt: Rote Nierenbohnen. Schwarze Bohnen. Weiße Bohnen. Mungobohnen. Braune Linsen. Grüne Linsen. Kichererbsen und Gelbe Orientlinsen. Auf der Rückseite las ich eine einfache Anleitung für die Zubereitung, man brauchte Lauch und Möhren, die ich noch zu Hause hatte. Ich habe die Hülsenfrüchte nach Verpackungsanleitung zubereitet, Möhren, Sellerie, Lauch und Kartoffeln hinzu gegeben, mit Gemüsebrühe gewürzt. Lecker! Nach einer Stunde war das Gericht fertig. (Ich hatte die Mischung nicht 12 Stunden wie angegeben, sondern nur 4 eingeweicht, hat auch so funktioniert.) Meinem Mann hat's auch ohne Fleischeinlage geschmeckt, er hat sich lediglich noch etwas Essig untergemischt. (Natürlich wäre ihm Speck und Wurst dazu lieber gewesen. Ich find's klasse, dass er sich so auf seine Art beteiligt.) Dazu gab's Brot mit verschiedenen Aufstrichen. Lecker. Der Eintopf reichte für zwei Tage, ein tolles Wintergericht.

Einen Abend habe ich meinem Mann Bio-Würstchen für Hot-Dogs erwärmt und mir den leckeren Rote-Beete-Salat gemacht, dazu habe ich Brot mit Brotaufstrich gegessen.

Besonders lecker ist der Brotaufstrich 'Cremisso Basilikum-Tomate' von Tartex (im 180 gr Glas), wenn dann noch frische Tomaten oben drauf kommen, kann ich gar nicht mehr aufhören, so lecker schmeckt das. Gut schmeckt mir auch "Rote Beete-Meerrettich-Streich" von Zwergenwiese. Diese beiden zusammen auf einer Scheibe Brot sieht toll: Orange und pink! (Das erste Foto ist nichts geworden, ich musste nochmal knipsen, da hatte ich aber eine Schnitte schon verputzt.) Meinem Mann schmeckte Zwiebelschmelz von Zwergenwiese als Alternative zu Griebenschmalz.

Als Nachtisch gab es mehrmals in unterschiedlicher Zusammenstellung Obstsalat. Besonders die Melone: Lecker. (Auch so eine Krücke: Das Obst ist weder saisonal noch regional. Es wird von irgendwoher importiert, ist gespritzt... Egal. Jetzt ist es erstmal lecker und eine herrliche Alternative zu Vollmilchschoki oder altbekanntem Nachtisch wie Vanillepudding, Quarkspeise...)

Eine Herausforderung sind die Ruccola-Keimsprossen (im Gegensatz zu den unkomplizierten Mungobohnen-Mischungen). Ruccola ist definitiv nicht für mein Keimglas geeignet, da sie nach dem Einweichen eine glitschige Hülle bilden und das Sieb verstopfen. Ein Wässern ist so, ohne die winzigen Samen zu verlieren, kaum möglich. Heute habe ich mir ein anderes Keimgerät gekauft, es sind drei übereinander liegende Siebe mit einer Abtropfmöglichkeit. Darauf liegen die Sprossen nebeneinander und nicht mehr übereinander. Hoffentlich klappt es, denn die Idee, Ruccola-Sprossen zu essen, finde ich verlockend!

Wenn's schnell gehen soll oder ich keine Lust habe, lange in der Küche zu stehen, mache ich Backofenkartoffeln (einfach rohe Kartoffeln in Würfel oder Spalten schneiden, gerne auch mit Schale und mit einem Öl-Pfeffer-Salz-Gemisch vermengen, auf ein Backblech bei 200-250 Grad goldbraun backen, ob sie gar sind, teste ich immer mit einem Piekser, dauert ca. 20-30 Minuten) oder Backofenfritten (aus der Tüte) mit dem Soja-Schnitzel (das mir immer noch gut schmeckt, aber kein Bio-Soja ist) und meinem Mann ein paniertes Bio-Schweineschnitzel (habe ich in Denns Biosupermarkt im Kühlfach entdeckt). Alternativ Nudeln mit Tomatensoße aus dem Glas oder mit Ketchup.

Ich wünsche Ihnen ein zauberhaftes Wochenende!

Hier geht es weiter auf meinem Weg zu einem veganen Leben, mit dem es mir gut geht: Das 'Warum' ist entscheidend - Meine Ethik & die Folgen - Teil 5 

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 25 Februar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Vegan werden und leben

Eine zweite Chance - für mich selbst

Mir gefällt über die Sendung "Fashion & Fame" (Pro7) einen Einblick in den Entwurfsprozess der Modewelt zu bekommen, da Schneiderin und Designerin zu meinen ersten Berufswünschen gehörten.

Besonders beeindruckt hat mich folgende Situation: In jeder Sendung müssen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine Designaufgabe bewältigen, zum Beispiel eine Jacke, ein Kleid ... für die angestrebte Zielgruppe entwerfen. Alle Entwürfe werden zum Schluss der Jury präsentiert, die entscheidet, welches Design gewinnt oder auch welches durchfällt. Eine Teilnehmerin, die zweimal scheiterte, davon einmal sogar ihren Entwurf als schlechtesten verbrennen musste, war bei einer nächsten Runde die Siegerin mit ihrem Entwurf. Und eine Teilnehmerin, deren Entwürfe u.a. mit "Thema verfehlt" bewertet wurden und niemals eine Entscheidungsrunde gewonnen hatte, kam ins Finale.

Das macht mir bewusst: Selbst wenn ich schon x Mal gescheitert bin, gibt mir das Leben die Chance, es eben beim nächsten Mal zu schaffen. Es gibt kein nur schlecht und für immer ausgeschieden, wenn mir etwas misslungen ist.

Deswegen das Signal an die größte Kritikerin in meinem Leben - nämlich mich selbst: Ich habe eine zweite Chance verdient.

Denn selbst wenn mir andere diese Chance geben würden, heißt dass noch lange nicht, dass ich sie auch wahrnehme, weil ich dazu neige, mich selbst nach einer Niederlage klitzeklein zu machen. Darüber verliert dann auch der Begabteste die Lust und Luft.

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 23 Februar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Mich selbst annehmen

Ich mache mir eine Freude

Zum Valentinstag gönnte ich meinem Mann und mir fünf französische Tulpen, die ich im Geschäft meiner Blumenfreundin Petra-Ute schon oft bewundert hatte. Zusammen mit den Birkenzweige und dem Zweig der Quitte gibt der Strauß vor unserer grauen Wand einen Augenschmaus ab. Ich kann mich gar nicht daran satt sehen.

Das besondere an diesen Tulpen ist ihre Länge und die Größe ihrer Blüten. Wie alle Tulpen wachsen auch diese in der Vase weiter. So verändert sich der Strauß von Tag zu Tag.

 

So sieht der Strauß am Ende der Woche aus. Er wird immer schöner. Jetzt kommt der Zweig oben besonders zur Geltung.

Ich blicke auf eine schöne und lebendige Woche zurück. Besuche bei Freundinnen. Neue Geschmackseerlebnisse. Viel neues sehen. Anregende Gespräche. Ganz früh aufstehen, um endlich die neuen Personalausweise zu beantragen. Besuche in Kölns Zentrum (während mein Mann fast zwei Stunden auf dem Zahnarztstuhl saß, schlenderte ich jetzt schon zum dritten Mal durch die Schildergasse und Hohe Straße. Mein erster Gang ist immer der nächste Buchladen. Ich liebe die Atmosphäre dort.)

Heute steht für mich ein Besuch bei meiner Familie im Bergischen an. Meine Eltern besuchen und meine Großmutter, Tante und Onkel, Luna knuddeln und dann eine Karnevalsparty besuchen. Die Jugend feiert! :o) Gut, inzwischen gehören wir alle nicht mehr zu der Jugend, aber wir sind die ehemaligen (katholischen) Jugendgruppen. Dort werde ich all die Menschen sehen, mit denen ich in meiner Heimat aufgewachsen bin. Schön!

Mein Kostüm ist auch schon fertig: Ein roter Cowboyhut mit weißen Flauschfedern am Rand. Vorne ein silberner Dom mit rot blinkenden Lichtern (innen ist eine Batterie), dazu ein rotes Cordhemd, hinten habe ich einen weißen Dom aufgenäht, vorne ein kleines weißes Herz auf der rechten Seite, auf dem steht: "Köln ist eine schöne Stadt, aber...", auf der linken Seite ein viiiiel größeres Herz, auf das ich mit bunten Farben geschrieben habe: "Mein Herz schlägt für meine Heimat, mein Bergisches Land."

Gibt es etwas Schöneres, als ein solches Wochenende vor sich zu haben?

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 19 Februar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Kleines Glück im Alltag

Glücklich sein & gut für mich sorgen
Meine Ethik & die Folgen - Teil 3

Seit einigen Tagen fühle ich mich fröhlicher und beschwingter. Da ist Leichtigkeit, ein Gefühl von Befreiung, als hätte ich eine Schwere abgestreift, die Jahre in mir zu Hause war. Das ist toooooooohooooll! *Grins-über-beide-Backen*

Dienstag früh war ich zum ersten Mal seit meiner Entscheidung, mich möglichst pflanzlich zu ernähren, eingeladen. Eine gemeinsame Freundin hatte Babsi und mich zum Frühstück eingeladen. Eigentlich waren wir Anfang Dezember zur Hausbesichtigung verabredet, doch der Termin fiel wegen des Beinbruchs meines Mannes ins Wasser. Jetzt kann ich endlich wieder Termine machen, mein Mann kann sich immer besser bewegen.

Vom Frühstückstisch hätte ich mir Brot und Marmelade genommen, ich hatte nicht mit dem gerechnet, was uns erwartete: Neben Wurst- und Käseaufschnitt hatte sie bedacht, dass ich mich anders ernähren möchte. So haben wir drei nach Herzenslust verschiedene vegane Streichpasten, köstlichen Chocoladen-Zartbitter-Aufstrich (Rapunzel), selbstgemachten Obst- und Rote-Beete-Salat - welchen ich unbedingt auch machen muss, ich hätte ihn leeressen können - und noch viele Leckereien mehr gestestet. Eine tolle Idee. Liebe Steffi, das war ein traumhafter Vormittag und ein tolles Ambiente. Was für ein schönes Zuhause und für ein Glücksgefühl für mich, ich habe mich so wohl gefühlt, danke nochmal über diesen Weg!

Ich habe gemerkt: Es gibt so viele Möglichkeiten, pflanzlich zu genießen. Einen Moment ist es mir schwer gefallen, keinen Lachs zu essen oder keine Mozarella-Kugeln, dann habe ich die köstlichen Alternativen gesehen und es war gut. Zum Beispiel den Rote-Beete-Salat, deren Rezept Steffi mir und Ihnen verrät: 5 Knollen rote Beete, Enden abschneiden und kochen, bis sie weich sind, dauert mindestens eine Stunde. Zum Schutz vor ihren hervorragenden Färbeeigenschaften Einmalhandschuhe überstreifen und rote Beete unter kaltem Wasser abschrecken, dabei deren Haut abstreifen. Rote-Beete in Würfel schneiden. Soße aus Zwiebeln, Essig, Öl, Senf, Zucker, Pfeffer & Salz machen. Fertisch! Danke für das Rezept, Steffi!

Am Wochenende habe ich vegane Nussecken gebacken. Köstlich! Heute habe ich die letzten verputzt, sie halten sich prima - ohne in eine Dose gefüllt zu werden.

Die Nussecken sind ein schönes Mitbringsel, das habe ich gestern Nachmittag ausprobiert. Da war ich bei einer weiteren Freundin zur Wohnungsbesichtigung ans Rheinufer nach Mülheim eingeladen. Seufz! Ein Traum, ein Ort zum Sein, liebe Anna-Katharina. Ich sehne mich dem Sommer entgegen und sehe mich auf deiner Terrasse sitzen, schreiben und genießen. Der Austausch mit dir hat mir so gut getan.

Der Dienstag war mein Energie-Aufladetag - dank der Zeit, die ich mit Menschen verbracht habe, dir mir am Herzen liegen. Es ist ein Geschenk für mich, Menschen zu kennen, mit denen ich über die Themen sprechen kann, die meine Seele bewegen und bei denen ich mich angenommen fühle wie ich bin.

Mit meiner Blumen-Freundin Petra-Ute kann ich mich auch wunderbar über Rezepte austauschen. Hier eines von ihr, welches zum Beispiel zu Kartoffeln, Nudeln oder Reis schmeckt: Zwiebeln und Pilze in der Pfanne anbraten, Pusta-Salat inkl. süß-saurem Einmachwasser (nach Bedarf) in die Pfanne geben, mit Tomatenmark binden. Geht ruckizucki & ist lecker! Danke, liebe Petra-Ute.

Vegane Ernährung ist auf einmal so einfach! Es macht mir Spaß mich über darüber auszutauschen, wie viele leckere pflanzliche Rezepte es gibt. Mir läuft das Wasser bei dem Gedanken im Mund zusammen.

Eine prima Erleichterung fürs Einkaufen ist die Liste auf Rezeptefuchs.de von veganen Lebensmitteln, die es bei normalen Supermärkten zu kaufen gibt, inklusive Abbildung und Angabe Inhaltsstoffe, Preis, EAN-Code usw. Da sind auch Minzschoko-Produkte bei. Juchuuuuu!!!! Als ich in der Suchfunktion 'Schokolade' eingab, warf er 6 Seiten mit Produkten raus. Alleine das macht mich glücklich! Hüpfihüpf!

Wallnüsse, Paranüsse, Haselnüsse, Cashewkerne, Honig-Frühstückspops von Alnatura (zum Wegfuttern) - so sieht ab und an unser Snack beim TV aus.

Montag Abend habe ich für meinen Mann Gullasch warm gemacht, den Petra-Ute Guido geschenkt hatte. Das roch verlockend, das Wasser lief mir im Munde zusammen und mein Inneres sagte: "Nun iss schon, mach kein Dogma draus!" Als ich es mir erlaubt hatte: "Okay, dann esse ich davon mit." - war der Appetit darauf verflogen. Ich stelle mich nicht unter Druck, ewig auf tierisches zu verzichten. Sowas mag mein Inneres nicht. Im Moment möchte ich einfach nichts tierisches essen, deswegen nehme ich meine Bedürfnisse ernst.

Ebenso nehme ich die Bedürfnisse meines Mannes ernst, tierische Produkte essen zu wollen. Es ist mir wichtig, ihm das zu lassen, was ihm schmeckt und wichtig ist. Ich fühle mich unwohl, wenn mich jemand missionieren will, daher mache ich das auch nicht bei ihm, obwohl es für mich bequemer wäre, wenn wir gemeinsam diesen Weg gehen würden. Der freie Wille ist ein hohes Gut für mich.

Gut für mich sorgen, heißt für mich auch, mich zu schützen vor Themen, die mir nicht gut tun. Nur, wenn ich selbst wirklich dafür aufgeschlossen bin, etwas aufzunehmen, dann ist der richtige Zeitpunkt. Ich habe jahrelang die Themen weggeklickt, wenn es um Ernährung ging oder Umwelt oder Tierhaltung. Es tauchte in meinem Bewusstsein als Information auf und ich habe es weggeschoben. Nicht wichtig. Zuviel. Will ich nicht. Ganz wichtiger Selbstschutz. Inzwischen bin ich dafür aufgeschlossen und mehr und mehr verändert sich mein Leben.

Ein Schritt weiter auf dem Weg: LEBEN WIE ICH ES WILL!

Hier geht es weiter auf meinem Weg: Meine Krücken. Meine Ethik & die Folgen - Teil 4 

Anja Kolberg

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Buchvorstellung: "Anständig essen. Ein Selbstversuch" von Karen Duve

Als Karen ihre geliebte und günstige Hähnchenpfanne in den Einkaufswagen packt, schreit ihre Freundin empört auf, wie sie dieses Qualfleisch kaufen könne. Die Diskussion führt zu einem Selbstversuch der Autorin. Sie wollte wissen, was es mit Massentierhaltung und alternativen Ernährungsformen wirklich auf sich hatte. Der Plan: Die ersten zwei Monate nur Biolebensmittel konsumieren, dann zwei Monate vegetarisch - ohne Fleischverzehr - leben, folgend von zwei veganen, rein pflanzlichen Monaten und zum Schluss acht Wochen als Frutarierin leben, welche sich von Früchten, Nüssen, Gemüse ernähren, bei denen die Pflanze anschließend weiterlebt.

Während sie schrittweise ihr Leben umstellt und stetig konsequenter lebt, zum Beispiel auf Leder verzichtet, besucht sie Menschen, die Wege abseits der Massentierhaltung gefunden haben. Ein Gnadenhof für Tiere ist darunter, geführt von einem ehemaligen Demeter-Landwirt, der mit der bisherigen Tierhaltung nicht mehr weiterleben konnte. Die Tierbefreier begleitet sie auf einer nächtlichen Tour in eine Bio-Hühneranlage. Sie versucht einen Schlachthof zu besuchen, diskutiert mit ihren Freunden auf einer sommerlichen Grillparty und dokumentiert Klimaveränderungen und beleuchtet gesundheitliche Folgen des Konsums. Mit der Frage "Wie weit geht Tierliebe und wo hört sie auf?" wird sie konfrontiert, als im Sommer ihre Pferde von Insekten befallen werden. Zum Ende ihres Versuches entscheidet sie, wie sie sich künftig ernähren möchte.

Meine Meinung: Ein unterhaltsamer Zeitvertreib, binnen weniger Tage gelesen, der mich an mancher Stelle schmunzeln lies, mich auch traurig und nachdenklich machte. Da ich selbst aus ethischen Gründen seit einigen Wochen meine Ernährung umstelle, fand ich es angenehm, mich oft in ihren Gedanken wiederzufinden. Dankbar bin ich als ehemaliger Schoko-Junkie für den Hinweis auf eine vegane Markenschokolade. :o) Es macht Spaß, Karen Duve durch ihr Jahr zu begleiten, trotz all der schmerzhaften Tatsachen, die dazu gehören wie den Blick hinter die Kulissen der Massentierhaltung. Ein Buch, das unterhaltsam aufweckt. Empfehlenswert! Anja Kolberg

Autorin: Karen Duve - Titel: Anständig essen - Verlag: Galiani Berlin - Preis: 19,95 Euro - erschienen 2011

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 16 Februar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Buch: Gesundheit

Halbzeit-Veganerin
Meine Ethik & die Folgen - Teil 2

Es ist mir wurscht, dass Kühe pupsen und diese Gase nicht gut für die Umwelt sind. "Was raus muss, muss raus", sagt meine Oma immer. Ich denke bisher nicht groß darüber nach, was Zucker, Weißmehl oder Kaffee für meine Gesundheit bedeuten. Doch je mehr ich mich über Massentierhaltung informiere, desto bewusster werden mir dessen Konsequenzen für die Umwelt, für die Menschen und meine Gesundheit. Mein Wissen vernetzt sich, neue Themen kommen hinzu. Wissen verändert mich.

Ich verstehe allmählich, dass unser enormer Fleischkonsum den Menschen in Entwicklungsländern das Essen wegnimmt. Warum? Die Besitzer der Fleischfabriken brauchen Futter für die Tiere, welches zum Teil aus Entwicklungsländern importiert wird, statt dort den Einheimischen als Nahrung zur Verfügung zu stehen. Dafür wird dort - um Platz für den Anbau zu haben - u.a. der Regenwald gerodet und große Monokulturen z.B. an Sojapflanzen, Palmpflanzen (für Palmöl) angelegt. Der Spiegel berichtete darüber 1987 (!): "Das Vieh der Reichen frißt das Brot der Armen".

Aus 10 kg (andere Quellen schreiben 5 kg) Getreide wird 1 kg Rindfleisch gewonnen. Das klingt erst mal nicht bemerkenswert, blicke ich auf die Gesamtzahlen, wird mir schwindelig: 2009 gab es alleine in der EU 88,9 Millionen Rinder, weltweit waren es 977,3 Millionen (Quelle: "Überblick Rindfleisch" vom 15.2.2010 herausgegeben vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Freistaat Sachsen. Artikel nicht mehr online.) Bei diesen Zahlen handelt es sich "nur" um die Rinder, es gibt noch Geflügel, Schweine, Schafe... (Weitere Quellen, Artkel ebenfalls nicht mehr online waren vebu.de - sowie "Ökologische Folgen des Fleischkonsums" von vegetarismus.ch)

Wir sind ein Tier-liebendes Land, unsere Haustiere sind wie Familienmitglieder für uns. Das Herz geht uns über, wenn wir kleine Küken, Ferkelchen oder Lämmer sehen. Gleichzeitig essen wir Spanferkel, Osterlamm oder lassen zu, dass die Hälfte aller Küken geschreddert oder vergast werden. Warum passiert das? Wer glaubt, Tiere leiden nicht, wenn sie geschlachtet werden, kann sich anschauen, was Paul McCartney in seinem Film Wände aus Glas dazu zeigt und sagt: "Wenn Schlachthäuser Wände aus Glas hätten, wäre jeder Vegetarier."

Wenn jeder von uns wüsste, was das Tier erlebt hat, dessen Schnitzel ich auf dem Teller habe oder was das Huhn durchleben musste, dessen Nugget ich gerade aus der Fastfoodtüte hole: Wir würden kein Fleisch mehr essen. Ich bin mir sicher. Wir sind keine schlechten Menschen. Wir sind mitfühlende Wesen, die nicht wollen, dass es anderen schlecht geht oder sie für uns leiden müssen.

Das Problem ist wohl eher, dass wir nicht wissen, was sich in den Tierfabriken abspielt, auf den Transportwegen und in den Schlachthäusern. Was ich mir in den letzten Wochen an Fotos, Videos (vieles musste ich stoppen) und Berichten angeschaut und durchgelesen habe, ist so Lebewesen verachtend, dass ich kein Fleisch mehr essen kann, auch keines aus der Biohaltung. Auch wenn die Tiere dort bessere Lebensbedingungen haben, als in der Massentierhaltung, müssen sie auch dort ihr Leben im Schlachthaus lassen, weil wir ihr Fleisch wollen. Ich kaufe für mich persönlich keine Eier mehr (es könnte sein, dass ich beim Pillekuchen meiner Oma schwach werde...) und versuche darauf zu achten, Lebensmittel zu kaufen, in denen keine Eier (meist aus Legebatterien) gelandet sind. Bei Backwaren will es mir noch nicht gelingen.

Auch die Milch wird mir immer mehr zuwider auch wenn ich es noch nicht gänzlich schaffe, sie aus meiner Ernährung zu streichen. Ich will nicht, dass die Kühe einmal im Jahr zwangsgeschwängert werden, nur damit ich Milchkaffee trinken kann. Nein, verflixt nochmal nein! Ich wusste wirklich nicht, dass Kühe ein Kälbchen bekommen müssen, um Milch zu geben, obwohl es logisch ist. Sie sind Säugetiere. Jede Mutter - auch ich ohne ein Kind - kann fühlen, wie grausig es sein mag, wenn einem das Kind weggenommen wird. Für die Milchkühe ist dies ein jährlich wiederkehrende Realität. Das alles passiert, damit ich in meiner Bequemlichkeit und gewohnten Geschmackswelt bleiben kann und riesige Konzerne weiterhin Geld scheffeln? Ich will das nicht mehr. Ich habe wirklich gedacht, Kühe geben einfach Milch, weil es deren Natur ist und ich dachte, alle Kühe dürfen raus auf die Wiese und dort grasen (und pupsen). Nein, ich wusste nicht - oder wollte nicht wissen, dass es heutzutage riesige Milchfabriken gibt, in denen möglichst viele Kühe leben und kaum ihren natürlichen Bedürfnissen Raum geben können, geschweige den Himmel und die Wiese sehen. Ich würde durchdrehen, wenn ich eingesperrt und von anderen bestimmt würde.

Das alles scheint heute nötig, damit die Milch in Massen produziert werden kann, um preiswert im Supermarktregal feil geboten zu werden. Warum zeigt kein Hersteller bei der Milch- und Joghurtwerbung wie die Tiere real leben? Mit den grünen Wiesen und den Heile-Welt-Bildern fühle ich mich mehr als veräppelt und hinters Licht geführt. Ich spüre wie Wut in mir hochsteigt. Ich hoffe, dass ich es mit der Zeit schaffe, auf die Kaffeemilch zu verzichten.

Doch mein Motto bleibt: Einen Schritt nach dem anderen. Es bleibt mir wichtig, mich in der Umstellung meiner Ernährung nicht zu überfordern, sondern mit langsamen und liebevollen Schritten vorwärts zu gehen. So wie es mir möglich ist, deswegen gehört die Kaffeemilch noch dazu.

Es ist mir wichtig, zu schreiben, dass ich keine Landwirte verteufle. Ich bin in einem Dörfchen aufgewachsen, in dem es zu meiner Kinderzeit drei Bauernhöfe mit je ca. 30 Kühen gab, einen direkt neben unserem Haus, der einzige, der heute noch existiert. Auch meine Familie hatte als ich Teenager war einen Jungbullen, der im Sommer auf der Wiese war und im Winter im Stall stand. Die Eltern meines Vaters hatten früher Landwirtschaft, meine Tante hatte früher einen Bauernhof, ich kenne viele Landwirte persönlich.

Das sind alles Menschen, die das Herz am rechten Fleck haben und liebevoll mit ihren Tieren umgehen. Die Kühe sahen außer im Winter, wo sie im warmen Stall lebten, die Sonne und konnten auf der Weide grasen. Das sind andere Zustände als die in den riesig großen Betrieben.

Bauernhof Kinderzeichnung

Es ändert sich vieles in unserer Gesellschaft. Was früher noch alltäglich war, ist heute undenkbar. So wurden früher die Hofhunde an Ketten gehalten, mehr als ein halbes Jahrhundert später ist das nicht mehr vorstellbar, längst dürfen sie mit aufs Sofa und wir regen uns über die Kettenhunde in anderen Ländern auf. Früher machte man sich keine Gedanken darüber, das war einfach so.

Genauso ist es heute mit dem enormen Fleischkonsum. Man macht sich keine Gedanken darüber. Es ist so, unser normales tägliches Leben. Ich glaube, dass sich auch das mit den Jahrzehnten ändern wird. Die Zeiten verändern uns alle. Wir werden sensibler - für die Gefühle der Tiere und für uns selbst auch.

Das einzig Gute an all den traurigen Tatsachen ist: Jetzt weiß ich es und ich kann handeln! Ich kann mir Alternativen suchen, anders essen, anders einkaufen, mich weiter informieren.

Es macht mir Spaß, mich mit meiner Ernährung auseinander zu setzen. Mir ist immer noch egal, dass die Kühe pupsen, mir ist aber längst nicht mehr egal, wie die Tiere gehalten werden und welche Auswirkung die Massentierhaltung hat. Doch selbst dort machen meine Gedanken nicht stopp. Als nächstes steht Waschpulver auf meiner Einkaufsliste. Diesmal werde ich nicht wahllos ins Regal greifen, sondern mal schauen, was es für grüne Alternativen gibt, für die der Regenwald nicht abgeholzt wird. Was für ein Glück, dass es das Internet gibt!

Meine Einkäufe dauern länger, weil ich genauer hinschaue: Was steht an Inhaltsstoffen auf der Verpackung? Auf den Inhaltsangaben im Bioladen las ich zum Beispiel "Palmöl". War Palmöl nicht ein Grund, warum die grüne Lunge der Erde zerstört wird? Gibt es da Unterschiede? Welche? Durch Zufall stieß ich auf einen Artikel von Alnatura und ihr konsequentes Nachforschen zum Thema Bio-Palmöl. Dies zeigt, wie umfassend so ein Thema ist, welcher Verbraucher blickt da noch durch?

Insgesamt wäre es konsequenter, wenn ich mich von dem ernähren würde, was bei uns saisonal zu kaufen ist. Vielleicht werde ich wie meine Eltern und Generationen zuvor im Spätsommer Obst einkochen, Gemüse sauer einlegen oder selbst Brot backen. Als meine Mutter an MS erkrankte, stellten wir unsere Ernährung auf Vollwertkost um und ernährten uns zwei Jahre fleischlos. Mein Papa machte Brotaufstrich und Ketchup selbst, wir haben Sellerieschnitzel gegessen, es wurde Obst gedörrt. Bis heute backt mein Papa das Brot selbst. Das ist vielleicht lecker!

Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema in den letzten Wochen kann ich jetzt selbst und bewusst entscheiden: Ich will das. Ich bin längst nicht mehr in der Situation, dass ich muss, weil wir mit der ganzen Familie die Ernährung umgestellt haben. Heute bin ich aus mir heraus motiviert - und ich will. Das ist ein himmlischer und starker Unterschied.

Um Obst und Gemüse einzumachen bräuchte ich Land, Zeit und eine dicke Portion Lust. Ein eigener Gemüse- und Obstgarten, oh ja, das ist Arbeit. Ich erinnere mich an früher. Wir hatten sogar ein oder zwei Jahre einen eigenen Kartoffelacker. In einer Zeitschrift las ich, dass man 100 m² Garten braucht, um eine vierköpfige Familie von Frühling bis Herbst mit Gemüse und Obst zu versorgen und 250 m², wenn es für ein ganzes Jahr reichen soll. Wer in der Stadt oder in Stadtrandgebieten hat das schon? Ganz zu schweigen von dem Equipment, dem Einkocher, den Weck-Gläsern, die man zum Einkochen braucht. Das ist alles zu besorgen, wenn ich will und das Wissen wie es geht ist ist noch in den Generationen unserer Eltern und Großeltern vorhanden.

Als ich klein war, kam meine Großtante in der Apfelzeit zum Einmachen zu uns. Dann wurden Wäschebütten voller Äpfel im Akkord geschält, gekocht, passiert, in ausgekochte Einmachgläser gefüllt und im Einkocher versenkt. Anschließend wurden die Gläser mit Küchenhandtüchern abgedeckt und nach dem Abkühlen im Keller oder Vorratsraum gelagert. Ich sehe die Regale mit eingekochten Birnen, Stachelbeeren, Pflaumen, Kirschen, Kürbis, Bohnen und Apfelmus in Gläsern vor mir. Hm, köstlich! Keine Frage: Auch ein Haufen Arbeit, der mir als Kind keinen Spaß gemacht hat, weil ich helfen "musste". Heute würde das anders aussehen, weil ich mich frei und bewusst dafür entscheiden würde - oder auch dagegen.

Eine Straße weiter verrotten im Herbst/Winter die Äpfel am Apfelbaum. Auch meine Eltern erzählten mir, dass sie mehrere Eimer Äpfel geschenkt bekommen haben. Keiner wollte die Äpfel haben. "Zu viel Arbeit." "Was ist da schon dran?" Auch ich habe einen Eimer mitgenommen und ein paar Tüten Apfelkompott eingefroren. Wer macht heute noch ein? Karen Duve schreibt in ihrem Buch "Anständig essen", dass sie bei den Preisen eingelegter Früchte im Bioladen darüber nachdenkt, selbst einzukochen. So führt der höhere Preis von Lebensmitteln im Bioladen zum Nutzen der Ressourcen vor Ort. Dinge, die weggeschmissen werden, finden wieder Beachtung. Nicht umsonst bringen immer mehr Verlage Bücher über den eigenen Gemüsegarten raus. Die Nachfrage ist da, mehr Menschen haben Lust auf das eigene Grün. Und in den Städten erlebt der Schrebergarten eine Renaissance.

Neben dem Einmachen, dem Besuch im Supermarkt, auf dem Markt, im Bioladen oder in einem Hofladen gibt es noch andere Möglichkeiten, regelmäßig frisches Gemüse - eine der Ernährungsalternativen für mich - zu bekommen. So überlegen wir, ob wir die Gemüsetüte über das Reformhaus bestellen wie wir das vor einigen Jahren mal machten. Darin gab es oft Gemüse aus der Region mit Namen, die wir noch nie gehört hatten und super schmeckte: Postelein-Salat zum Beispiel. Einzig der wiederkehrende Hokaido-Kürbis hat uns zur Absage getrieben. Aber es gibt ja viele solcher Angebote. Wenn ich will, werde ich eine Alternative finden.

Der Begriff "Halbzeit-Vegetarier" gefällt meinem Mann. Er möchte nicht auf Fleisch, Wurst und Käse verzichten, ist damit einverstanden, weniger zu konsumieren. Die Idee: Zwei halbe Vegetarier sind ein Ganzer. Auf der Suche nach Biofleisch für ihn fragte ich letzte Woche an der Fleischtheke bei Globus nach. Auskunft: Haben sie nicht, auch nicht absehbar. In den Biosupermärkten wurde ich fündig. Preischeck: Das Bio-Hackfleisch kostet mehr als das dreifache des "normalen" aus dem Supermarkt. Das hat zur Konsequenz, dass ich weniger davon einkaufe, denn die Menge des uns zur Vergügung stehenden Budgets bleibt das Gleiche. Das Biofleisch schmeckt meinem Mann besser und der Wert der Lebensmittel nimmt zu. Es ist wieder etwas besonderes, ein Stück Fleisch auf dem Tisch zu haben. In unserer Kindheit gab es nur einmal oder zweimal in der Woche Fleisch zu essen. Warum da nicht wieder hinkommen?

Minu braucht neues Hundefutter. Warum nicht mal schauen, ob es für sie eine tierfreie Alternative gibt? Bei meinen Recherchen stieß ich auf eine erschreckende Information: Im Labor werden an Hunden Versuche für die Hundefutterindustrie durchgeführt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Kann das sein? Minu würde die Versuche an ihren Freunden verhindern, wenn sie könnte! Ich habe eine tierfreundliche Alternative für sie gefunden: Yarrah Bio Vegetarisches Hundefutter, welches als Alleinfutter geeignet ist. Wie ich gelesen habe, ist es gesundheitlich okay, obwohl keine tierischen Stoffe enthalten sind. Es ist teurer als ihr bisheriges Futter (3,33 €/kg statt 2,60€/kg), doch wir haben beschlossen: Das ist es uns wert. Das allerallerbeste ist aber: Sie mag es und verträgt es! Die Umstellung ist kein Problem, die Verdauung klappt prima - was bei einer Futterumstellung keine Selbstverständlichkeit ist. *Hüpf*

Ein Schrittchen nach dem anderen!

Die Frage: "Was isst du jetzt eigentlich?" höre ich immer wieder. Also, wovon werde ich satt?

Aufs Brot schmiere ich inzwischen neben der Marmelade verschiedene Brotaufstriche. Der Brotaufstrich "Sonnen-Tomate" von Zwergenwiese roch erst was komisch, jetzt habe ich mich an den Geschmack gewöhnt. Ganz lecker fand ich 'Tartex Pâté Steinpilz & Cranberry'. Mit 1.99€ ein ganz schöner Happen, dafür schmiere ich mir weniger aufs Brot. Ich wundere mich über meine Einstellung zum Preisgefüge, aber auch hier gewinnen wie die Lebensmittel dadurch an Wert. Mir wird so schnell nichts mehr schlecht. Ich überlege genau, was ich kaufe und brauche und was nicht. Ich kaufe weniger und bewusster ein.

Zum Abendessen gab es diese Leckereien: Reis mit Pilzen (frische Champignons mit Zwiebeln anbraten, würzen mit Salz, Pfeffer, Curry - dazu gibt's Reis). Gemüsesuppe mit Laugenbretzel. Feldsalat mit Radieschen und Kartoffeln. Als Nachtisch Apple-Crumble (Äpfel klein schneiden und mit Streuseln aus Margarine, Mehl, Zucker, Zimt überbacken). Backofenfritten mit Ketchup. Nudeln mit Zimt und Zucker. Wirsing mit Kartoffeln. Grünkohl mit Kartoffeln. Weißkohl mit Soja-Schnitzel (von LeGusto, Aldi-Süd). Letzteres hat so echt nach Fleisch geschmeckt, dass ich zweimal nachgeguckt habe, ob es pflanzlich ist. Davon habe ich mir erneut welche gekauft. Ausprobiert habe ich auch Falafel von Garden Gourmet (weiß nicht mehr wo ich sie gekauft habe). Diese Kichererbensbällchen waren ganz lecker, nur zu stark gewürzt. Meinem Mann haben sie gar nicht geschmeckt und uns beiden sind sie den ganzen Abend aufgestoßen. Ich würde eher mal probieren, welche selbst zu machen.

Beim Blick in die Vorratsschublade wurde ich traurig, als ich die Packung Milchreis sah, da ich keine Milch mehr nehmen möchte .... Doch auch dafür fand sich eine Lösung: Ein Rezept, in dem die Kuhmilch durch Kokosmilch ersetzt wird. Den leichten Kokosgeschmack fand ich gut, es schmeckte lecker - auch meinem Göttergatten, der ein eingeschworener Milchreisfreak ist!

Besonders gerne mag ich Sprossen. Immer wieder mal habe ich sie im Supermarkt fertig gekauft, bis ich mir im Reformhaus ein eigenes Keimglas und Samen gekauft habe. Seit dem ich die Streichpasten wiederentdeckt habe, brauche ich kaum Butter/Margarine mehr aufs Brot. Ein Gaumenschmaus ist die selbstgezogene Sprossenmischung oben drauf. Oh, da gibt es leckere und pikante Sorten, z.B. rote Beete, Senf, Radieschen...

Diese Bio-Einkaufsquellen habe ich in Köln besucht: Alnatura-Supermarkt Bayenthal (dort fand ich es angenehm, schön hell, umfassendes Angebot, tolle Gemüse- und Obsttheke) - Denn's Biosupermarkt (einen Parkplatz auf der Dürener Straße finden ist eine Herausforderung, die Preise waren wie überall in dem Sektor) - Reformhaus: Preise gefühlt noch höher, aber dort gibt es viele Sachen, die ich woanders nicht gefunden habe, zum Beispiel Ei-Ersatz. Allerdings meinte die Verkäuferin, dass ich davon eher enttäuscht sein werde. Ich habe es noch nicht gekauft, dafür gaaaaaanz leckeres Brot.

Im Kühlschrank warten noch Soja-Drink (als Milchersatz), Soja-Sahne und Soja-Schnetzel als Hack-Alternative auf ihre Geschmacksprobe. Kommt mir vor wie eine Dschungelprüfung. Vielleicht brauche ich noch ein bisschen Zeit. Denn die Zeit ändert mich ... und meinen Geschmack. Ein Beispiel waren die Schoko Reiswaffeln Zartbitter von dennree. Erst dachte ich "Bäh - nie wieder". Die angebrochene Packung lies ich liegen. Gerade habe ich sie nochmal probiert und sie schmeckten mir! Erstaunlich. Sollte ich dem geräucherten Tofu noch mal eine Chance geben? Anfang zwanzig mochte ich keinen Kaffee, heute ist er ein Genuss für mich. Der Geschmack ändert sich und was mir zuerst nicht schmeckte, schmeckt auf einmal! Hm.

Schade, dass Lactose Milchzucker ist, ich hatte Minz-Zartbitter-Stäbchen gefunden, die sonst pflanzlich waren. Hoffentlich finde ich eine rein pflanzliche Alternative, die schmeckten richtig gut... Es gibt jede Menge Leckereien, die rein pflanzlich sind: Viele Chipssorten zum Beispiel, Salzstangen, Studentenfutter, 85%Schokolade (puh, trocken) und natürlich Obst!

Ich liebe und schätze die Macht, die ich als Verbraucherin habe, immer mehr. Und ich nutze sie.

Wissen macht Spaß! Hingucken tut weh, weckt aber Kräfte in mir, die die Hilfslosigkeit, die ich bisher gespürt habe, vertreiben. Ich bin froh, dass ich meinen Blog habe, denn für das Schreiben eines Beitrags beschäftige ich mich nochmals intensiver mit dem Thema. Dieser ist über mehrere Tage entstanden, daher gab es einige Tage nichts neues im Blog.

Es macht mir Spaß, endlich zu handeln und mich aktiv für mein seelisches Wohlbefinden, mein körperliches und das meiner Tierfreunde einzusetzen. Ob das ewig anhält, kann ich nicht wissen. Das ist nicht wichtig, es zählt der Moment für mich.

Ja, in diesem Moment bin ich glücklich. Das sage ich, obwohl ich viele grausige Bilder gesehen habe, die mich tief getroffen haben. Das sage ich, obwohl ich noch Schwierigkeiten mit dem Verzicht auf Milchprodukte habe, aber ich merke, dass es von Woche zu Woche besser wird. Ich bin glücklich, weil ich mich nicht mehr machtlos fühle, sondern als eine machtvolle Verbraucherin. Ein tolles Gefühl.

Ich fühle mich befreiter, endlich hingeguckt zu haben auf das, was ich jahrelang verdrängt habe. Diese Verdrängung war glaube ich anstrengend und es ist ein leichtes Gefühl, mehr und mehr nach meiner Ethik zu handeln.

Beschwingte Grüße von einer Halbzeit-Veganerin (Veganer ernähren sich rein pflanzlich, während Vegetarier Milchprodukte, Eier und Fisch essen)

Anja Kolberg

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Hier lesen Sie die Vorgeschichte zu meinem Artikel:

Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 12 Februar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Vegan werden und leben

Ein traumhafter Start - dank Frühlingsstimmung

Sonnenstrahlen. Blauer Himmel. Frische angenehme Luft. Trockene Gehwege. Der Ruf der Kohlmeise in den Bäumen über unserem Hund Minu und mir beim morgendlichen Spaziergang. Zwischen den braunen Blättern und der Erde auf dem Boden luken erste grüne Spitzen hervor. Frühlingsstimmung kommt auf.

Kann eine Woche, kann ein Tag besser beginnen als mit diesen wunderbaren Sinneseindrücken? Ein Traum!

Oh, ich wünsche Ihnen, dass es bei Ihnen genau so schön ist wie bei uns. Es schwingt ein Aufbruchsgefühl mit, ein beschwingtes Gefühl, dass ich alles schaffen kann, was ich mir vornehme. Und das ist wunderbar!

Für Frühlingsstimmung sorgen auch diese Dinge:

Die Quittenzweige (Cydonia obduga) schaffen Frühlingsatmosphäre in unserem Wohnzimmer. Immer mehr rosafarbene Blüten und auch erste hellgrüne Blättchen treten hervor. Es ist toll, die Natur so beim Wachsen beobachten zu können. Die Kirschzweige fand ich bei der Blumenhändlerin meines Vertrauens. :o)

Für den passenden Duft sorgen die Blüten der Tazette, einer Narzissenart. Wenn ich meine Nase in ihre Köpfe halte, oh, dann fühle ich mich wie mitten in einem Feld voller Frühlingsblumen. Himmlisch!

Das Wetter lockt mich zu einem Gartenrundgang. Mal sehen, was sich dort schon bewegt. Zunächst schwappt lautes Kinderlachen, ihr Rufen und Schreien zu mir mir herüber: In der Schule ist Pause und auf dem Pausenhof ist toll was los. Die Kinder genießen die trockenen und warmen Stunden. Ich mag diese Lebendigkeit, die von dort zu uns hinüber kommt, sehr!

Mal sehen, gibt es schon etwas Grünes in meinem Garten?

Die Kletterhortenise ist über und über mit dicken Knospen gespickt.

Die Christrose steckt in ihrer Hauptblühzeit.

Dieses Exemplar möchte noch eingepflanzt werden, ich bekam sie und einige Schwestern just letzte Woche von meiner Blumenfreundin Petra geschenkt. *freu*

Die Schneeglöckchen stehen in den Startlöchern.

Die Bauernhortensie zeigt auch schon jede Menge Knospen. Damit hatte ich noch gar nicht gerechnet.

Ein Blick in das 'Nest' des Storchschnabels. Die neuen Blätter sprießen bereits...

Viele Wegweiser Richtung Frühling. Genau das, was ein Frühlingskind wie ich braucht, um glücklich zu sein!

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 07 Februar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Garten - Winter

Februar 2011 - Kalenderimpulse

"Ich trau mich was", das war der Leitspruch für Januar 2011 auf dem Tischkalender. Ich habe mich getraut, auf mich selbst zu hören und mein Leben zu ändern. Dies betrifft die Ernährung. Kleine erste Schritte. Doch es gibt noch viel mehr, was mir mein Inneres sagen möchte. Im Februar 2011 lächelt ein Buddha mit geschlossenen Augen auf dem Tischkalender:

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Neben ihm steht: "Ich höre mir zu." Die Augen schließen und mich auf mich selbst konzentrieren. Mir lauschen. Wie geht es mir? Was brauche ich? Was wünsche ich mir? Was denke, was fühle ich zu Themen, die mich bewegen?

Ich werde auf Sehnsüchte aufmerksam und kann mir überlegen, wie ich sie verwirklichen kann. Zum Beispiel: Wie schaffe ich es, einen Verlag zu finden, der mich fordert und fördert, der meinen Ideen gegenüber aufgeschlossen ist? Wie kann ich meine Bedürfnisse befriedigen, die bislang kaum Aufmerksamkeit bekommen?

Die Welt in uns ist riesengroß. Ein Abenteuerland. Und mehr als eine Reise wert. Die Lösung für all die Fragen, die uns bewegen, liegt in uns. Um an die Antworten zu gelangen, muss ich nur eines tun: Mich selbst fragen und dann auf die Antwort hören.

Sie können den Tischkalender 2011 "Ich trau mich was" im Shop im Detail anschauen und kaufen.

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Die Ranke der Pfeifenwinde habe ich im Garten oft verflucht, weil sie unermüdlich alles überwuchert. Bis ich letzten Sommer ihre wunderbaren Seiten kennenlernte. Zum Beispiel, dass ihre Blätter wie Herzen aussehen und sie auch im Strauß immer weiter rankt, dies herrlich ausschaut und für mich ein Zeichen unbändiger Lebenskraft ist. Im Wandkalender 2011 "Herzensangelegenheiten" erinnert sie mich im Februar an meine eigene Lebenskraft.

Mit dem Satz: "Ich habe Zeit für mich.", lockt sie mich, mir auch unter den anstrengensten Umständen Zeit für mich selbst zu nehmen, für die Dinge, die mir wichtig sind und mir am Herzen liegen. Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel ich im Alltag schaffen kann, wie gut gelaunt und ausgeglichen ich bin, wenn ich selbst gut versorgt bin und mir Auszeiten für meine Herzenswünsche nehme.

Den Wandkalender 2011 "Herzensangelegenheiten" können Sie sich hier im Detail anschauen und bestellen.

Einen zauberhaften Februar wünscht Ihnen

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 01 Februar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse

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